Kapitel 34
Als der Abend hereinbrach, saß ich mit Nico in der kleinen Hütte, die nur schwach vom flackernden Licht des Kamins erleuchtet wurde. Es war still, fast zu still, und ich konnte spüren, wie die Spannung in der Luft wuchs. Nico saß neben mir, seine Hand ruhte auf meiner Schulter, und sein Blick bohrte sich tief in meine Augen.
„Dylan..." Seine Stimme war leise, fast flüsternd, und doch klang sie in meinen Ohren laut und klar. „Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken."
Bevor ich antworten konnte, zog er mich näher an sich heran, seine Hände griffen sanft aber bestimmt nach mir. Mein Herz begann schneller zu schlagen, als er sich zu mir neigte und seine Lippen auf meine legte. Der Kuss war zuerst sanft, doch dann wurde er intensiver, leidenschaftlicher, und ich spürte, wie meine Gedanken sich auflösten, als ich mich ganz in diesem Moment verlor.
Plötzlich spürte ich, wie seine Zähne leicht an meinem Hals entlang fuhren, und ich zog erschrocken die Luft ein. „Nico...", begann ich, doch meine Worte erstarben, als er sanft zubiss. Ich spürte den vertrauten Schmerz, doch diesmal war es anders. Es war nicht unangenehm, es war... erregend.
„Genieß es", flüsterte er rau, während er sein Gesicht an meinem Hals vergrub und tiefer biss. Ich fühlte, wie das warme Blut aus der Wunde sickerte, und doch schien mein Körper nicht zu protestieren. Im Gegenteil, ein Schauer durchlief mich, und ein ungewolltes Stöhnen entkam meinen Lippen.
„Wieso... wieso fühlt sich das gut an?", murmelte ich verwirrt, während meine Finger sich in Nicos Haaren vergruben. Ich hatte es doch immer gehasst, wenn er mein Blut trank, aber jetzt... jetzt konnte ich nicht genug davon bekommen. Mein Herz raste, mein Atem ging schneller, und ich spürte, wie mein Körper sich unwillkürlich an ihn schmiegte.
„Weil du mich liebst", antwortete Nico, seine Stimme war tief und rau, während er weiter an meinem Hals saugte. „Und du fängst endlich an, es zu akzeptieren."
Ich biss mir auf die Lippe, versuchte, den intensiven Gefühlen standzuhalten, die mich überkamen. „Nico... ich...", stammelte ich, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Ich wollte ihm sagen, dass es nicht richtig war, dass ich es hasste, aber in diesem Moment konnte ich nicht lügen. Ich genoss es. Ich genoss jede Sekunde, wie er mich an sich zog, wie er sich an meinem Blut labte, als wäre es das Kostbarste auf der Welt.
„Du schmeckst so gut", murmelte er zwischen den Bissen. „Ich könnte dich den ganzen Abend so trinken."
„Nico...", wiederholte ich, doch meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Meine Gedanken waren verwirrt, mein Körper heiß vor Verlangen. Alles in mir wollte mehr von dieser seltsamen, verbotenen Leidenschaft, die sich zwischen uns entfaltete.
„Schhhh...", flüsterte er, während er seinen Biss löste und mich sanft auf den Boden legte, sich über mich beugte. „Du gehörst mir, Dylan. Und ich werde dich nie loslassen."
Seine Worte ließen einen Schauer über meinen Rücken laufen, doch anstatt zu fliehen, zog ich ihn näher an mich. Mein Kopf sagte mir, dass das falsch war, aber mein Herz, mein Körper, sie wollten nichts anderes als ihn. Seine Nähe, seine Berührungen, seine Zähne an meiner Haut – alles fühlte sich so intensiv an, dass ich es kaum ertragen konnte.
„Ich... ich hasse dich", murmelte ich leise, obwohl meine Hände das Gegenteil sagten, als sie sich an ihn klammerten.
Nico lachte leise, sein Atem streifte meine Lippen, bevor er mich erneut küsste. „Du liebst mich", widersprach er sanft. „Und ich werde es dir immer wieder beweisen."
