31. Kapitel

Da stand ich also, in der kalten und dunklen Seitenstraße. Meine Nerven waren bis zum zerreißen gespannt, hier stand ich, Dean der Lockvogel. Ich sah hoch zu den etwas niedrigeren Dach, wo im Schatten eines Schornsteines Claire saß. Ihr Bogen war bis zum Anschlag gespannt, sie war vorbereitet. Glaube ich sollte keine Gedanken daran verschwenden, dass wenn sie nicht rechtzeitig schoss...ich musste schlucken, jap dann war ich gegrillt. Es gab ja noch einen Plan B. Ich sah nach rechts, wo Luca in einer Dachluke mit Tessa saß...sie bestimmten über mein Leben. Ein Metallseil war um meine Hüfte geschlungen, welches über ein paar Rollen, die man eigentlich zu Hochziehen von Ware nutze, gespannt war. Genau Plan B, war also, dass ich hoch gezogen wurde und wie ein Pinata da oben hing. Luca saß also an dem Seil und Tessa hatte eine Armbrust in der Hand. War es fies, wenn ich nur Claires Schusskünsten vertraute? Ich meine sie wurde damit groß, Tessa nicht. Stuart saß in der Nähe von Claire, glaube sie wollte ihn unter Kontrolle haben, bevor er irgendetwas Dummes tat und den ganzen Plan vereitelte. Tja, wenn alles schief ging war nur ich, der sein Leben lassen musste. Was konnte ich schon dafür, dass die Feuerteufel mich ausgerechnet als ihr Opfer an sahen, das ich sie am meisten anzog? 

