📕Rituale und Flüche | Kapitel 8📕

Halfas ist ein Land, dessen Geschichte tief von Magie geprägt wurde. Im Laufe von tausenden von Jahren haben sich dabei verschiedene Rituale und Anwendungsmöglichkeiten für die Magie gefunden. Diese sind allerdings nicht zwangsweise immer gut gemeint. Es gibt gleichermaßen schöne und schreckliche Rituale, die an verschiedenen Wesen angewendet werden können und zu Freude und Schmerz führen können. Daher ist es wichtig zu lernen, welche Flüche und Rituale es gibt und mit welchen man vielleicht in Kontakt kommen könnte.

Daher führt das folgende Kapitel häufig angewendete Rituale und Flüche auf, die nützlich sein könnten oder vor denen gewarnt werden sollte. Wichtig ist, dass man sich stets darüber im Klaren ist, dass diese magischen Anwendungen nur von gelernten Magiern angewendet werden. Fehler bei der Durchführung können schwere und auch tödliche Folgen haben.

Bei Magie wird grundlegend in Rituale, Zauber und Flüche unterteilt. Da Zauber ein, von Zauberern individuell angewandtes und erlerntes Themengebiet sind und nur selten andere Wesen involvieren, bzw. auch weil jeden einzelnen Zauber aufzulisten einfach zu lange dauern würde, werden Zauber in diesem Kapitel nicht behandelt.

Rituale:

°Humageisterbann

° Seelenverknüpfung

°Schwellenritual

Flüche:

°Tierischer Übergriff/Übergriff Fluch

RITUALE

Humageisterbann

Der Geisterbann ist ein Ritual, dass nahe mit dem Schwellenritual in Verbindung steht. Die Humageister ([lat. humanus "menschlich" und wg. ghoizdo-z] Geister von, als Einwohner anerkannte Wesen), die bei einem Schwellenritual in die Welt der Lebenden gezogen werden und denen die Rückkehr verwehrt wird, beginnen im Verlauf der Zeit ihren Verstand zu verlieren und zum Inhalt von den gruseligen Geistergeschichten zu werden, wir unseren Kindern erzählen. Diese Geister zu fangen oder zu töten ist nicht möglich. Es gibt kein Material, das einen Geist festhalten kann. Sie haben keinen Körper, der sie daran hindern würde Gitterstäbe zu durchqueren. Sie können durch alles durch. Und da sie bereits tot sind, ist es auch nicht mehr möglich sie erneut zu ermorden. Auch eine Klinge oder ein Pfeil würde einen Geist ohne Probleme einfach durchqueren.

Daher gibt es zum Beseitigen von Geistern ein spezielles Ritual, das es ihnen ermöglicht sich aufzulösen und von ihrem Wahnsinn befreit zu werden. Man muss allerdings wissen, dass dieses Ritual sehr umstritten ist, weil die Geister nicht, wie vielleicht vermutet wird, in die Welt der Toten zurück geschickt werden sondern sich vollständig auflösen und komplett aus jeglicher Existenz verschwinden. Die Debatte, in wie weit man die Existenz eines Wesens vollständig auslöschen darf ist schon seit der Entdeckung des Rituals am Laufen.

Um einen Humageist zu bannen muss man verstehen, dass ein Geist im Grunde pure, allerdings instabile Magie ist. Sie sind pure Existenz. Daher muss man bei einem Geisterbann die Existenz eines Geistes umwandeln und in eine andere Form bringen. Der einfachste Weg ist der sogenannte Weg des Opfers. Um der Magie des Geistes eine neue Form zu geben ist es sinnvoll ein verletztes oder krankes Tier zu haben, das dem Tod nahe ist. Man kann dieses Tier retten, in dem man ihm die Energie des Humageistes als Lebensenergie einflößt. Dies funktioniert am besten, wenn man den Geist dazu bringt, dass dieser in der Nähe des kranken Tieres ist.  Um den Geist letztendlich dazu zu bringen in das kranke Tier überzuwechseln, muss man die Worte  ǤんǤイ丂キÐム乇ムリÐメキζЦノ乙  sprechen. Der Humageist wird in das kranke Tier über gehen, diesem das Leben retten und selbst verschwinden. Um sich das Gefügigmachen des Geistes zu erleichtern, ist es sinnvoll, diesen vorher in einen Kreis aus Steinsalzpulver oder anderen Kristallpulvern zu fangen. Diese müssen jedoch in reinster und unveränderter Form verwendet werden. Eine Legende besagt, die mit dem Gestein verbundenen Riesen hätten, von Geistern verstorbener Bergbauern geplagt die Götter angefleht, sie von den Geistern zu erlösen. Die Götter hätten den verschiedenen Kristallen untertage daraufhin die Fähigkeit gegeben, Geister gefangen zu halten. 


