Kapitel 2
Leise vor sich hinschlummernd umklammerte die junge Hexe ihr Kissen. Vögel zwitscherten bereits munter vor ihrem großen Fenster und die ersten Sonnenstrahlen fingen an sie sanft zu kitzeln.
Ihr braunes, lockiges Haar, lag verwuschelt wie eh und je, ausgebreitet auf ihrem blütenweißen Laken und bedeckte ihr zartes Gesicht das im Schlaf doch so unschuldig ausschaute.
Besah man sich nur dieser friedlichen kleinen Szene, hätte man wohl gar nicht bemerkt was für eine stille Aufruhr nur einige Zimmer weiter herrschte.
Im Turm der Löwen fand nämlich in genau diesem Augenblick ein reges Treiben einiger bestimmter Schüler statt. Und das nicht ohne Grund. Ab und an hörte man aus dem verschlossenen Zimmer angeregte Diskussionen oder das ein oder andere Reißen Papiers hervordringen.
Ein ganz so gewöhnlicher Tag schien es wohl nicht zu sein.
Langsam regte sich etwas im Zimmer der klugen Gryffindor. Das Geräusch einer raschelnden Bettdecke und ein gedämpftes Murren schien den sich gerade gebildeten Haufen zu verlassen. Nur eine kleine verräterische Locke, lugte aus dem Deckengewirr hervor die Auskunft darüber gab, welche Schülerin, sich von dem-ironischerweise- gerade erwachendem Frühling wecken ließ.
Außer Hermine war niemand in dem, eigentlich für mehrere Personen erschaffenen Raum.
Müde öffnete sie ihre noch so früh am Morgen kleinen Augen, ehe sie sie bei dem Gedanken daran was heute für ein Tag war, plötzlich hellwach aufschlug.
Hermine war keine 8 Jahre alt mehr, dass sie auf einem Bein hüpfend und singend durch das Zimmer tanzen würde- nicht, dass sie es jemals getan hätte. Aber selbst jetzt, mit ihren frisch gebackenen 16 Jahren, erlaubte sie sich einen kleinen Hüpfer ihres Herzens, bei dieser Feststellung.
Und schon gleich kamen ihr die nervigen Sonnenstrahlen, durch die sie geweckt wurde, gar nicht mal mehr so nervig vor und die Welt schien ein wenig an Farbe zu gewinnen.
Sie richtete sich, immer noch zur Hälfte im Traumland langsam auf, und betrachtete freudig eine kleine Blumenvase die direkt vor ihrer Nase stand. Ihr kam es so vor, als würde sie erst jetzt den wunderbaren Geruch, den ihre Lieblingsblumen aussandten, bemerken und ließ sich von ihm lächelnd umgeben.
Ihr war klar: Heute würde ein schöner Tag werden!
Mit dem beschwingenden Gefühl von guter Laune stieg sie aus ihrem warmen Bett und machte sich sogleich fertig.
Frisch, mit einer neuen Bluse und einer hellen Hose, trat sie neugierig aus ihrem Zimmer heraus. Wo die anderen wohl waren? So spät konnte es doch nicht sein.
Sie sah sich um, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Bis sie auf eine Tür stoß, an deren Vorderseite eine der Blumen, die auch in ihrer Vase gestanden hatten, angebracht war.
Grinsend trat sie näher und klopfte vorerst zaghaft an.
Ihr Herz schlug schneller als sie die leisen Geräusche die aus dem inneren des Raumes kamen, verstummen hörte.
Noch nicht einmal ein paar Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und ein hübsches rothaariges Mädchen lächelte ihr breit zu.
„Hermine! Da bist du ja!" Sie wurde in eine Umarmung gezogen die sie immer noch grinsend erwiderte.
„Alles Gute! Haben dir die Blumen gefallen? -" Ginny zwinkerte und zog sie mit sich in den Raum
„-wir dachten wir machen dieses Jahr mal was Besonderes zu deinem Geburtstag! Immerhin ist es dein 16.!" Harry und Ron befanden sich anscheinend auch in dem Raum und kamen jetzt breit lächelnd auf sie zu. Sie hatten sich alle wohl viel Mühe gegeben. Ihr Herz erwärmte sich.
