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Jack
Montag. Wie ich Montage hasse, besonders wegen der Schule. Mr. Abrahams steht an seinem Pult und ist noch dabei ein paar organisatorische Dinge zu klären, eine gute Gelegenheit für mich, langsam wach zu werden. "Wo ist Melli?", frage ich Ryan flüsternd, welcher rechts von mir sitzt. "Keine Ahnung, sie ist doch deine Schwester.", gibt er ebenso leise zurück und grinst kurz amüsiert. Ein lautes Klopfen ertönt und in der Erwarung, dass es Melli ist, drehe ich meinen Kopf wieder nach vorne und schaue erwartungsvoll zur Tür. "Herein.", ruft Mr. Abrahams und schon wird die Tür schwungvoll geöffnet. Tatsächlich ist es meine Schwester, die den Raum betritt, gefolgt von einem Mädchen, welches ich noch nicht kenne. Schon als sie den Raum betritt und schüchtern aufguckt, bin ich wie in einen Bann gezogen. Ich glaube, ich habe noch nie so ein hübsches Mädchen gesehen. Ihre schulterlangen, braunen Haare passen perfekt zu ihrem blassen Hautton. Da ich nun mal auch nur ein Junge bin, wandert mein Blick augenblicklich einmal ihren Körper hoch und runter. Sie ist kein Klappergestell, sie hat auf jeden Fall Kurven und diese auch an den richtigen Stellen. In einem Satz, sie ist einfach atemberaubend. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Melli die Tür laut ins Schloss wirft. Kurz zucke ich zusammen, setzte mich dann aber wieder grade hin und schließe meinen Mund, welchen ich leicht geöffnet hatte, was ich gar nicht bemerkt habe.
"Entschuldigung für die kleine Verspätung, Mr. Abrahams, aber ich habe Liv noch ein wenig die Schule gezeigt.", entschuldigt Melli sich grinsend bei unserem Lehrer, welcher zurückgrinst. Liv. Ob das ihr ganzer Name ist, oder ob das ein Spitzname ist? Ganz egal, er ist wunderschön, genauso wie das Mädchen, das ihn trägt. "Kein Problem Melli, setz dich schonmal hin. Stell dich doch bitte kurz vor.", wendet Mr. Abrahams sich schließlich an Liv. Sie stellt sich vor die Tafel und als sie das erste Mal zu sprechen beginnt, weiß ich schon, dass ich ihre Stimme liebe. "Ich heiße Olivia, aber bitte nennt mich Liv. Ich bin 18 und gestern von Florida hierher gezogen. Irgendwelche Fragen?", ich muss es einfach wissen, also hebe ich rasch meinen Arm. "Ja?", sie guckt mich fragend an und ihr Blick auf mir fühlt sich so...prickelnd an. "Hast du einen Freund?", ich versuche möglichst nett zu klingen, um sie nicht zu verschrecken. Erst guckt Liv verwirrt, doch dann antwortet sie einfach und schlicht:"Nein." Zufrieden und erleichtert lehne ich mich grinsend in meinem Stuhl zurück. "Gut. Liv, setz dich bitte neben Jack.", meint Mr. Abrahams und sofort mache ich eine auffordernde Kopfbewegung, damit sie weiß, dass ich Jack bin. Sie lächelt und kommt dann mit geschmeidigen Schritten auf mich zu. Sogar die Art, wie sie sich bewegt, fasziniert mich.
Ich achte nicht auf Mr. Abrahams, welcher nun mit dem Unterricht fortfährt, sondern lehne mich zu Liv rüber. "Ich heiße übrigens Jack.", hauche ich ihr ins Ohr. Ich weiß, Mr. Abrahams sagte dies schon, doch so kann ich wenigstens ein Gespräch mit ihr anfangen. Sie dreht ihren hübschen Kopf zu mir und muss schmunzeln. "Du hast einen schönen Namen, Olivia.", flüstere ich und beobachte, wie sie schlagartig rot wird und sich wieder nach vorne dreht. Ich muss über ihre süße Reaktion kurz lachen, dann widme ich mich auch wieder dem Unterricht.
