Gedanken
Den Verlust eines geliebten Menschen ist schwer. Unbändig bannen sich Tränen an die Oberfläche. Es gibt kein Halt. Die Unterlippe beginnt zu zittern, die Nase läuft, der Kopf brummt. Man weiß nicht wohin mit sich. Hängt sich an seinen Gedanken auf. Strebt nach Erinnerungen, lässt sie über sich ergehen. Man möchte nichts sehnlicher, als wieder in der Vergangenheit zu leben, um die Zeit wieder mit jenem Menschen zu verbringen.
Der plötzliche Tod ist ein Arschloch. Man kann sich nicht verabschieden, nicht das Sagen, was man hätte gesagt, hätte man gewusst.
Die Trauer zerreißt einen innerlich. Man weiß nicht wohin mit seiner Wut. Man verkriecht sich, will alleine sein, will alleine mit seinem Schmerz klar kommen.
Ich entsinne mich, man ist gerne an einsamen Orten. An Orten, wo Erinnerungen lebendig werden können. Man möchte fühlen, wie jene Person wieder bei einem ist. Mit ihm Lachen, weinen, poesieren, reden. Man schließt die Augen, lässt sich von der Dunkelheit umhüllen und stellt sich vor, wie es ist, alleine oben im Himmel zu sein. Man stellt sich vor, wie die geliebte Person neben einem sitzt, die Hand auf deiner Schulter ruhen lässt, einen leichten, freundschaftlichen Druck ausübt und schweigt. Es hilft. Vielleicht nicht in dem Moment, denn in dem Moment tut es einfach nur weh. Man reißt die Augen wieder auf, steht auf und rennt weg. Weit weg. Weit weg von den Problemen.
Alle fragen sie dich, wenn sie dich das erste Mal nach jenem Verlust sehen, wie es dir geht. Du belächelst die Sache, sagst tapfer, dass es dir gut geht. Hälst die Tränen zurück, spürst den Kloß im Hals.
Die Leute kaufen es dir ab, lassen dich in Ruhe, sagen wie stolz sie auf dich sind, doch wissen sie gar nicht, wie es in deinem Inneren aussieht. Schwarz und leer. Ein leerer Raum, gefüllt mit Schwärze.
Das Begräbnis ist der Höhepunkt. Du stehst vor dem Loch, in welchem ein Holzsarg liegt, darin befindend, jene geliebte Person. Du starrst. Du starrst lediglich darauf, sagst nichts, hörst nicht zu. Bewegst dich wie ein Roboter. Nickst und lächelst.
Zuhause bricht man zusammen.
Dieser Schmerz, der sich in deiner Brust breit macht. Man sagt, dass es irgendwann nachlässt, aber nein, der Schmerz wird dich immer begleiten, er wird dein engster Freund und du musst nur lernen dies zu akzeptieren.
Ich wollte dir noch so viel sagen, bevor du unter mir nun wohnst, doch ist es jetzt zu spät und ich muss damit leben.
Ich will es aber gar nicht, kann damit nicht umgehen..
Der Verlust eines geliebten Menschen ist verdammt schwer.
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