Six
Irgendwie schaffte es Minho zurück zum Campingplatz. Er fühlte sich an, als würde er einen Marathon gelaufen sein, das Atmen war so anstrengend und seine Verstand noch immer schummrig. Was auch immer dieses Wesen ihm verabreicht hatte, es schien nicht seine Wirkung zu verlieren. So gut es ging packte Minho sein ganzen Sachen und torkelte zum Ausgang des Eingangs. Schaffte er es bis zu sich nach Hause? Minho war so müde, so kraftlos, dass er am liebsten hier und jetzt auf den Boden fallen lassen wollen und eine Runde die Augen zu schließen. Herr Myung begrüßte ihn und erschrak bei Minhos bloßen Anblick. Sein treuster Camper war blass wie eine leise, seine Augen glasig, als würde er eine illegale Substanz zu sich genommen haben und sein Atmen klang nicht normal, eher abgekämpft, als würde er gerade eine starke Grippe ankämpfen. „Alles okay?", fragte der Campingmitarbeiter. „J-Ja...alles gut", meinte Minho nur und torkelte weiter. An der Bushaltestelle setzte er sich hin, es fühlte sich so gut an für einen Moment nicht Laufen zu müssen. Minho fühlte sich mit jedem Atemzug schlimmer. Das Wesen hat ihn sicher krank gemacht, denn so fühlt es sich an. Wie einer Grippe, die ihn tagelang ans Bett fesselte. Er lehnte sich zurück und schloss für einen Augenblick die Augen und öffnete aus dem leicht geöffneten Mund.
Er schlief nicht, denn sobald er das Rauschen der Räder hörte, schlug er die Augen auf. Der Bus war da und Minho schleppte sich in sein Inneres. Minho war so müde und der Sitz so bequem, dass er die Augen schloss. Sofort schlief er ein. Ein „Hey", riss ihn aus den Schlaf. Sofort zuckte er zusammen, als er das Gesicht des Busfahrer sah. „Wir sind an der Endhaltestelle angekommen. Bitte steigen Sie aus." Der brünette Schüler blickte nach draußen. Tatsächlich, er war an der Endhaltestelle angelangt. Viel zu weit von seinem Zuhause entfernt. Was solls. Dann würde er eben eine Strecke laufen. Hoffentlich schaffte er es, denn trotz seines Nickerchens fühlte er sich genau so krank und kraftlos wie zuvor. Minho nahm sein Rucksack und torkelte nach draußen.
Die Strecke bis sein Zuhause war sehr anstrengend. Er musste ziemlich viele Pause machen, damit er genug Energie bekam, um sein Zuhause zu erreichen. Eines war sich Minho sicher: Ab jetzt würde er diesen Wald meiden. Sicherlich würde er einen anderen Wald finden, wo er campen konnte, aber er wollte so viel Distanz zwischen den Ding und ihm aufbauen, wie möglich. Minho wollte den grotesken Wesen kein zweites Mal begegnen. Am Abend schaffte es Minho nach Hause, zog sich die Schuhe und die Jacke aus, und fiel sofort ins Bett. Den restlichen Tag schlief er traumlos. Als sein Körper sich in einer anderen Schlafphase befand, sah er das Wesen wieder vor sich. So deutlich wie noch nie. Der Traum fühlte sich so real an, als würde er die kühle Schuppen des Wesens auf seinen Fingerspitzen spüren, den fauligen Atem im seinem Gesicht wehend.. Minho riss die Augen auf. „Das war nur ein Alptraum....nur ein Alptraum", sagte er zu sich selber, um sein rasendes Herz zu beruhigen. Minho richtete sich auf. Seine Kehle fühlte sich ausgedörrt an. Besser er ging etwas sich zu trinken holen. Er stand auf und tapste in Richtung seiner Tür.
Der Mond strahlte sanft durch sein Fenster, für einen Augenblick verdunkelte etwas das helle Licht. Minho blickte sofort auf das Fenster, wo er die Umrisse des Wesen aus seinem Alptraum sah. Seine grellen Raubtieraugen musterten ihn, worauf Minho Gänsehaut bekam. Das Wesen war ihm gefolgt. „Verschwinde...bitte", wimmerte Minho, der seit seinem Aufstehen in Angst lebte. Es war hier viel zu dunkel, zu still, er brauchte Helligkeit und das würde er hier nicht finden. Minho hörte das Klackern der Klauen auf seinen Fenster, während das Wesen dort draußen versuchte reinzukommen. Wenn es ihn nicht vorher töten wollte, weil...es mit ihm Sex haben wollte...dann würde er es jetzt tun. Es wollte sein Fleisch von seinen Knochen ziehen und seine spitzen Zähne mit seinem warmen Blut besudeln. Panisch riss Minho die Tür auf und hastete in die Küche. Dort atmete er erstmal tief durch. Das Wesen kann bis hier nicht kommen. Hier war es sicher. Trotzdem richtete er sein Blick sofort auf das Küchenfenster, wo alles still und sicher zu sein schein, aber der Schein konnte trügen. Sicherlich kletterte das Wesen über die Häuserfassade auf der Suche nach ihm.
Für die restliche Nacht blieb Minho im Wohnzimmer, weil er es nicht mehr in sein Zimmer traute. Er machte sogar den Fernseher an, um die Stille zu entkommen. Die Stimmen der Schauspieler eines Filmes beruhigten ihn und Minho konnte sich etwas beruhigen. Lange blieb er allerdings nicht wach, denn bald darauf fielen ihm wieder seine Augen zu und er legte sich hin.
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