track 14


Disc 3
Track 14 - Better Than Words
» someone like you, always be my baby «
LOUIS
im dritten Jahr nach der Trennung von One Direction

Briana drehte sich ein weiteres Mal zu mir um. "Und wenn du für ihn kochen solltest, dann mach auch bitte etwas Frisches. Du weißt schon, indem du zum Supermarkt gehst, Lebensmittel kaufst und sie dünstest oder anbrätst und nicht einfach irgendeines deiner ... Fertiggerichte aufwärmst", wies sie mich hin und verzog dabei verächtlich die Lippen. Ich verdrehte daraufhin genervt die Augen. "Klar, was immer du sagst, Briana. Ich schaff' das schon. Sogar ohne deine Hilfe."

Widerwillig trat sie aus der Tür, zog diese langsam zu und ließ mich mit Freddie auf dem Arm zurück. Seine großen blauen Augen blickten erwartungsvoll zu mir hoch, sein warmer Atem kitzelte an meiner Halsbeuge. Ich hatte ihn dabei so fest an meine Brust gedrückt, dass ich sicher war, dass er meinen Herzschlag spüren musste.

"Also gut, Kumpel", seufzte ich, währenddessen ich ihn vorsichtig auf dem Boden absetzte, "was wollen wir zwei heute machen?" Ich ließ meine Finger aus seinem Griff gleiten und strich ihm ein paar seiner blonden Haare zurück. Er war schüchtern, das hatte mir Briana mindestens ein Dutzend Mal erzählt. In Anbetracht dessen, wie still er dasaß und nicht versuchte, meinem Blick auszuweichen, nahm ich jedoch an, dass er schlichtweg ruhig und darüber hinaus wirklich tapfer war.

Ich konnte nicht anders, als dazustehen und ihn anzuschauen. Obwohl das Haus bei Weitem noch nicht fertig eingerichtet war, erfüllte Freddie es durch und durch mit Leben. Tatsächlich war das einzige Zimmer, das bereits fertig war, seins. Ich hatte mich wochenlang damit rumgeschlagen, die Möbel aufzubauen und den Raum zu dekorieren. Ich hoffte wirklich, dass es ihm genauso gut gefiel wie mir. Denn letztendlich war alles, was ich wollte, dass er stolz darauf war, mich seinen Vater nennen zu können.

Nachdenklich kratzte ich mich an der Stirn. "Deine Mama hat mir erzählt, dass du gerne Lego spielst, stimmt das?", fragte ich Freddie, woraufhin er leicht nickte und mir somit ein Lächeln auf die Lippen zauberte. "Das ist großartig. Ich habe mir ein paar richtig abgefahrene Sets gekauft, willst du sie sehen?", schlug ich dann vor. Als ich mir beim Reden selbst zuhörte, kam ich mir unglaublich bescheuert vor. Freddies Wangen hingegen schimmerten rosig auf und seine Milchzähne bissen frech über seine Unterlippe.

"Super. Sie sind in deinem Zimmer, komm, ich zeig' sie dir", sagte ich und nahm ihn erneut auf den Arm. Ich ging mit ihm durch den Flur zur Treppe und spürte, wie seine Finger über die cartoonartigen Tattoos auf meinem Unterarm strichen. "Sind die echt?", hörte ich plötzlich Freddies süße, unschuldige Stimme zu mir flüstern. Für einen Moment vergaß ich, wie es funktionierte, zu atmen. Ich blieb inmitten des Treppenhauses stehen und blickte auf Freddie hinab, der mit dem Zeigefinger die Konturen meiner Tätowierungen entlangfuhr. Ich schluckte und nickte danach bestimmt. "Das sind sie. Gefallen sie dir?", fragte ich, woraufhin er begeistert zu mir aufsah. "Die sind echt cool. Kannst du mir auch eines machen?"

Zunächst zog ich verwirrt die Augenbrauen zusammen, doch dann wurde mir klar, dass er wahrscheinlich diese abwaschbaren Kindertattoos meinte, die früher immer bei diesen Kaugummis gratis mit dabei gewesen waren. "Natürlich. Das nächste Mal, wenn wir beide zusammen abhängen, legen wir eine kleine Tattoo-Session ein." Daraufhin wurde Freddies Grinsen noch breiter, wodurch sich kleine Grübchen auf seiner Haut abzeichneten.

Wenige Sekunden später gingen wir durch den hellen Vorraum direkt auf sein Zimmer zu. Ich spürte, wie mein Herz erneut viel zu schnell zu schlagen begann, als ich meine Hand auf die Türklinke legte. Ich fragte mich, wie Freddie wohl reagieren würde. Ob er vor Staunen die Augen weiten oder stattdessen enttäuscht zu mir aufschauen würde. Kurzerhand drückte ich die Tür Klinke hinab. Ihm wird es schon gefallen, redete ich mir schließlich ein.