Ein Windzug wehte durch die Seitenstraße  und meine Nackenhaare stellten sich auf. Es war soweit. In dem Wind lag der Geruch von Rauch, nur ganz ganz leicht war dieser Geruch zu riechen. Ich merkte wie sich mein ganzer Körper anspannte und alles in mir schrie, dass ich mich verwandeln sollte, aber ich durfte nicht. Sonst würde Plan B scheitern, da ich als Wolfsgestalt aus der Seilschlinge rutschen würde. Plötzlich hörte ich leise und stumpfe Hufe, die sich über den Asphalt bewegten. Sie waren hier. Ich schluckte und griff an meinen Gürtel, wo der Dolch steckte. Sonst war ich unbewaffnet und der Dolch würde mir bei einer Eskalation nicht fiel helfen, außer wenn ich mich selbst umbringen wollte. Die Straßenlaterne, unter der ich stand, und von welcher das Licht eh schon sehr schwach war, flackerte. Sie flackerte nochmals ein letztes Mal auf, bevor sie völlig aus blieb. Tessa meinte, dass von den Feuerreitern eine so extreme Energie aus ging, dass viele mit Strom funktionierende Geräte überbelastet werden und somit durchbrennen. Und genau das war gerade mit der Straßenlaterne passiert...sie waren also in nächster Nähe und ich war so gut wie blind.  Ich spürte den heißen Atem des Pferdes, welches nur aus  schwarzer, verbrannter Haut bestand,die nur an ihren Knochen klebte.Das Pferd stand  gut einen halben Meter hinter mir und ich verspannte mich noch mehr. Ich wagte es mich nicht umzudrehen und in die roten Augen seines Reiters zusehen, der ebenfalls nur aus schwarzer, verbrannter Haut und Knochen bestand über seinen Schulter hing wahrscheinlich ein Schwarzes ebenfalls mit Löchern durchzogener Mantel. Wo waren die anderen drei? Plötzlich entwickelte sich Feuer, genau vor mir auf dem Asphalt, wo nun zwei weitere Feuerreiter erschienen. Sie standen mitten im Feuer, welches so heiß war, dass das Blut, wenn man hinein trat sofort anfing zukochen und die Haut von seinen Knochen verkohlte. Die Feuerreiter hatten die selbe Temperatur, sodass ein Nahkampf ausgeschlossen war, außer wenn man einen qualvollen Todes sterben wollte. ,,Ihr seit nur zu dritt? Will der Andere sich etwa das große Spektakel entgehen lassen, wie ihr mich flambiert?", fragte Dean und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. ,,Niemand würde das wollen, weil das echt Film reif werden würde", meinte plötzlich eine, mir viel zu bekannte, Stimme. Ich biss mir auf die Zähne, wenn sogar sie sich aus ihrem Versteck getraut hatte, ging hier etwas gewaltig schief. Sie trat elegant aus dem Feuer. Die Flammen, die sie eigentlich umbringen müssten, taten ihr kein Bisschen, sondern berührten ihre Haut, als wären diese angenehm warm. Ihre Kapuze hing ihr wie immer tief ins Gesicht, dass man nur ihre schmalen Lippen sah, welche sich zu einem ironischem Lächeln verzogen hatten. ,,Aber anscheinend, hast du auch Publikum mit gebracht", lachte sie und machte eine Handbewegung, die die Dächer der Seitenstraße mit einbezog. Ich hörte wie Clairè die Sehne ihres Bogens noch ein Stück spannte, auch wenn ich wusste, dass ich nicht alleine war, standen meine Chancen nun nich geringer als vorher. ,,Soll ich mich jetzt geehrt fühlen, dass du mich persönlich töten willst und die Drecksarbeit nicht wie immer an deine verkohlten Schoßhunde abgibst?", fragte ich und egal wie sehr ich auch versuchte das Zittern meiner Stimme zu unterdrücken, es gelang nicht. ,,Glaube mir, ich würde mir nie entgehen lassen, dich nicht eigenhändig umzubringen", meinte sie lachend und kam näher nun stand sie nur noch einen halben Meter von mir entfernt. Sie hob ihren Blick, sodass sie mir direkt in die Augen sah, ihre Augen waren glühend rot, was einen riesigen Kontrast zu ihrer perlweißen Haut war. Ihre Haare waren kohlschwarz. Einen Drudenfuß war in ihre Stirn geritzt und ich konnten meinen Blick nicht davon wenden. ,,Aber jetzt mal im Ernst, wir müssen nicht keine unnötigen Opfer hinterlassen, sondern nur wir beide...niemand sonst", sagte sie ruhig und ich konnte rein gar nichts dagegen machen, als würde sie mich nur mit ihren Anblick fesseln. Machte sie einen Schritt nach rechts und griff nach dem Metallseil, an welchem ich angebunden war und riss es mit ihren Händen auseinander. ,,Nur wir beide, Dean. So wie in deinen Träumen", raunte sie mir zu und plötzlich hörte ich einen Pfeil durch die Luft zischen, jedoch war es zu spät. Sie hatte nach meinem Handgelenk gegriffen und alles um mich wurde schwarz, als wäre ich in Ohnmacht gefallen. Ein wohliges Gefühl durch drang mich, als wäre meine ganze Angst verschwunden und als hätte ich nie irgendwelche Sorgen gehabt. Ich wusste nicht ob ich lag oder noch immer stand, aber ihre kalte Hand an meinem Handgelenk war verschwunden. Die letzten Worte, die ich von dem Mädchen gehört hatte waren ,,Nun tötet sie alle!", diese Worte schallten in der Dunkelheit umher und drangen auf mich ein, als wollten sie mich dazu zwingen auf zu wachen und der Realität in die Augen zu sehen.

