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Der Unterricht begann an diesem Tag mit der Beschwerung, dass jeweils Feinde mit einander arbeiten mussten - bis auf Ron, Hermine und Blaise. Die tuschelten als Einzige der Klasse, jedoch so leise, so dass sie niemand hören konnte, was auch gut war, schließlich ging es um ein heikles Thema, für das sie von allen - wenn man sie gehört hätte - wenn es denn nach außen getragen würde, würden sie für naiv und dumm abgestempelt werden.

Malfoy und Potter hingegen arbeiteten schweigsam mit einander und bemerkten weiter hin die Blicke ihrer jeweils besten Freunde nicht und widmeten sich demnach dem Trank, der vor ihnen stand.

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Dumbledore saß schmunzelnd hinter seinem Schreibtisch, während Minerva McGonnagall auf einem Stuhl vor ihm saß und ihre Mundwinkel ebenfalls ein leichtes Lächeln zierte.
„Soso, Horace hat also dafür gesorgt, dass Draco und Harry zusammen arbeiten müssen. Ron und Blaise haben gute Arbeit geleistet.", murmelte Dumbledore vor sich her, während seine Kollegin zustimmend nickte, ehe es dunkel aus dem Gang mit der Wendeltreppe ertönte: „Ändert ihr eure Meinung? Albus?", Snape kam die Treppen hoch und betrat schließlich das große Zimmer, ehe er die Arme vor seiner Brust verschränkte und den bekannten monotonen Blick auf setzte.

„Warum sollte ich sie ändern? Ich verbleibe weiterhin bei drei Monaten.", der Angesprochene Schulleiter erhob sich und machte die wenigen Schritte zu seinem Phönix, den er in Augenschein nahm.
„Ich zweifle auch stark an, dass sich durch diese Vorfall die Zeit verkürzen könnte. Wir müssen Horace die kommenden Tage genauer befragen, was  die Beiden für eine Entwicklung machen.", erwiderte Professor McGonnagall und sah zu Snape, der leicht nickend zustimmte. „Sehr gut. Ich bin der Meinung, dass die Beiden so schnell nicht zusammen kommen werden. Sie sind ja noch nicht einmal Freunde, aber irgendwann...", er führte seinen Satz nicht weiter, da er besser als jeder andere wusste, dass Draco Malfoy nicht von Grund auf Böse war. Er hatte lediglich Angst, eine der vielen Strafen zu spüren, die ihm auferlegt werden würden, wenn er sich wehrte.
Der Slytherin half auf Grund dessen eher der falschen Seite, als zu kämpfen und aus dem Grund, wird er sich auch gegen seine Gefühle stellen und diese - das sah selbst ein Blinder - definitiv vorhanden.

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Wie auch der Rest der Klasse standen Draco und Harry vor ihrem Tisch und brauten ihren Trank, während sie notdürftig - und weil sie nicht komplett vereinsamt am Tisch stehen wollten, da sich scheinbar in der kurzen Zeit so gut wie alle Slytherins und Gryffindors gelernt haben sich zu verstehen und scheinbar auch Freundschaften begannen auf zu blühen (ganz zu schweigen von Blaise, Ron und Hermine, was Harry ein wenig gegen den Strich ging) - begannen auch die Beiden sich zu unterhalten. 

''Könntest du mir mal das Messer geben?'', gab der Blondhaarige, forsch wie immer, von sich und hielt Harry die ausgestreckte Hand entgegen, so dass dieser ihm den gefragten Gegenstand mit einem Seufzen in die Hand legte. ''Sehr gerne doch, Malfoy.''

Es herrschte wieder einige Sekunden Ruhe, in der die Schüler an anderen Tischen weiter hin tuschelten, ehe Harry seine Brille gerade rückte und sich räusperte. ''Sollen wir vielleicht - zumindest für diesen Unterricht - das Kriegsbeil begraben? Wenn wir so weiter arbeiten, wird das nichts mit einer guten Note.''

Es folgte ein Nicken seitens Malfoy, der beim Schneiden inne hielt und seine grauen Augen auf Harry richtete, der ein wenig schlucken musste, da ihm der Blick des Slytherins seit Beginn seiner Schulkarriere an Hogwarts undefinierbare Gefühle bereitete. ''Klar können wir das. Dann wäre es aber auch sinnvoll, wenn wir ein wenig von einander wüssten.'', seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen, was in Potters Augen nicht genau definierbar war, da es nicht dem hämischen und lachhaften Grinsen entsprach, was der Junge ihm sonst schenkte. Irgendwo war etwas liebevolles zu entdecken, auch wenn das höchst unwahrscheinlich war, aber dennoch war es eher freundlich gestimmt.

''Dann fang du mal an, Frettchen.'', erwiderte der Gryffindor das Grinsen seines Gegenübers, dessen Glitzern in den Augen immer schelmischer wurde. ''Liebend gern, Stinktier.'', antwortete er darauf und leckte sich leicht über die etwas rauen Lippen - warum auch immer seine Lippen rau geworden sind, da er sie, genauso wie alles andere, immer  pflegte.

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Der Unterricht war vor wenigen Minuten seinem Ende zugegangen, so dass sich im Unterrichtsraum lediglich der blondhaarige Slytherin befand, der diesen soeben verlassen wollte, als Professor Snape ihn zurück den Raum bugsierte und die Tür hinter sich schloss.

''Ich weiß ja nicht, was dir durch den Kopf geht, aber entweder du beeilst dich ein wenig damit Potter deine Liebe zu gestehen und kommst mit ihm zusammen, oder - wozu ich dir eher raten würde - du erfüllst deinen Auftrag, da du besseres zu tun hast, als dich an einer Jugendliebelei unnötig lange aufzuhalten.'', während der Zurechtweisung bewegte er - wie typisch für ihn - kaum seine Lippen und besah seinen Schüler mit dem alltäglich monotonen Gesichtsausdruck, während Malfoy ihn ein wenig verwirrt - aber auch erstaunt, dass Snape über so viel Bescheid wusste was selbstverständlich nicht der Realität entsprach - an, ehe er ergeben nickte und der Lehrer nur noch ein 'Gut' von sich gab und seinen Schüler entließ.

Ebenfalls den Raum verlassend, stieß er beinahe mit dem Schulleiter zusammen, dessen Gesicht ein leichtes Schmunzeln zierte und die Arme locker an den Seiten seines Körpers hinunter hingen. ''Also bitte, mein lieber Severus. Ratschläge verteilen an die sie sich selber nicht halten, ist mehr als nur heuchlerisch. Das gehört sich doch nicht.''

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