23
Melli
Am Montag wache ich ausgeruht und glücklich auf. Ich freue mich auf die Uni, Liv wird endlich auch wieder dabei sein, genauso wie Kathy. "Morgen.", gähne ich, als ich die Küche betrete und Matt Zeitung lesend am Küchentisch sehe. "Morgen, Süße.", er lächelt sanft und nachdem ich mir ebenfalls einen Kaffee eingeschenkt habe, drücke ich ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und setzte mich dann gegenüber an den Tisch. "Freust du dich auf die Uni heute?", fragt er und nippt an seinem Kaffee. "Ja, endlich sind Liv und Kathy wieder da. Ohne sie wäre es zum Sterben langweilig." "Wann musst du noch mal da sein?", fragt er und als ich einen kurzen Blick auf die Küchenuhr werfe, springe ich erschrocken auf. "Fuck!", fluche ich und stürze den Rest meines Kaffees herunter. Na toll und mein Auto ist auch noch in de Werkstatt! "Nimm mein Auto.", meint Matt zum Glück, als hätte er meine Gedanken gelesen. "Danke, bis später!", ich küsse ihn noch einmal kurz, stürze dann in den Flur, schlüpfe in Schuhe und Mantel, angel nach meiner Tasche und stürme schließlich aus dem Haus, die Tür fällt laut krachend ins Schloss.
Tatsächlich bin ich sogar zehn Minuten zu früh da und fange direkt am Eingang meine beiden besten Freundinen ab. Glück muss man haben. "Hey.", begrüße ich die beiden ein wenig atemlos und erwieder ihr glückliches Lächeln. "Du atmest, als wärst du grade einen Marathon gelaufen.", kichert Kathy und streift mir die Jacke wieder komplett auf die Schulter. "Bin ich auch, hab keinen näheren Parkplatz gefunden.", gebe ich zu und langsam machen wir uns auf ins Gebäude. Mir fällt auf, wie ruhig und angespannt Liv aussieht und sofort mache ich mir Sorgen, wer weiß schon, ob Jack mal wieder Scheiße gebaut hat. "Liv, alles in Ordnung?", frage ich nach und sehe sie mit gerunzelter Stirn an. "Mir ist nur schlecht, ich dachte ich hätte diese Übelkeitsphase überstanden, aber es kommt irgendwie wieder zurück.", meint sie und ich bin froh, dass es nur was mit der Schwangerschaft zu tun hat. "In welchem Monat bist du jetzt eigentlich?", fragt Kathy interessiert nach und hält uns die Tür auf. "Ziemlich am Anfang des vierten Monats." "Wow, das geht so schnell!", staune ich über die vergangene Zeit. Liv stimmt mir nickend zu. Leider trennen sich unsere Wege dann, da Liv zur Aula muss, Kathy in die Uniredaktion und ich zum Modeatelier. Als ich die Tür aufstoße, fällt mir sofort Chiara, meine Partnerin in der hinteren Ecke auf. Ich gehe auf sie zu und begrüße sie mit einem "Hi", welches sie leise erwiedert. Wir unterhalten uns nicht groß, wir kommen miteinander klar, aber sie ist einfach schrecklich schüchtern. Als Mr.Curtey den Raum betritt wird es sofort still. Der Kerl ist einfach so toll. Auch heute besteht sein Outfit komplett aus pinken und lilanen Kleidungsstücken, doch es sieht einfach trotzdem verdammt stylish aus. Mr.Curtey ist schwul, was er uns auch gleich am ersten Tag gesagt hat. Seine karamellfarbenen Haare sind immer perfekt gestylt und er ist einfach bei allen beliebt. Besonders, weil er diesen niedlichen französischen Akzent hat.
"So meine kleinen Elfen, für heute sind wir fertig. Bitte habt bis nächste Woche Montag euer Outfit fertig, au revoir!", mit diesen Worten schnappt er sich seine Designertasche und winkt nich kurz, bevor er den Raum verlässt und wir es ihm gleich tun. Mein nächstes Fach ist Geschichte der Mode, eins der interessantesten Fächer, wie ich finde. Zusammen überqueren Chiara und ich den Campus, tauschen dabei ab und zu ein paar Wörter aus, sind aber ansonsten still. Zwischen uns herscht eigentlich nie eine unangenehme Stille, eher eine angenehme. Ich würde sagen, wir sind Studienfreunde, machen aber nicht mehr als das Nötigste zusammen. Zum Mittagessen treffe ich mich mit Kathy und Liv, Chiara verschwindet in die Bücherrei. Kein Wunder, dass das Mädchen so dünn ist, ich sehe sie nie essen. "Professorin Krul hat einen halben Anfall bekommen, als sie meine Prakikumsbescheinigung gesehen hat.", kichert Liv, während wir in der Schlange zur Essensausgabe stehen. "Wieso das denn?", frage ich leicht verwirrt nach und überlege, ob ich lieber Pizza, oder Tacos will. "Weil ich so eine psoitive Bewertung habe. Sie meinte, das beweist, das Schauspielerei genau mein Gebiet ist.", erklärt sie und schnappt sich einen großen Salat an der Salattheke, bevor sie sich Pizza UND Tacos nimmt. "Ich bin schwanger, ich darf das!", rechtfertigt sie sich und Kathy und ich müssen schmunzeln. "Du kannst stolz auf dich sein.", meint Kathy und stellt ihr Tablett auf unserem Lieblingtisch am Fenster ab. "Bin ich auch. Und meine Eltern meinten, das wäre nichts für mich, pff.", sie guckt stolz in die Runde. "Apropo, hast du deinen Eltern schon von der Schwangerschaft erzählt? Und wann will Jack es unseren Eltern sagen?", frage ich besorgt, habe ehrlich gesagt, etwas Angst vor der Antwort. "Vorausgesetzt, Jack weiß es jetzt auch endlich?" "Wir haben geplant, es ihnen zusammen zu sagen, sobald man etwas sieht. Bis jetzt fällt es ja noch gar nicht richtig auf, also machen wir es wahrscheinlich in zwei Monaten oder so." Ich nicke zustimmend. Wenigstens etwas. "Wie ist das eigentlich mit dem Sex?", fragt Kathy plötzlich und augenblicklich verschluckt Liv sich. "Was?", krächzt sie und hustet. "Na, ob du das in der Schwangerschaft darsft?" Bah, jetzt habe ich diese Bilder, von meinem Bruder und Liv beim Sex im Kopf. "Ja, aber nicht so hart.", meint Liv ganz unverblühmt und sofort muss ich lachen. "Heilige Scheiße.", japse ich und huste einmal vor Lachen. "Was, das war ne ganz normale Frage!", schmollt Kathy. Ja, aber sie war trotzdem komisch.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top