„Genau und deswegen...findet unser, oder eher dein Frühstück, heute hier statt." Ihr Blick fiel nach Harrys Worten auf den kleinen Tisch hinter ihnen.
Sie konnte darauf Toast, unzählige Früchte, insbesondere eine Schüssel Erdbeeren- über die sie sich besonders freute und Saft ausmachen. Alles war frühlingshaft, wenn nicht sogar blumig dekoriert und insgesamt gab es ein wirklich ansehliches und süßes Bild ab, das ihr ein noch größeres Lächeln auf das Gesicht zauberte.
„Ihr hättet das alles doch nicht machen brauchen! Nur wegen meinem Geburtstag..." Sie schüttelte leicht den Kopf.
„Aber trotzdem Danke! Wirklich das ist total süß von euch. Ich meine ihr habt sogar Erdbeeren besorgt" Hermine betrachtete den fertig gedeckten Tisch.
„Ach für das Geburtstagskind machen wir doch alles." Ron kam jetzt auf sie zu und drückte die Braunhaarige leicht an sich.
„Alles Gute Hermine"
Jetzt meldete sich auch Harry wieder grinsend zu Wort „Hach hast du nicht tolle Freunde?"
Sie grinste zurück und ließ sich auch von Harry kurz in die Arme schließen.
„Die Besten!"
Nach ca. 2 Stunden, hatten sie den Raum mit der kleinen Geburtstagsüberraschung verlassen und schlenderten bester Laune in den Gemeinschaftsraum. Hermine, bepackt mit 3 neuen, hübsch aussehenden kleinen Paketen und einem gut gefüllten Bauch, lächelte zufrieden vor sich hin und erlaubte es sich für einen Moment, vollkommen wohl zu fühlen. Das war auf jeden Fall ein schöner Start in ihren Geburtstag.
Zum Glück war heute Wochenende. Auch wenn sie genau heute, normalerweise ihre Hausaufgaben erledigte, machte sie bei diesem Ereignis gerne eine Ausnahme.
Von Harry hatte sie ein schönes Buch bekommen, das zwar alt wirkte, aber mit einer goldenen Innschrift, die die Vorderseite des dicken Buches schmückte, umso besonderer aussah.
Ron hatte ihr ein nützliches Tintenfass geschenkt, dass sich nachdem es aufgebraucht war wieder von selbst auffüllte und Ginny eine passende neue Feder dazu. Insgesamt war sie sehr zufrieden damit. Zum Glück hatte sie Freunde, die sie so gut kannten- was man heutzutage, wenn man ehrlich war, nicht unbedingt immer antreffen konnte.
Nachdem sie sich von ihrer Hochstimmung ein wenig erholt hatte und nun mit Krummbein auf dem Arm vor dem Kamin hockte, während ihr ein paar Gryffindors zwischendurch gratulierten, schweiften ihre Gedanken zu dem gestrigen Tag und ihrer seltsamen Begegnung mit einem bestimmten Slytherin.
Schon verrückt-, dachte sie sich -wie sich alles durch ein einziges Treffen ändern konnte. Vielleicht war sie naiv zu glauben er hätte sich so schnell geändert, aber aus irgendeinem Grund kam sie einfach nicht Drumherum seinen grauen Augen Vertrauen zu schenken. Irgendwie, durch irgendetwas- sie hatte nicht den blassesten Schimmer was das sein könnte- hatte er es geschafft sie zu überzeugen. Ob das gut oder schlecht war konnte sie schwer einordnen.
Sie wollte mehr darüber herausfinden, wollte mehr über ihn erfahren. Mit jeder Sekunde in der sie darüber nachdachte, wuchs ihre Neugierde. Vielleicht würde er ja heute ein weiteres Mal am See sein. Vielleicht, aber nur ganz vielleicht, sie auch.
Ihr Blick ging war in Gedanken versunken, starr auf das Feuer geheftet und wahrscheinlich glasig geworden als Harry sie ansprach.
