Just to little old me- 10
Minuten flossen dahin, ich hielt die Luft an und betete, obwohl ich Atheist war. Doch dann schloss die Verrückte das Fenster. Ich atmete erleichtert auf, wartete noch einen Moment, bis sie hoffentlich aus dem Zimmer war und rannte los, zur Haustür. Klingelte wieder und drückte mich dieses Mal an die Hauswand, hielt den Keil im Anschlag. Doch jetzt passierte nichts, ja, sie war unbewaffnet und traute sich wohl nicht, zu öffnen! Also rannte ich so schnell es ging, und das war nicht schnell, zur Garage, die ich ein Stück offen gelassen hatte, aber der schon wieder komplett verwehte Schnee verstopfte den Spalt. Ich hob die Garagenklappe an und jaulte auf, eine zeitlang hatte ich den Schmerz ganz vergessen. Wahrscheinlich, weil meine Schulter- und der Rest auch- jetzt schockgefroren waren! Als ich in der Garage stand, fiel mir auf, dass Steffi und ich uns nicht abgesprochen hatten, was wir nun tun wollten. Mein Plan war ja gewesen, die Kommissarin auszuschalten, solange sie unbewaffnet war, jetzt war mir nicht...ich hörte Schritte auf der Steintreppe. Blitzschnell duckte ich mich hinter den SUV und hielt die Luft an. Es war dieser Peter. Er blickte sich lustlos um, altes, schwarzes Blut klebte an seinem Hinterkopf. Dann rief er die Treppe hinunter: „Hier ist nichts. Oh, warte. Die Tür ist auf."
Er ging zur Garagenklappe und ich kroch unter den Wagen. Sah, dass er den Hebel umlegen wollte, dass man von draußen die Klappe nicht mehr öffnen konnte, ein Glück, dass sie vorhin offen gewesen war! Nun sah ich, dass er den Hebel nicht bewegen konnte, wahrscheinlich, weil der Schnee die Tür einklemmte. Er legte seine Waffe auf die Kühlerhaube des Wagens. Mein Herz sprang aus der Brust, als er sich auf den Boden setzte, mit dem Rücken zu mir, und versuchte, den Schnee unter der Klappe fort zu treten, damit er sie richtig schließen konnte. Ich bewegte mich etwas, es raschelte und ich hielt wieder inne. Doch er schnaufte und machte so viel Lärm, dass ich mich unter dem Auto raus rollen konnte, mir schnell die Waffe schnappen und Richtung Treppe rennen konnte, dann hörte ich, wie die Garagentür zuknallte. Die Kellertür unten stand offen. Und die Kleine darin, blickte mich erschrocken an, ich verzog den Mund, hörte Schritte hinter mir. Dann flog etwas Schwarzes auf die Kommissarin zu, ich drehte mich um, bevor Peter mich erreichen konnte und zielte.
„Kannst du damit überhaupt umgehen, Schlampe?"knurrte er und wankte auf der Treppe. „Mickie, mir ist...echt nicht gu..."jetzt brach er zusammen und rollte auf mich zu, ich war perplex, machte er das mit Absicht oder war er wirklich ohnmächtig? Ich rannte los, am Fuss der Treppe hatte Kal sich auf die kleine Frau gelegt und knurrte gefährlich. Ich stolperte, spürte, wie gleichzeitig etwas gegen meine Beine schlug, und konnte mich absolut nicht mehr bremsen, da ich die Waffe mit rechts gehalten hatte und nun genau auf meine schon lädierte Seite aufschlug, musste ich sie loslassen. Sie rutschte über den Boden, während ich laut schrie, weil es super Hölle war, der Schmerz ging durch meinen ganzen Körper und nun krachte auch noch Peter auf mich. Trotzdem sah ich der Waffe nach, sie schlitterte in Richtung Bitch, Kal hatte nur sie im Visier und ich schrie: „Kal, lass ab!"
Er reagierte nicht, aber die Kleine, sie angelte natürlich nach der Waffe, der Hund knurrte und schnappte nach ihrem Ärmel. Sie schlug auf seine verletzte Pfote, er jaulte und sie griff nach der Waffe, plötzlich stand jemand zwischen uns und trat auf ihre Hand.
„Lass los, Bitch."knurrte Steph.
„Ich drücke ab!"keuchte die Kleine.
Nun spürte ich, wie Peter von mir runter gezerrt wurde. Ralph, der immer noch unten rum nackt war, half mir auf, gerade in dem Moment, in dem Steph zutrat und die Kommissarin tatsächlich abdrückte, die Kugel prallte gegen den untersten Treppenabsatz, da, wo ich eben noch gelegen hatte! Nun hatte die Polizistin aber losgelassen, Steph nahm die Waffe an sich und Kal hatte wieder in den Ärmel verbissen und hielt die Verrückte in Schach.
„Ralph, lass Steffi rein, sie ist bestimmt schon ganz blau gefroren!"keuchte ich.
Peter stöhnte. Nun trat ich auf seinen Rücken, Steph ging ein Schritt zurück, damit sie beide im Visier hatte.
„Wo ist der Schlüssel?"fauchte ich die Kommissarin an.
Sie grinste. „Ich geb ihn nur Ralph."
Steph knurrte: „Brid, kommt dir das bekannt vor?"
Ich hatte gerade mit Peter zu tun, der wieder wach wurde, aber nun kehrte Ralph zurück, mit Steffi im Schlepptau, die echt blau aussah. Ralph nahm ihr die Knarre ab, setzte sich auf Peters Rücken und zielte auf seinen Kopf.
„Der Schlüssel."verlangte er.
„Komm rüber und hole ihn dir. Wetten, dass du dich nicht traust? Weil du ein armseliger Lügner bist. Ein Betrüger, und nicht willst, dass deine Bitch erfährt, dass du mich noch liebst. Ich habe es in deinen Augen gesehen."lamentierte die Wahnsinnige.
„Nochmal, ich kenne sie überhaupt nicht."gab Ralph scharf zurück. „Herrgott, ich bin Pazifist, dass ich zu sowas gezwungen werde...ich zähle bis drei, dann schieße ich ihm das restliche bisschen Hirn auch noch weg. Wer hat ihm eigentlich diese Beule verpasst?"
Ich hatte mich neben Steffi auf die Wendeltreppe gesetzt und rubbelte ihre Arme. Deutete auf sie. Ralph nickte. „Also?"
„Peter ist mir egal."
„Was? Babe..."hauchte Lugosi und jetzt erst fiel mir auf, dass wir alle englisch redeten, die Kommissarin ohne Akzent. Also, ohne norwegischen, Peter hatte einen deutlichen Akzent, aber ob er norwegisch war, konnte ich nicht sagen. Vorhin hatten sie auch englisch gesprochen, wegen uns, dachte ich, aber da hatte sie noch einen Akzent! Und ihr deutsch war auch akzentreich. Himmel, was hatte Steph da angedeutet?
„Du warst doch nur Mittel zum Zweck. Ich glaube nicht, dass euer Freund noch lange überlebt."kicherte die Kleine in meine Gedanken.
„Wenn meint sie?"japste ich.
Steph sah mich mitleidig an.
„Sie hat Henry angeschossen!"
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