Kapitel 37
Der Kampf gegen den Werwolf in mir hatte mich zu sehr ausgelaugt, und als Nico mich noch fest in seinen Armen hielt, spürte ich, wie die Erschöpfung über mich hinwegfegte. Meine Augen fielen langsam zu, und ich konnte mich kaum dagegen wehren. „Ich... ich muss mich nur kurz ausruhen", murmelte ich schwach, bevor alles um mich herum schwarz wurde.
Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie lange ich schlief. Es war, als wäre ich in eine endlose Dunkelheit gefallen, ein Traum ohne Anfang und ohne Ende. Ich konnte keine Zeit spüren, keine Gedanken formen, nur das stetige Gefühl von Leere.
Als ich schließlich wieder aufwachte, war es, als würde ich aus einem tiefen, dunklen Loch auftauchen. Meine Glieder fühlten sich schwer an, und jeder Atemzug fiel mir schwer. Ich versuchte, meine Augen zu öffnen, doch das Licht blendete mich, und ich blinzelte benommen. „Wo... wo bin ich?" Meine Stimme klang schwach und heiser.
Nico war neben mir, seine Augen besorgt und dennoch erleichtert, als er merkte, dass ich endlich wach war. „Du bist in unserer Hütte", sagte er leise und streichelte sanft über meinen Arm. „Endlich... du bist aufgewacht."
„Wie lange... wie lange war ich weg?" fragte ich, während ich versuchte, mich aufzurichten. Doch mein Körper fühlte sich schwach an, so schwach, dass ich mich kaum bewegen konnte.
Nico zögerte einen Moment, als wüsste er nicht, wie er mir die Wahrheit sagen sollte. „Drei Wochen, Dylan", sagte er schließlich und sah mir in die Augen. „Du hast drei Wochen lang geschlafen."
„Drei... Wochen?" Mein Herz setzte einen Schlag aus, und ich starrte ihn entsetzt an. „Das kann nicht sein..."
„Doch, es ist wahr", bestätigte er und seufzte leise. „Ich habe mich um dich gekümmert, während du geschlafen hast. Ich dachte, du würdest nie wieder aufwachen."
Ich war sprachlos. Drei Wochen... wie konnte das sein? „Ich... ich fühl mich so schwach", flüsterte ich und schloss kurz die Augen. Mein Körper fühlte sich an, als hätte er jede einzelne Sekunde dieser drei Wochen still gelegen und die Erschöpfung in sich aufgenommen.
„Du hast viel durchgemacht", sagte Nico sanft und setzte sich auf die Bettkante. „Der Werwolf in dir hat dir viel Energie geraubt. Es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch hier bist."
„Ein Wunder?" Ich konnte nicht anders, als bitter zu lachen. „Ich habe versucht, dich umzubringen, Nico... ich bin gefährlich." Die Erinnerung an den Angriff war noch frisch in meinem Kopf, und das Schuldgefühl wog schwer auf meiner Brust.
Nico legte eine Hand auf meine Stirn und sah mich ernst an. „Dylan, du hast gegen den Werwolf in dir gekämpft, und du hast gewonnen. Du bist nicht gefährlich – du hast es geschafft, dich zu beherrschen."
„Kaum", murmelte ich und spürte, wie meine Augen wieder schwer wurden. „Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal kann. Was, wenn ich dich beim nächsten Mal wirklich verletze?"
Nico schüttelte den Kopf. „Ich vertraue dir, Dylan. Und du musst dir selbst auch vertrauen." Er lächelte leicht und drückte meine Hand. „Wir sind zusammen in dieser Sache, und ich werde dich nicht allein lassen."
„Du solltest vielleicht", sagte ich leise, obwohl ich wusste, dass ich seine Nähe brauchte, mehr als alles andere.
Nico grinste schief. „Ich bin nicht so leicht loszuwerden. Also gewöhn dich daran."
Ich konnte ein schwaches Lächeln nicht unterdrücken, obwohl die Müdigkeit immer noch an mir zog. „Danke, dass du bei mir geblieben bist."
„Immer", sagte er, bevor er sich vorbeugte und sanft meine Stirn küsste. „Aber jetzt solltest du dich noch ausruhen. Du brauchst deine Kräfte."
„Ja... vielleicht hast du recht", murmelte ich und ließ mich wieder in die Kissen sinken. Mein Körper fühlte sich immer noch schwer an, aber in Nicos Nähe fühlte ich mich sicher.
„Schlaf noch ein bisschen", sagte er sanft, „ich bin hier."
Seine beruhigende Stimme und die sanfte Berührung ließen mich langsam wieder in einen leichteren Schlaf sinken.
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