„Alles ok bei dir, Mine?" Sie blinzelte ein paar Mal ehe sie sich lächelnd zu ihm wandte.
„Oh ja, alles gut" Jetzt grinste auch er wieder.
„Du warst ja wohl ganz tief in Gedanken versunken" Er zwinkerte und gleich darauf drückte sie ihm lachend ein Kissen ins Gesicht.
„Ach sei still Harry"
Sie wusste weder wieso- noch was sie dazu getrieben hatte an ihrem Geburtstag noch einmal den See aufzusuchen. Gut, vielleicht konnte sie es sich ein wenig zusammenreimen. Die Hauptsache war jedoch, dass sie hoffte ihn dort anzutreffen. Und diese Tatsache bereitete der mutigen Löwin sogar ein wenig Angst.
Was war, wenn es nicht so sein würde wie am vorigen Tag, oder er sich nur einen dummen Scherz mit ihr erlaubt hatte- was sie, wenn sie zugeben musste, nicht vermutete. Trotzdem schlichen sich Szenarien in ihren Kopf, die verschiedener nicht sein konnten. Doch mit der, die sie gleich erwarten würde, hätte sie wahrscheinlich am wenigsten gerechnet.
Als Hermine nun endlich durch den Schatten der schützenden Bäume, in die kleine Lichtung am Ufer des Sees trat, schlug ihr Herz einen Takt höher.
Doch ihre Erwartungen hatten sich nicht bewahrheitet. Sie war allein und das einzige was sich vor ihr erstreckte war der riesige See, der ihr noch unendlicher vorkam als sonst.
Doch dann regte sich etwas in ihrem Blickfeld. Ein kleiner, golden leuchtend, erscheinender Schmetterling schwirrte an ihr umher. Es schien als würde er eine glitzernde Spur hinterlassen, während er neben ihr, große Kreise zog.
Sie streckte vorsichtig eine Hand nach ihm aus, doch ehe sie ihn berühren konnte, erschien ein zweiter, etwas größerer Schmetterling von derselben Art. Lächelnd beobachtete Hermine die beiden wie von Zauberhand geschaffenen Wesen und bemerkte nicht, wie sich drei weitere dazu schlichen.
Bezaubert von dem wunderschönen Anblick der kleinen Tierchen legte sie ihre Hände an die Wangen und stieß einen leisen freudigen Laut aus.
Diese Sorte von Schmetterlingen hatte sie noch nie gesehen.
„Gefallen sie dir?" Hermine zuckte zusammen als sie seine Stimme hinter sich vernahm und drehte sich ihm schnell zu.
„Malfoy erschreck mich gefälligst nicht so! Hast du die etwa gemacht?" Er lehnte an einem Baum und hielt einen Finger von sich, auf dem sich offensichtlich gerade einer der Schmetterlinge niedergelassen hatte, in die Höhe.
„Warum so überrascht" Aus irgendeinem Grund beruhigte seine Gegenwart Hermine- was sie wiederum zur Unruhe kommen ließ.
„Nein es ist nur...sie sind wunderschön" Schloss sie schließlich ihre angefangene Erklärung und sah einem von ihnen dabei zu, wie er friedlich vor ihr her flatterte.
„Danke ich übe diesen Zauber schon eine Weile. Ist wirklich ganz nett anzusehen. Aber...wieso bist du hier? Wenn ich mich recht erinnere hatten wir gestern festgestellt, dass du heute Geburtstag hast?" Er sah sie prüfend an und sofort fühlte sie sich unter seinem Blick unwohl. Vielleicht hätte sie das ganze besser durchdenken sollen. Schön. Nun war sie hier und er war auch hier. Was genau hatte sie sich dabei gedacht?
„Ja das stimmt, aber wieso sollte ich an meinem Geburtstag nicht hierherkommen?"
„Naja ich dachte eigentlich du würdest heute ausgelassen mit Potty und Wiesel feiern" Konnte er bitte aufhören sie so anzustarren?
