Zwischen den Zeilen/Remus Lupin

Die Buchhandlung war erfüllt vom Rascheln von Buchseiten, das gelegentliche dumpfe Geräusch eines Bandes, das zurück ins Regal geschoben wurde, und dem freudigen Lachen zweier kleiner Stimmen, die durch die engen Gänge hallten. Amara kniete auf dem Boden und sortierte Bücher in ein Regal, während ihre zwei Kinder um sie herumtollten. Es war ein Chaos, ein warmes, lebendiges Chaos, das so gar nicht zu der Stille passte, die einst in ihrem Leben geherrscht hatte.

„Vorsicht, ihr beiden", murmelte sie liebevoll, ohne wirklich aufzublicken. Ihre Finger strichen über den Rücken eines ledergebundenen Bandes, während sie es sorgfältig an seinen Platz schob. „Ihr bringt die Bücher noch durcheinander."

Ein leises Kichern ertönte direkt hinter ihr. Dann spürte sie, wie eine kleine Hand sanft an ihrem Ärmel zog.

„Mummy, schau mal! Ich hab den Drachen gefunden!" rief ihre jüngste Tochter mit funkelnden Augen und hielt triumphierend ein buntes Kinderbuch in die Luft.

Amara drehte sich zu ihr um, ein Lächeln auf den Lippen. „Der Drache lebt also noch immer in der Winkelgasse?" Sie nahm das Buch entgegen, drückte es kurz an ihre Brust und reichte es ihr dann wieder zurück. „Aber pass gut auf ihn auf, ja?"

„Mache ich!", rief das Mädchen und rannte mit wehenden Zöpfen weiter, gefolgt von ihrem Bruder, der irgendetwas von „Zauberstab-Duellen" murmelte.

Amara schüttelte den Kopf, ein sanftes Lachen entfloh ihr. Wie sehr sich ihr Leben verändert hatte. Vor Jahren hätte sie nie gedacht, dass ihre Tage einmal so gefüllt sein könnten - mit Liebe, Lachen und Kinderlärm zwischen den Geschichten, die sie so sehr liebte.

Gerade als sie sich wieder den Büchern zuwandte, erklang die Glocke über der Tür. Ein vertrautes Geräusch, das sie automatisch aufblicken ließ.

„Du hältst deine kleine Armee also wieder auf Trab", sagte eine warme, ruhige Stimme von der Tür her.

Amara richtete sich auf und sah Remus im Türrahmen stehen. Sein Mantel war vom Winterregen leicht durchnässt, und seine Haare fielen ihm etwas zu lang ins Gesicht. Er lächelte sie an - ein sanftes, vertrautes Lächeln, das sie seit Jahren kannte.

„Remus", sagte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du solltest mittlerweile wissen, dass ich nie wirklich Ruhe habe."

Er trat ins Warme, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und sah den beiden Kindern nach, die zwischen den Tischen hindurchflitzten. „Sie wachsen schnell", bemerkte er leise und zog seinen Zauberstab, um den tropfenden Mantel mit einem kleinen Zauber zu trocknen.

„Das tun sie", sagte Amara und sah ihren Kindern nach. „Manchmal denke ich, ich blinzle, und sie sind schon wieder größer geworden."

Remus blieb einen Moment lang still, seine Augen hatten diesen nachdenklichen Ausdruck, den Amara gut kannte. „Weißt du", begann er schließlich und drehte sich zu ihr um, „wenn ich dich hier so sehe... Es erinnert mich an damals. Weißt du noch, als wir uns kennengelernt haben?"

Amara schmunzelte, während sie die Hände in die Taschen ihres Kleides schob. „Als du das erste Mal durch diese Tür gekommen bist? Ich dachte, du würdest gleich wieder umkehren, so nervös, wie du gewirkt hast."

„Ich hatte gehofft, unbemerkt zu bleiben", gab Remus zu, sein Lächeln nun breiter. „Aber das war wohl unmöglich. Es war dieser Stapel Bücher, den ich beinahe umgeworfen hätte. Dein Gesichtsausdruck - Merlin, ich dachte, du würdest mich hinauswerfen."

