Just to little old me- 7

Ich roch sie, bevor ich wußte, wer es war. „Steffi!"japste ich und sie knurrte unter mir. „Was machst du hier draußen?"

„Hab gewartet, dass ich dich auffangen kann."brummte sie.

„Sorry."Ich rollte mich von ihr runter. 

Sah, dass ihre Balkontür ja direkt unter meiner war.

„Ich bin von der Musik wach geworden und wollte nachsehen, aber anscheinend hat Tom mich eingeschlossen."erklärte sie. „Erst hab ich gewartet, aber irgendwie ist das alles ziemlich schräg..."

„Das kannst du laut sagen, ich bin auch eingeschlossen worden. Warte, ich muss Kal runterholen, und dann schauen wir nach, was los ist."

Ich pfiff, Kal sprang und ich hielt das Seil, sodass er sanft aufkam. Dann löste ich die Haken von uns und das Seil schnellte nach oben, es klirrte laut und wir zuckten zusammen. Lauschten in den Sturm, der zum Glück so laut war, dass hoffentlich niemand es gehört hatte! Der scharfe, eisige Wind zerrte erbarmungslos an unseren Klamotten und nein, hier draußen wollte heute Nacht wirklich keiner sein! Ich musste Kal festhalten, er wollte in Richtung Haustür losrennen. Kurz weihte ich Steffi in meine Überraschungstheorie ein, sie nickte und meinte, dass sie sich auch sowas gedacht hätte, aber die Musikwahl... Wir waren uns einig, dass irgendwas schief gelaufen sein musste. Und, dass wir vorsichtig vorgehen sollten...zunächst schlichen wir zur vorderen Hausecke, um den  Bereich mit Haustür und Einfahrt einsehen zu können. Es sah unheimlich aus, die zwei Polizei- Autos- eines war ja vorhin weg gefahren und anscheinend noch nicht zurück gekommen- waren komplett eingeschneit. Unsere Wagen standen ja in der Garage. Licht fiel vom Wohnzimmer auf den Schnee, und immer noch „Tonight you belong to me"! Nein, keine von uns Frauen wollte klingeln. Aber wenn wir durch den Spa- Bereich liefen, würden wir sofort gesehen werden. Von wem auch immer, aber tatsächlich sagte uns das Gefühl, dass es besser wäre, erstmal unbemerkt zu bleiben. Wir liefen nach hinten und stoppten kurz vor dem Glasanbau, dort schien alles dunkel zu sein. Doch, nun sah ich, dass etwas glänzte, es war ein Herzluftballon, der an der Decke hing. Ich lächelte. Jetzt müssten wir die Männer bestimmt hören, wenn sie dort schmückten, aber dieser nervige Song übertönte alles. Es war fast schizophren. Kal schnupperte am Boden und grub, ich stupste Steffi an: „Der Abluftschacht zur Sauna!"

Sie zog die Augenbrauen hoch.

„Erstens- da pass ich nicht durch. Zweitens, wenn jemand in der Sauna ist und sie anfeuert, dann..."

„Ich weiß."jaulte ich. „Aber die Hintertür ist auch verschlossen, und Klopfen ist keine Option, da waren wir uns doch einig. Ich versuche es und lass dich dann rein. Mit Kal, komm, Bud."

Ich hatte einen Kletterkeil als Waffe mitgenommen und brach damit das Gitter heraus. Kal kroch schnell hinein, als wüßte er genau, wo er hin wollte, ich stöhnte. Wahrscheinlich war ich auch zu fett! Würde stecken bleiben und im nächsten Sommer als verkohltes Skelett aus dem Schacht...stopp, dachte ich, während ich mich langsam hinein schob. Ich hatte das Hoody und meinen Pulli ausgezogen und bei Steffi gelassen, es war arschkalt nur noch im Tank- Top, aber so dick verpackt wäre ich wohl wirklich hängen geblieben. Zum Glück blieb der Schacht gleich breit und es ging etwas bergab. Ich sah Kals flauschiges Hinterteil, er war sehr energisch unterwegs, sein Herrchen zu retten. Ich wunderte mich, dass ich überhaupt etwas sah, und ärgerte mich, keine Taschenlampe mitgenommen zu haben. Und noch etwas fiel mir beim vorwärts kriechen siedend heiß ein- wenn man uns einschließen wollte, wegsperren, warum hatten sie nicht an die Balkontüren gedacht? Dass ich mich abseilen würde, okay, war nicht vorauszusehen, aber Steffi! Und was war mit ihrer Namensvetterin? Sie schlief auch kaum...Und Babs. Ich jaulte leise, das Geräusch hallte von den Aluwänden und plötzlich hörte ich ein Schleifen, ein Jaulen und nun rutschte auch ich schneller voran, es ging abwärts! Ich versuchte, mich an der glatten Wand fest zu krallen, doch keine Chance. Zu schade, dass ich nicht fett genug war! Ein rötliches Quadrat kam immer näher, ich registrierte, dass die Notbeleuchtung in der Sauna, oder im ganzen Keller, an sein musste, als ich schon durch das Loch schoß, genau auf die Holzbänke zu, aber ich hatte so viel Speed, dass ich über die oberste flog, ich machte mich rund und landete seitwärts auf der untersten, stieß mir heftigst die Schulter an, aber wenigstens nicht den Dötz- dummerweise hatte ich auch den Helm abgenommen! Kal jaulte leise, ich drehte mich um und sah, dass er am Boden lag und eine Pfote leckte. Der Arme! Ich hockte mich neben ihn und versuchte, sie mir anzuschauen, ohne, dass er mich anfiel. Und nun zeigte sich, dass er mir tatsächlich vertraute, er ließ zu, dass ich sie betastete, anscheinend war sie mindestens verstaucht, sie war geschwollen und unbeweglich. Leider war der Hund zu schwer, um ihn zu tragen, was nun? Aber Kal war genauso badass, wie sein Herrchen, als ich zur Tür ging, richtete er sich auf und humpelte hinterher. Ich lauschte an dem Holzding, das kaum Geräusche dämmen konnte, und hörte natürlich den Song, leise von irgendwo her, schallte er durch das Atrium. Nach meiner Orientierung war hier in der Nähe die Wendeltreppe nach oben. Das Guckfenster war klein und schlierig, plus dem rötlichen Notlicht konnte man kaum etwas erkennen, was mehr als einen Meter von der Tür entfernt war. Natürlich war die Tür von außen verschlossen- warum auch immer! Ich holte den Keil heraus und ignorierte meine schmerzende Schulter, nun ja, wenn der Hund so tapfer war, wollte ich mir keine Blöße geben! Außerdem musste ich endlich diesen Song killen, Herrgott, ich war soweit, dass ich auch denjenigen töten würde, der ihn abspielte! Ich musste den Blick von dem Guckfenster lösen, um den Keil anzusetzen, wollte auch nicht zu viel Lärm machen, aber das Holzding saß echt Bombe. Knack! Machte es, viel zu laut, ich hielt inne. Zog noch ein wenig mehr, die Tür knirschte und kam in meine Richtung, dann schwang sie auf und ich starrte in eine Pistolenmündung.

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