Der Campus-Vampir



!!!Autorenanmerkung: alle Personen, die in sexuelle Handlungen involviert sind, sind über achtzehn (18) Jahre alt!!!

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Es hat geregnet.

Naruto aber, hat es weder gesehen noch gehört, denn er hat geschlafen, doch der nasse Bürgersteig war ein sicheres Indiz dafür. Ein Schande, dachte er zu sich selbst, den ersten Regen der Herbstsaison verpasst zu haben.
Es war warm und feucht. Alle Würmer und Schnecken schlüpften aus ihren Verstecken und suchten nach neuen schlammigen Orten.
Taktisch ging er um sie herum, um keines von den kleinen Geschöpfen zu zertreten.
In einem fast schimmerndem Zickzack kreisten die Spuren der Schnecken umher und hoben sich vom dunklen Betonboten ab.
Wenn dann der Nachmittag kommt und die Sonne den Stein wieder trocknet, wird er wahrscheinlich nur noch die geschrumpften Überreste der Würmer vorfinden, die kleinen Zweigen ähneln werden. Naruto verlor sich kurz in dem Gedanken, während er dem großen, tristen Gebäude des Studentenwohnheims näher kam.

Er betrat die Anlage und ging die Treppe nach oben in sein Zimmer. Naruto dachte kurz darüber nach, ob er eine neue Speicherdatei eines alten Horrorspiels starten möchte, oder nicht, denn die Atmosphäre war heute perfekt dafür. Die morgige Vorhersage war angeblich sonniger und fröhlicher.

Das Wohnheim war dunkel, die Vorhänge zugezogen. Die Dekorationen für Halloween waren definitiv ein Muss für ihn und die Aufkleber von Geistern, Kürbissen und Spinnen an der Wand, ließen Naruto Freude durch seine Fingerspitzen jagen.

Er zog seine alte Playstation 2 vor und ließ sich auf seinem Bett für das schauderhafte Spektakel nieder. Er verlor sich zum x-ten Mal in der Handlung, sprach Dialoge nach und summte zur Musik mit. Er war wie dieser eine nervige Typ im Kino, der nie schweigen konnte. Er war jedoch alleine in seinem Zimmer, also wen kümmerte es.

Die meisten seiner Freunde scherzten über die ständige Abwesenheit seines Mitbewohners und sagten ihm immer, dass es fast so wäre, als hätte er gar keinen. Ihre Zeitpläne überschnitten sich, sie sahen sich kaum und wenn sie sich doch mal am späten Nachmittag kurz über den Weg liefen, schien Sasuke die weiblichen Schlafsäle interessanter finden, als seine eigenen. Aber das ging Naruto nichts an. Er wollte davon auch eigentlich gar nichts wissen.

Ein Klopfen an der Tür schlug ihn aus seinem Gedankengang. Ein kurzer Blick auf die Uhr auf seiner Kommode verriet ihm, dass bereits drei Stunden vergangen waren, nachdem er die Konsole eingeschaltet hatte.
Mit einem Seufzer schleppte er sich zur Tür, das Klopfen war hektisch und er konnte sich bereits denken, was auf der anderen Seite auf ihn warten würde.

„Sasuke!" die schrille Stimme hallte durch die dünne Holztür. Und er hatte recht. Ein hinreißendes Mädchen, mit gekreuzten Armen, laufendem Make-up und schmollenden Lippen. „Du bist nicht Sasuke." stellte sie unzufrieden fest und stieß mit dem Finger an Naruto's Brust.

Der Blonde blinzelte.
„Was hat mich denn verraten? Mein Haar, oder—?"

Die junge Frau unterbrach seine witzelnde Bemerkung mit einem schnellen Schub zur Seite, bevor sie sich an ihm vorbei schlängelte und ungebeten eintrat. „Wo ist er? Ich weiss, dass er hier ist." sie sah sich um und überprüfte sogar den Kleiderschrank. „Uchiha!!" schrie sie.

