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Es war beim Mittagessen am selben Tag, als Hermine die Blicke Viktors auf sich spürte. Als sie jedoch hoch schaute, kreuzten sich ihre Blicke nicht, da Viktor den seinen abwandte und demnach einen Blickkontakt vermied.
Ein leises Seufzen ging über ihre Lippen, während sie in den Gedanken schwelgte und sich an vergangene Momente erinnerte, die zwei Jahre zurück mit dem sportlichen Athleten, lagen.
Es waren Momente an die sie sich gerne zurück erinnerte, sie freute sich in ihrem tiefsten Inneren den jungen Mann wieder zu sehen, selbst wenn er in Form ihres Lehrers da stand, aber das war ja nicht der Rede wert.

„Hermine? Ist alles okay?", besorgt sah Harry sie an und legte die Gabel mit einem leisen klirren an den Rand seines Tellers.
Stattdessen Hermine antwortete, übernahm Ronald dies und ließ mit seiner Antwort Hermine ein wenig das Gesicht verziehen. „Klar ist alles okay mit ihr. Sie denkt nur an ihrem Krum.", gab er missfallend von sich und kaute auf seinem Brot herum, während Hermine verdrüsslich das Gesicht verzog, aber kein Wort über ihre Lippen brachte, da es ja der Wahrheit entsprach.

„Ach, was ich dir noch sagen wollte, Harry", gab das Mädchen vorwurfsvoll von sich „ist, dass das was du bei Professor Slughorn mit dem Buch gemacht hast vollkommen verantwortungslos war! Warum befolgst du Anweisungen eines vollkommen Fremden! Es könnte ein Todesser sein, der es extra dort platziert hat!", regte sie sich auf und ließ Harry die Augen verdrehend seufzen. „Ja und? Es ist doch nichts passiert. Du hast doch nur daran zu nagen, dass du nicht mehr Klassenbeste bist!"

„Wo er Recht hat, hat er Recht.", klinkte sich Ron in das Gespräch mit ein und bekam sofort einen bösen Blick von Hermine zugeworfen. „Du halt dich da raus, Ronald Weasley!"
„Jaja, ich geh ja schon.", zischend stand er vom Tisch auf und stopfte seine Hände in seine Taschen der Hose, während er mit wehendem Mantel den Essenssaal verließ.

Kaum hatte er dies, wurde er von einer unbekannten Person in eine unscheinbar dunkle Nische eines Seitenganges gezerrt. Er versuchte sich zu wehren, scheiterte anfangs aber, jedoch änderte sich dies, als er der Person wüste Beschimpfungen an den Kopf schlug, so dass diese ihn mit einem Seufzen los ließ und sich so vor ihm aufbaute, dass er keine Fluchtmöglichkeiten hatte, so dass er dem Unbekannten - soviel hatte er schon herausfinden können, dass es sich um einen Jungen handelte - ins Gesicht schauen musste und sich dieser als Blaise Zabini herausstellte.

