As a ghost in Hogwarts
„Avada Kedavra!", schrie Bellatrix Lestrange.
Der grüne, leuchtende Blitz traf Ginny. Die Weasley erstarrte wie geschockt. Dann sank sie schlaff zu Boden und blieb dort reglos liegen. Ihre Augen waren vor Schreck weit geöffnet.
„Nein!", kreischte Harry verzweifelt.
Bellatrix lächelte, dann lief sie weg und flog in Form von schwarzem Rauch in die Dunkelheit hinein. Harry hockte sich neben Ginny. Sein Herz schlug in einem rasenden Tempo, sodass Harry glaubte, er müsse gleich sterben. Der Potter streichte Ginnys Wange. Sie war eiskalt. Dann schloss er ihre Augenlieder, sodass er ihren stechenden, schmerzenden Blick nicht mehr sehen musste. Harry liefen Tränen über die Wangen.
„Nein...", hauchte er. „Nein!"
Die anderen Weasleys kamen – Tonks und Lupin auch – angelaufen. Als Molly und Arthur die Leiche ihrer einzigen Tochter erblickten, weinten sie auch aus vollstem Herzen los. Molly fiel sogar dann in Ohnmacht. Ginnys Geschwister hockten sich neben ihre tote Schwester und trauerten. Tonks und Lupin fielen sich tröstend in den Arm.
Plötzlich loderte der Fuchsbau auf und ging in Flammen auf. Bellatrix. Man erkannte dies an dem Rauchschwaden, der dann vollends verschwand. Das Letzte, was man von Bellatrix Lestrange hörte, war ihr schrilles Lachen.
Am nächsten Tag fand die Beerdigung von Ginny statt. Es war kein schöner Tag, der 1. Weihnachtstag. Alle waren sehr betrübt und Harry schluchzte am lautesten von den ganzen Leuten. Die Beerdigung ging los.
Doch dort, wo Bellatrix die Weasley getötet hatte, geschah etwas überaus Magisches – nicht, dass das nichts Normales wäre, aber dies war anders: Eine durchsichtige, graue Gestalt erhob sich aus der Erde. Es war Ginny. Ich lebe... Ich...bin ja durchsichtig! Ich bin ein Geist! Was soll ich jetzt machen? Wenn ich zurückgehe, denken alle, sie spinnen... Ich hab's: Ich werde nach Hogwarts fliegen!
Heute war der erste Schultag. Harry und Ron saßen traurig am Frühstückstisch der Gryffindors. Auch Ginnys Geschwister und Hermine waren betrübt. Die Granger hatte ganz verweinte Augen und dazu noch Augenringe um die Augen. Sie hatte vor vier Tagen einen Brief von Ron erhalten, in dem stand, dass Ginny tot war. So hatte Hermine fast keinen Schlaf gehabt.
Ginny huschte durch die Gänge von Hogwarts. Da lehnte sie sich flach gegen eine Wand, als sie Schritte näher kommen hörte. Doch da fiel die Weasley, die ja jetzt ein Geist war, durch die Wand hindurch. Das Mädchen sah sich um; das war das Mädchenklo der Maulenden Myrte.
„Hallo?", rief Ginny.
Es kam keine Antwort. Da sauste etwas Bläuliches, was auch durchsichtig war, aus einer Toilettenkabine heraus. Es war natürlich die Maulende Myrte. Ginny hatte niemand anderen erwartet.
„Was willst du hier? Ach ja, du kommst mir bekannt vor... Warst du nicht das kleine Mädchen, das vor paar Jahren so ein Buch ins Klo auf mich geworfen hat?!", kreischte sie mit ihrer schrillen Stimme.
Ginny nickte mit gesenktem Kopf.
„Ja, ich bin Ginny Weasley. Ähm...ich bin letztens erst gestorben. Dann bin ich zu einem Geist geworden. Weißt du, woran das liegt?"
Myrte musterte die Schülerin, dann erwiderte der Toilettengeist schnippisch: „Ich sehe, dass du tot bist. Es gibt ja keine wirklich lebendigen Geister! Ich bin ja nicht dumm! Das denken wohl nur alle... Und wie bist du gestorben?"
Ginnys Frage war zwar noch immer nicht beantwortet, aber sie sprach: „Avada Kedavra. An Heiligabend. Wurde von Bellatrix Lestrange umgebracht."
„Aha...", murmelte die Maulende Myrte.
„Und wie bist du gestorben?", fragte das Mädchen nach.
Myrte sprach jetzt leise und geheimnisvoll: „Leuchtende...gelbe...Augen. Dann war ich schon tot!"
„Der Basilisk. Die Kammer des Schreckens. Der Erbe Slytherins."
Die Maulende Myrte sagte: „Ja, Harry Potter hat mir mal so was von dieser Kammer erzählt... Sie war vor 4 Jahren das letzte Mal geöffnet!"
Ginny murmelte vor sich hin: „Ja, das weiß ich noch zu gut..."
Dann sprach die Maulende Myrte wieder viel lauter: „So, jetzt musst du gehen! Dieses Gespräch wird mir allmählich zu lang!"
Die Weasley verstand und schwebte durch die Wand aus dem Mädchenklo.
Ein Jahr später: Die Todesser hatten die Schule eingenommen, nachdem Dumbledore tot war. Dann war das Zaubereiministerium gestürzt worden. Harry, Ron und Hermine hatten die Schule abgebrochen. Doch Ginny blieb in Hogwarts und versteckte sich weiterhin. Denn noch niemand wusste, dass sie noch da war – als Geist.
Plötzlich hörte Ginny Schritte näher kommen. Sie spähte um die Ecke und sah einige Schüler. Aber einer hatte eine Kapuze über. War es ein Todesser? Nein, erkannte Ginny fassungslos. Es ist Harry! Die Weasley wartete, bis die kleine Schülermenge um die Ecke bog, dann standen sie vor ihr. Harry starrte sie mit offenem Mund an, genauso wie Neville und Cho. Doch Luna lächelte nur fröhlich.
„Harry. Gib niemals auf! Ich werde dir Folgen. Ich werde dir helfen, wo ich kann. Ich werde für dich kämpfen!"
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