9| Leere

~Jetzt spüre ich den wahren Schmerz. Denn Schmerz der Spuren hinterlässt.~















Nachdem ich eineinhalb Stunden im Krankenhaus geweint hatte. Ging ich nochmals auf den toten Körper von Liv zu und schaute sie mir an. Es kostete mich viel Beherrschung um nicht gleich wieder in Tränen auszubrechen. Sie war bleich. Ja so wie Leichen nunmal sind, aber sie hatte ein Lächeln im Gesicht. So wie sie es immer hatte. Liv war ein sehr fröhliches, neugieriges, hübsches und kluges Kind. Eine Person die es verdient hätte mindestens 18mal länger zu Leben. Aber das Leben war nuneinmel ungerecht.

Das Positive daran war dass sie einen guten Tod in dem Sinne hatte, da sie ein schönen Gesichtsausdruck hatte, als sie starb. Ihre Körperhaltung war auch entspannt und ruhig, was eigentlich gut ist wenn es in 85 Jahren wäre. Aber nicht jetzt. Sie war so klein und gab mir trotz allem Halt.

Ich ermahnte mich, nicht wieder an mich zu denken und nicht in Tränen zu versinken. ich zitterte am ganzen Körper, als ich sie auf die Stirn küsste. Ich beobachtete meine Liv das letzte Mal wie sie so friedlich da liegt, bevor sie von den Leuten weggenommen wurde.

Sie fragten mich auch gleich nach einem Termin für eine Trauerfeier. Aber dass war zu viel für mich, denn ich brach in Tränen aus. Ich war vor zwei Wochen noch nie auf einer Beerdigung. Und jetzt? Jetzt innerhalb so kurzer Zeit kann ich gleich zu zwei gehen. Zwei Beerdigungen, drei Tote, drei Menschen die für mich am Wertvollsten waren. Drei Personen die ich am Besten kannte, drei Familienmitglieder mit denen ich so viel geteilt hatte. Sie waren einfach weg. Von einen Tag auf den Anderen veränderte sich meine Welt zu sehr. Es war zu viel für mich.

"Woher soll ich denn jetzt wissen wann die Beerdigung sein soll?", schrie ich denn Mann vorwurfsvoll an. Ja vielleicht zu unrecht. aber sah er denn nicht das ich so kaputt war. Sah er denn nicht dass mich dass alles überforderte? Dass ich noch nicht bereit war?

Der Mann wollte etwas erwiedern, aber Derek ließ ihn nicht zu Wort kommen.

"Lassen sie sie erstmal und rufen sie mich in den nächsten Tagen an und dann besprechen wir den Termin", während er dass sagte überreichte er ihm seine Visitenkarte und zog mich aus dem Krankenzimmer. Wir kamen ein paar Meter weiter bis ich zusammensackte und nicht mehr konnte. Derek merkte dies auch und nahm abermals in seine Arme und trug mich aus dem Krankenhaus.

Ich hasste Krankenhäuser schon immer. Und ab dem Todestag meiner Schwester hasste ich sie für immer. Sie waren der Ort an dem letzten Endes alle starben.

Ich bekam noch mit wie Derek mich ins Auto setzte und wegfuhr. wo ich hingebracht wurde, interessierte mich in dem Moment ehrlich gesagt herzlich wenig. Denn jetzt war mir sowieso alles egal. Denn ich verlor das  was mir am Meisten bedeutet hatte. Ich spürte während der endloslangen Fahrt die ganze Zeit nur diese gressliche Leere. 

Ja genau das spürte ich. 

Genau das sah man mir an.

Genau das machte mich jetzt aus.

Die Leere in meinem Herzen.

Die Leere in meinen Augen.

Die Kälte in meiner Stimme

Ab dem Tag veränderte ich mich für immer.

















Teil 4 von 4

Das war jetzt der letzte Teil des heutiges Lesetages. Ich hoffe dass euch auch dieser Teil gefalen hat. Schreibt mir auch gerne Verbesserungsvorschläge. (Denn nur aus Fehlern kann man Lernen!)

Love, Mylife1109

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