◇~ Erste Schritte ~◇


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Am nächsten Morgen schien das frühe Licht sanft durch die Fenster und erfüllte den Raum mit einem warmen Glanz, als Harry und Regulus am kleinen, gemütlichen Esstisch Platz nahmen. Der Duft von frischem Brot und heißem Tee lag in der Luft, und beide ließen sich Zeit, um in Ruhe zu frühstücken. Trotz der gestrigen Ereignisse, die wie ein Wirbelsturm aus Enthüllungen und Versprechen auf sie eingeprasselt waren, herrschte eine eigentümliche Ruhe zwischen ihnen. Das Frühstück war beinahe wie ein stillschweigender Pakt, eine gemeinsame Vorbereitung auf das, was dieser Tag bringen würde.

Während sie aßen, wechselten sie Blicke und sprachen über ein paar Kleinigkeiten. Regulus erzählte beiläufig von seinen Beobachtungen der magischen Welt, von alten Traditionen und Überzeugungen, die Harry zwar teilweise kannte, aber nun in einem neuen Licht betrachtete. Es waren banale Details und doch wichtig – jedes kleine Stück Information schien Harrys Entschlossenheit zu bestärken, die Wahrheit hinter den Schleiern zu finden. Schließlich brachte Regulus das Gespräch auf den bevorstehenden Besuch bei Gringotts.

„Du weißt, dass wir nicht einfach so erscheinen können", begann er und schob seinen leeren Teller beiseite. „Es gibt genug Augen, die zu neugierig sind. Wir müssen sicherstellen, dass niemand uns erkennt, auch wenn wir nur kurze Zeit dort verbringen." Harry nickte stumm und sah ihm fest in die Augen. Er wusste, dass Vorsicht heute oberstes Gebot war.

Mit ein paar Worten und einer konzentrierten Geste ließ Regulus eine kraftvolle Verhüllung über sie beide gleiten. Ihre Gesichter verschwammen zu unauffälligen Silhouetten, ihre Konturen verwischten, sodass sie wie zwei unscheinbare Fremde wirkten. Nun, da sie bereit waren, legten sie gemeinsam die Hand an Regulus Zauberstab, und mit einem leisen Knacken apperierten sie direkt vor den Honigtopf in Hogsmeade.

Die kalte Morgenluft empfing sie, und das Dorf erwachte langsam zum Leben. Sie machten sich wortlos auf den Weg zur imposanten Marmorhalle von Gringotts, die wie ein Symbol der Macht über die Winkelgasse thronte. Kaum hatten sie die schwere Eingangstür durchschritten, umhüllte sie die kühle Stille der Bankhalle. Um sie herum arbeiteten Kobolde mit konzentrierten, scharfen Blicken, ihre Finger huschten flink über Pergamentrollen und Zählmaschinen. Das vertraute Klingen von Goldmünzen mischte sich mit dem Rascheln von Pergament – ein Geräusch, das Macht und Beständigkeit versprach.

Regulus trat an den nächsten freien Schalter und erklärte mit ruhiger, aber fester Stimme, dass sie den Bankdirektor persönlich sprechen wollten. Der Kobold am Schalter musterte die beiden mit misstrauischem Blick, doch Regulus ließ sich nicht beirren und hielt stand. Nach einem langen Augenblick und einigen getuschelten Worten zwischen den Kobolden führte einer von ihnen Harry und Regulus durch ein Labyrinth von Korridoren und Hallen, immer weiter hinein in die Tiefen der Bank, wo kaum jemand sonst Zutritt hatte. Sie erreichten schließlich eine schwere, mit kunstvollen Verzierungen versehene Tür, die sich mit einem Klick öffnete.

Im Inneren des abgedunkelten Raumes stand ein großer, massiver Tisch aus poliertem dunklem Holz. Am anderen Ende saß der Bankdirektor – ein Kobold von beeindruckender Statur und scharfen, wissenden Augen, die auf Harry und Regulus gerichtet waren. Der Direktor hob den Kopf kaum, als sie eintraten, sondern ließ seine Augen nur kurz über sie gleiten, ehe er mit unverhohlener Neugier und einem Hauch kühler Arroganz sprach. „Ihr habt mich zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt aufgesucht", sagte er in einem Ton, der keinen Raum für Höflichkeiten ließ. „Was genau verlangt nach meiner persönlichen Aufmerksamkeit?"

Harry, der seit dem Betreten des Raumes keine Miene verzogen hatte, trat einen Schritt vor und begann in ruhigem, aber entschlossenem Ton zu sprechen. „Wir bitten um Verzeihung werter Bankdirektor, doch habe ich ein wichtiges Anliegen das ihre Aufmerksamkeit benötigt. Es sind illegale Transaktionen in meinem Namen vorgenommen worden", sagte er fest und sah dem Direktor dabei direkt in die Augen. „Ich will, dass jedes Galleon, jeder Sickel und jeder Knut, der unrechtmäßig von meinem Konto genommen wurde, zurückkommt."

