Halbzeitpause - Kapitel 1

Das Herz pochte schnell in Lucas' Brust, als er beschleunigte. Sein Gegner täuschte links an, spielte mit der Außenseite den Ball rechts, doch Lucas erwischte diesen mit dem eigenen Spann und spielte ihn zu seinem Mitspieler, sodass ein Gegenangriff erfolgte. Sie stürmten gemeinsam auf das gegnerische Tor zu.

Ein lauter Donner erklang und der leichte Nieselregen wurde stärker. Das Trikot klebte bereits an seinem Oberkörper und er war schon bis auf die Unterwäsche durchnässt. Logan passte ihm den Ball zu und er dribbelte an einem Gegner vorbei. Nur noch zwei weitere. Er passte wieder zu Logan zurück und lief sich frei.

Es war wie im Lehrvideo. Logan passte den Ball in die Mitte, wo Lucas ihn annahm. Dann holte er aus und schoss auf das Tor, das nur von dem Torwart bewacht wurde. Leider rutschte sein linker Fuß zur Seite, der Ball geriet ins Schlingern und der Torwart konnte ihn noch mit den Fingerspitzen abwehren. Mit voller Wucht knallte Lucas auf den schlammigen Boden.

Ein weiterer Blitz bahnte sich seinen Weg über den Himmel und der Himmel öffnete seine Schleusen. Der Schiedsrichter pfiff und kündigte die Halbzeitpause an. Sie lagen zurück und Lucas hatte den Ausgleichtreffer vergeben. Scheiße.

Wütend stampfte er in die Umkleide, riss sich das Trikot herunter und pfefferte es auf die Bank.

„Lucas, du kannst nichts dafür. Leon ist ebenfalls ausgerutscht, das sind keine normalen Bedingungen", versuchte ihn Logan aufzumuntern. Doch es brachte nichts, er hatte versagt.

Der Trainer kam in die Kabine und verkündete laut: „Das Spiel wird ausgesetzt, bis der Regen aufhört. Es wurde sich auf eine zunächst einstündige Pause geeinigt. Duscht euch und ruht euch aus."

Lucas zog sich die Kleidung und Schuhe aus und ging in die Dusche, um den Schlamm und Dreck abzuwaschen. Das heiße Wasser tat seinen Muskeln gut, entspannte sie, doch er war immer noch wütend auf sich selbst. Die anderen verließen nach und nach die Dusche, doch Lucas blieb stehen, ließ das Wasser über seinen Körper rinnen. Bald war er allein und stellte seufzend den Hahn ab. Mit einem Handtuch um die Hüften ging er zurück in die Umkleide und öffnete seinen Spind.

„Du hast verloren", sagte eine weiche Stimme von hinten.

Lucas drehte sich zum Türrahmen um und starrte in zwei hellgrüne Augen. Diese gehörten zum absolut heißesten Mann, den er jemals in seinem Leben gesehen hatte. Er war etwas kleiner als Lucas, der 1,85 m groß und breit gebaut war, und hatte im Gegensatz zu ihm helle Haut und blonde Haare. Lucas' kurze braune Haare und braune Augen waren dagegen langweilig. Mason war drei Jahre älter als Lucas, der vor einem Monat fünfundzwanzig geworden war. Man könnte meinen dieser Mann wäre ein Engel, doch das war er nicht. Er war ein Teufel im Engelsgewand.

„Hallo Mason. Noch ist es nicht vorbei."

Mason lief langsam auf Lucas zu, bis er kurz vor ihm stand. Er legte seine Hand auf Lucas' muskulösen Bauch und kam ihm ganz nahe.

„Die Abmachung war klar", flüsterte Mason mit einem dämonischen Lächeln. Lucas war wie hypnotisiert von den grünen Augen. Himmel.

„Komm in den Behandlungsraum, sofort. Und wage es nicht, dir etwas anderes als dieses Handtuch anzuziehen", sagte der Teufel, drehte sich um und ging.

Lucas packte sein Ersatztrikot und Schuhe in die Tasche und leistete Masons Anweisung Folge. Auf dem Weg begegnete er niemand, zum Glück war es nicht weit entfernt. Er ging durch den Gang mit der Tasche über der Schulter und bog in den Raum ab, in dem der Teufel auf ihn warten würde.

Er betrat den Raum und schloss die Türe. Links war ein kleiner Schreibtisch und direkt vor ihm eine Massageliege, die mit einem Vorhang verdeckt werden konnte. Mason war auf der rechten Seite bei einem weiteren Tisch und bereitete etwas Öl vor. Er war komplett in weiß gekleidet, wie es sich für einen Physiotherapeuten gehörte, denn das war er. Er war der Physiotherapeut und Masseur der Mannschaft, doch keiner für die Entspannung. Er hatte eine medizinische Ausbildung und behandelte die Spieler nach den Spielen, um Verletzungen vorzubeugen oder zu erkennen.

„Schließ die Türe ab und leg dich auf die Liege", sagte Mason, ohne ihn anzuschauen.

Seufzend gehorchte Lucas und platzierte sich mit dem Rücken auf der Liege, nur ein Handtuch um die Hüften. Mason kam mit einer kleinen Schale und hochgekrempelten Ärmel zu ihm und stellte diese auf einem Tischchen neben der Liege ab. Dann zog er den Vorhang zu und sie waren ganz alleine, versteckt.

Lucas musste sich zusammenreißen, denn Mason war, wie bereits gesagt, der absolut heißeste Mann, den er je gesehen hatte. Doch das galt nicht nur für Lucas. Es gab Gerüchte, dass einige Spieler aus seiner Mannschaft etwas mit ihm hatten, oder er sie umgedreht hatte. Alles Quatsch, denn dieser Mann konnte jeden haben, doch sein Job war ihm heilig. Vielleicht hatte ihn aber noch nie jemand in Versuchung führen können. Lucas würde Schweigen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top