Naruto verfolgte ihr Vorhaben. Dabei war er weniger geschockt, als er sein sollte. Die Musik des Videospiels spielte währenddessen weiter und passte eigentlich ganz gut zu diesem Szenario. Letztendlich zog sie die große Decke von Sasuke's Bett ab und enthüllte schließlich den Kerl, der darunter sein Handy durchstöberte. Er gab ihr ein schwaches Winken, zusammen mit einem einfachem: „Hey."

„Was zum Teufel!?" sprach Naruto im Einklang mit dem Mädchen, doch der Blonde flüsterte nur, während die junge Frau mit ihrer lauten Stimme den Raum teilte.
„Warum hast du nicht auf meine Nachrichten reagiert?! Ich habe dir sicherlich schon fünfzig oder so geschickt!" schnaufte sie verärgert.

„Es waren achtundzwanzig, um genau zu sein." stöhnte Sasuke müde, bevor er sich langsam aufrecht positionierte und seinen Rücken gegen die kalte Wand lehnte, als wäre es ein viel zu großer Aufwand, sich zu bewegen.

Naruto starrte in das verschlafene Gesicht seines Mitbewohners und fragte sich, ob dieser ihn wohl in den letzten Stunden beobachtet hatte. Hatte er etwa seinen peinlichen Gesang und seine Kommentare mitbekommen? Seine Wangen erhitzen sich sofort, nachdem ihm klar wurde, wie leidenschaftlich er in die Rolle der Charaktere eingetaucht war.

Aus Gründen der Scham zog er sich schnell zurück, ging aus der Wohnung und ließ Sasuke seine Playboy-Angelegenheiten alleine klären.

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Hinata würde bestimmt in ihrem Zimmer rumhängen, dachte sich Naruto und er hatte mit dieser Annahme nicht unrecht. Er betrat ihre Wohnung, die sie sich mit Sakura teilte und fand sie und ein paar andere Freunde vor, die selbst gerade ein Videospiel spielten. Alle winkten ihm zu und begrüßten ihn fröhlich.

„Hey Naruto." lächelte Hinata mit dem Handy in der Hand. „Gerade wollte ich dir eine Nachricht schreiben."

Der Blonde ließ sich neben Kiba und Lee aufs Bett fallen. Die Matratze quietschte leise, als die beiden Jungs hin und her rutschten, um Naruto Platz zu machen, während sie hektisch ihre Charaktere mit den Controllern steuerten.
Naruto richtete sich auf und schupste Kiba mit der Schulter an. „Ich trete gegen den Gewinner an."

„Dann wirst du wohl gegen mich antreten müssen!" gab der Junge mit den dicken Brauen selbstsicher von sich.

„Warte erstmal ab." kam ihm der Brünette entgegen. „Wir haben noch eine Runde."

„Wir haben übrigens eine Idee, für die diesjährigen Gruppenkostüme für Halloween." kicherte Ino, die an dem kleinen Schreibtisch der Hyuuga saß und zusammen mit Sai aus Langeweile ein Kartenhaus errichtete. „Nehmen wir mal an, wir haben uns von deinem verrückten Mitbewohner inspirieren lassen." lachte sie und winkte mit ihrer Hand auf und ab. „Gerüchten zu folge steht er auf ein paar versaute Sachen. Unter anderem auch beißen und Blut?"

Kiba übergab Naruto den Controller. „Klar. Natürlich weiss ich alles über seine Fetische. Auf jeden Fall tue ich das." brummte der Blonde.

Sai seufzte. „Wie auch immer, Sarkasmus-Prinzessin. Wir werden Vampire sein, ok? Cool und beliebt. Unsterblich und wunderschön."

„Ein gruseliges, blasses Kostüm? Etwa eines, das endlich deinem toten Teint entspricht?" lachte Naruto. Hinata und Kiba kicherten, aber stoppten sofort, nachdem Ino ihnen einen zerstörerischen Blick zuwarf.

Sakura, die bis jetzt eigentlich ganz still neben Hinata auf dem Boden saß, stand auf, riss Lee den Controller aus der Hand und tötete Naruto's Charakter in Sekunden. „Und du wirst das Vampir sein abhaken, Uzumaki. Die Kostüme sind für mich, Ino, Sai, Hinata, Kiba, Lee und Shikamaru. Und du—du wirst unser verdammter Blutsklave sein, Bitch!"

