Frohes Neues Jahr

Ich erwachte von lautem Geknalle. Blinzelte, spürte, dass ich in einem mega-gemütlichen Bett lag und vor mir war ein riesiges Panoramafenster, hinter dem bunte Feuerwerkskörper durch den Nachthimmel flogen, Henry- ich wusste seinen Namen noch, Hurra!- stand davor und guckte hinaus. 


"I don't make love...I fuck hard. "brummte ich amüsiert und setzte mich langsam auf, Henry drehte sich zu mir um und seufzte: „Was? Sorry, hab ich dich geweckt? Ich hab nur die Terrassentür geöffnet, um besser sehen zu können."

„Es ist wunderschön."gähnte ich. „Frohes neues Jahr, Superman."

„Frohes neues Jahr, Ramona. Oder Bugs Bunny."kicherte er. „Stand auf deinem Display: Wie geht es dir, Bugs? Deine Freunde sind ziemlich besorgt gewesen, aber ich habe meinem Kumpel geschrieben, dass er Ralph Bescheid gibt, und der hat sie wohl beruhigt. Jetzt hab ich endlich Voldis Nummer!"lachte er.

„Na, Herzlichen Glückwunsch. Oh, ich möchte mich auf die Terrasse setzen."

Er kam zu mir und half. Mir war immer noch dizzy. Fühlte mich, wie eine Oma, nein, so eine Frau konnte er nicht wollen! Warum dachte ich überhaupt darüber nach? Ich sollte nicht denken. Genießen. Die laue Luft. Die vielen Farben, den Goldregen, den ich am meisten liebte, die warme, kräftige Schulter, ja, sie war irgendwie wie ein Magnet, ich lehnte schon wieder daran, ohne es zu wollen. Und er umarmte mich wieder, nun denn, war ja nix dabei. Ich schloss die Augen. Dann fiel mir etwas ein: „Was hast du eigentlich vorhin im Taxi gemeint?"murmelte ich, registrierte, dass er meinen Arm streichelte, als wären wir...ein Paar.

„Ich muss dich ja nicht auf den Mund küssen."gab er ernst zurück.

„Hm. Und statt dessen wohin?"

Er drückte einen Kuss auf meinen Kopf und ich kicherte.

„Jetzt werd mal nicht frech. Sonst zeig ich dir, woran ich wirklich gedacht habe."

Ich schaute zu ihm hoch: „Tust du nicht, du stehst doch gar nicht auf betrunkene, pummelige Punks."blinzelte ich.

„Und woher willst du das wissen, erstens, und zweitens, du hast keine Ahnung, wo ich dich küssen will."

„Call me John Snow."

„Bitte nicht, der ist gar nicht mein Typ. Ich mag pummelige Punks."raunte er und küsste noch einmal meinen Schopf.

„Erstens ist beantwortet."kicherte ich.

„Fordere mich nicht heraus!"

„Ich hasse es, auf die Folter gespannt zu werden, wo?"

„Nein, das bleibt mein Geheimnis."

„Bitte!"bettelte ich und stupste in seine Seite, er brummte und hob mich hoch, trug mich ins Schlafzimmer und wickelte mich in die Decke ein.

So, dass ich nichts sah und nichts fühlte, ich hörte ein Kussgeräusch und kicherte.

„Rate!"lachte er.

„Ich krieg keine Luft."maulte ich.

„Falsch."

„Mach nochmal."

Ich konzentrierte mich ganz genau auf das Geräusch und wo es her kam.

„Nicht im Ernst!"japste ich. „Du gehst nicht einer Wildfremden am ersten Abend mit der Zunge zwischen die Beine!"

„Falsch."

„Orr."knurrte ich.

„Bei dir würde ich es allerdings schon gerne tun, wenn du nüchtern wärst."

„Ich bin nüchtern!"

Stille. Er wickelte mich aus und guckte mich ernst an. „Was willst du?"fragte er, irritiert.

„Die Wette gewinnen."seufzte ich. „Aber ich hab...ich bin ein bisschen angefixt. Immer, wenn ich getrunken habe, dann...hm."