Endlich erlöst uns die Pausenklingel und alle beginnen damit, ihre Sachen einzupacken. Auch ich stehe auf und umarme meine Schwester kurz, als sie vor mir steht. "Kannst du Liv in der Pause mitnehmen? Ich muss noch etwas mit Mr. Abrahams besprechen.", bittet sie mich und natürlich willige ich sofort ein. Ich beobachte, wie Liv sich ihre Tasche über die Schulter wirft und mich dann fragend ansieht. "Melli hat mich gebeten, etwas mit dir in der Pause zu machen.", informiere ich sie und verlasse auf ihr zustimmendes Nicken den Klassenraum. "Und was machen wir jetzt?", fragt sie mich neugierig. "Ich stell dir meine Freunde vor.", antworte ich ihr lächelnd und betrete den Schulhof, gefolgt von Liv. "Ist Melli...deine Freundin?", fragt sie mich plötzlich zögerlich und bei der Vorstellung muss ich lachen. "Sie ist meine Schwester.", antworte ich und höre wie Liv "Achso.", antwortet und erleichtert lacht. Wir überqueren weiter den Schulhof, wobei uns so manch einer anstarrt. Kein Wunder, schließlich ist Liv wunderschön. Schließlich bleiben wir bei meinen Freunden stehen.. Ich schlage kurz zur Begrüßung mit allen ein, dann stelle ich sie Liv vor. "Olivia, das sind Ole, Ryan, Sinan und Noah.", nacheinander zeige ich auf jeden der Jungs. "Und wer ist diese heiße Chick?", war klar, dass das nur von Ryan kommen kann. Er grinst schmutzig und am Liebsten hätte ich über seine Notgeilheit gelacht. "Vergiss es, Ryan. Sie ist nicht so eine.", antworte ich schmunzelnd. Ryan scheint an meinen Worten zu zweifeln und geht auf Liv zu. Er stellt sich neben sie, schlingt einen Arm um ihre Taille und beugt sich zu ihrem Ohr runter. Ich höre nicht, was er sagt, aber ich bin mir sicher, es ist etwas, was typisch Ryan ist. Als er beginnt an ihrem Ohr zu knabbern und als dann auch noch seine Hand auf ihren Hintern, sie hat einen schönen Hintern, rutscht und fest zu drückt, quieckt Olivia kurz erschrocken auf und schaut dann empört zu Ryan hoch.
"Geht's dir noch gut?", faucht sie und guckt ihn giftig an. Anscheinend scheint ihr sein perverses Grinsen nicht zu passen, genau so wenig, wie mir, also schubst sie ihn von sich. "Sagte ich doch." Ohne groß nachzudenken, schlinge ich meinen Arm um Olivia und ziehe sie an mich. Sofort fällt mir ihr süßer Duft auf, der mich fast verrückt macht. Dieses Mädchen macht mich verrückt, am Liebsten würde ich sie einfach in einen Busch ziehen und sie so richtig verwöhnen. Doch Liv schüttelt meinen Arm ab. Verwirrt gucke ich zu ihr runter, hoffe, dass ich sie nicht verunsichert, oder ihr Angst eingejagt habe. Nein, ich habe sie eher wütend gemacht. Dieses Mädchen ist tough, ich glaube sie ist in Ordnung.
Eine hohe Melodie reißt mich aus meinen Gedanken. "Liebe Fluggäste. Bitte schnallen sie sich an, denn wir befinden uns kurz vor unserem Ziel, LAX Flughafen in Los Angeles. Wir bedanken uns, dass sie mit uns geflogen sind und wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt." Ein kurzer Applaus ertönt, nachdem das Flugzeug auf dem Boden aufgesetzt hat, dann machen sich alle Fluggäste bereit zum Aussteigen. Kurz bevor ich durch die Flugzeugtür schlüpfe, atme ich einmal tief durch. Ich werde Liv wiedersehen, ich sollte aufhören an sie zu denken, doch ich weiß, dass ich dies nicht schaffen werde. Liv ist die Liebe meines Lebens. Eine warme Brise begrüßt mich, als ich wenig später den Flughafen verlasse. Herzlich Willkommen in deinem neuen Leben, Jack Parker.
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