Just to little old me- 11

Ich rannte zur Tür der abgeschlossenen Kühlkammer und polterte dagegen, nun hörte ich, dass Steph aufschrie, ja, Kal war mir gefolgt und hatte die Bitch losgelassen, ein Schuss.

„Henry!"rief ich.

„Bleib zurück!"hörte ich Ralph schnaufen, drehte mich um und sah, dass er mit Peter kämpfte, Steph stand da, wie bedröppelt, die Kommissarin lag still am Boden. Immer noch? Sie lag jedoch auf dem Bauch, ich lief hin und packte sie, drehte sie um.

„Bridge, verdammt gehe aus der..."knurrte Ralph, ich wollte den verdammten Schlüssel!

Plötzlich gingen beide Steffis auf die rangelnden Männer zu, sie zerrten Peter von Ralph fort, der schleuderte seine Waffe in die Eiswanne und tat es auch mit der, die Steph gehalten hatte, sie hatte sie am Boden abgelegt, um Peter zu schnappen. Ich hatte mittlerweile den Schlüssel aus der Unterhose der ohnmächtigen Bitch gezogen, die wohl gehofft hatte, dass Ralph ihn dort rausholen würde, er roch fischig. War das ekelhaft! Ich rannte zur Eisentür und schloss sie auf, mein eigener Schmerz war vergessen. Tom, Ben und Henry hockten auf dem Betonboden, Henry hatte einen Verband aus seinem Shirt um den Oberschenkel und sah blaß aus, die Augen geschlossen. Tom hielt ihn im Arm, es war eiskalt in dem Raum.

„Er ist seit zehn Minuten nicht mehr bei Bewusstsein."murmelte Ben.

Ich heulte auf. Beugte mich zu meinem Liebling runter, Kal schnupperte und jaulte leise. „Ihr seid unterkühlt. Nichts wie raus hier."hauchte ich und wollte Tom helfen, aber nun kamen Ralph und Ben und gemeinsam trugen wir Superman aus der Kältekammer.

„Andererseits war das auch gut, so hat er nicht so stark geblutet."erklärte Tom zähneklappernd, aber ich sah, dass Henrys Jeans völlig durchtränkt war und da, wo er gelegen hatte, war alles dunkel eingefärbt.

Die Steffis verfrachteten Peter in den Kühlraum. Er wehrte sich kaum noch, die Bitch lag immer noch da, wo ich sie zurück gelassen hatte. Sie hatte ein klaffendes, blutendes Loch in der Schulter.

„Ich hab sie angeschossen."ächzte Ralph, sie versuchten gerade, Henry die Treppe hoch zu hieven.

Steph und ich brachten sie ebenfalls in die Kühlkammer. Nein, ich kannte kein Mitleid, jetzt nicht mehr. Bei dem Sturm würde niemand zur Hilfe kommen und ich musste zusehen, wie Henry verblutete! Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, nahm mich Steph in den Arm. Ich hörte, wie Tom vor Anstrengung jaulte, Steffi half nun auch mit, aber wir waren alle völlig auf. Kal stand am Treppenabsatz und heulte. Ich stöhnte leise, dann bückte ich mich, er krabbelte auf meinen Rücken, wie er es von Henry gewohnt war, und ich trug ihn die Treppe hinauf. Ja, nun war ich Superwoman. Ich wunderte mich, warum ich nichts spürte, es war wohl die Angst um Henry. Auch Kal hatte seine Pfote vergessen und legte sich neben die Couch, auf der wir Henry abgelegt haben, Ralph war fort gelaufen, sich endlich was anzuziehen, Tom versuchte, Netz zu kriegen, und ich fragte: „Wo ist eigentlich Babs?"

Alle schauten sich an. Ben blickte nach oben, dann lief er los.

„Leute, das Notfalltelefon."sagte Steffi, Tom nickte und brach den Kasten auf.

