22.12
(Sorry, dass ich schon wieder zu spät bin, aber ich hatte ne Schreibblockade... TwT)
Die Sonne begann hinter den Hügeln von Hogwarts zu sinken, tauchte das Gelände in goldene und violette Farben. Sirius Black saß auf dem Ufer des Sees, einen flachen Stein in der Hand, den er über die spiegelglatte Oberfläche springen ließ. Eins, zwei, drei Sprünge, bevor der Stein im Wasser versank.
„Das war schwach," erklang eine ruhige, vertraute Stimme hinter ihm.
„Natürlich. Du könntest es sicher besser, Moony," erwiderte Sirius, ohne sich umzudrehen, doch ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen.
Remus Lupin trat neben ihn und ließ sich ins Gras fallen. „Ich sage nur, dass du normalerweise mehr drauf hast. Was ist los?"
„Gar nichts." Sirius warf den nächsten Stein, der diesmal fünf Sprünge schaffte. „Na bitte. Zufrieden?"
„Das war besser," gab Remus zu, zog aber eine Augenbraue hoch. „Aber das beantwortet meine Frage nicht."
Sirius seufzte und ließ sich auf den Rücken fallen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. „Manchmal frage ich mich, wie ich hierher gehöre, weißt du?"
„Hier?" Remus runzelte die Stirn.
„Hogwarts. Gryffindor. Zu den Marauders." Sirius' Stimme war leise geworden. „Zu irgendetwas, das nicht... Dunkelheit ist."
Remus war einen Moment still, dann legte er sich neben Sirius, sodass sie beide den Himmel betrachten konnten, der allmählich von Sternen durchzogen wurde.
„Du bist nicht deine Familie, Sirius," sagte Remus schließlich. „Du bist nicht das, wofür sie stehen."
„Das weiß ich," erwiderte Sirius, doch seine Stimme zitterte leicht. „Aber manchmal fühle ich mich... verloren. Als ob ich nicht ganz hierhergehöre, weißt du? Und trotzdem..."
„Trotzdem bist du hier. Du hast dich entschieden, hier zu sein," sagte Remus ruhig. „Und das zählt."
Sirius drehte den Kopf, um ihn anzusehen. „Manchmal denke ich, du bist zu verdammt weise für dein Alter, Moony."
Remus lächelte schwach. „Und manchmal denke ich, du bist zu stur, um zu sehen, was direkt vor dir liegt."
„Oh?" Sirius hob eine Augenbraue. „Und was wäre das?"
„Dass du besser bist, als du dir selbst zutraust," sagte Remus und hielt seinem Blick stand.
Für einen Moment war da nur Stille zwischen ihnen, unterbrochen vom leisen Plätschern des Wassers am Ufer.
„Du bist manchmal echt nervtötend," sagte Sirius schließlich, doch sein Ton war weich.
„Und du bist manchmal ein Idiot," konterte Remus, ohne zu zögern.
Sirius lachte, ein echtes, warmes Lachen, das seine Brust erschütterte. „Das bin ich wohl."
Remus lächelte, drehte sich dann auf die Seite und stützte den Kopf auf die Hand. „Aber weißt du, was ich an dir bewundere, Sirius?"
„Oh, das wird gut," sagte Sirius, ein Grinsen auf den Lippen. „Lass mich raten: Mein unschlagbarer Charme?"
„Falsch." Remus schüttelte den Kopf, obwohl ein Lächeln seine Lippen umspielte. „Deine Entschlossenheit. Deine Loyalität. Und die Tatsache, dass du, trotz allem, was du durchgemacht hast, immer noch hier bist. Und immer noch kämpfst."
Sirius schluckte schwer. „Jetzt wirst du sentimental, Moony."
„Vielleicht," erwiderte Remus, und seine Stimme war leise, fast ein Flüstern. „Aber ich meine es ernst."
Sirius spürte, wie sein Herz schneller schlug, und bevor er sich bremsen konnte, beugte er sich vor und küsste Remus.
Es war ein impulsiver, ungeplanter Kuss, doch Remus wich nicht zurück. Stattdessen erwiderte er ihn zögernd, aber mit einer Intensität, die Sirius den Atem raubte.
Als sie sich trennten, war Sirius' Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Tut mir leid. Ich..."
„Tut es nicht," unterbrach ihn Remus sanft und legte eine Hand auf seine. „Es ist okay."
Sirius sah ihn an, und in Remus' Augen war keine Spur von Unsicherheit oder Zurückweisung. Stattdessen war da etwas, das Sirius Hoffnung gab – ein Licht, das die Schatten in ihm zu vertreiben begann.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top