Kapitel 31
Nico sah mich an, und in diesem Augenblick, als die Welt um uns herum zu verschwinden schien, beugte er sich vor und küsste mich. Der Kuss war unerwartet, und ich erschrak für einen kurzen Moment. Doch dann überkam mich ein warmes Gefühl, und ich erwiderte den Kuss mit einer Intensität, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich liebte ihn, und es fühlte sich so gut an, das endlich zuzulassen.
„Wow, ich... ich wusste nicht, dass du das so siehst," murmelte Nico, als wir uns schließlich voneinander lösten. Sein Atem war schwer, und ich konnte die Aufregung in seinen Augen sehen. „Dylan, ich habe so lange gewartet, um dir das zu sagen."
„Was meinst du?" fragte ich leise, noch immer benommen von dem Kuss. Mein Herz schlug schneller, und ich fühlte mich verletzlich, aber auch stark.
„Ich meine, dass ich dich wirklich will," antwortete er und trat einen Schritt näher, seine Augen fixierten sich auf meine. „Es ist nicht nur ein Spiel für mich. Ich will mehr als nur Freundschaft. Ich will, dass wir zusammen sind."
„Nico, das ist... viel auf einmal," stammelte ich und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. „Es ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst. Ich habe Angst, dass es alles komplizierter macht."
„Komplizierter?", lachte er leise. „Dylan, unser Leben ist bereits kompliziert genug. Wenn wir ehrlich zueinander sind, wird es nicht einfacher werden. Aber ich weiß, dass ich nicht mehr ohne dich sein will."
Seine Worte schnitten tief, und ich spürte ein Ziehen in meinem Herzen. „Ich weiß, dass ich auch viel für dich empfinde, aber..."
„Aber? Was hindert dich?" fragte er, und ich bemerkte den Schmerz in seiner Stimme. „Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich möchte einfach nur, dass du bei mir bist, egal, was zwischen uns passiert."
„Ich habe Angst vor dem, was mein Vater tun könnte. Er wird es nicht akzeptieren," erklärte ich, die Furcht überkam mich wieder. „Ich will nicht, dass du wegen mir in Gefahr gerätst."
„Ich mache mir keine Sorgen um Lucius. Ich habe gelernt, für mich selbst zu kämpfen, und ich werde dich beschützen, egal was passiert," sagte er fest. Seine Entschlossenheit war beruhigend, aber ich konnte die Sorgen nicht ganz abschütteln.
„Und wenn er dich verletzt?" fragte ich, mein Blick wanderte zum Boden, als ich daran dachte, wie weit Lucius bereit war zu gehen, um das zu bekommen, was er wollte.
„Das wird nicht passieren. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand dir oder mir wehtut," erwiderte er und legte seine Hände sanft an mein Gesicht. „Ich habe dich schon so lange gewollt, und ich bin bereit, alles dafür zu riskieren. Ich will, dass wir zusammen sind."
Nico trat noch näher, und ich spürte seine Körperwärme, die mich wie ein Magnet anzog. Ich konnte nicht anders, als ihm zu vertrauen. Unsere Lippen trafen sich wieder, und dieser Kuss war intensiver, als der erste. Es war, als würde die Welt um uns herum verschwinden, und nur wir beide existierten.
Plötzlich ließ er von mir ab und sah mir direkt in die Augen. „Wenn wir das tun, gibt es kein Zurück mehr, Dylan. Bist du dir sicher?"
Ich holte tief Luft und dachte an all die Ängste, die mich plagen würden, wenn ich diese Entscheidung traf. Aber ich wusste auch, dass ich mich nicht länger vor meinen Gefühlen verstecken konnte. „Ja. Ich bin mir sicher, Nico. Ich möchte mit dir zusammen sein. Aber wir müssen aufpassen. Wir müssen vorsichtig sein."
Er lächelte, und ich konnte die Erleichterung in seinen Augen sehen. „Das ist alles, was ich hören wollte."
Nico umarmte mich, und ich fühlte mich in seinen starken Armen geborgen. „Wir werden das gemeinsam durchstehen. Ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas zwischen uns steht. Nichts und niemand."
Ich schloss die Augen und genoss die Wärme seiner Umarmung. Es war schwer zu glauben, dass ich in einem Moment so viel Hoffnung und Angst gleichzeitig fühlen konnte. Aber in Nico fand ich eine Verbindung, die mir half, all die Unsicherheiten in mir zu überwinden.
„Komm, lass uns zurückgehen. Wir müssen den anderen sagen, dass wir zusammen sind," schlug Nico vor, während er mich sanft losließ. „Ich möchte, dass sie wissen, dass du mir wichtig bist."
„Warten wir einen Moment," bat ich und sah ihm in die Augen. „Ich will nicht, dass Ragnar oder jemand anderes das erfährt, bevor wir bereit sind. Lass uns zuerst für uns selbst sicherstellen, dass das echt ist."
„Einverstanden. Aber wir müssen auch darauf vorbereitet sein, dass sie es herausfinden. Sie werden nicht einfach still sein," sagte er und grinste schelmisch.
„Das wird ein großes Drama geben, das weiß ich jetzt schon," antwortete ich und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Aber lass uns dafür sorgen, dass wir es schaffen. Egal, was kommt."
„Genau! Wir schaffen das! Und bis dahin...", begann Nico und beugte sich wieder zu mir. Diesmal war sein Kuss zärtlicher, voller Hoffnung und Versprechen.
Ich wusste, dass die kommenden Tage herausfordernd sein würden, aber mit Nico an meiner Seite fühlte ich mich bereit, die Welt zu konfrontieren. Und während ich in seinen Armen war, wusste ich, dass ich endlich den ersten Schritt in Richtung meiner eigenen Wahrheit gemacht hatte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top