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Stunden später kehrte Naruto mit einer Tasche voller Waren aus dem Secondhand-Laden in den Schlafraum zurück. Er war nicht überrascht, die Wohnung leer vorzufinden. Sein Videospiel war immer noch pausiert und flackerte auf dem Bildschirm des Fernsehers. Alles war ziemlich unberührt, doch in der Mitte des Esszimmers fand er einen Zettel, zusammen mit einem Teller voller Keksen vor. Eine Entschuldigungsnotiz mit einer mädchenhaften Unterschrift.

Tut mir leid fürs reinplatzen. Das war unhöflich.
Ich werde nicht wieder vorbeikommen.

Naruto legte den Zettel weg und setzte sich zu den Keksen an den Tisch, die er fast in Rekord-Geschwindigkeit vernichtete. Danach machte er sich umgehend an die Arbeit. Er mag sein diktiertes Kostüm verabscheuen, aber er wird sich deswegen nicht weniger ins Zeug legen als die letzten Halloween.

Er nahm eine Make-up-Palette und ein altes Nähset aus den vergangenen Jahren hervor. Er war nicht sonderlich gut in Handarbeit, aber für Halloween reichten seine Fähigkeiten abermals aus. Er mischte das falsche Blut an, schäumte es auf und versetzte es mit Blau- und Lilatönen, bevor er es auf seiner Haut und der Kleidung auftrug. Wenn er schon Blutsklave sein musste, dann wird er der beste sein!

In dem Laden kaufte er Klamotten, die viel größer waren. Wenn er einen Sklaven darstellen sollte, dachte er, würde es besser aussehen wenn ihm die Kleidung zu groß war. Aufgrund von Unterernährung, als Nahrungsquelle von Vampiren würde es vielleicht so realistischer erscheinen.
Er zog einen Pullover aus der Tasche hervor, der ihm, nachdem er ihn angezogen hatte, auf einer Seite locker über die Schulter hing. Es machte Sinn für ihn, weil seine Kehle komplett frei lag, doch jetzt kam er sich vor dem Spiegel irgendwie total winzig vor.

Er nahm eine Schere zur Hand und hackte in dem Stoff ein paar Fäden weg, machte ein paar Löcher hinein, bis er einen zerfetzten, zerissenen Look hatte. Erneut blickte er sein Spiegelbild an und neigte den Kopf zur Seite.
Vor den Rissen und Löchern sah er schon zerbrechlich aus, aber jetzt sah er ja wirklich mehr als schwach aus. Vielleicht hatte er es mit der Schere übertrieben.
Vielleicht sollte er die Worte Blutbank oder Blutspender auf den Rücken schreiben, um das Kostüm ein wenig aufzupeppen. Ja, das klang für ihm nach einer guten Idee. Aber jetzt müsste er erstmal warten, bis das falsche Blut auf seinem Gesicht getrocknet war.

Das Blut tropfte aus seinen Mundwinkeln. Lila Flecken waren auf seinem Gesicht drapiert und mit etwas dunkler Farbe hob er seine Wangenknochen hervor. Sollte er Eyeliner tragen?

Als so langsam elf Uhr anrollte, hatten Naruto's Finger bereits mehrere Pflaster, was sich auf seinen Mangel an Können beim Nähen zurückführen ließ. Einige Flecken seines eigenen Blutes färbten den Pullover zusätzlich. Nicht schlecht am Ende, es trug gut zum Effekt bei.
Das Wort Blutsklave stand nun auf seiner Brust. Zudem hatte er ein paar Bandagen an den Armen.

Ein Haufen von Make-up-Tüchern lag auf seinem Schreibtisch herum. Nach mehreren verschiedenen Stilen dachte er, dass sein Kostüm definitiv nicht das beste war und er hoffe, es würde in der Gruppe besser rüber kommen und dynamischer wirken. Hoffentlich geben sich seine Freunde genauso viel Mühe wie er!

Gerade als Naruto klar wurde, das alles eine verschwendete Anstrengung sein könnte, öffnete sich die Wohnungstür. In der Reflexion des Spiegels erkannte er Sasuke, der ihn mit erhobenen Augenbrauen anblickte.
Schnell drehte er sich um, um seinen Look zu erklären, bevor er sich an das Wort auf der Vorderseite seines Pullovers erinnerte. Er wickelte die Arme um seinen Rumpf, um sie zu bedecken.