Das nächste, was ich hörte, war ein staunendes Woah. Ich nahm wahr, wie Freddie sein Gesicht in alle Richtungen wandte. Sein Blick glitt von der hohen Fensterscheibe zu den Roboterpostern, die ich mit etwas Tesafilm über seinem Bett geklebt hatte. Durch das Sonnenlicht strahlte das Zimmer in all seinen schönen blauen und gelben Farben. Es war ein klischeehaftes Jungszimmer und ich wusste, dass Briana bei dessen Anblick beide Hände über ihrem Kopf zusammengeschlagen hätte. Doch Freddie schien begeistert zu sein. Alles andere war unwichtig.

Er sprang mir förmlich aus den Armen und lief direkt zu dem Stapel an Legosets, der auf dem großen Teppich lag. "Sind das alles meine?", fragte er dann ungläubig. Ich schob grinsend meine Hände in die Hosentaschen, währenddessen ich ein wenig auf ihn zuging. "Ja. Jedes einzelne davon." Voller Stolz beobachtete ich, wie Freddie durch die Kartons wühlte. Es waren nicht die Sets mit diesen übergroßen Bausteinen für Kleinkinder, die Briana immer kaufte. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, solche zu kaufen, hatten sich meine Beine am Ende des Tages in die Star-Wars-Abteilung verlaufen. Die Sets dort waren zwar erst für Kinder ab zwölf Jahren, aber solange ich auf Freddie aufpasste und Briana nichts davon erfuhr, sprach da meiner Meinung nach nichts dagegen.

Allerdings schienen die Sternenjäger und Abfangjäger meinen Kleinen ein wenig zu überfordern. Ich senkte mich neben ihm auf die Knie, "das ist von Star Wars, das sind Filme, die im Weltraum spielen. Du kennst sie wahrscheinlich noch nicht, aber eines Tages wirst du voll drauf abfahren, glaub mir." Daraufhin nahm ich ihm das Paket, das er in den Händen hielt, ab und deute mit dem Zeigefinger auf die Verpackung. "Das hier ist zum Beispiel ein Sternenzerstörer. Das ist mehr oder weniger ... ähm ... ein Raumschiff, in dem ganz viele Geschütze eingebaut sind. Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen beängstigend. Eigentlich ist das Ding aber ziemlich cool. Willst du es mit mir bauen? Dann kann ich dir ja zeigen, was es so alles drauf hat."

Als ich begann, das Paket aufzureißen, bemerkte ich, wie Freddie ein Stück weiter zu mir rutschte. Seine winzigen Hände umklammerten meinen Oberarm und sein Kinn kuschelte sich in den Stoff meines Shirts. Es war ein unglaublich fremdes Gefühl und doch kam es mir so vertraut vor. Es fiel mir nur schwer, mich von seinen Berührungen weg wieder auf das Paket zu konzentrieren.

Einen Moment später fielen zwei mit Lego gefüllte Plastiktüten aus der Packung auf den Teppich. Freddie schnappte aufgeregt nach Luft und beugte sich über die Tüten.  Nachdem er mich losgelassen hatte, konnte ich noch immer seine süßen Berührungen auf meiner Haut spüren. Unbewusst fuhr ich mit meinen Fingern darüber.

Währenddessen drehte Freddie eine der beiden Plastikverpackungen hin und her. "Das sieht schwierig aus", meinte er dann, aber ich schüttelte lediglich den Kopf und fischte ein Heft aus der Verpackung. "Hier ist die Anleitung. Solche kennst du doch bestimmt, oder?" Er nickte zaghaft. "Ich weiß, das Set ist ein wenig zu schwer für dich, um es allein zusammenzubauen. Aber ich bin da und werde dir helfen. Ich werde dir die richtigen Steine raussuchen, sie mit dir richtig zusammensetzen und falls wir am Ende eine völlig andere Figur herausbekommen sollten, bauen wir sie einfach wieder auseinander und fangen von vorne an. Egal, was du machst, ich bin hier und wir schaffen es gemeinsam. Du kannst immer auf mich zählen", sprach ich ihm zu.

Das war der Moment, in dem das Funkeln in Freddies Augen wieder aufleuchteten. Erneut sah mit diesem breiten, süßen Lächeln zu mir auf und gab mir das Gefühl, vollkommen machtlos zu sein. Eine Zeit lang sahen wir einander einfach nur an. "Okay?", fragte ich ihn abermals. Ich wollte wirklich, dass er wusste, wie sehr ich für ihn da war und wie viel er mir bedeutete. Auch wenn ich nicht gerade gut darin war, das anders auszudrücken als mit Metaphern über Star-Wars-Lego. Aber er war ein schlauer Junge. Ich wusste, dass er verstand, worauf ich hinaus wollte.

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