Amara lachte leise und schüttelte den Kopf. „Das hätte ich nie getan. Ich erinnere mich noch daran, wie du die Bücher sortiert hast, als würdest du die Seiten der Welt neu ordnen wollen."

„Und du hast es bemerkt", sagte Remus sanft. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber sie schwang wie ein Echo aus der Vergangenheit.

Amara nickte und sah einen Moment lang in die Flammen des Kamins, die ihr Licht auf die Wände warfen. Die Bilder kamen wie von selbst zurück - die staubige Buchhandlung, das leise Klirren der Glocke und der Mann, der damals durch die Tür getreten war. Nervös, still und doch von einer Art Würde, die sie sofort fasziniert hatte.

Rückblick

Es war ein kalter Herbstmorgen gewesen, der Wind hatte Blätter durch die schmalen Gassen der Winkelgasse geweht. Amara stand hinter der Theke und ordnete Quittungen, als die Glocke über der Ladentür erklang. Sie sah auf und bemerkte den Mann sofort.

Er war groß, hager, und seine Kleidung wirkte abgenutzt. Die Art, wie er sich bewegte - leise, vorsichtig, fast so, als wollte er nicht zu viel Raum einnehmen - weckte ihre Neugier. Er schien nach etwas zu suchen, blieb an einem der hinteren Regale stehen und zog ein Buch heraus.

Sie hörte das leise Geräusch, als der Buchstapel daneben ins Wanken geriet. Ohne groß nachzudenken, eilte Amara zu ihm.

„Warten Sie!" rief sie und fing die Bücher gerade noch rechtzeitig auf.

Der Mann fuhr erschrocken herum und starrte sie an, die Bücher fest in den Händen. „Es tut mir leid", sagte er sofort. „Ich wollte... Ich wollte nichts kaputtmachen."

Amara atmete tief durch und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Solange die Bücher heil sind, passiert Ihnen hier nichts."

Er nickte stumm, sah sie aber nicht an. Stattdessen betrachtete er das Buch, das er in der Hand hielt. Es war ein altes Exemplar von Magische Kreaturen und ihre Lebensräume.

„Ein gutes Buch", sagte Amara leise. „Man lernt, dass selbst die gefährlichsten Wesen verstanden werden können, wenn man sich die Zeit nimmt."

Zum ersten Mal hob er den Blick. Seine Augen waren müde, aber freundlich. „Sie haben recht", sagte er leise. „Manchmal braucht es nur ein wenig Geduld." Er bezahlte das Buch und ging schnell aus dem Laden.

Seit dem Tag kam er immer öfter.
Er war einer der wenigen Kunden, die wirklich lasen. Kein Wunder, dass sie ihn bemerkt hatte. Es war schwer, ihn nicht zu bemerken, obwohl er immer versuchte, sich in den Schatten zu halten.

Mit der Zeit bemerkte Amara, dass Remus immer nach denselben Büchern griff - Geschichten, die von Verlust, Einsamkeit und innerer Stärke handelten. Es war, als suchte er etwas, das er in seinem eigenen Leben nicht finden konnte.

Eines Tages, als er wieder ein Buch am Tresen ablegte, aber nochmal ein anderes Regal nach interesannten Büchern durchschaute, nahm Amara die Gelegenheit beim Schopf und schrieb auf der leeren Seite am Ende eine kurze Notiz:

„Manchmal sind es die Geschichten anderer, die uns helfen, unsere eigene zu verstehen."

Als Remus ein paar Tage später das Buch zurück brachte, war sie nervös. Hatte er die Notiz bemerkt? Würde er sie seltsam finden?

Doch er sagte nichts. Später, als sie das Buch öffnete, entdeckte sie eine Antwort in seiner feinen, zittrigen Handschrift:

„Vielleicht. Aber was, wenn es keine Geschichte gibt?"

Von diesem Tag an begannen sie, durch die Bücher zu kommunizieren. Es war ein stiller Dialog, ein Austausch von Gedanken, der Amara mehr über Remus verriet, als er jemals in Worten gesagt hätte.

„Warum sollten Sie glauben, dass Sie keine Geschichte haben?" schrieb sie eines Tages.

„Manchmal fühlt es sich so an", antwortete er in einem anderen Buch.

