Niall Po.v

Es war schon eine Weile her, dass wir das letzte Mal gemeinsam in London waren. Diese ganzen Touren und Konzerte ließen uns leider kaum Zeit uns unserer Freizeit zu widmen. Und doch würde ich es mir niemals anders wünschen. Dieses Gefühl auf der Bühne zu stehen und Tausende von Fans schreien und singen zu hören ist unschlagbar.
Wir hatten vor ungefähr einer Stunde erfahren mit wem wir an diesem Projekt teilnehmen würden und mit jeder Sekunde wuchs meine Vorfreude. Justin Bieber ! Auch er würde dort sein !

,,Niall!" Unterbrach Liam meine Gedanken. „ Wieso schreist du so ?" Murrte ich. „ Weil du die letzten fünfzehn Male nicht reagiert hast!" Gab er etwas lauter zurück. „ Schon gut ich höre dir zu ." Erwiderte ich und nahm die Kopfhörer von meinem Hals.

„ Ich sagte, dass wir vor der Show noch ungefähr 4 Stunden Zeit haben und die Jungs hatten vorgeschlagen mal wieder durch London zu laufen." Erklärte er. „ Ja." Lächelte ich zurück. „ Wenn das so ist sollten wir uns beeilen sonst ist die Zeit um." Meinte er zufrieden und klopfte mir auf die Schulter. Verwirrt sah ich ihn an. „ Wir sind da?" Hakte ich überrascht nach.

„ Bereits seit Zwanzig Minuten du Kobold." Mischte sich nun Harry ein. Hastig warf ich die Decke von meinen Knien und kletterte über den Sitz um aus dem Fenster zu sehen. ,,Wir sind da!" Rief ich mit breitem Grinsen als ich den Big Ben am Horizont erkannte.

„ Hat er es auch schon bemerkt." Lachte Louis welcher durch die Tür auf die Treppe gestiegen war. „ Mit Simon ist alles abgesprochen. Wir sollen uns verdeckt halten und keine Aufmerksamkeit erregen." Fuhr er fort. „ Es ist auch kaum auffällig wenn vier Jungs vollkommen vermummt mit Sonnenbrillen durch die Straßen von London laufen." Ich verdrehte, um meine Aussage zu unterstreichen die Augen.
,,Dann teilen wir uns auf." Überlegte Liam. „ Louis, Harry ihr könntet zusammen gehen während ich und Niall unser Glück versuchen werden." ,,Wenn du es so sagst hört sich es an als würdest du eine Wette starten. Wer als erstes Entdeckt wird?" Grinste Harry und streckte seine Hand Liam entgegen.
„ Das ist eine ernste Sache Harry !" Lachte der ältere und doch ergriff er Harry's Hand. Gemeinsam verließen sie den Bus und streckten sich genüsslich der kühlen Luft entgegen.

„ Der Geruch von Regen erinnert mich immer an Zuhause wenn wir Weg sind es ist schön wieder hier zu sein ." Seufzte Harry. „ Also dann Jungs!" Louis krallte sich Harry's Arm und sprintete gefolgt von dem Lockenkopf Richtung Oxfordstreet. „ Und wo möchtest du als erstes hin?" Fragte Liam mich und wir setzten uns langsam in Bewegung. Die dunkle Sonnenbrille in seinem Gesicht erlaubte es mir mich selbst zu sehen.

Ich versuchte ernsthaft mir Gedanken zu machen aber da war diese Erinnerung an diese unglaublichen Yorkshire Puddings die wir das letzte Mal gegessen hatten in London. „ Wie wäre es mit einkaufen? Ich verhungere!" Jammerte ich und erwiderte das Lachen welches Liam mir schenkte. „ Denkst du auch mal an etwas anderes ?" Fragte er belustigt und als mein Magen erneut knurrte schüttelte er Ungläubig den Kopf.

Doch Liam wusste genau das es zwecklos war mit mir zu diskutieren, wenn ich Hunger hatte also stimmte er zu. Wir versuchten möglichst große Menschenmengen zu vermeiden zum einen, da die Gefahr von Fans erkannt zu werden verringert wurde und zum anderen da mein bester Freund meine Klaustrophobie berücksichtigte.