Er küsste meinen Bauch, nun erst wurde mir klar, dass er mein Kleid ausgezogen haben musste, ich die ganze Zeit halbnackt war und mir wurde heiß vor Scham. Ich wollte nicht, dass ein Typ wie er meinen Schwabbel betrachtete!

„Okay, du meintest meinen Bauch."murmelte ich, er zog verträumt Kreise über meine Haut.

„Ja, ich war neugierig, wie sich Frauen wie du anfühlen. Bisher hatte ich noch nie eine im Bett, die mehr als fünfzig Kilo gewogen hat."

„Oh, verdammt, fuck you twice, Cavill!"fauchte ich, er lachte: „Du verstehst echt keinen Spaß heute, hm? Nun bist du dran, welche Wette?"

„Kannst du aufhören, mich zu streicheln und zu küssen, bitte?"jaulte ich.

„Sorry, ist so ultraweich hier..."gurrte er und rieb seine stoppelige Wange an meinem Bauch, ich packte seinen Kopf und hielt ihn fest.

Er schaute zu mir auf, verdammt, war der Kerl hübsch anzusehen, bis zum Kinn, allerdings, ab dann war er mir echt zu muskelbepackt und wer war ich, ihm zu unterstellen, meine Figur abzuwerten, wenn ich es selbst tat? Ich meine, wir alle haben unsere Vorlieben und es ist völlig okay, wenn man auf bestimmte Merkmale stand, solange man die anderen in Ruhe ließ...

„Du starrst schon wieder."murmelte er.

„Sorry. Ich überlege, ob ich mich outen soll."seufzte ich.

„Ich weiß, dass du den Kerl liebst, das musst du nicht sagen, jeder sieht es. Mich guckst du anders an."blinzelte er. „Also, was hast du gewettet?"


„Wir."murmelte ich und erklärte diesem Unbekannten, bei dem ich mich merkwürdigerweise ziemlich wohl fühlte, alles von Anfang an, wie ich das Glück hatte, den dunklen Lord zu treffen, wir einige Zeit gebraucht hatten, um zusammen zu kommen, dass ich immer die treibende Kraft gewesen war und nun nicht mehr konnte. Ich weinte bitterlich, während der Hüne mich in seine breiten Arme nahm und tröstete. Nun konnte er mich aber nicht mehr verstehen, so an seine Brust gedrückt. Also legte Henry sich auf den Rücken und ich kuschelte mich an ihn, berichtete nun auch von der Wette.

Henry lachte leise. „Du hast verloren."

„Hab ich nicht."murrte ich. „Ralph weiß nicht, dass ich in deinem Bett liege."

„Doch. Hab dir doch gesagt, dass ich seine Nummer habe und er wollte wissen, wie es um dich steht, da habe ich geantwortet, dass du ruhig nebenan schläfst."

„Das bedeutet trotzdem noch nichts."murrte ich. „Du bist einfach nur nett zu mir."

Er versteifte sich und schob mich runter.

„Ich hätte sowieso keine Chance."murmelte der große Mann und stand auf.

„Tut mir leid, Henry."schniefte ich.

„Ehrlich, lasst den Scheiß. Ihr tut nur anderen Menschen weh."knurrte er so tief, dass ich eine Gänsehaut bekam.

Ich zog die Decke über den Kopf und schloss die Augen. Sah Ralphs Gesicht vor mir, dann Stephs, ich fühlte nichts. Ich war wie taub. All den Frust hatte ich mir eben von der Seele geweint, und es hatte gut getan, diesen Kerl voll zu labern.

„Du hast das nicht verdient. Danke für alles."flüsterte ich und wartete.

Nichts. Ich richtete mich auf. Henry war fort. 

                                                                                          ***

Bässe. Im Halbschlaf versuchte ich, aus dem Takt einen Song zu machen. Es gelang mir nicht und ich wurde immer wacher, war total genervt, weil ich Kopfschmerzen hatte und weiterschlafen wollte, so drehte ich mich um und bemerkte, dass ich immer noch in Henrys Bett war. Der Hüne lag neben mir und schlief, ich lächelte, weil er nun so verletzlich wirkte. Vor dem Panoramafenster waren die Blenden runter gelassen, sodass der Raum ziemlich dunkel war, aber anscheinend war da draußen schon wieder ne Pool Party in Gange! Ich guckte auf mein Handy, das auf dem Nachttisch lag, kurz nach zwölf. Wow, so lange hatte ich in den letzten Jahren nicht mehr geschlafen! Ich schwang die Beine aus dem Bett und räkelte mich durch, plötzlich packte mich jemand und zog mich zurück.