Die Notrufzentrale sagte, dass sie versuchen würden, einen Hubschrauber zu schicken. Aber wie lange es dauern würde, könnten sie nicht sagen. Tom legte auf, dann rannte er plötzlich los, als wäre ihm was eingefallen. Er kam mit einer Verbandstasche wieder und siehe da, dort war sogar eine E'lytelösung drin! Henrys Venen konnte man selbst im Schock fast blind treffen, ich legte mit Steffi zusammen einen Zugang und wir verbanden die Schusswunde neu und viel fester. Gerade fertig, kamen Babs und Ben runter. Sie schaute müde und zerknirscht drein, er sagte: „Ihr geht es gut."

Ich atmete erleichtert auf. Umarmte sie, dann umarmten wir Mädels uns alle, selbst Steph. Ich schluchzte, dann rief Tom: „Henry kommt zu sich!"

Ich machte mich los und lief zu ihm, er guckte mich verhangen an, dann auf die Infusion, dann zu Kal, dann zu mir. „Was ist denn los?"murmelte er verwirrt, ich umarmte ihn.

„Ja, das würde ich auch gerne wissen."hauchte Babs. „Tut mir leid, dass ich alles verpennt habe..."

Ben umarmte sie: „Mir nicht. Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist."

„Okay, wer fasst alles zusammen?"seufzte Steffi.

Tom schmunzelte, an Ralph gewandt: „Daddy, mach du das."

Ich hing Henry die nächste Infusion an, er nahm meine Hand. „Geht es dir gut?"raunte er.

Ich nickte.

„Nun ja, wir müssen es ja aus verschiedenen Perspektiven erzählen."begann Ralph, „Also kann ich es nicht alleine tun. Ich könnte anfangen, mit der Überraschung. Die jetzt absolut verhunzt ist."

„Hey, es ist Valentinstag! Und wir sind alle versammelt und bei Bewusstsein, so könnten wir es doch jetzt machen?"schlug Tom vor.

„Ja, ich finde, es ist wichtiger, als die Ereignisse des Abends zusammen zu fügen, das müssen wir wahrscheinlich noch oft genug."nickte Ben.

Ich schaute Henry an, er lächelte mild. Winkte Tom heran und flüsterte was in sein Ohr. Tom schüttelte den Kopf: „Ich denke, sie wird es verstehen."

„Nun, ich hatte sowieso keine Meinung zu dem ganzen Tam Tam."seufzte Ralph und deutete auf den Herzballon. „Lassen wir das einfach weg."

Tom nickte und nahm die Fernbedienung für die Musikanlage. Nun schrieen Steffi, Steph, Ralph und ich gleichzeitig: „Nein!", doch schon ging Patience und Prudence los! Steffi lief zur Anlage und dockte das iPhone ab, nahm es und schaute drauf. „Das sieht mir nicht nach Diensthandy aus."murmelte sie und zeigte den Bildschirm, niedliche Katzenbabies in rosa Plüsch.

„Oh, mein Gott!"rief ich.

„Was?"fragten alle, außer Steph.

„Ich weiß, wenn du meintest, Steph, aber die ist doch...keine Polizistin?"

„Die Hälfte von dem, was sie erzählt, ist ausgedacht!"gab sie zurück. „Warum nicht auch das? Hier."

Sie gab das Telefon herum mit dem Instaprofil der Kommissarin.

„Jetzt kapiere ich, die ist ja völlig besessen von dir, Ralph!"keuchte Tom.

„Nicht nur von mir."murmelte Ralph. „Schau, wie sie ganz Hollywood als Sündenpfuhl darstellt."

„Henry, du wirst hier auch erwähnt."seufzte Ben. „Aber Tom und ich nicht."

„Ah, deshalb hat sie auf dich geschossen, sie sagte doch sowas wie: „Du bist auch nur verlogener Abschaum.""gab Tom hinzu.

„Ich kann mich wenig erinnern."murmelte Henry. „Was ist nun?"

„Oh, ja. Vergessen wir die Scheisskuh."knurrte Ralph und wir schauten ihn alle überrascht an. „Wie abgesprochen, der Jüngste fängt an. Hintergrundmusik, bitte."

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