„Ich weiß ja nicht was ihr für Partys bei euch in Slytherin veranstaltet, wenn mal jemand Geburtstag hat, aber- " Sie betonte die Namen ihrer besten Freunde, deutlich. „Harry und Ron haben für mich ein wirklich liebes Frühstück vorbereitet gehabt. Ich wüsste sowieso gar nicht was dich das angeht" Sie verschränkte ihre Arme vor sich und langsam erblasste die Leuchtkraft der Schmetterlinge. Malfoy verzog den Mund.
„Oh tut mir leid dass ich gefragt habe Miss Überempfindlich" Das konnte doch nicht sein ernst sein. Sie beschloss einfach nicht darauf einzugehen.
„Und was führt dich heute hierher?" Sie versuchte ihn möglichst desinteressiert anzusehen. Anscheinend funktionierte es nicht. Welch Wunder.
„Oh ich hatte gehofft dich zu sehen" Er sagte es als ob es etwas völlig Normales war, schaute ihr aber nicht in die Augen, sondern drehte seinen Zauberstab lässig in der Hand.
Ihr klappte der Mund auf.
„W-was? Wieso?" Ihre Stimme zeugte nur von Unsicherheit. Er fuhr unbeirrt fort.
„Naja ich wollte dir zum Geburtstag gratulieren"
„Du wolltest was?" Mit großen Augen starrte sie ihn an. Die Arme schon längst nicht mehr verschränkt. Was spielte er hier?
„Dir zum Geburtstag gratulieren. Ist das schlimm?" Anscheinend hatte er gemerkt, dass er momentan die Oberhand hatte und ein kleines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.
„Nein aber-"
„Und wo liegt dann das Problem?" Sie hatte nicht den blassesten Schimmer was das alles sollte. Wenn ihm langweilig war sollte er sich Lavender Brown zum Spielen holen und nicht sie.
„Das Problem? Sag mal hörst du dich überhaupt reden? Seit wann in der Geschichte der Menschheit gratulierst du mir zum Geburtstag?" Sie hätte wohl einfach für den Rest des Tages im Gemeinschaftsraum bleiben sollen.
„Zeiten ändern sich Granger. Genauso wie Menschen" Sie öffnete ihren Mund auf um etwas zu erwidern, schloss ihn dann aber wieder, aufgrund des Gewichtes dieser Worte.
Also sah sie ihn einfach nur an. Versuchte hinter seine Worte zu blicken.
„Also dann...Danke. Malfoy." Immer noch misstrauisch beäugte sie ihn während sich langsam ein fast als siegreich zu bezeichnendes Lächeln auf sein Gesicht schlich. Beinahe erwartete sie, dass Crabbe und Goyle hinter dem Baum hervorspringen- und sie auslachen würden. Doch nichts dergleichen geschah.
„Kein Thema" Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen.
Sie wartete ob noch etwas seinerseits kommen würde und fragte dann mit ernsterer Stimme:
„Wieso tust du das?"
„Dir gratulieren?"
„Nein- Ja, auch. Ich meine das alles. Wieso bist du so...nett zu mir?" Er stieß einen leisen Seufzer aus.
„Da ist man einmal nett zu dir Granger und du hinterfragst alles was man tut" Er grinste.
„Hey weich mir nicht schon wieder aus.-" Sie hob mahnend einen Finger und musste jetzt auch grinsen.
„-Ich will einfach nur wissen wieso."
„Vielleicht mag ich dich?"
Er hob die Schultern. Sie konnte nur wieder mit offenem Mund starren und erlaubte es sich den kleinen Hüpfer ihres Herzens zu unterdrücken.
„Was? Malfoy das glaubst du doch wohl selbst nicht! Ich hab doch gesagt du kennst mich nicht! Wie kannst du mich dann mögen? Du hasst mich!" Sie wurde einfach nicht schlau aus diesem Jungen. Er war verrückt geworden. Ja das müsste es sein.
„Ich hasse dich nicht Granger. Außerdem habe ich auch gesagt, dass ich dich sehr wohl kenne!"