Meine Gedanken verschwammen, und ich wusste, dass er recht hatte. Egal, wie sehr ich mich wehrte, egal, wie sehr ich mich dagegen sträubte – ich konnte nicht anders, als ihn zu lieben.
Ich konnte nicht anders, als durch sein weiches Haar zu streichen, während er weiter an meinem Hals trank. Es war ein seltsames Gefühl der Hingabe, fast so, als wäre ich in einen Trancezustand gefallen. Nicos Haar fühlte sich warm und seidig an, und der Duft, der von ihm ausging, war beruhigend, fast wie ein Magnet, der mich immer tiefer in seinen Bann zog.
„Du riechst so gut," murmelte ich unbewusst, während ich ihn noch näher an mich zog, als ob ich nicht genug von ihm bekommen könnte. Meine Finger fuhren sanft durch sein Haar, und ich atmete tief ein, um noch mehr von seinem unverwechselbaren Geruch aufzunehmen.
Er hob den Kopf von meinem Hals, die roten Augen funkelten in der Dämmerung, und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. „Freut mich, dass dir mein Duft gefällt," sagte er mit einer leisen, fast spöttischen Stimme. Seine Zähne blitzten kurz auf, und sein Blick wanderte zu der kleinen Wunde an meinem Hals, die er gerade verursacht hatte.
Ich spürte, wie mein Herz raste, während er mir tief in die Augen sah. „Ich habe dich gewarnt, dass es süchtig macht," fügte er hinzu, während er mir über die Wange strich, seine kalten Finger hinterließen eine Gänsehaut auf meiner Haut.
„Ich... ich verstehe nicht, warum ich das mag," flüsterte ich, immer noch überwältigt von den widersprüchlichen Gefühlen, die in mir tobten. „Ich sollte das doch hassen, oder?"
Nico lachte leise, ein dunkles, aber irgendwie beruhigendes Geräusch. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass du es magst, Dylan. Wir gehören zusammen. Dein Körper weiß das, auch wenn dein Verstand es noch nicht ganz akzeptiert hat."
Seine Worte ließen mein Herz einen Moment lang aussetzen. „Gehören zusammen?" Ich schluckte schwer, versuchte, meinen Atem zu kontrollieren. „Wie kannst du dir da so sicher sein?"
Nico legte seinen Kopf leicht schief und musterte mich mit einer Mischung aus Amüsement und Zärtlichkeit. „Weil ich es fühle. Und du auch, oder? Warum sonst würdest du mich immer wieder zu dir lassen? Warum lässt du es zu, dass ich von dir trinke?"
Ich wich seinem Blick aus und starrte auf die Decke. „Ich weiß es nicht," gab ich ehrlich zu. „Vielleicht... vielleicht, weil ich dich liebe." Die letzten Worte verließen meine Lippen, bevor ich sie zurückhalten konnte.
Nico erstarrte kurz, dann hob er meine Hand an seine Lippen und küsste sie sanft. „Das reicht mir," sagte er leise. „Mehr brauche ich nicht."
Ich fühlte, wie eine leichte Röte auf meine Wangen stieg, während er weiter an meiner Hand knabberte. Es war alles so merkwürdig und doch gleichzeitig so richtig. „Was soll das hier eigentlich zwischen uns sein?" fragte ich schließlich. „Wir sind so... unterschiedlich."
„Das ist egal," erwiderte er und grinste. „Das Einzige, was zählt, ist, dass wir einander haben."
Sein Selbstbewusstsein war gleichzeitig beruhigend und nervenaufreibend. „Du bist dir wirklich immer so sicher, oder?"
Er zuckte die Schultern, seine Augen blitzten schelmisch. „Ich weiß nur, was ich will. Und das bist du, Dylan."
Diese Worte ließen mein Herz erneut schneller schlagen. Es war, als hätte ich keine Wahl. Egal, wie sehr ich versuchte, mich gegen ihn zu wehren – ich fühlte mich ihm immer mehr verbunden. „Du bist ganz schön lästig, weißt du das?" sagte ich leise, doch ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen.
„Ja, das habe ich schon oft gehört," lachte er, „aber du liebst es trotzdem."
„Vielleicht..."
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