Four

Minho zuckte zusammen, als er den Schrei hörte. Sofort scannte er nach einer Tür ab, die ihn ins nächste Zimmer führen würde. Es musste noch tiefer in den Tempel gehen, da er das Geräusch in der Richtung vor ihm vermutete und nicht vom der Eingangshalle. Minhos Angst wurde größer. Was zur Hölle war das? In seinem Kopf ging er die Rufe aller Tiere durch, die sich in den Wäldern hier befanden, aber keines passte zu dem Schrei, der ihn durch Mark und Bein geschossen war. Noch ein weiterer Schrei füllte die Räume der Ruine aus. Minho fühlte sich an einen Velociraptorschrei erinnert. Dieses schrille Nuancen gefüttert mit dem Fauchen einer Katze. Dinosaurier waren aber ausgestorben und er bildete sicher irgendwas ein. Trotzdem lief er der Quelle des Schreis entgegen. Der brünette Schüler näherte sich der Tür vor ihm so nah, dass er sie berühren konnte. Jenseits dieses Raum drang wieder ein schriller Schrei und etwas was nach einem Glucksen glich. Die Angst in ihm hatte sich gebündelt und brachten sein Körper zum Beben. Seine Hand war alles andere als ruhig, als er die Hand auf die Türe legte, um sie aufzumachen.

Kaum einen Spalt offen, schlang ein beschuppter Schweif nach ihm und zerrte ihn in das Innere des Raumes. Tiefe Schwärze erwartete ihn und Minho konnte die Hand vor seinem Augen nicht mehr erkennen, noch das Ding, was ihm mit so einer Kraft zu ihm zerrte. Minho stieß einen Schrei aus aber inmitten der dichten Dunkelheit und das schrille Schreien der Kreatur ging er völlig ein. Minho wurde losgelassen und er fiel auf den kalten Steinboden unter seinen Füßen. Auf den Knie sitzend schaute er sich panisch um. Endlose Dunkelheit weit und breit.

Plötzlich schlugen zwei grelle gelbe Raubtieraugen nur ein paar Zentimeter vor ihm auf und schauten ihn aufmerksam an. Ein leises Glucksen, so nah, dass es ihn glatt berühren konnte. Die Kreatur schnaubte und lies einen Schwall an verottener Luft aus seinem Maul. Eine Klaue auf seiner Schulter, die sich fast anfühlte wie eine menschliche Hand. Während die spitzen Krallen nicht, die seine Halsschlagader entlang führten. Das Wesen vor ihm machte ein Geräusch, als würde es in einem hohen Tonfall zu schnurren. Dann als ob es eine geheimes Signal hören würde, wandte er sich ab und schrie mit voller Inbrunst durch den Raum. Der Schrei war überall, als würde er den Wesen wie ein treuer Begleiter folgen. Er hörte ein leises Scharten an den Steinwänden, als würde das Wesen versuchen hochzuklettern und plötzlich sahen ihn die grellen Raubtieraugen von einer sehr hohen Position des Raumes an. Dort, wo er niemals selber erreichen konnte.

Das verdammte Ding konnte an der Decke laufen.

Die Geräusche des Wesens versammelten sich vor der Tür, durch den Raum von dem Minho gekommen war. Minho drehte sich hastig um, wollte wissen, was dieses Ding vor hatte. Durch den schwachen Lichtstrahl konnte er ein bisschen von dem Wesen erkennen, welches in dem Raum hier hauste. Zartrosa Haut und scharfe, weiße Klauen blitzten im Licht, als das Ding die Tür zumachte. Hatte diese Kreatur ihn gerade mit ihm eingesperrt?! Minho stand sofort auf und rannte zu der Tür, als er wieder die krallenbesetzte Klaue auf seiner Schulter spürte. Gewaltsam wurde er wieder auf den Boden befördert. Das Ding näherte sich und stieg über ihn. Es gab wieder diese gruselige Schnurren von sich. Minho sah hier sein Ende. Dieses Ding wird ihn töten und auffressen. So lange hatte er gehofft, dass es die Kreaturen aus seinem Bestiarienbuch gab und jetzt würde er es selber Futter werden. „Bitte....friss mich nicht...", flehte er, seine Stimme so zerbrochen von Angst. Das Wesen musterte ihn aufmerksam und kam ihm wieder näher. Er konnte dunkelbraune Sprenkel in den gelben Iriden sehen, die schwarze sichelförmige Pupille bewegte sich noch weiter in seine Richtung.

Minho spürte wieder die Krallen auf seiner Haut. Fast schon sanft strich die krallenbesetzte Hand über seinen Körper. Der brünette Schüler bekam eine unangenehme Gänsehaut. „Lass mich...gehen", flüsterte Minho, als würde es etwas helfen würden. Das Wesen blieb unbeeindruckt. Für einen Augenblick spürte Minho nur die Krallen auf ihm und dann wie aus dem nichts spürte er einen sengenden Schmerz in seinem rechten Oberschenkel, als würde ihn etwas gestochen hatte. Das Wesen gurrte zufrieden. Was auch immer das Ding ihm verabreicht hatte, es lies Minho schummrig werden und bald darauf klangen die schrillen Schreie der Kreatur nur noch weit entfernt sein. Das Letzte, was er noch mitbekam, bevor seine Wahrnehmung zu Matsch wurde, waren die krallenbesetzte Hände, die seine Hose und Boxershort auszogen. 

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