„Nein tust du nicht das ist doch-"
„Dann erzähl mir was über dich." Er sah sie, anscheinend noch vollständig bei Sinnen auffordernd an. Sie musste erstmal ein paar Mal blinzeln, ehe sie das alles verarbeiten konnte.
„Was soll ich denn über mich erzählen? Malfoy ist wirklich alles ok-"
„Setz dich" Er ließ sich ebenfalls am Baumstamm nieder und sah sie erwartungsvoll an. Sie jedoch, suchte innerlich verzweifelt nach einer plausiblen Erklärung für sein merkwürdiges Verhalten.
„Komm schon Granger. Gib dem Ganzen eine Chance"
Dem Ganzen? Eine Chance? Was sollte das nun schon wieder heißen. Sie war kurz davor zu gehen, als ihr Blick, es waren vielleicht wenige Sekunden, kurz auf seinen traf. Es lag etwas wie eine unausgesprochene Bitte darin, die Hermine schlucken ließ. Sie musste vollkommen verrückt sein, wie sie feststellte, als sie sich nun doch neben den grinsenden, blonden Slytherin setzte. Was sie umgestimmt hatte zu bleiben, blieb ihr ein Rätsel.
Sie räusperte sich.
„Ich weiß zwar nicht was das hier werden soll aber na schön. Meine Lieblingsfarbe ist Grün" Er sah etwas überrascht aus.
„Das nennt man eine Unterhaltung Granger und wie bitte Grün? Ich dachte deine Lieblingsfarbe ist Rot?"
„Siehst du, du kennst mich nicht gut genug um das beurteilen zu können und bei deinem oberflächlichen Gedankengang, hab ich mir ähnliches schon gedacht." Sie musste über sein verdutztes Gesicht schmunzeln.
„Gut okay, dann eben Grün. Hat das auch einen bestimmten Grund?" Er beleidigte sie nicht zurück? Hermine rutschte verunsichert auf ihrem Platz herum.
„Ja eigentlich schon. Ich bringe Grün nämlich immer in Verbindung mit der Natur. Bäume, Pflanzen sind Grün. Und ich bin gerne Draußen"
Er nickte. Und sah sie noch immer mit diesem seltsamen Blick an.
„Und was ist deine Lieblingsfarbe?"
„Blau." Sie zog die Augenbrauen hoch und verdrängte die Feststellung, dass sie wohl auch oberflächlich gedacht hatte. Warum sollten seine Lieblingsfarben auch Grün und Silber sein?
„Und wieso?" Wirkte sie zu interessiert? Hoffentlich nicht. Schlimm genug, dass sie überhaupt an ihrem Geburtstag wieder hier mit ihm saß. Naja, eigentlich war das auch ihr Vorhaben gewesen. Warum nochmal?
„Weil ich das Meer liebe. Ich weiß ich weiß sieh mich nicht so an Granger." Er machte anscheinend ihre besserwisserische Stimme nach die für ihren Geschmack total falsch getroffen war! „Das Meer ist eigentlich nicht blau, der Himmel verleiht ihm nur diese Farbe. Keine Sorge ich bin nicht so zurückgeblieben wie Weasley. Aber trotzdem bringe ich es in Verbindung damit. So wie du mit deiner Natur"
„Also erstens rede ich nicht so! Zweitens ist Ron nicht zurückgeblieben und drittens eine Frage. Bist du deshalb so gerne hier? Weil dich der See an das Meer erinnert?"
Er schenkte ihr ein leichtes Grinsen und sein Blick fiel auf das Wasser. Zu ihrem Glück. Verwirrt versuchte sie sein, in ihr Hirn eingebranntes Gesicht, aus ihrem Kopf verschwinden zu lassen.
„Gut kombiniert. Aber nicht ganz"
„Malfoy könntest du bitte aufhören in Rätseln zu sprechen?"
„Was ist daran schwer zu verstehen?" Sie sah ihn genervt an.
„Ich will nicht immer zehnmal fragen müssen, ehe ich weiß wovon du sprichst."
„Nun ja..." Sein Grinsen wurde zu einem Schmunzeln.
