8|Liv!

~Manchmal ist nicht nur das Herz das bricht, sondern auch die Person.~















Ich konnte auf der Fahrt nur an drei Dinge denken:
- wie konnten mich meine Eltern/ Adoptiveltern so lange belügen, wir waren doch immer so offen zu einander. Davor könnte ich schwören können, dass sie mir immer die Wahrheit gesagt hatten.

- Warum hat mich Stephan/mein Vater weggegeben und wo; bzw. Wer ist meine leibliche Mutter?

-und dann dachte ich noch die ganze Zeit an Liv und hoffte dass es ihr gut geht, jedoch hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch

Ich drückte wie eine Verrückte aufs Gaspedal, sodass es ein Wunder war dass ich kein Unfall gebaut hatte.
Als ich dann endlich vor dem Jugendheim angekommen war, stieg ich schnell aus und schloss das Auto hinter mir ab und rannte ins Gebäude rein.

Ich suchte das Zimmer 114 da ich mitgekommen hatte, dass dort Liv sein sollte. Also stürmte ich ins Zimmer rein, jedoch war dieses leer.
Ich schloss meine Augen und überprüfte dann nochmals auf die Raumnummer. Jedes mal sah ich die selbe Zahl 114. Mit einem schlechten Gefühl und einem rassenden Herzen ging ich an die Rezeption und fragte nervös nach Liv.
Die Frau schaute mich nur irritiert an und sagte folgend:

"Wir haben Sie angerufen, aber Sie sind nicht dran gegangen. Naja auf jeden Fall hatte ihre Schwester einen Herzinfakt und liegt jetzt im Krankenhaus!" Mein Herz setzte einmal aus. Nein bitte lass es nicht war sein. Mach dass ich mich überhört hatte und mir dass alles nur eingebildete.
Aber je länger ich in das Gesicht der Erzieherin schaute desto bewusster wurde mir dass das Alles echt war.
"In welchem Krankenhaus liegt sie?", fragte ich mit zittriger Stimme.
Sie sagte mir dass Elisabeth in dem nähstem Krankenhaus von hier war, also rasste ich schon wieder so schnell wie es nur ging davon und machte mich auf den Weg ins Krankenhaus.

Dort angekommen, fragte ich eine Krankenschwester gleich nach Liv. Sie sagte mir, dass sie im Raum 301 liege und sie jetzt noch am Leben sei. Ich atmete erleichtert auf, jedoch ein bischen zu früh, da die Krankenschwester danach noch dazufügte dass sie jetzt im Koma liege. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich konnte sie einfach nicht verlieren, deswegen dachte ich auch nicht daran was wäre wenn ich sie verlieren würde, sondern nur daran das sie noch lebt und dass sie noch leben wird.  Ich ging nach oben, in den dritten Stock und betrat dann dort dass erste Zimmer. Indem sich meine kleine Liv befand. Sie sah so entspannt und ruhig aus. Sie hatte trotz all dem was sie zur Zeit durchmachte, ein leichtes Lächeln im Gesicht.

Ich bewunderte dieses junge Mädchen. Sie war viel jünger als ich und trotzdem so viel stärker . Sie war ein wunderbares Kind mit einem tollen Charackter. 

Ich ging langsam und erleichtert auf sie zu. Als ich dann neben ihr stand, legte ich ihre Hand in meine und mit meiner anderen Handfläche strich ich ihr über ihre schweißgebadete Stirn. Danach setzte ich mich zu ihr und küsste sie auf ihre kleine Hand.

"Hey meine Süße, ich bin bei dir okay? Alles wird gut. Du bist nicht alleine und ich werde dich nie wieder verlassen. Verstehst du? Diesen Fehler werde ich nicht nocheinmal tuen. Du musst nur nocheinmal aufzuwachen,okay? Könntest du dass bitte für mich tun Liv? ", versuchte ich mit ihr zu kommunizieren. Ärzte meinen ja dass die Leute die im Koma liegen, die Person die zu ihnen redet hören. Also gab ich mein Bestes.

"Bitte Liv wach auf. Tu es bitte für mich!", flüsterte ich ihr leise an ihr Ohr und ohne es zu bemerken kullerte mir auch eine Träne auf mein Gesicht, die ich kurz darauf wegwischte.

"Errinnerst du dich noch wie wir auf dem Spielplatz zusammen gespielt hatten. Wie wir zusammen auf der Schaukel schaukelten und du runtergefallen bist? Ich habe mich da so erschreckt. Du bist aber schnell wieder aufgestanden und hast gekichert.  Weißt du noch als wir zusammen im Herbst Blätter gesammelt habe, weil du eine Sammlung von jeder Farbe eines Blattes haben wolltest." Wir hatten daraus ein Album gemacht, weil Liv  es so besonders fand. Sie hat es durch ein ganzes Jahr jeden Tag angeschaut, weil es sie so faszinierte.