Seelenverknüpfung

Die Seelenverknüpfung ist ein bekanntes und im Volksmund romantisiertes Ritual. Es betrifft einzig und allein die Rasse der Gestaltwandler, obwohl bisher nicht wirklich bekannt ist, weshalb. Man sagt die Gestaltwandler hätten in der Zeit, in der die Rassen noch nicht friedlich zusammen lebten, den ersten Schritt gemacht, Frieden zwischen den Wesen zu sähen und somit einen großen Krieg zu verhindern. Zum Dank gaben die Götter ihnen die einmalige Möglichkeit ihr perfektes seelisches Gegenstück zu finden und mit diesem ewig glücklich zu leben. Auch wenn das erst einmal sehr romantisch klingt, wird die Seelenverknüpfung nicht selten auch als Strafe bezeichnet. Ein Gestaltwandler, dem es nicht gelingt sein Gegenstück zu finden leidet sehr stark unter dem Verlangen nach dem richtigen Partner. Das heißt nicht, dass sie sich nicht in andere Personen verlieben können. Es fehlt ihnen lediglich ein Teil zum vollendeten Glück. Dabei weiß man nicht mal, ob jeder Gestaltwandler einen Partner hat.

Das eigentliche Ritual der Seelenverknüpfung ist nicht das Aufeinandertreffen der beiden Partner, sondern der Biss, den die Beteiligten sich gegenseitig an die Kehle setzen um ihren Partner als vergeben zu markieren und um den eigentlichen Bund zwischen den Seelen zu erstellen. Dass man seinem vorbestimmten Partner gegenüber steht, erkennt man instinktiv. Berichten zu folge ist es eine offensichtliche Tatsache und man spürt Gefühle die vorher noch nie da waren. Pures Glück. Man fühlt sich, als könne man sich nicht mehr voneinander trennen.

Auch der Biss selbst lässt die Gefühle verrückt spielen. Es gibt sogar Berichte von Partnern, die während oder nach des Bisses ohnmächtig geworden sind. Der Biss heilt nur wenige Minuten später und hinterlässt nur eine Narbe. Von de Moment an, an dem beide Partner ihren Biss bekommen haben können sie die Gefühle des anderen spüren. Häufig dauert es allerdings eine Zeit sich damit zu engagieren und damit umzugehen. Außerdem entwickeln die Partner einen starken Beschützerinstinkt für einander, der sie gemeinsam bis ans Ende der Welt treibt. Stirbt einer der Partner, so leidet der andere unter starken seelischen Schmerzen, die bereits Gestaltwandler in den Wahnsinn und den Tod getrieben haben. 


Schwellenritual

Das Schwellenritual ist ein sehr gefährliches und kraftraubendes Ritual. Wie der Name vermuten lässt, geht es darum, die die Schwelle zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten zu überschreiten. Dies ist nicht nur hochgradig illegal sondern auch mit einer lebenslänglichen, magiefreien Haftstrafe versehen. Daher findet sich in diesem Buch auch keine Handreichung, wie solch ein Ritual durchzuführen ist. Es geht lediglich darum Unwissende zu warnen und zu verhindern, dass man sich mit etwas der Gleichen einlässt, da dieses Ritual häufig sehr verlockend auf Personen wirkt, die kürzlich jemanden verloren haben.

Für das Schwellenritual ist ein sehr mächtiger Magier nötig, der riesige Mengen an Magie auf einmal verwenden kann. Wurde das Ritual richtig durchgeführt, gibt es die Möglichkeit für den Magier auf die Seite der Toten zu wechseln oder die Toten auf die Seite der Lebenden zu holen. Beide Varianten bergen große Risiken für die Lebenden und die Toten. Geht der Magier auf die Seite der Toten um mit diesen zu kommunizieren, so besteht die Gefahr, dass der Magiestrom abbricht und der Magier nicht mehr zurück kommt. Lässt man aber die Seelen der Toten auf die Seite der Lebenden, so besteht ebenfalls die Gefahr, dass diese in unserer Welt stecken bleiben. Halten sie sich zu lange auf und verlieren den Kontakt zu dem Reich der Toten, so werden sie allmählich verrückt. Sie werden zu den Geistern von denen die Spukgeschichten stets berichten und beginnen in unserer Welt Unheil anzurichten. Die Seelen daraufhin in das Reich der Toten zurück zu schicken ist bisher noch nie gelungen. Man kann sie lediglich zerstören.

Die Seelen die zu uns hinüber kommen, sind meist nicht in ihrer körperlichen Form, sondern ähneln eher weiß-blauen Flammen, die in der Luft wabern. Man kann sich zwar normal mit ihnen unterhalten, doch ist es nie garantiert, dass sie einen wieder erkennen, geschweige denn, dass man kontrollieren könnte, welche Seelen zu uns kommen. Die Möglichkeit, dass man die Person mit der man sich unterhalten wollte gar nicht trifft, ist also ausgesprochen hoch.

