◇~ Wunderbare Zutaten ~◇

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Harry folgte Regulus durch den Tränkeladen, sein Blick schweifte über die düsteren Regale voller seltsamer Zutaten. Glasbehälter in allen Formen und Größen, gefüllt mit dunklen Pulvern, schimmernden Kristallen und scharlachrotem Elixier, reihten sich endlos aneinander. Einige der Ingredienzien schienen sich im Licht zu bewegen, als wären sie lebendig – ein Anblick, der Harry gleichermaßen faszinierte wie ihm eine leise Gänsehaut bescherte.

Regulus streckte die Hand aus, griff zielgerichtet nach einer großen Phiole mit tiefschwarzem Pulver und hielt sie kritisch gegen das Licht, bevor er sie zurücklegte und sich stattdessen für eine kleinere, rötlich funkelnde Phiole entschied. Harry, neugierig, wagte es, nach einem besonders schweren Buch zu greifen, das am Ende des Tresens thronte. Der Einband war verblasst, doch ein leises Schimmern lag über den goldenen Prägungen und den kunstvoll eingeprägten Runen. „Dunkle Kunst der Zaubertränke," las Harry flüsternd den Titel und spürte, wie ihn eine seltsame Aufregung ergriff. Diese Welt, die ihm langsam näherkam, fühlte sich an wie ein dunkler Spiegel, eine Realität voller Geheimnisse und Macht, die ihn unwiderstehlich anzog.

Regulus bemerkte seinen Blick und schenkte ihm ein nachdenkliches, leicht prüfendes Lächeln. „Ein interessantes Werk," bemerkte er. „Mit dem Wissen darin könnten wir vielleicht einige der Flüche entwirren, die dich umgeben."

Der Ladenbesitzer, ein gebeugter, verschlagener Mann mit kalten, glitzernden Augen, schien ihre Anwesenheit aufmerksam zu registrieren und musterte Harry mit unverhohlenem Interesse. „Das ist seltenes Material," schnarrte er mit einer tiefen, heiseren Stimme und wies auf das Buch, das Harry immer noch in den Händen hielt. „Aber für einen Schüler von Regulus Black könnte ich es günstig anbieten."

Harry nickte langsam, zog das Buch an sich und spürte, wie seine Hände vor Aufregung leicht zitterten. Mit einem kurzen Seitenblick zu Regulus legte er das Werk auf den Tresen, wo der Ladenbesitzer ein zufriedenes Lächeln zeigte und einige weitere Zutaten in einen Beutel legte.

Regulus packte die Tränke sorgsam zusammen, nickte dem Ladenbesitzer knapp zu und bedeutete Harry, ihm zu folgen. Sie verließen den Laden und traten wieder hinaus in die düsteren Gassen, wo ein grauer Schleier von Nebel und Schatten die Gebäude umhüllte. Die Nocturngasse lag vor ihnen wie ein geheimer, verborgener Teil der magischen Welt, der Harry fremd und unheimlich vorkam, aber gleichzeitig von einer unwiderstehlichen Faszination erfüllt war.

Als sie den schmalen Weg entlanggingen, blickte Harry neugierig zu den Läden auf beiden Seiten – einige von ihnen kaum mehr als schwarze Höhlen, andere nur erkennbar an verstaubten Schildern mit kryptischen Symbolen. Hin und wieder hörte er geflüsterte Stimmen, unverständliche Worte in einer fremden Sprache, als sich die Gasse vor ihnen in die Schatten verlor.

„Ein kleiner Einblick in das, was möglich ist," murmelte Regulus, seine Stimme leise und schwer. „Du lernst hier etwas über die Welt, die andere nur aus Geschichten kennen. Du wirst lernen, sie zu verstehen, zu nutzen... oder sie zu fürchten."

Harry nahm die Worte in sich auf und spürte, wie ein kaltes Kribbeln über seine Haut lief. Alles, was er heute erfahren hatte, all die dunklen Geheimnisse und die Versprechen von Macht und Wissen, schienen sich wie eine unsichtbare Schicht um ihn zu legen. Er spürte, wie die Grenzen seiner alten Welt brüchig wurden, wie sich etwas Neues und Unerforschtes ihm entgegenstreckte.

Nachdem sie schließlich aus der Schattenwelt der Nocturngasse getreten waren, beschleunigte Regulus ihre Schritte, und sie traten wieder zurück in die belebten Straßen der Winkelgasse. Die bunte, geschäftige Kulisse der magischen Läden schien ihnen plötzlich fremd, fast übertrieben lebhaft und hell nach dem unheimlichen Dämmerlicht der Gasse. Harry konnte die bewundernden Blicke der Passanten kaum wahrnehmen, so sehr war er in Gedanken versunken.

Zurück in Regulus' Haus, einer düsteren Villa am Rand Londons, gingen die beiden gemeinsam in die Küche. Regulus nahm die Einkäufe entgegen und begann, die Ingredienzen sorgfältig auf dem Tisch auszubreiten. Harry warf einen Blick auf das Buch in seiner Hand und stellte es dann auf den Tisch, wo Regulus mit einem knappen Nicken zeigte, dass er es aufschlagen solle.

Die Seiten waren alt, das Papier weich und brüchig, als hätte es viele Jahrzehnte überdauert. Runen und Symbole, die für Harry unergründlich wirkten, breiteten sich über die Seiten aus, doch unter den Anleitungen erkannte er Namen, die ihm vertraut waren – mächtige, sagenumwobene Tränke, die einst nur von den mächtigsten Zauberern der Geschichte gebraut wurden.

„Dies ist der Anfang, Harry," sagte Regulus leise, während er über eine Seite mit einem uralten, komplexen Trank strich. „Es wird Zeit brauchen, Geduld und Entschlossenheit. Doch wenn du bereit bist, wirst du lernen, diese Magie zu verstehen und zu beherrschen, noch besser als du es jetzt schon kannst."

Harry nickte, seine Augen voller Entschlossenheit. In ihm brodelte ein seltsames Gefühl, ein neues Feuer, das seinen Geist erhellte. Der Tag war voller neuer Wahrheiten gewesen – Wahrheiten, die beängstigend und erleuchtend zugleich waren. Und er wusste, dass er an der Schwelle zu etwas Größerem stand – einem Geheimnis, das nur darauf wartete, von ihm entdeckt zu werden.

In dieser Nacht lag Harry lange wach, die Worte des Goblindirektors und die unergründlichen Geheimnisse, die er nur vage erahnen konnte, schwirrten in seinem Kopf. Der Gedanke, dass sich seine wahre Macht und seine Herkunft erst noch entfalten würden, dass eine ungewisse, machtvolle Zukunft vor ihm lag, erfüllte ihn mit einer Mischung aus Vorfreude und Ehrfurcht.

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Hey meine kleinen Leseratten,

Hat euch der neue Teil gefallen?

Wird Harrys Macht wachsen?

Was werden sie als erstes brauen?

Und was wird wohl als nächstes passieren?

Last gerne Vote da, die Geschichte lebt durch diese weiter.

Natürlich freue ich mich über eure Meinung und last gerne Ideen da.
Vielleicht wird deine Idee mit einbezogen.😇

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MG.Mika

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