Seine Worte waren oft melancholisch, voller Zweifel. Amara spürte, dass er mit einer Last lebte, die schwerer war, als er jemals zugeben würde.

Eines Tages entschied Amara, ihm ein bestimmtes Buch zu geben - eines über Werwölfe. Sie wusste, dass es riskant war. Sie hatte längst bemerkt, was er zu verbergen versuchte, auch wenn er es nie aussprach.

Als er das Buch am nächsten Morgen zurückbrachte, wirkte er blass. Er stellte es auf die Theke, sah sie an und sagte leise: „Sie wissen es, nicht wahr?"

Amara nickte langsam. „Ich weiß es."

„Und es macht Ihnen nichts aus?"

Sie hielt seinem Blick stand. „Nein. Es macht mir nichts aus. Was Sie sind, definiert nicht, wer Sie sind."

Nach diesem Tag veränderte sich etwas zwischen ihnen. Remus wurde offener, sprach mehr mit ihr, obwohl er immer noch leise und zurückhaltend war. Amara merkte, dass er ihr vertraute, auch wenn es ihm schwerfiel.

Eines Abends schrieb sie in eines der Bücher:

„Ich habe keine Angst vor Monstern. Die einzigen Monster, die ich kenne, sind diejenigen, die nicht lieben können."

Als er es las, lächelte er - ein echtes, warmes Lächeln, das sein Gesicht für einen Moment erhellte.

Amara wusste, dass ihre Verbindung zu Remus keine gewöhnliche war. Es war keine laute, stürmische Romanze, wie man sie in Büchern fand. Es war etwas Leises, etwas Tiefes, das zwischen den Zeilen begann und in den Lücken der Worte wuchs.

Und vielleicht, dachte sie, war genau das, was sie beide brauchten.

Die nächsten Tage vergingen wie in einem sanften Takt. Remus kam wie gewohnt in die Buchhandlung, doch ihre Gespräche wurden länger, vertrauter. Er erzählte ihr von seinen Reisen, von seinen Freunden aus der Zeit im Orden des Phönix und von seinem Leben als Lehrer in Hogwarts.

Amara hörte ihm aufmerksam zu. Sie konnte die Zerrissenheit in seinen Worten spüren, die Last der Erinnerungen, die er mit sich trug. Es fiel ihm nicht leicht, offen zu sprechen, aber sie ließ ihm Zeit.

„Weißt du", sagte er eines Tages, während er ein Buch durchblätterte, „ich habe lange gedacht, dass es keinen Ort gibt, an dem ich willkommen bin."

Sie lächelte sanft. „Vielleicht hast du nur an den falschen Orten gesucht."

Remus hielt inne, sah sie an, und in seinen Augen war etwas, das sie bisher noch nicht gesehen hatte: ein Funken Hoffnung.

Die Abende in der Buchhandlung wurden zu ihrem gemeinsamen Ritual. Eines Nachts, während draußen der Schnee fiel, blieben sie beide länger als gewöhnlich. Die Straßen der Winkelgasse waren verlassen, und das einzige Licht im Raum kam von den Flammen im Kamin.

Amara sortierte Bücher, während Remus an einem der kleinen Tische saß und las. Sie beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Es war etwas Faszinierendes an der Art, wie er sich in Geschichten verlor, als könnte er die Welt um sich herum vergessen.

„Du liest mit einer Ernsthaftigkeit, die mich neidisch macht", sagte sie schließlich und setzte sich ihm gegenüber.

Remus lächelte leicht. „Lesen ist einfach... sicher. Man kann sich in Geschichten verlieren, ohne sich selbst zu verlieren."

„Vielleicht", sagte sie nachdenklich. „Aber irgendwann muss man seine eigene Geschichte schreiben."

Ihre Augen trafen sich, und für einen Moment herrschte eine Stille, die schwerer war als alle Worte, die sie hätten sagen können. Amara spürte, wie ihr Herz schneller schlug.

In den folgenden Tagen bemerkte Amara, dass Remus sich ihr gegenüber entspannter verhielt. Er blieb länger in der Buchhandlung, lachte mehr und suchte häufiger den Blickkontakt.