„Ich ähm—Ich übe für Halloween." stammelte er.

Sasuke nickte mit einem kleinen Lächeln. Er warf ihm die Art von Blick zu, den er als Kleinkind von seiner Mutter bekommen hatte, wenn er sich verkleidet und ihr Make-Up verwendet hat. „Du siehst süß aus." Hilfe, sogar der Ton war gleich. Er näherte sich Naruto und kreiste amüsiert um ihn herum. Seine Finger führte er zum Kinn des Blonden, um es anzuheben und seinen Hals genauer zu studieren. „Du hast da zwar Blut drauf , aber dir fehlen Bissspuren. Soll ich dir dabei helfen?"

Naruto räusperte sich und machte einen Schritt zurück. „Nein danke. Das kann ich selbst."

„Wie du willst." Sasuke zuckte mir den Schultern. Er holte den freien Raum zwischen ihnen wieder ein, lief mit den Fingern über Naruto's Arme nach unten und packte seine Handgelenke fest nach oben. Der Blonde zuckte kurz zusammen und fühlte sich durch die plötzliche Nähe etwas unwohl. Er konnte den Duft des Uchiha's wahrnehmen. „Nähunfall?" fragte der schwarzhaarige mit leiser, rauer Stimme. „Du solltest vorsichtiger sein. Ich will nicht, dass etwas von dem wertvollem Blut verschwendet wird. Natürlich um der Realismus Willen, Blutsklave." kurz darauf ließ er ihn los.

„Danke?" sagte Naruto, bevor er sich an seinem Schreibtisch zurückzog und dazu bereit war, die Arbeit seines Tages abzuwischen.

Sasuke legte sich in sein Bett. „Kein Problem. Übrigens, ich liebe die hübschen Bandagen an deinen Armen, aber wenn du eine weitere Meinung hören möchtest , dann glaube ich nicht, dass es die Art von Hilfsmittel wäre, die dein Vampirmeister zur Verfügung stellen würde.
Nur so, als kleinen Denkanstoß.—Nacht."

„Gute Nacht." Naruto dachte tatsächlich über Sasuke's Worte nach.

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Ein lautes Niesen riss durch Naruto's Körper, während ein Sturm mit einer Reihe von orangefarbenen und braunen Blättern an ihm vorbei wirbelte.
Karge Bäume, die mit wenigen Laub zurückgelassen wurden, schmückten die Straße vor ihm. Die Farbpalette der Welt wechselte von kühlem Blau zu lauwarmem Orange. Der Herbst hat der Natur seinen Tribut gefordert.

Naruto verbrachte viel zu viel Zeit damit, Überlieferungen im Internet zu studieren. Aber das ist gerade das beste, was er tun konnte, um
wirklich in seinen Halloween-Geist zu kommen.

„Aufgepasst!" kündigte er an, als er an einem Tisch im Speisesaal Platz nahm. „Halloween ist morgen und wie es aussieht, bin ich der einzige, mit einem fertigen Kostüm!" Naruto schlug Lee die Gabel aus der Hand, um auch dessen Aufmerksamkeit am Tisch zu erregen.
Der Typ konnte es sich leisten, auch mal eine Mahlzeit auszulassen. „Hör auf Spagetti in deinen Mund zu stopfen und hör mir zu!"

Der Blonde räusperte sich, bevor er weiter sprach und legte ein paar Zettel zu seinen Freunden auf den Tisch. „Ich habe hier Notizkarten, voller Vorschläge für euere Kostüme, die auf umfangreichen Recherchen der Vampirmythologie basieren." Er verteilte die Karten, jede Karte eine andere Farbe und für eine Person codiert. Wenn er doch nur einmal diese Hingabe bei schulischen Aktivitäten zeigen würde.

Kiba wirbelte die rote Karte zwischen seinen Fingern umher. „Vampirforschung? Hast du etwa deinen Mitbewohner Interviewt?"