„Hey!"lachte ich.

Keine Reaktion, ich lag in einer Stahlklammer. Schnaubte resigniert und guckte ihn an, vielleicht wollte er mich schon wieder ärgern? Seine Gesichtszüge schienen entspannt, aber er war ja Schauspieler, genau wie bei Ralph konnte man sich darauf nicht verlassen. Ich pustete in sein Gesicht, er zuckte nicht mal. Nun versuchte ich, mich raus zu winden, was damit endete, dass ich auf ihm lag, in der Armklammer und Beinschere und völlig gefangen. Mir fiel auf, dass ich mich in seinen Armen klein und zart fühlte, was ich ja überhaupt nicht war, aber ich mochte es total. Bisher hatte ich immer Männer, die höchstens zum leichten Bauch neigten, fein definierte Muskeln hatten, ja, aber wie gesagt liebte ich es ja so. Weil ich der Meinung war, dass solche Fitness- Süchtigen wie Henry nichts mit einer Couchpotatoe wie mir anfangen konnten und es nur Ärger geben würde, mal abgesehen davon, dass ich optisch auch nicht davon angetan war. Aber gut, so einen als Kumpel zu haben, hatte schon was! Nur leider gab es da ein kleines Problem, sein Penis schien mit meiner Entscheidung, Henry zu friendzonen, nicht einverstanden zu sein. Er drückte frech gegen meinen Bauch und ich versuchte, Abstand zu gewinnen, schwupp, lag ich unter dem Kerl begraben und er hatte sich so positioniert, dass unsere feuchten Unterhosen aufeinander lagen, verdammt, warum hatte er mich auch heute Nacht so angeheizt? Ich erinnerte mich nicht, etwas geträumt zu haben, aber jetzt war nicht die Zeit, darüber zu kontemplieren, sonst würde ich gleich meine Unschuld verlieren! Ich kicherte und drehte mich, aber ich kam nicht weit.

„Oh, komm schon! Ich weiß, dass du wach bist!"seufzte ich.

„Ich hab es mir anders überlegt."brummte er in meinen Hals. „Ich erkläre mich bereit, deinen Ex eifersüchtig zu machen."

„Erstens wird Ralph nie eifersüchtig, er wird es einfach abnicken, und zweitens will ich gewinnen!"

„Du gewinnst doch, ihn zurück. Oder willst du ehrlich, dass er mit deiner Besten vögelt?"

„Babs ist meine Beste und die steht nicht auf ihn."knurrte ich. „Henry, bitte, nimm ihn weg."

Nun lachte er auf und ich musste auch grinsen.

„Nimm ihn weg!"quakte er mich imitierend, ich lachte und boxte ihn, nun rollten wir balgend über das Bett.

Mit dem Ergebnis, dass es schlimmer wurde, er hielt meinen Hintern gepackt, während ich mich an ihm rieb. Herrgott, war das Ding verlockend...ich hatte es so verdammt nötig! Zum Glück knallte etwas gegen die Scheibe und weckte uns aus der sinnlichen Blase, ich zuckte erschrocken zusammen und Henry stöhnte genervt.

„Entschuldige."murmelte ich und rollte mich runter, er seufzte.

„Wofür, hm? Vielleicht entscheidest du dich mal."knurrte er und sprang auf.

„Ich kann nicht."murmelte ich und blinzelte, er ließ die Blende hoch fahren.

„Die haben sie doch nicht mehr alle! Runter von meiner Terrasse!"fluchte der Engländer und riss die Tür auf, die Musik plus drückende Hitze quoll in den Raum.

Ich wickelte die Decke um mich und verschwand im Bad, hockte mich auf das Klo und vergrub den Kopf in den Händen. Wenn es eines gab, was Ralph niemals tat, war es, jemanden auf Toilette zu stalken, aber Mr. Cavill hatte keine Skrupel, es zu tun. Zum Glück hatte ich die Hose noch nicht unten!