Eines Morgens, als er gerade gehen wollte, hielt sie ihn zurück.

„Remus", sagte sie zögernd, „hast du schon Pläne für morgen Abend?"

Er sah sie überrascht an. „Nein. Warum?"

„Es gibt in der Winkelgasse einen kleinen Weihnachtsmarkt", erklärte sie schnell. „Vielleicht... möchtest du mitkommen? Es ist immer schön dort, und ich könnte Gesellschaft gebrauchen."

Remus' Gesichtsausdruck war schwer zu lesen. Für einen Moment dachte sie, er würde ablehnen, aber dann nickte er langsam.

„Das klingt schön", sagte er leise.

Am nächsten Abend trafen sie sich vor der Buchhandlung. Amara hatte einen warmen Schal umgelegt, und ihre Wangen waren von der Kälte gerötet. Remus stand schon da, ein wenig nervös, aber sein Lächeln war warm, als er sie sah.

Der Weihnachtsmarkt war klein, aber gemütlich. Die Straßen der Winkelgasse waren mit Lichterketten geschmückt, und der Duft von heißem Butterbier lag in der Luft.

Sie gingen nebeneinander her, redeten über die kleinen Dinge - die Bücher, die sie liebten, die Erinnerungen, die sie teilten. Es fühlte sich so leicht an, so natürlich, dass Amara fast vergaß, wie selten sie solche Momente mit jemandem geteilt hatte.

An einem der Stände kaufte Remus eine kleine Schokoladenkugel und hielt sie ihr hin.

„Für dich", sagte er mit einem scheuen Lächeln.

Amara nahm sie, spürte, wie ihre Finger seine kurz berührten. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung.

Als der Abend sich dem Ende neigte, führte Remus sie zurück zur Buchhandlung. Die Straßen waren still, der Schnee fiel in dicken Flocken, und die Welt schien für einen Moment nur ihnen zu gehören.

„Amara", sagte er plötzlich, und seine Stimme klang anders, schwerer.

Sie blieb stehen und sah ihn an.

„Ich muss dir etwas sagen", fuhr er fort. „Ich weiß, dass du... einiges über mich weißt. Über das, was ich bin."

Amara nickte langsam. „Ich weiß es, Remus."

„Aber du weißt nicht alles", sagte er und wich ihrem Blick aus. „Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, Menschen auf Abstand zu halten. Wegen dem, was ich bin. Ich habe Angst, jemanden in mein Leben zu lassen, weil ich nicht sicher bin, ob ich das Recht dazu habe."

Amara trat näher zu ihm, bis sie fast seine Hand berührte.

„Remus", sagte sie leise, „du bist nicht dein Fluch. Du bist nicht die Fehler, die du glaubst gemacht zu haben. Du bist..." Sie zögerte, suchte nach den richtigen Worten. „Du bist einfach du. Und das reicht."

Für einen Moment sagte er nichts, doch dann legte er vorsichtig seine Hand auf ihre.

„Danke", flüsterte er.

Ab diesem Zeitpunkt wusste Amara dass sie sich wieder ein Stückchen näher gekommen sind. Es waren keine großen Gesten, sondern die kleinen Dinge, die ihre Beziehung ausmachten: die Art, wie er ihr half, die Bücher zu sortieren, wie er sie zum Lachen brachte, oder wie er sie ansah, als wäre sie das Einzige, was zählte.

Amara wusste, dass es nicht einfach werden würde. Remus hatte immer noch seine Zweifel, seine Ängste, aber sie war bereit, an seiner Seite zu bleiben - und ihm zu zeigen, dass er nicht allein war.

An einem kühlen Frühlingstag saßen sie zusammen in der Buchhandlung, ein Buch lag geöffnet zwischen ihnen. Amara lehnte sich gegen ihn, während er vorlas, seine Stimme ruhig und warm.

„Weißt du", sagte er plötzlich, „ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas wie das hier finden würde."

„Was meinst du?" fragte sie und sah zu ihm auf.

Er hielt ihren Blick fest. „Einen Ort, an dem ich mich zu Hause fühle. Einen Menschen, bei dem ich mich zu Hause fühle."