„ Dort vorne ist Marks&Spencer da werden wir schon was finden bevor du mir noch verhungerst. " Grinste Liam und nahm meine Hand um mich durch die Menge zu führen. Ich war ihm hierfür sehr dankbar. Zwar hatte sich in dem letzten Jahren meine Phobie abgeschwächt doch trotzallem war sie da und würde wohl auch nie ganz verschwinden. Als wir dann endlich durch die Tür traten und uns langweilige Musik entgegendröhnte waren die Menschenmassen verteilter und ich konnte aufatmen. ,,Ich werde kurz noch nach etwas schauen. Schaffst du das alleine?" ,,Liam ich bin bereits 20 Jahre alt...ich werde mir wohl alleine etwas zu essen kaufen können." Meinte ich beleidigt und plusterte meine Backen auf wie ein kleines Kind und brachte ihn somit zum Lachen. „ Sehr Erwachsen Niall !" Lachte er und verschwand in einem der Gänge. Eilig lief ich zu den Lebensmitteln bewaffnet mit einem Einkaufskorb. Nach kurzer Zeit war dieser mit sämtlichen meiner Lieblingsleckereien gefüllt und nun fehlte nur noch eine Sache: Karamellwaffeln ! Denn wenn es außer Yorkshire Pudding und Scones etwas gab was sie Engländer konnten waren es Karamellwaffeln. Ohne groß suchen zu müssen kam ich auch schon am Abteil an doch ich stockte. Direkt vor meinem Ziel stand ein Mädchen. Ihre Dunkelblonden gewellten Haare wippen auf und ab als die mit der letzten Packung in der Hand herumhüpfte. ,,Mensch Lisa! Jetzt leg diese verdammten Waffeln weg wir haben doch schon etwas gegessen." Seufzte eine Braunhaarige welche ich zuvor überhaupt nicht bemerkt hatte . Doch meine Aufmerksamkeit galt der letzten Packung Waffeln welche Lisa, deren Namen ich gerade erfahren hatte, in der Hand hielt. „ Du verstehst das nicht ! Hast du jemals Karamellwaffeln probiert?" Schmollte Lisa und stapfte zielgerichtet Richtung Kasse. „ Stehen bleiben!" Rief ihre Freundin und nahm die Waffeln an sich. ,,Ich kaufe sie dir wenn du heute Abend dort hingehst." Verlangte die Braunhaarige. Ich ließ meine Augen über Lisa schweifen ihre strahlend grüne Augen funkelten die Braunhaarige Waffeldiebin an, die Stupsnase angewidert gekräuselt. „ Das ist Erpressung." Erwiderte sie beleidigt und plusterte ihre Backen auf wie ich zuvor doch bei ihr sah es wahrscheinlich niedlicher aus als bei mir. Sie war etwas kleiner als ich und wirkte relativ sportlich. Lisa schien mit sich selbst zu hadern doch als ihr Blick erneut sehnsüchtig auf die Waffeln fiel konnte man förmlich spüren wie ihr Widerstand zerbröckelte. „ Nur damit eins Klar ist, Mel! Ich tue es für die Waffeln und nicht für dich !" Zischte sie gab ihrer Freundin Mel die Hand um es zu besiegeln und hielt triumphierend mit breitem Grinsen die Waffeln in der Hand. Ihre offene Art und ihre trotzige Aktion gefiel mir sehr, da ich mich darin wiederspiegeln konnte.
Ihre strahlenden Augen und ihr Aussehen passten gut zusammen und ich hatte das Gefühl sie kennenlernen zu müssen, bzw. wollte ich es. Sie gefiel mir und ich war neugierig wie sie sonst so ist. Ich war sogar so sehr von ihr begeistert das ich auf meine Waffeln verzichtete...
Doch die beiden machten sich auf zur Kasse und ich musste Wohl oder Übel Liam suchen um bezahlen zu können. Aber wer weiß, vielleicht hatte ich ja Glück und würde sie wiedersehen...

Lisa...

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Ein ganz großes Dankeschön geht an dieser Stelle an Lisa für ihre Hilfe beim schreiben und ihre Karamellwaffeln 😉