Naruto kreuzte seine Arme vor der Brust. „Können wir endlich mal aufhören von meinem Mitbewohner zu reden? Nicht jedes unserer Treffen, wenn es um unsere Kostüme geht, muss mit den Sexgeschichten dieses Freaks enden!"

Er hatte Sasuke seit dem Vorfall, bei dem er ihn beim ersten Testen seines Kostüms erwischt hat, nicht einmal mehr gesehen. Der Typ war bereits  weg, als Naruto am nächsten Morgen aufwachte.
Das weinende Mädchen vor der Tür, zwei Tage später, bot ihm jedoch alles, was er wissen musste. Es war ja nicht so, als hätte er noch ein eigenes Leben.

Die junge Frau klammerte sich an ihn und rotze sein ganzes Shirt voll. Naruto wusste mittlerweile, dass es zwei Arten von Mädchen gab: Die, die sauer werden und mit einem Wutanfall nach Sasuke verlangten und die, die sich mit Herzschmerz in fetale Stellung begaben und losheulten. Auf diese Frau traf letzteres zu.

Er konnte sich immer noch lebhaft daran erinnern, wie sie schluchzte, dass Sasuke der einzige Mann war, der sie jemals an solche Kanten der Ekstase gebracht hat.
Naruto wünschte, er könnte das vergessen, denn niemand sollte so genau über das Sexleben eines anderen Bescheid wissen. Vor allem nicht, über ihre Fetische!
Die Art und Weise, wie seine Zähne meinen Hals weideten. Unerträglich war es, darauf warten zu müssen, bis er sie endlich in meine Haut bohrte. Aber das Gefühl war so...es war so...Oh mein Gott, es war wie—dort unterbrach Naruto die junge Frau und schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Ekelhaft.

„Ich gebe deinem Mitbewohner die Schuld, dass die Mädels hier auf dem Campus total verdorben sind. Ich schwöre, keine der Frauen will Sex mit dir haben, ohne das du diesen kranken Blut Scheiss bei ihnen abziehst." Shikamaru zog eine Grimasse. „Sehe ich so aus, wie der Kerl, der auf Hepatitis steht? Mal ehrlich, selbst TypC kann ich dabei bekommen."

Lee schlürfte seine Nudeln und stahl seine Gabel von einem angewiderten Naruto zurück. „Und sie sagen, probiere es aus, bevor du urteilst."

Sakura lachte. „Warum gehst du nicht hin und findest es heraus—und mir gibst du dann die Rezessionen, wie das lutschen und beißen war."

„Wir reden hier über Mädchen—oder?" Shikamaru blinzelte und scannte die Gesichter der anderen am Tisch. „Oder reden wir über Sasuke?"

Naruto knirschte mit den Zähnen. „Niemand beißt hier irgendwen und es wird auch nirgendwo herum gelutscht! Vor allem nicht an meinem Mitbewohner! Das Letzte, was ich brauche, ist, dass Männer auch noch weinend an meine Tür kommen! Können wir bitte einfach darüber reden, was wir morgen Abend machen?! Biiiiitte!"

„Wir sind Vampire und du bist unser Blutsklave. Fertig." Naruto entging Sakura's Augenrollen nicht.

„Wollt ihr wirklich eine moderne Interpretation von Vampiren? Ich denke nämlich, dass es total schrecklich ist und jede Möglichkeit auf Kreativität stiehlt. Ich dachte da mehr an was traditionelles mit Umhang und—."

„Beruhige dich, Halloween-freak." unterbrach Sakura Naruto's Geschwafel. „Du wirst morgen unsere Kostüme sehen, sie sind klasse."

„Dumme Kuh." schmollte Naruto.

„Hey, Lerne deinen Platz, Sklave." scherzte Sai.

„Was trägt dein Mitbewohner denn normalerweise so?" fragte Hinata plötzlich und sie klang schrecklich ernst.

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Naruto fragte sich, wieso er nicht einfach einen gewöhnlichen Mitbewohner haben konnte. Und warum mussten die Mädchen so über ihn tratschen und wieso gingen sie ihm auch noch regelmäßig auf den Sack damit?