Der Direktor hielt inne, als hätte ihn diese direkte Forderung überrascht. Seine Augen verengten sich, und er nahm eine Pergamentrolle zur Hand, überflog sie mit prüfendem Blick und ließ dann seine spitzen Finger über eine Kiste mit geheimnisvoll glühenden Runen gleiten. „Ihr erhebt schwere Anschuldigungen", sagte er leise, seine Finger weiter auf den Runen ruhend. „Lasst mich sehen, ob ihr das Recht habt, solche Forderungen zu stellen."

Einige angespannte Momente vergingen, in denen der Bankdirektor still und aufmerksam die Aufzeichnungen prüfte, dann legte er das Pergament zurück und musterte Harry mit scharfer Entschlossenheit. „Ihr habt Recht", sagte er, fast erstaunt. „Diese Abhebungen sind höchst ungewöhnlich und dürften so nicht geschehen sein. Es scheint, dass jemand mit beachtlicher magischer Expertise und höchst kreativen Methoden an euer Vermögen gelangt ist. Ich werde dafür sorgen, dass jede Transaktion zurückverfolgt und euer Besitz wiederhergestellt wird.
Doch muss ich erwähnen das diese Anordnungen von ihrem Vormund stammen, Mister Potter."
Mit Verengten Augen blickte Harry zurück. ,,Dessen bin ich mir bewusst, doch nie gab ich meine Einverständnis diese Transaktionen zu tätigen, noch liegt eine Unterschrift meiner Wenigkeit in ihren Unterlagen. So ist die Sache doch sicher schnell und ohne wissen für aussehende zu erledigen, oder?"
Der Bankdirektor war verblüfft über die Präsens und Argumentation des Jungen und konnte nur mit dem Kopf nicken.
Schnell waren alle Schalter umgelegt und die Kobolde über diesen Betrug informiert, auch die letzte Unterschrift setzte der Bankdirektor und es war geschafft.

Doch dann hob der Direktor plötzlich den Kopf und sah Harry mit einem durchdringenden Blick an, der weder Scheu noch Zögern zeigte. „Doch da gibt es etwas anderes, das mich noch mehr beschäftigt", fuhr er fort, seine Stimme nun eindringlicher. „Ihr seid nicht... gewöhnlich. Ich spüre Zauber und Flüche auf euch, Kräfte, die nicht jedem anhaften. Wer seid ihr wirklich?"

Harry hielt seinem Blick stand, und für einen Moment wurde es still im Raum, die Spannung lag wie ein dicker Nebel in der Luft. Schließlich atmete Harry tief ein, und in seiner Stimme schwang eine Entschlossenheit mit, die nur aus langer innerer Unsicherheit erwachsen konnte. „Die Wahrheit ist, ich weiß es selbst nicht", antwortete er. „Diese Flüche, diese Zauber... sie wurden auf mich gelegt, bevor ich auch nur ahnen konnte, was sie bedeuten. Ich habe viel Zeit damit verbracht, ihren Ursprung zu ergründen, aber noch immer entzieht sich mir ihre volle Bedeutung. Genau deshalb bin ich hier – um Antworten zu finden und diese Ketten endlich zu lösen."

Der Direktor ließ sich diese Worte langsam durch den Kopf gehen, und in seinen Augen lag ein seltsames Funkeln – vielleicht eine Mischung aus Respekt und Neugier. „Ihr tragt eine Last, die nur wenige verstehen können", sagte er schließlich mit einem leichten Nicken. „Ich werde euch unterstützen, soweit es in meiner Macht liegt, und dafür sorgen, dass das Unrecht, das euch angetan wurde, korrigiert wird.
Dies aber auch nur weil sie uns gegenüber respektvoll aufgetreten sind und nicht in und den Schuldigen Sachen."

In diesem Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Harry spürte die Gewissheit, dass er endlich einen ersten Schritt getan hatte, einen Schritt in Richtung jener Wahrheit, die ihn all die Jahre verfolgt hatte. Und auch Regulus, der schweigend neben ihm stand, schien in Gedanken versunken – vielleicht ahnend, dass dieser Moment ein wichtiger für beide war.

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Hey meine kleinen Leseratten,

Hat euch der neue Teil gefallen?

Kann man den Kobolden vertrauen?

Wie wollten Sie Harry helfen?

Könnt ihr euch vorstellen wer Harry wirklich ist?

Last gerne Vote da, die Geschichte lebt durch diese weiter.

Natürlich freue ich mich über eure Meinung und last gerne Ideen da.
Vielleicht wird deine Idee mit einbezogen.😇

◇☆◇☆◇

MG.Mika

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