„Was willst du von mir?!", fuhr er den Slytherin an, der ihn lediglich besänftigte. „Beruhig dich. Nichts schlimmes, ich brauche deine Hilfe."
„Was?! Du? Ein Slytherin? Braucht MEINE HILFE?", er deutete mit dem Finger geschockt auf seine eigene Brust und sah Zabini mit vor Schock aufgerissenen Augen an, da er den Worten nicht wirklich Glauben schenken konnte. Es war fast schon das achte Weltwunder, wenn ein Slytherin einen Gryffindor um Hilfe bat!
„Naja, eigentlich brauchen Potter und Draco deine Hilfe, aber letzteren lassen wir mal aus, da du mir sonst nicht helfen wirst.", ergänzte sich Blaise und hob fragend eine Augenbraue. „Warum sollte ich?", giftete Ron ihn an und bekam ein Augenrollen als Antwort. „Lass mich doch mal ausreden, Weasley. Ich weiß nicht, ob du es schon bemerkt hast - naja das vorher im Unterricht bei Slughorn war mehr als nur unauffällig - aber ich glaube, dass Potter und Draco auf einander stehen, auch wenn Potter es nur ahnt und Draco es vermutlich schon weiß.", ließ er die Bombe platzen und stellte seinen besten Freund in ein ganz anderes Licht.
Erst beobachtete Ron die Bewegungen Zabinis, als er ihn Gelächter verfiel und den Jungen tatsächlich nur auslachte. „Und wovon träumst du Nachts? Die beiden sind Erzfeinde! Ich weiß ja nicht was du dir darunter vorstellst, aber selbstverständlich keine Romanze, so viel sollte auch ein Mensch wie du verstehen.", beantwortete er Blaise Frage indirekt und drückte ihn von sich, um den Gang wieder zurück zu gehen.
„Ich werde dich solange nerven, bist du nicht zusagst!", rief ihm der Slytherin hinterher, was Ron etwas zusammen zucken ließ und er begann zu laufen. „Das kannst du lange machen!", antwortete er und spürte im nächsten Moment die Hand Blaise auf seiner Schulter. „Wir sind ein wenig zu spät. Wo hast du Unterricht?", wollte er wissen, als Ron seine Hand wegschlug und brummend antwortete. „Verteidigung gegen die dunklen Künste."
„Dann sollten wir zusammen dorthin gehen, ich habe jetzt auch dort Unterricht.", grinste Blaise und ließ Ron ergeben aufseufzen. „Meinetwegen. Wenn es dich glücklich macht."
Die zwei liefen die leeren Gänge zum Kerker hinunter, um dann hastig die Tür zu öffnen und vollkommen verspätet den Raum zu betreten.
Dies war ein Spektakel für alle Anwesenden, insbesondere für Professor Snape, dessen eigentlich monotoner Gesichtsausdruck wahrer Verblüffung Platz machte, dies aber schnell wieder in den Griff bekam und sich räusperte, während die Klasse vor den zwei Verspäteten tief in Verschwörungstheorien verankert war.
„Es tut mir Leid, aber es gab ein paar Komplikationen.", ratterte Ron eine Entschuldigung runter und setzte sich hastig auf seinen Platz, während der Slytherin gemütlich zu seinem Platz neben Draco ging und sich auf diesen fallen gelassen hatte.
Entgegen Blaise Erwartungen, dass nun ein negativer Kommentar zu dem Kommen mit Ron von Seiten Malfoys kam, saß dieser recht starr auf seinen Stuhl und sah den Neuankömmling lediglich fragend an, wandte seinen Blick dann aber wieder Professor Snape zu, dessen Blick immer noch ein wenig von Verwunderung zeugte.
Das war wieder einmal eine Zustimmung dazu, dass etwas mit Draco nicht stimmte, weil dieser jede sich bietende Gelegenheit nutzte um bissige Kommentare über das goldene Trio von sich zu geben.


Hermine saß wie schon seit Professor Snapes Unterricht und dem Zwischenfall mit Ron und Zabini, in der Bibliothek und war in ihr Buch vertieft, auch wenn ihre Gedanken immer zu einem bestimmten Lehrer abschweiften, dem sie schon den ganzen Tag aus dem Weg gehen zu versuchte, was, trotz dessen dass sie keinen Unterricht bei ihm hatte, sich schwerer gestaltete als gedacht.

Schwere Schritte holten sie aus ihren Gedanken, doch erst als der Schatten einer groß gewachsenen sich vor das Licht, das durch das große Schlossfenster fiel, stellte, blickte sie hoch und geradewegs in die Augen Viktor Krums, dessen Mundwinkel ein wenig hochgezogen waren und in einem leichten Lächeln endeten.
„Schön dich wieder zu sehen, Hermine.", seine Stimme klang sanft und verpasste ihr eine wohlige Gänsehaut, so dass sie das Lächeln des Bulgaren erwiderte. „Die Meinung teile ich, Professor Krum."
„Das Professor kannst du ablegen, ich bin ja nicht dein Lehrer und wir sind Freunde.", lachte er rau auf und ließ Hermine ein wenig verwirrt dreinschauen.

Dies änderte sich jedoch, als Viktor einen Holzstuhl zu ihr zog, dessen Beine ein wenig unangenehm über den Boden schabten, ehe er wenige Zentimeter vor der Gryffindor zum stehen kam und sie Viktor dabei beobachtete, wie er sich auf diesen setzte, um ihr im nächsten Augenblick wieder in die Augen zu schauen.

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