Mit den Fingern fuhr er durch sein blondes Haar,
während er seinen Durchlauf durch das Videospiel fortsetzte. Naruto konnte bereits eine Vermutung aufstellen, wie es dieses Jahr Halloween ablaufen wird. Wahrscheinlich genauso wie letztes Jahr: Er wird sich mit seinen Freunden auf einer Party treffen und natürlich ist er der einzige, der sich Mühe mit seinem Kostüm gegeben hat. Irgendwann werden sie sich alle zerstreuen und betrinken. Ende.

In solchen Momenten wünschte sich der Blonde, er hätte eine kleine Schwester oder einen kleinen Bruder in seinem Leben, den er dann als Ausrede nutzen könnte, um noch mit neunzehn Jahren süßes oder saueres spielen zu können, ohne dumm angesehen zu werden. Wehmütig seufzte er auf. Vielleicht eines Tages, wenn er jemals Kinder haben sollte. Denn genau deshalb hat doch jeder Kinder, oder?

„Ja. Menschen gründen Familien, damit sie kostenlos an Süßigkeiten heran kommen."

Naruto schoss von seinem Platz auf dem Boden hoch und nahm Blickkontakt mit Sasuke's tiefschwarzen Augen auf.
„Warum zum Teufel bist du immer hier, wenn ich PlayStation spiele?" fragte er und ließ den Controller aus seinen Händen fallen.

Sasuke grub sein Gesicht weiter in sein Kissen. „Das ist eine wirklich schwierige Frage, Blondie.
Spielst du auch Spiele, wenn ich unterwegs bin, oder nur, wenn ich zu Hause bin? Aber um deine Frage wahrheitsgemäß zu beantworten—ja.
Manchmal bin ich da und höre zu, wie du mit dir selbst sprichst."

„Warum versteckst du dich dann immer unter deine Decke?"

„Wer sagt, dass ich mich verstecke? Ich habe einfach nicht das Bedürfnis, mich aus meinem Bett zu bewegen." Sasuke zog sein Handy heraus und began durch den Bildschirm zu scrollen.
„Außerdem ist's hier schön dunkel."

Naruto leckte sich über die Lippen und nickte. „Und sowas kommt ausgerechnet vom Campus-Vampir."

Sasuke's Augen fixierten Naruto, ohne erkennbare Änderung seines Gesichtsausdrucks. „Nennen mich die Mädchen so? So würde ich mich selbst jetzt nicht nennen, aber diese Beschreibung ist gar nicht mal übel."
Der Uchiha machte eine kurze Pause, in der er ein kleines Lachen ausstieß. „Vampire?" wiederholte er und testete das Wort auf seiner Zunge. „Bedeutet dein Halloween-Kostüm dann—dass du mein Sklave sein willst?" grinste er.

Naruto bekam auf diese empörte Frage auf der Stelle einen Hustenanfall. Sein Herz schlug ihm sofort bis zum Hals und färbte sein Gesicht rot wie eine Tomate. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber nein. Außerdem glaube ich, dass ich nicht ganz in deine Kriterien passe."

Sasuke neigte den Kopf zur Seite und genoss das nervöse Durcheinander vor ihm. „Was meinst du?"

Naruto seufzte verwirrt. Wie konnte dieses Gespräch jetzt in so eine Richtung gleiten?
„Wenn es dir nicht aufgefallen sein sollte—." er gestikulierte über seine Figur. „Ich bin keine Frau. Und ich kann mich nicht erinnern, dass jemals heulende oder wütende Männer vor meiner Tür standen und nach dir gefragt haben."

Der Uchiha gab ein leichtes, luftiges Lachen ab.
„Blut ist Blut. Und wenn Männer so süß sind wie du, macht es für mich keinen Unterschied."

Der Charakter im Fernsehen fing wieder damit an durch die neblige Stadt zu laufen. Naruto antwortete nicht und vermied es Sasuke anzusehen, da sein Körper gerade total überhitzte. Der schwarzhaarige kehrte an die Aktivitäten an seinem Telefon zurück und erstickte ein Lachen in seinem unverschämten Grinsen.