Auch wenn es dieses Ritual gibt, ist es nicht bekannt, wie das Reich der Toten aussieht. Die wenigen Personen, die zurück kommen, sind meistens mental nicht mehr dazu in der Lage zu berichten und die die es noch sind, berichten nur von schwarz-weißen nebelartigen Vorhängen, die alles verdecken. Auch die Seelen selbst berichten niemals vom Reich der Toten. Sie schweigen, wenn man ihnen eine Frage dazu stellt.

FLÜCHE

Tierischer Übergriff/Übergriff Fluch

Der tierische Übergriff oder auch Übergriff Fluch genannt, ist ein Zauber der vor allem für Tiere aller Art und Gestaltwandler höchst gefährlich ist. Er ist hochgradig verboten und wird mit einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe geahndet, ebenso wie weitere Flüche in denen es in irgendeiner Form um die Übernahme oder Kontrolle eines anderen Wesens geht.

Genau um dies geht es bei dem tierischen Übergriff. Der Magier braucht zu dessen Durchführung ein Stück Fell des Tieres oder der tierischen Form des Gestaltwandlers. Haar oder andere Körperteile der menschlichen Form eines Gestaltwandlers bringen nicht die gewünschte Wirkung. Während dieses Haar in eine bestimmte Mischung aus magischen Zutaten und Kräutern (aus offensichtlichen Gründen hier nicht aufgeführt) getränkt und anschließend verbrannt werden. Mit dieser Tätigkeit wird ein wenig der Magie des jeweiligen Tieres oder Gestaltwandlers freigesetzt. Diese muss in die eigene Magie eingeschlossen werden. Anschließend muss der restliche Fluch ausgeführt werden. Der Fluch kann allerdings nur gelingen, wenn der Gestaltwandler in seiner Tierform ist.

Während der Durchführung des Fluchs ist der Magier geistesabwesend. Sein Körper ist praktisch leer und leblos. Daher sollte man den Fluch nicht länger als drei Tage durchführen. Verstirbt der Körper des Magiers, verstirbt auch dessen Geist.

Einmal ausgeführt erlaubt die Anwendung des Übergriffs dem Ausführenden die Kontrolle über den Körper des betroffenen Tieres oder Gestaltwandlers zu übernehmen. Der Magier ist daraufhin dazu in der Lage alles zu hören, was der Übernommene hört, die Gerüche zu riechen, die der Übernommene riecht, die Körperlichen Wahrnehmungen fühlen, die von dem Übernommenen ausgehen, für den Übernommenen zu kommunizieren und sehen, was der Übernommene sieht. Außerdem kann er auf seinen Willen das Tier oder den Gestaltwandler völlig frei bewegen und kontrollieren. Diese Kontrolle kann allerdings auch jederzeit wieder zurückgezogen werden ohne den Fluch abzubrechen. Der Magier verweilt sozusagen im Geist des Gestaltwandlers oder Tieres, ohne dass diese es merken.

Nicht selten kommt es vor, dass kurz nach der Übernahme die Bewegungen des Opfers verwirrt und unbeholfen, ähnlich einem jungen Fohlen, sind. Dies liegt daran, dass die meisten Magier, die den Übergriff anwenden nicht mit einer tierischen Gestalt und deren Bewegungen umgehen können. Des Weiteren ist auch eine Verwandlung in Menschengestalt nicht möglich. Übernommene beschrieben außerdem, dass sie während der Fluch auf sie wirkte durchgehend geistlich anwesend waren und sich in ihrem Kopf zurück gedrängt fühlten. Sie hatten keine eigene Kontrolle, bekamen aber alles mit, was der übernehmende Magier tat. Außerdem ist es möglich, dass ein gebundener Gestaltwandler dazu in der Lage ist die Gefühle seines Gefährten zu spüren. Meistens fällt durch die übertragene Angst oder Verwirrung häufig auf, dass etwas mit dem Partner nicht stimmt.

Der Fluch wird am Besten unterbrochen indem man den Körper des Magier aufspürt und diesen im Austausch anbietet, sodass der Magier sich gezwungen fühlt, den Geist des Gestaltwandlers oder Tieres frei zu geben. Es gibt auch ein wenig genutztes Gegenfluch, dass aber schwierig durchzuführen ist und meist länger dauert, als der Magier den Übergriff aufrecht erhalten kann.


Die Welt der Magie und Zauberei ist für uns bis heute noch ein erstaunlicher und unbegreiflicher Teil unseres Lebens. Sie ist groß und bunt und vielfältig. Deshalb ist es auch nicht möglich jemals alles aufzulisten. Zauberei ist dafür einfach zu individuell und einzigartig. Dennoch kann man die wichtigsten Dinge niederschreiben und mögen sie auch nur einer Person helfen. Daher gilt auch hier wieder: Schickt uns doch eine Nachricht, wenn ihr mit einer, hier nicht verzeichneten Art der Magie in Berührung gekommen seid. Auch dieses Kapitel soll nach allen Maßen und Mitteln stets erweitert und vervollständigt werden.

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