„Hm vielleicht verrate ich dir das ein anderes Mal" ein anderes Mal? Hatte er vor das hier zu wiederholen? Hermine verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte er das alles einfach so aussprechen als wäre nie etwas Anderes zwischen ihnen gewesen?
„Weißt du was? Ich will es auch gar nicht wissen."
„Bist du jetzt eingeschnappt Granger?" Sie sah zu ihm und wünschte sich, sie hätte es nicht getan. Musste sich dieser Idiot auch mit seinem idiotischen Grinsen soweit vorlehnen?
„Nein bin ich nicht!" Hermine versuchte ihr Stimme so fest klingen zu lassen wie es ihr möglich war und verschränkte ihre Arme vor sich um ein wenig Abstand zwischen sie zu bringen. Etwas lief hier gerade gewaltig schief.
„Sicher?" Anscheinend bemerkte er, dass er sie aus der Fassung brachte. Er legte nämlich eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie damit ihn anzusehen.
Und das einzige was sie schlauerweise hervorbrachte war ein Erröten und ein kleines „Ja", was eher nach einer Frage als einer Antwort klang. Ihr Kinn fing an verdächtig zu kribbeln. Merkwürdigerweise, jedoch lachte er sie nicht aus, sondern heftete seinen durchdringenden Blick auf ihr Gesicht und sie bemerkte mit Unbehagen wie er ein wenig blasser um die Nase wurde.
Oh Merlin warum war sein Gesicht auf einmal so nah und warum schlug ihr Herz so unkontrolliert schnell?
Hermine versuchte sich aus seinem Blick zu winden, doch zu spät. Sie hatte schon längst aufgegeben. Seine Präsenz erfüllte sie stärker als jemals zuvor und ihre Gedanken schalteten sich ab. Die Braunhaarige nahm nicht mehr wahr was passierte, fieberte aber gleichzeitig mit all ihren Sinnen mit, bis sie nur noch ihren Herzschlag vernehmen konnte.
Doch plötzlich riss sie eine Bewegung aus ihren verbotenen Gedanken und in die Realität zurück.
Eine Kälte umfing sie plötzlich als sie bemerkte wie etwas großes Warmes fehlte. Er war weggerutscht und hatte mindestens einen Meter Abstand genommen. Sie sah, damit Beschäftigt ihr Gedanken zu ordnen, dabei zu wie er sich anscheinend aufgewühlt, durch die Haare fuhr.
Oh Gott was war das gerade?
„Wann hast du eigentlich Geburtstag?" Erhob sie jetzt leise die Stimme.
„Am...am 5. Juni" Er wagte es nicht sie anzusehen.
Etwas Neues lag in der Luft. Etwas was Hermine fast die Kehle zuschnürte und in ihr Wünsche erweckte die sie nie für möglich gehalten hätte, verspüren zu können. Plötzlich wollte sie bleiben. Und wie sie wollte. Sie sah den Slytherin vor sich, neuen Mut geschöpft, einen Moment an, ehe sie die nächste Frage stellte.
„Was genau magst du an mir"
Er sah sie völlig aus dem Konzept gebracht an.
„Wie bitte?"
„Was genau magst du an mir? Wenn du schon sagst, dass es so ist, musst du mir auch einen Grund nennen können"
Er sah sie skeptisch an, hob dabei eine Augenbraue und grinste dann.
„Ich versteh schon Granger"
Sie war verwirrt.
„Was verstehst du?"
„Ach nichts" Sein breites Grinsen kam ihr merkwürdig vor. Zu merkwürdig.
„Also...du wolltest wissen was ich an dir mag...hm da gibt es viele Dinge."
„Ach ja?"
„Ja."
„Zum Beispiel?" Er spannte sie auf die Folter, sie wusste es!
„Du bist klug."
„Du hast das immer Besserwisserei genannt, wenn ich dich daran erinnern darf" Er log. Definitiv.
„Ich hab das vielleicht gesagt..." Bedeutungsvoll sah er sie an.
„Ich bin nicht überzeugt!" Beide grinsten sich an.
