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Mitten in der Nach schreckst du auf, hattest einen Albtraum. Dein Kissen ist durchnässt, sowie dein Gesicht auch, dein Herz schlägt dir bis zum Hals, dein Atem ist schwer und deine Hände zittern. Mit zittrigen Beinen steigst du aus deinem Bett und gehst langsam in das Bad. Lehnst dich an den Waschbecken und versuchst dich zu beruhigen, der Traum war viel zu real. Einige Minuten verharrst du an der selben Position. Erschöpft gehst du zurück in dein Zimmer und legst dich wieder auf dein Bett, schließt die Augen, sofort kommen die Bilder von dem Traum, wie Eun Jung und Hyerin dich in aller Öffentlichkeit fertig machen, wie deine Mitmenschen dich verspotten, anspucken mit irgendwelchen Sachen bewerfen, die Schlagzeilen, wie sich Journalisten über dich lustig machen und am wichtigsten wie sich deine Eltern über dich schämen und dich in ein Internat stecken wollen. Namjoon, wie er dich angeekelt ansieht.

Deine Tränen bahnen ihren Weg nach draußen, schniefend wischt du sie wieder weg und versuchst dich zu beruhigen. „Y/N, so etwas wird niemals passieren", redest du dir selbst ein. Deine Hände zittern immer noch, du nimmst deine Airpods in die Hand und steckst sie an, sofort drehst du die Musik auf, nur um dich zu beruhigen und um auf andere Gedanken zu kommen, was dir auch einiger Maßen gelingt. In der Früh wirst du aufgeweckt. „Y/N, steh auf, sonst kommst du noch zu spät.", hörst du eine Stimme sagen.

Genervt schlägst du die Augen auf, bei deinem Anblick erstarrt die ältere Frau und fragt dich besorgt, ob es dir gut geht. Du nickst und torkelst ins Bad, sobald du in den Spiegel blickst, wird dir einiges klar. Nicht nur deine Augen sind angeschwollen, sondern dein Gesicht ist aufgequollen, die Anzahl deiner Pickeln habe auch zugenommen. Deine Mundwinkel wandern nach unten und erneut bist du kurz davor zu weinen. „Kann man noch hässlicher werden, als man es doch bereits ist?", fragst du dich.

Du sperrst dich im Bad ein und magst nicht raus, die ältere Frau klopft immer wieder an die Tür, damit du dich endlich fertig für die Universität fertig machst. Du protestiert, sie verspricht dir ein Tee zu machen, was die Wasserablagerung beseitigen wird, du vertraust ihr, denn sie gibt kein Versprechen ab, die sie nicht einhalten kann. Du putzt deine Zähne, wäscht dein Gesicht, stylst deine Haare, in deinem Zimmer ziehst du dich um und gehst runter in die Küche, dort riechst du deinen Tee, deine Erlösung für heute.

Du trinkst den Tee aus und verlässt euer Anwesen, steigst in das Auto ein. Auf den Weg in die Uni, macht sich ein komisches Gefühl in deinen Magengegend breit, du atmest tief ein und aus, versuchst dieses ekelhaftes Gefühl zu verdrängen und redest dir ein, dass der schreckliche Traum dafür verantwortlich ist. Um dich abzulenken nimmst du dein Handy in die Hand und schaust dir Fotos von Namjoon an, doch das Gefühl verstärkt sich. „Halten Sie bitte an!", rufst du, als dir klar wird, dass du dich übergeben musst. Das Auto kommt zum stehen, zeitgleich springst du aus es, nur um deinen Magen zu entleeren. Erschöpft steigst du wieder ein und bittest weiterzufahren.

Die einigen Minuten die dir übrig bleiben schließt die Augen. „Wir sind da", hörst du deinen Chauffeur sagen, dankend steigst du aus dem Auto und läufst ohne auf deine Mitstudenten zu achten in den Raum. Der heutige Tag ist anders, deine Mitstudenten haben schon immer getuschelt aber heute hat es deutlich zugenommen und sie tuscheln lauter als sonst. Von den entsetzten Blicken wollen wir nicht anfangen.

Im Hörsaal ist es nicht anders, auch das Verhalten deiner Freunde hat sich verändert, sie sind besorgt und schauen dich bemitleidend an. „Hey, du glaubst doch wirklich nicht, das die eine Chance bei Namjoon hat?", hörst du eine Studentin zu einer anderen laut sagen. „Nein, schau sie dir doch mal an. Beim genauen hinsehen, gleicht sie einem Schwein. Iihh", erwidert die andere angewidert, beide fangen lauthals zu lachen.

Deine Ängste stellen sich dir im Wege, sie alle wissen nun, wie du gegenüber Namjoon fühlst. Sicherlich hat er auch davon Wind bekommen.

Genau in diesem Moment kommt er in den Raum, mit seinen Freunden. Sie haben gute Laune, reden über etwas anderes. Weshalb du für einen Moment dich fragst, ob er doch nichts davon weiß, doch dieser Hoffnungsschimmer verblasst recht schnell. „Hey Y/N, dein Crush!", schreit eine Studentin, die Ironie hört man ihr sofort raus. Namjoon und seine Freunde bleiben stehen und schauen sie an, ehe einer von ihnen auf die blöde Aussage etwas erwidert. Jeongguk dreht sich grinsend zu euch allen und wiederholt seine Worte lauter. „Ich war letztens mit Yoongi unterwegs und sind ein Cafe, was sehen wir da. Sie!", dabei deutet er auf die junge Frau, die dich bloßstellen wollte. „Sie lässt sich von älteren, fremden Männern ficken. Wieso eigentlich? Findest du an der Uni niemanden, der dich Vögeln will, auf Grund deiner abartigen Körpergeruch?!", fügt er hinzu. Yoongi, der ruhigere meldet sich auch nun zu Wort. „Hör auf, erinnere mich nicht an diesen Gestank, Jeongguk. Die hat sowas von gestunken, dass ich nicht mal'nen hochbekommen habe!". Die Studentin steht mit rotem Kopf auf und verlässt den Raum.

Die Jungs laufen an dir vorbei, dich ignorierend. Beschämt versteckst du dein Gesicht.

Doch das war noch lange nicht alles....
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29.09.2019

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