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Naruto blickte auf die Outfits seiner Freunde und er konnte es nicht fassen, wie underdressed sie in die Nacht von Halloween starteten. Nach dem peinlichen Gespräch mit Sasuke, dachte er wirklich, er würde heute nicht noch einmal sprachlos werden. Er machte sich nicht die Mühe, sich dazu zu äußern, das einzige was er enttäuscht murmelte war: „Na los, schleppt mich auf eine Party und füllt mich ab."

„Worüber bist du so verärgert? Wir haben uns doch verkleidet." Sakura zeigte auf den rosa Glitzerspritzer auf ihrer Wange, bevor sie ihre gefälschten Plastik-Zähne zeigte. „Siehst du?"

Naruto schaute seine Freunde erneut an, blickte an ihnen auf und ab. „Ihr Langweiler tragt Straßenkleidung. Hättet ihr nicht wenigstens ein paar Blutflecken auf euere Klamotten machen können? Man erkennt ja nicht mal, dass ihr Vampire sein sollt."

„Was?! Nein! Das ist mein Lieblingspullover!" jammerte Ino.

„Tut mir leid, ich hatte keine Lust. Das ganze war mir dann doch zu nervig." gab Shikamaru zu. Hinata und die anderen trugen auch nur komplett schwarz. Zwar mit ein paar kleinen Details, die aber so rein gar nichts mit Vampiren zu tun hatten. Der einzige, der beispielsweise einen Umgang trug war Lee, doch der sah in seinem Grün eher wie ein Superheld aus. Nichts gruseliges.

„Ihr seid Scheiße." schmollte Naruto.

„Dann sind unsere Kostüme ja perfekt." lachte Kiba und versuchte damit die Spannung etwas aufzuhellen.

„Wie gesagt: Schleppt mich auf die Party und füllt mich ab."

Happy Halloween.

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Naruto fingerte das gefälschte Bissmal von seinem Hals und spielte mit der Masse herum, die zusätzlich mit Kunstblut gefärbt war. Sein Kostüm war der Bringer auf der Party, zumindest hatte er mehrere Komplimente dafür bekommen.

Er saß alleine auf einer Couch, hatte einen Becher Kürbisbier in der Hand und jedesmal, wenn er ein einfallsloses Kostüm erblickte, trank er einen Schluck. Seine Freunde fingen schon an sich zu fragen, wieso er jedesmal seinen Becher auf Ex leerte, wenn sie an ihm vorbei gingen. Vielleicht könnte er ihnen verzeihen, wenn er betrunken genug war. Aber dieses Zeug war zu schwach im Alkoholgehalt.

Naruto stellte den Becher auf dem Couchtisch ab und machte sich auf den Weg nach draußen, um der stickigen Atmosphäre der Party zu entkommen. Als er draußen war, flog ihm sofort die süße Herbstkälte um die Nase.

Er beobachtete, wie kleine Kinder in ihren Kostümen durch die Straßen liefen und ihre besorgten Mütter hinter ihnen her wackelten.
Sie hoben die heruntergefallenen Süßigkeiten auf, die den kleinen aus den Taschen fielen und gingen mit ihnen von Haus zu Haus. Er musste kichern, als ein Kind auf das Haus zeigte, in dem er sich befand und die Mutter es schockierend abwies.

Der Blonde zitterte, als eine kalte Brise durch seine Klamotten wirbelte. Das Material seines Pullovers war dünn. Er drückte die Hände in seine Taschen, um sie aufzuwärmen, dort war es aber etwas eng, wegen den Bonbons, den Lutschern und der mundgerechten Schokolade, die er auf der Party konfisziert hatte.

Er konnte nicht sagen, wie lange er schon hier draußen war, aber irgendwann wurden die Kinder weniger, bis man keine mehr sah.
Irgendwie hatte Naruto keine Lust mehr auf diese enttäuschende Halloween Party mit seinen noch mehr enttäuschenden Freunden. Er blickte kurz hinter sich, die Party war in vollem Gange und wird wahrscheinlich noch bis früh in die Morgenstunden gehen.