„Hm mal sehen..." Malfoy tat als würde er überlegen.
„Du bist selbstbewusst." Das mochte er an ihr? Sie schüttelte leicht den Kopf.
„Immer noch nicht überzeugt."
„Ich seh schon ein schwieriger Fall..." Er rückte wieder etwas näher.
„Du hast eine eigene Meinung und lässt dich nicht so leicht unterkriegen." Sie versuchte zu verbergen wie ihr Herz wieder anfing schneller zu klopfen. Sie sollte diesem Spiel ein Ende bereiten. Aber bei Merlin sie wollte einfach nicht.
„Hat nicht Jeder eine eigene Meinung?" Er schüttelte den Kopf.
„Nicht Jeder, Granger"
„Und was noch?" Er verschränkte die Arme und sie sah in seinen Augen etwas aufblitzen.
„Warum willst du das eigentlich alles wissen?"
„Pure Neugierde"
„Ich mag deine Haare."
„WAS?" Sie starrte ihn offensichtlich so schockiert an, dass er lachen musste.
„DU warst doch immer derjenige der meine Haare so schrecklich fand! Okay spätestens jetzt weiß ich, dass das alles gelogen war." Er hatte es wiedermal geschafft. Gekränkt und enttäuscht lehnte sie sich an den Baum. Idiot.
„Hey das war nicht gelogen!"
„Ach sei still." Er stand auf und ließ sich dicht neben ihr nieder. Grinsend sah er sie an und erlaubte es sich eine von ihren Locken in seine Hand zu nehmen und sie sanft zwischen seinen Fingern zu drehen.
„Ich mag deine Haare wirklich Granger."
Wie erstarrt, denn damit hatte sie als letztes gerechnet, versuchte sie so langsam wie möglich zu atmen. Ihren Kopf zu ihm zu drehen traute sie sich noch nicht. Sein Atem der wie Feuer auf ihre Wange traf, sprach für sich allein.
„Und...und was noch?"
„Deine Augen." Jetzt fühlte sie sich gezwungen ihn anzusehen. Wieso sagte er so etwas? Er durfte so etwas nicht sagen! Und sie durfte sich nicht so komisch fühlen, wenn er es sagte!
Oh verdammt, sie mochte seine Augen auch! Und seine Haare und- seine Lippen.
Sie vernahm seine weiche Stimme- die sie, wie sie gerade herausgefunden hatte auch mochte.
„Kann ich...kann ich was ausprobieren?" Er schob ihr, ihre Strähne die er soeben noch in der Hand gehalten hatte hinter das Ohr und sie erschauderte, hoffentlich unbemerkt.
Es war nur noch ein Hauchen, doch er hörte es dennoch, wie es schien.
„Ja"
„Schließ die Augen" Befahl er mit einer so sanften Stimme, die sie niemals für möglich gehalten hätte, jemals bei ihm hören zu können.
Und sie schloss sie. Voller Erwartungen und mit so stark klopfendem Herzen, dass sie inständig hoffte, er hörte es nicht.
Sie spürte mit angehaltenem Atem wie er ihr vorsichtig über die Wange strich. Sie mit einer Hand umschloss und dann ihr Gesicht zu seinem zog. Das letzte was sie wahr nahm, war sein schneller Atem, der warm auf ihre Haut traf, ehe er ihre Lippen mit seinen verschloss.
Und das erste was ihr in den Sinn kam, als sie seine Lippen zum ersten Mal auf ihren spürten war, ob sie jemals wieder damit aufhören könnte.
Hermine legte ihre Hände an seinen Nacken und zog ihn, als Zeichen, dass ihr gefiel was er gerade tat, näher an sich. Sie wollte mehr davon, mehr von ihm und dem Gefühl, dass sie durchströmte, wenn er sie berührte.
Und in diesem Moment erschienen ihr zwei Dinge glasklar:
Erstens:
Das war definitiv das beste Geburtstagsgeschenk, dass sie jemals bekommen hatte und
Zweitens:
Sie mochte Draco Malfoy. Und zwar so richtig. Merlin.
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