"Beim Sammeln bist du eines Tages hingefallen, weil es geregnet hat.", ich lächelte unter Tränen. "Du warst voller Matsch, aber du hast gelacht wie sonst noch was. Du hast deine Arme ausgestreckt und dein Kopf nach oben gedreht und zum Himmel hochgeschaut. Du hast diesen Moment so genossen.

Du fällst so oft. Aber du stehst auch immer ganz schnell wieder auf. Bitte tu es auch dieses Mal. Damit wir wieder darüber Lachen können. So wie wir es immer getan haben.", ich konnte mich nicht zurückhalten und schluchtzte deshalb, ich errinnerte mich zurück an diese wertvollen Momente die wir geteilt hatten. Die Zeit die uns gehörte. Die Erinnerungen die uns keiner nehmen konnte.

"Ich war immer bei dir. Ich war bei deinem ersten Kindergarten Tag da. Ich habe mit dir jede freie Sekunde verbracht, Liv. Wir haben so viel geteilt. Wir sind es gewohnt zusammen zu sein. Die Zeit zusammen zu verbringen. Nur so funktionieren wir gut. Deswegen werde ich bei dir bleiben, solang du bei mir bleibst. Du bist mein kleiner Engel, weißt du das? Durch dich sieht die Welt viel schöner aus. Du machst das Leben zu etwas Besonderem, meine kleine süße Liv." Ich machte eine kurze Pause und fuhr dann weiter während ich sie anschaute. " Ich weiß Mom und Dad sind jetzt weg, aber das bedeutet nicht dass du es auch sein musst. Ich bin schließlich auch noch da. Wir werden es zusammen schaffen, egal wie schwer es sein wird...".

Plötzlich fing das etwas an regelmäßig zu pipsen. Mein Herz raste und ich hoffte dass es nicht dass bedeutete was ich dachte. Als jedoch eine Krankenschwester, die anscheinend für meine Schwester verantwortlich war, reinkam und mich mitleidig anschaute und dann auch noch die vier Wörter sagte: "Zeit des Todes: 4:27 Uhr" brach ich in Tränen aus. Ich hielt immernoch Livs Hand in meiner und wiederhollte während des Weinens immer wieder "Bitte nicht, Liv.", "Bitte wach auf." oder "Lass es nicht war sein, bitte". Ich glaubte es nicht das ich meine Familie innerhalb weniger Tage verloren hatte. Ich wollte es einfach niocht glauben dass Liv jetzt weg ist und nie wieder zurück kommt. Ich brauche sie doch. Sie war das einzig Positive und Schöne in meinem Leben. Meine Liv hatte mich immer wieder aufgemuntert. Sie war verdammt noch mal zu jung um zu sterben. Sie verdiente es nicht.

Wahrscheinlich war sie auch noch wegen mir Tod. Denn ich hatte sie verlassen. Sie war alleine als sie am Meinsten jemanden gebraucht hatte. Ich war zu spät gekommen. Ich hatte es zugelassen dass sie stirbt. Wenn ich könnte würde ich, mein Leben sofort für ihres opfern. Man muss mir nur sagen wie. Ich würde es sofort tun. Sie ist doch erst fünf. Ihr ganzes Leben wäre noch vor ihr.

Ich ließ sie los und schrie immer wieder während des Weinens "NEIN". Jedoch wird sie das auch nicht zurückholen.  Aber dafür linderte es meinen Schmerz, der mich im Augenblick zu verschlingen versuchte. Das Herz tat so weh. Ich hatte das Gefühl, dass es mir ein weiteres Stück meines Herzens verbrannte, sodass ein größeres Loch entsteht. Ich sackte an der Wand zusammen und weinte nur noch ich weinte um Liv, meine Eltern und um mich. Es ist vielleicht egoistisch um mich zu weinen. Aber ich brauchte es nunmal. Ich war nicht stark genug um nur für sie zu weinen.  Ich fühlte wie ich zerbrach. Ich spürte nur im Hintergrund, dass sich jemand neben mich setzte und mich umarmte. Ich schaute zur Seite um zu erkennen wer es war. Trotz meiner verschmierrten Sicht erkannte ich verwundert dass es sich um Derek handelte. Jedoch war es mir im Augenblick egal wer es war. Denn genau diese Umarmung, diesen Halt, hatte ich jetzt gebracht. Denn das verringerte den Schmerz einwenig. Der mir so endlos und tief vorkam. Diese Umarmung zeigte mir dass ich nicht alleine war. Obwohl ich mich so fühlte und im Hinterkopf auch wusste dass genau das aber der Wahrheit entsprach.











Tut mir Leid dass Liv sterben musste...

Hättet ihr damit gerechnet?

Wie gefällt es euch bis jetzt?

Teil 3 von 4 für den heutigen Lesetag

Love

mylife1109

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