Amara spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie lächelte, legte ihre Hand auf seine und sagte: „Vielleicht mussten wir beide erst zwischen den Zeilen suchen, um uns zu finden."

Und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich Remus wirklich angekommen.

Rückblick Ende

Remus lehnte sich gegen die Theke, seine Lippen zu einem nachdenklichen Lächeln verzogen, als würde er noch immer den Staub der alten Tage auf seinen Schultern spüren.

„Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen", murmelte er leise.

Amara nickte, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und zu den Büchern sah, die noch immer ordentlich in ihren Regalen ruhten. „Damals dachte ich, du würdest nie wiederkommen. Du warst so... still."

„Still, ja. Aber nicht taub", antwortete er mit einem Lächeln in den Augenwinkeln. „Du hast gesprochen, ohne es zu merken. Es waren die Bücher, die Geschichten, die du mir gereicht hast, die mir gesagt haben, dass ich hier bleiben konnte. Vielleicht sogar, dass ich willkommen bin."

Amara ließ sich auf einen der alten Stühle fallen, der ein leises Knarren von sich gab. „Und du bist geblieben."

„Und jetzt", fügte Remus hinzu, seine Stimme sanft, „scheint es, als wären die Geschichten um uns herum lebendig geworden." Er deutete auf die Ecken des Ladens, wo ihre Kinder noch immer mit leisen Flüstern und kichernden Stimmen Bücher durchstöberten.

Amara drehte den Kopf und beobachtete ihre beiden kleinen Wirbelwinde, die immer noch zwischen den Regalen verschwanden und wieder auftauchten. Sie lachte leise. „Manchmal glaube ich, sie sind der einzige Zauber, den ich je wirklich gemeistert habe."

Remus sah sie einen Moment lang an, und es war dieser Blick - ein Blick, der mehr sagte, als Worte je könnten. „Du hast mehr gemeistert, als du denkst."

Ein plötzliches Gekicher durchbrach die Stille. Ihre Tochter tauchte hinter einem Regal auf und hielt triumphierend ein Buch in die Höhe. „Mummy, schau mal! Ich hab das Buch gefunden, dass du gesucht hast!"

Hinter ihr stolperte ihr Bruder, wild gestikulierend. „Ich hab geholfen!"

Amara lachte, erhob sich aus ihrem Stuhl und ging zu ihnen. „Ihr seid schlimmer als ein Schwarm Eulen in Eile", neckte sie, während sie ihrer Tochter das Buch abnahm und ihnen über die Haare strich.

Remus folgte ihr langsam, seine Hände in die Taschen seines abgetragenen Mantels gesteckt. Amara spürte, wie er sie von der Seite ansah, aber sie drehte sich nicht um. Es war ein Moment des Friedens, eines, das sie festhalten wollte.

„Kommt", sagte sie zu ihren Kindern, die sie beide bei der Hand nahm. „Es ist Zeit, nach Hause zu gehen."

„Was jetzt schon?" jammerte die Kleine mit gerunzelter Stirn.

„Ja wir wollen ja Plätzchen backen oder wollt ihr nicht mehr?", fragte Amara, während sie ihnen zuzwinkerte.

Die Glocke der Buchhandlung erklang erneut, diesmal durch das Rennen der Kinder, die vorausliefen. Der Laden war erfüllt vom Echo ihres Lachens und vom sanften Rascheln alter Seiten. Amara blieb einen Moment lang stehen und sah Remus an, der noch immer neben ihr stand.

„Weißt du", sagte sie leise, während ihre Finger über den Rücken eines Buches glitten, „manchmal denke ich, die schönsten Geschichten sind die, die man nicht aufschreibt."

Remus nickte, und für einen Moment schien alles still zu stehen. Nur das Flackern des Kaminfeuers und die Stimmen der Kinder erfüllten den Raum.

Amara drehte sich schließlich um und folgte den Spuren ihrer Kinder. Hinter ihr hörte sie Remus' Schritte, die ruhig und vertraut klangen.
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Ich hoffe euch hat der One Shot gefallen!
Gern könnt ihr auch Kritik äußern.
Über Votes und Kommentare würde ich mich sehr freuen ♥️

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