❄️Türchen sechs❄️
The only limits in life
are the ones you make.
Ein tiefer Atemzug, ein laut klopfendes Herz und zitternde Hände.
Es war keineswegs der Moment vor einer Prüfung, keineswegs der Moment vor einem Auftritt oder vor einem Kuss.
Es war nur ich selbst und die Tiefe die sich unter mir erstreckte.
Ein erneuter Blick nach unten verriet mir, dass es wirklich tiefer als gedacht war und ich fragte mich inständig warum ich mich dazu entschlossen hatte es zu tun.
Warum musste ich mich so fühlen, als bräuchte ich Freiheit?
Als bräuchte ich einen Neuanfang?
Warum stand ich am Abgrund, alleine und dachte über mein Leben nach.
Ich war sicher, ich war unbeschwert.
Und zum ersten Mal war ich wirklich ich selbst.
Vielleicht brauchte man nur einen Schubs in die richtige Richtung um nicht stecken zu bleiben.
Vielleicht hätte ich es zulassen sollen.
Mir einen Schubs zu geben.
Von meinen Freunden, von meiner Familie, von den Leuten die mir wichtig waren.
Doch mittlerweile stand ich alleine da und stellte mich selbst dieser Prüfung.
Das Seil war fest und sicher um meinen Bauch gespannt, das mir Sicherheit gab.
Der Mann neben mir, den ich heute zum ersten Mal sah, fragte mich ob alles okay sei und ob ich bereit wäre.
Wäre ich bereit zu springen?
,,Hobi, willst du das wirklich alleine tun?", ertönte eine mir sehr bekannte Stimme.
Kurz bildete ich mir ein die Stimme würde sich nur in meinem Kopf befinden.
Sie befand sich ständig darin.
Jimins Stimme, so lieblich sie auch war, klang ernst und misstrauisch.
Ich hatte sie anders in Erinnerung gehabt,dachte wenn ich sie hören würde würde sie bestimmt anders klingen.
,,Hobi.", ertönte es erneut und ich warf einen Blick in die Richtung aus der die Stimme kam und entdeckte Denjenigen, dem sie gehörte.
Jimins Haar wehte stark im Wind und seine Jacke war bis obenhin geschlossen, sodass man seine vollen Lippen nicht sehen konnte.
Ein kurzer Atemzug kam aus meinem Mund, ich war nicht imstande zu reden.
,,Komm da runter, lass uns nach Hause gehen und du erzählst mir wieso du mit Höhenangst Bungee Springen gehst."
Ich schüttelte demonstrativ den Kopf, ich wollte nicht reden und ich wollte es definitiv hinter mich bringen.
,,Du Sturkopf.", brummte der Blonde, ehe ich meinen Kopf wieder nach vorne drehte und in den Abgrund blickte.
Jetzt oder nie.
Doch noch bevor ich meine Füße von dem eisernen Steg nehmen konnte, wurde meine Hand erfasst und zurück gezogen.
Kurz schwankte ich, verfiel in leichte Panik.
Mein Herz schlug schneller als es eigentlich konnte und der Atem blieb mir weg.
,,Ich werde dich auf ewig hassen, ich hoffe du weißt das."
Jimins Hand war eiskalt, doch es fühlte sich dennoch unfassbar gut an ihn an meiner Seite zu haben.
Ich fühlte mich nicht allein.
Und ich fühlte auch plötzlich kein Verlangen mehr mich mit einem Seil in die Tiefe stürzen zu lassen.
,,Okay, lass uns nach Hause gehen.", gab ich plötzlich von mir.
,,Spinnst du? Ich hab schon bezahlt."
Ein Blick auf den Mann Mitte dreißig neben Jimin verriet mir, dass er während ich in Gedanken versunken mein Ende plante Jimin die Sicherheitsgurte umlegte und das Geld entgegennahm.
Ekelhafte Geldmacherei.
Jimins Hand hielt meine immer noch fest und ich wollte sie nicht mehr los lassen.
,,Bereit?", rief der Mann extra laut, schickte damit einen Schauer über meinen Rücken.
,,Bereit.", sprachen wir beide synchron.
written by HanSolo00
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top