Seine Finger fischten einen Lutscher mit Kirschgeschmack aus seiner Hosentasche, den er auspackte und sich in den Mund steckte, als er sich dazu entschloss zurück ins Wohnheim zu gehen. Er rollte seine Zunge über die herbe Süßigkeit, während seine Schritte auf dem Bürgersteig widerhallen. Auf dem Weg sendete er noch eine Gruppennachricht, dass er nach Hause gehen würde und schickte noch ein paar Beleidigungen mit Emojis hinterher.

Naruto nahm eine Abkürzung durch den Park, nun zumindest wäre er so schneller gewesen, hätte er nicht ein vertrautes Gesicht bei den Schaukeln gesehen, welches ihn dann auch noch zu sich winkte. Naruto nahm auf der leeren Platz und bewegte sich langsam vor und zurück.

„Schickes Kostüm, Sasuke."

„Danke. Ich dachte, wenn mich die Leute schon einen Vampir nennen, dann könnte ich doch einfach mal in diese Rolle schlüpfen." der Uchiha spielte mit dem schwarzen, aufgestellten Kragen seines Umhangs, der ein guter Kontrast zu seinem weißen Hemd war, welches er darunter trug.

„Der klassische Look steht dir." kommentierte Naruto und kochte innerlich, dass seine Freunde nicht die gleiche Begeisterung zeigten.

Sasuke kicherte leise. „Nehmen wir an, ich wurde inspiriert. Was machst du eigentlich hier alleine im Park?"

„Ich könnte dich dasselbe fragen." antwortete Naruto und schwang höher auf der Schaukel.

„Hmm." Sasuke klopfte sich nachdenklich an sein Kinn. „Gute Frage. Nun, ich bin ein Vampir. Vielleicht habe ich darauf gewartet, dass ein armes, ahnungsloses Opfer meinen Weg kreuzt."

„Hattest du Glück?"

„Du bist hier, nicht wahr?"

„Witzig." gab Naruto trocken von sich aber konnte dem Lächeln, welches an seinen Lippen zerrte nicht helfen. „Aber mein Kostüm schreit ja gerade danach mein Blut herzugeben."

Sasuke hob die Brauen an. „Ist das eine Einladung?"

„Auf keinen Fall." kicherte Naruto und bedeckte seinen Mund mit der Hand.

Sasuke stand von seiner Schaukel auf, laut klapperte die Kette hinter ihm nach und sein Umhang wehte im Wind. „Lust auf eine Wette? Lass uns ein Spiel spielen. Stell es dir wie eine Jagt vor. Du versteckst dich und wenn ich dich finde, gewinne ich. Andernfalls gewinnst du."
Sein Arm fegte in einer großen Geste um den Park.

„Der Verlierer macht, was der Gewinner will?"

„Wenn du darauf bestehst."

„Ok, Einverstanden." der Blonde nickte und dachte kurz über das Spiel nach. Der Park war mit der dunklen Nacht überflutet, alles was über ein paar Meter hinausging war nicht mehr zu sehen. Er würde ihn unmöglich finden.

„Gut." Sasuke bedeckte seine Augen und begann damit, bis zu einer unbekannten Zahl zu zählen.
Naruto nahm es als sein Stichwort, drehte sich schnell auf seinen Fersen um und rannte ins Wohnheim zurück. Es war nicht die beste Aktion, die er hätte bringen können aber hey, so würde er er mit Sicherheit gewinnen.
Also überquerte er schnell die Straße und fragte sich, was er Sasuke im Gegenzug tun lassen könnte. Vielleicht wird er ihn dazu bringen, ein Zölibatgelübde für einen Monat der Ruhe abzulegen. Ja, das hätte was.

Naruto führte seine Finger an die Klinke, um sie nach unten zu drücken und die Tür zu öffnen, als ihn plötzlich eine Hand, die größer als seine eigene war, berührte.
Sasuke war seitlich gegen die Wand gelehnt. Ein halbes Lächeln schmiegte sich über seine Lippen. „Du solltest ein bisschen kreativer denken, anstatt in ein offensichtliches Versteck zu flüchten." Er lehnte sich nach vorn, um in Naruto's Ohr zu flüstern:

„Hab dich gefunden."

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4347 Worte
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Ich hoffe es hat euch gefallen, Teil 2 kommt MORGEN pünktlich zur Halloweennacht 🎃

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