„Hey, sorry, ich wollte nicht so barsch sein."seufzte er und hockte sich vor mich. „Ist nur schwierig, wenn man total heiß ist und dann geblockt wird, musste erstmal runter kommen."

„Gab es Tote?"lächelte ich.

„Jemand hat einen Golfball verschluckt."grinste er zurück.

„Uh."

„Ich hätte ihn auch woanders hinschieben können..."

„Ich dachte, du wärst Pazifist?"

„Bin ich auch, aber wenn man mich auch noch dumm anlabert, wenn ich gerade...egal. Respektlosigkeit geht einfach gar nicht."

„Hm. Außer bei älteren Ladies, die auf deinem Klo sitzen?"

Er lachte. „Sorry. Ich hab nicht gewollt, dass du traurig bist. Verletzt. Du bist schon genug gestraft."

„Ach was, gar nicht. Ich mach mir die Hölle selbst."seufzte ich.

„Dante."

„Hm, richtig. Darf ich jetzt pullern?"

„Oh, ja."lachte er und verschwand. „Kann ich wieder rein, wenn du duscht? Ich muss den Wasserständer loswerden..."rief er von draußen.

„Das war mehr, als ich wissen wollte, aber ja. Wieso gibt es in diesem Luxusappartement nur ein Bad?"

„Gibt es nicht, aber in dem anderen pennt Kal. Ich weiß nicht, wieso, aber er liebt Badewannen. Und ich will ihn nicht wecken, ich war die halbe Nacht mit ihm laufen."

Ich spülte und fragte dann: „Als ich geschlafen habe?"

„Hm. Ich war etwas...egal. Kann ich?"

„Moment!"rief ich und zog mich aus, schlüpfte in die Kabine aus Milchglas. „Jetzt."

Henry kam herein und machte Musik an. Sofort wurde meine Laune besser, ich schrubbte mich ab und bewegte mich im Takt, dann hörte ich ihn stöhnen.

„Holst du dir gerade einen runter?"rief ich gegen den Sound an, er lachte.

„Gott, war das Pullern nötig. Ich hab gestern aus Frust so viel Bier gekippt. Echt, tut mir leid, dass ich dich eben so bedrängt habe."

„Ähm, ich lag auf dir und hab dich quasi vergewaltigt?"

„Zum Glück kam der Golfball geflogen. Ich hätte mich keine Sekunde mehr beherrschen können."

Mir wurde heiß. Ich mich auch nicht, dachte ich, und ich weiß verdammt noch mal nicht, was ich tun soll. Ich hatte Lust auf ihn, wollte ihn aber nicht als Trostpflaster benutzen, es war doch noch viel zu früh, abgesehen von der bescheuerten Wette! Nun schrie ich auf, weil er zu mir unter die Dusche kam, splitternackt!

Er lachte: „Hey komm, soviel Unterschied macht das jetzt auch nicht mehr."

„Bin eh fertig..."murmelte ich und drückte ihm die Brause in die Hand, rutschte fast aus und er musste mich schon wieder auffangen, Herrgott, da wurde noch echt ne Serie draus!

Und er ließ nicht los. Es war, als wären wir erstarrt. Er hinter mir, mein nasser Rücken an seinem Bauch, ich spürte, wie sein Herz ruhig schlug, meins raste wie verrückt. Himmel, hatte er warme Hände, ich hatte etwas kühler geduscht, er flüsterte: „Du bist ganz kalt..."

„Hm."brachte ich mühselig hervor, sein Penis an meinem Hintern machte mich wahnsinnig.

Er war weich und keinerlei Bedrohung. Klack, machte es, Henry hatte den Duschkopf auf gehangen, das Wasser begann zu rauschen und ich spürte die Wärme, dann seine Lippen in meinem Nacken.

„Hier drinnen spielt niemand Golf!"jaulte ich.

„Wär ja noch schöner."knurrte er.

„Ich kann das nicht."

„Eben konntest du auch..."gab er zurück und drehte mich um, unsere Lippen trafen sich.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top