Kapitel 23
Cherrys Sicht:
Als die Beiden aus dem Schlafzimmer verschwunden waren, war ich am Boden zerstört. Konnte man sich wirklich derartig in einem Mann täuschen? Auf der anderen Seite wusste ich auch, auf wen ich mich ein ließ, auf einen mir unerreichbaren gutaussehenden Dozenten, der anscheinend gerne mit dem Feuer spielte und das direkt vor meinen Augen. Mit leichten Tränen in den Augen packte ich meine Klamotten, striff mir irgendwelche Schuhe um die Füße und verschwand aus dem Zimmer. Aus dieser Wohnung, am liebsten aus seinem Leben. Verzweifelt draußen angekommen, schossen mir immer wieder diese Bilder der Beiden in den Kopf. Wieso tat er das? Wieso? Ich bekam keine Antwort, wollte ich jene überhaupt hören? Zuhause angekommen ließ ich mich frustriert auf die Couch fallen. Versank in meinen Kissen und erstickte gefühlt beinahe am Stoff. Doch meine Tränen liefen. Ich war auch so dumm. Wieso fiel ich auf ihn rein? Wieso ließ ich ihn an mich ran? Tausend Fragen schwirrten mir im Kopf herum, ehe mein Handy vibrierte. >>Treffen uns im Park. Um 15 Uhr.<< Was bildete sich dieser Mistkerl ein? Als würde ich jetzt allen ernstes dort auftauchen, um ihm um den Hals zu fallen? Sorry, ein wenig Würde habe ich noch. Wütend das Handy neben mich werfend, drückte ich mir das Kissen gegen das Gesicht und schrie meine Frust hinein. "Wow. Ganz ruhig Kleines. Ist dir ne Laus über die Leber gelaufen?", erschreckte mich meine Mitbewohnerin gerade, ehe ich sie wütend anstarrte. " Wohl eher ein Dozent durchs Leben gelatscht.", gab ich Preis, woraufhin ich nur jenen besagten Blick bekam. "Ich habs dir ja gesagt.", mit jenen Worten war sie auch schon wieder in der Küche verschwunden.
Flawers Sicht:
Endlich war sie eingeschlafen. Friedlich schlummernd, ließ ich sie liegen, stand leise auf und zog mich an, es war 14:45 Uhr, ich musste mich beeilen, wollte Cherry ja nicht warten lassen. Meine kleine wundervolle Cherry. Das sie es wirklich so leise heraus geschafft hat, wunderte mich bis jetzt noch. Sie war wohl nicht nur in dem Einen gut. Grinsend schnappte ich mir meinen Schlüssel und verließ die Wohnung, ehe ich mich auf den Weg in den Park machte. Mit den Händen in den Hosentaschen lief ich den kleinen Pfad entlang und ließ mich auf einer Parkbank nieder. Zufrieden die Sonne genießend wartete ich nun. 10 Minuten vergingen. Sie war immer noch nicht zu sehen. Hatte sie meine Nachricht nicht erhalten? Ich schaute vorsichtshalber nochmal nach, doch waren die Haken blau. Komisch. Etwas stutzig blieb ich noch weitere 10 Minuten sitzen, in der Hoffnung sie würde noch kommen, doch Fehlanzeige. Somit beschloss ich zu ihrer Wohnung zu laufen, bei welcher ich auch bald darauf ankam. Ich klingelte, wartete und eine etwas zerzauste Cherry machte mir schlussendlich auch auf, doch als sie mich sah, verdunkelte sich ihre Miene und ich verstand gar nicht wieso. Lässig lehnte ich einen Arm an den Türrahmen und grinste sie frech an. "Hey, wo bleibst du? Ich hab gerade zwanzig Minuten auf dich gewartet, du hast meine Nachricht doch gelesen.", fragte ich sie direkt, woraufhin ich leidiglich ein geschocktes Gesicht zur Antwort bekam. " Du mieses Arschloch. Meinst du nach der Aktion komme ich bei dir angekrochen? Für wie dumm hälst du mich? Wars schön, als dir deine Freundin einen geblasen hat, während ich Flittchen im Schrank saß und alles gesehen habe? Meinst du, dass mich das anturnt und ich direkt wieder auf deinen Schwanz springe? Das kannst du vergessen. Du bist widerlich, Flawer und jetzt lass mich in Ruhe und komm nie wieder.", beendete sie ihre Hassparade und schlug mir die Tür vor der Nase zu. Ich hingegen verstand gerade gar nichts mehr. Sie wusste doch genau, dass ich eine Freundin hatte und ich mich nicht trennen würde, hatte sie wirklich erwartet, dass ich jetzt auf den Sex verzichten würde? Für sie? "Das ist nicht fair. Du wusstest von Anfang an mit welchen Karten ich spiele und verurteilst mich jetzt? Es tut mir Leid, dass ich nicht wusste, dass sie früher zurück kommen würde, aber du weißt genau, dass es nur etwas lockeres zwischen uns Beiden ist und nicht die große Liebe. Mach jetzt keinen Unsinn und lass mich rein.", redete ich gegen die Tür und seufzte etwas genervt auf, als sich jedoch nichts an der Tür regte. " Gut, wenn du es so willst. Schönes Leben noch, Engel."
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