[Draco & Harry; Schlaflose Nacht; Für hallowelpe]

Leise schlich Harry, unter seinen Tarnumhang gehüllt, durch die Korridore von Hogwarts auf dem Weg zum Astronomie Turm. Nach etlichen Versuchen diese Nacht etwas Schlaf zu finden, hatte er sich letztendlich entschieden etwas frische Luft zu schnappen und dabei die Sterne zu beobachten. Sobald Harry bei der Treppe zum Astronomie Turm angekommen war, huschte er diese hoch und ließ seinen Tarnumhang fallen kurz nachdem er die letzte Stufe erstiegen hatte. Als er zum Geländer, das den Turm umrandete um Schüler davor zu schützen in die Tiefe zu fallen, blickte, erkannte er eine Person dort sitzen. Sofort erstarrte Harry in seiner Bewegung und überlegte sich ob er sich den Tarnumhang wieder umwerfen sollte, allerdings nahm die Person am Geländer ihm diese Entscheidung ab.

„Ich habe dich schon längst bemerkt, Harry", ertönte die Stimme von Draco.

Harry blieb an Ort und Stelle stehen. Unsicher ob er Draco lieber alleine lassen sollte oder ob er ihm Gesellschaft leisten sollte. Doch als Harry nochmal über Dracos Worte nachdachte, bemerkte er, dass Draco ihn mit seinem Vornamen angesprochen hatte und nicht wie üblich mit seinem Nachnamen.

„Du hast mich mit meinem Vornamen angesprochen", bemerkte Harry überrascht.

„Hab ich nicht", wiedersprach Draco und schenkte Harry einen kurzen Blick.

„Doch hast-", erwiderte Harry doch wurde unterbrochen.

„Vergiss es"

Nun herrschte Stille. Harry wollte sich in dieser Nacht nicht mit Draco anlegen, weswegen er sich zurückhielt und nicht wiedersprach. Nach kurzen Überlegen entschied Harry sich dazu, dass es besser wäre, wenn er in seinen Schlafsaal zurück kehre. Harry begann die ersten Treppenstufen hinunter zu steigen, als Dracos Stimme ertönte.

„Warte, wohin gehst du?"

„Zurück in meinen Schlafsaal.", beantwortete Harry ihm seine Frage und stieg weiter die Treppen runter.

„Bleib bitte hier", Dracos Stimme ließ Harry erneut innehalten.
Harry wandte sein Gesicht Draco zu, der ihn nun bittend anblickte. Es wäre nicht so schlimm, wenn Harry etwas später zu seinem Schlafsaal zurück kehre, da er wahrscheinlich Stunden brauchen würde um einzuschlafen, weswegen Harry einfach nickte. Die Treppenstufen, die Harry bereits hinüber gegangen war, stieg er nun wieder empor. Nach kurzem Zögern ließ er sich neben Draco nieder, der ihn immer noch anschaute. Etwas zögernd streckte Draco seine Hand aus und strich sanft über Harrys Wange bis er plötzlich und völlig unerwartet Harry die Brille von der Nase schnappte. Verwirrt sah Harry zu Draco und versuchte zu erkennen was dieser nun mit Harrys Brille vorhatte, allerdings war Harrys Sicht so schlecht, dass er alles nur sehr verschwommen wahrnehmen konnte und leider nicht erkennen konnte was der Junge neben ihn tat.

„Du kannst echt gar nichts sehen, kann das sein?", fragte nun Draco.

„Ja, gut erkannt. Kannst du mir nun bitte meine Brille widdergeben?", fragte Harry in der Hoffnung Draco würde ihm das Objekt seiner Begierde überreichen.

Allerdings hat Harry sich da getäuscht, denn anscheinend hatte Draco nicht vor Harry die Brille wiederzugeben.

„Ich muss echt sagen, dass du mit Brille genauso gut aussiehst wie ohne", murmelte Draco.

Harrys Wangen begannen sich rot zu färben.

„Meine Brille würde dir sicher auch stehen", sagte Harry und konnte die verschwommenen Umrisse von Draco sehen, der sich anscheinend Harrys Brille aufsetzte oder sich vor's Gesicht hielt. Zumindest glaubte Harry dies zu erkennen.

„Hier", sagte Draco und setzte Harry vorsichtig die Brille wieder auf die Nase.

Nun hatte Harry wieder eine klare Sicht und war ziemlich erleichtert darüber.  Harry betrachtete das Mondlicht, das auf Dracos Gesicht fiel und fand, dass Draco dadurch nur noch schöner aussah.

„Hat dir mein Blick die Sprache verschlagen?", fragte Draco sichtlich amüsiert.

Harry antwortete nicht auf diese Frage sondern starrte weiter Draco an. Schon seit längerer Zeit fühlte sich Harry zu dem Jungen des Hauses Slytherin hingezogen, allerdings versuchte er dies oft zu unterdrücken. Als Dracos Hand plötzlich vor Harrys Gesicht auftauchte, schreckte aus seiner Starre auf. Erst dachte Harry, dass Draco nun wieder Harrys Brille klauen wollte, doch Dracos Hand blieb kurz vor Harrys Wange stehen. Anscheinend war Draco noch etwas unsicher ob er nun wirklich das machen sollte, was er vor hatte, doch nach wenigen Sekunden berührte Dracos Hand sanft Harrys Wange. Durch diese Berührung verfärbten sich Harrys Wangen rot. Nun wanderte Dracos Hand sanft zu Harrys Lippen und strich sanft über die leicht rosigen Lippen. Nun näherte sich Dracos Gesicht langsam dem von Harry. Harry fühlte sich wie erstarrt. Langsam schloss Harry seine Augen und nach nur wenigen Augenblicken, die sich anfühlten wie eine Ewigkeit, berührten sich die Lippen der beiden Jungen. Der Kuss war sanft und schüchtern, allerdings genoss Harry diesen mit vollen Zügen. Als die Jungen sich voneinander lösten, schauten sie sich tief in die Augen. Plötzlich wurde Harry etwas klar, das er schon so lange versuchte zu verdrängen. Er, Harry Potter, liebte Draco Malfoy.

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Nia