Als ich meine Augen aufschlug befand ich mich wieder in dem weißen Nirgendwo, wo ich sie schon des Öfteren getroffen hatte. ,,Träume ich?", fragte ich ruhig und drehte mich langsam im Kreis, jap ich war wieder im weißen Nirgendwo. ,,Nein. Wo wir uns befinden, ist ziemlich zwischen Leben und Tod...du kannst es natürlich so nennen wie du willst", erklärte sie und ich drehte mich in die Richtung aus welcher die Stimme kam. ,,Und wie genau hast du uns beide hier her gebracht? Ich meine durch dich bin ich das erste Mal hier", sagte ich skeptisch. ,,Ach ja, dass war ein genialer Schachzug von mir um ehrlich zu sein auch der, weshalb das hier alles ins Rollen gekommen ist. Meinst du Wade findet seine Zutaten für seine Drogen einfach so auf der Straße?", fragte sie und ihr teuflisches Lächeln schlich sich wieder auf ihre Lippen. ,,Also willst du mir sagen, dass du ihm die Drogen verkauft hast? Und ihn dazu gebracht hast, dass er sie mir gibt?!", fragte ich empört, jedoch auch wenn ich wusste, dass ich auf diese Tatsache wütend wäre, war ich es nicht...als ob irgendwas in meinem Körper jegliche Emotionen verdrängt. ,,Eine bestimmte Zutat habe ich ihm verkauft und ihn die Nase lang gemacht, wie gut diese sich doch als Rauschmittel eignete. Das er dich ausgerechnet als Versuchskaninchen nutzt, war reiner Zufall, aber ein Jackpot für mich. Die Zutat hat mir ermöglicht in deine Gedanken einzudringen, zumindest so weit, du mich gelassen hast", erklärte sie und schritt langsam auf mich zu. ,,Ah...was ich mich frage, wieso du nicht Tyler und gar Haily genommen hast. Es wäre doch viel logischer gewesen, um deinen Vater zu rächen", sprach ich es aus, was mir schon seitdem ich ihre Augen gesehen hatte auf der Zunge lag. Sie hatte die selben Augen wie Darkness sie hatte und sie sprach genauso wie er es tun würde. ,,Du weißt es also nicht. Tessa hat es dir nicht gesagt", meinte sie erstaunt und sie schien darüber leicht amüsiert. ,,Was sollte ich wissen? Ich bin kein Alpha und kann auch nichts besonders...ich bin normal", sagte ich und ihr Blick wurde immer amüsierter. Sie schob ihren rechten Ärmel hoch und holte ein Messer hervor. ,,Wenn du so normal bist, kann ich doch bestimmt etwas von deinem Blut abbekommen", sagte sie und ich sah sie skeptisch an. ,,Was soll denn der Scheiß? Ich geb dir doch nichts von meinem Blut", knurrte ich jedoch fuhr plötzlich ein starker Schmerz durch meinen Körper, sodass ich langsam zu Boden sank. Meine Hände schloss ich zu Fäusten und schrie vor Schmerzen auf. Es fühlte sich an, als ob ich von alles Seiten mit Messern durchbohrt wurde und mir jemand all das Leben, was in mir steckte, aus mir heraus saugen wollte. ,,Du bist kein richtiger Alpha, dass stimmt. Aber dafür bist du etwas anderes, was viel stärker ist", raunte sie mir zu und ging langsam auf mich zu. Sie griff hart nach meinem Kinn und hob es an. Ich sah sie durch zusammen gekniffene Augen an und mein Atem zitterte, da jede Zelle in meinem Körper schmerzte. ,,Verabschiede dich von dieser Welt, Clackson. Und bete, dass Stuart tot ist...sonst wird ihm und deinem Freunden schlimmeres durch mich passieren", sagte sie mit einem Lächeln, bevor ich etwas kaltes an meiner Pulsschlagader spürte. Danach wurde alles schwarz, nur noch mein erstickter Schrei schalte durch das weiße Nichts, bevor ich nichts mehr spürte.

Henrys PoV

Als ich sah, dass Dean auf dem Asphalt zusammenbrach und der Körper des Mädchens vollkommen verschwunden war, stieß ich mich von dem Schornstein ab, an welchem ich mich lehnen sollte. ,,Wag's dir!", fauchte mich Claire an und zog mich zu ihr, in den Schatten des Schornsteines. ,,Aber Dean! Ich kann ihn da nicht so liegen lassen!", brüllte ich sie an und riss mich von ihr. Ich wusste nicht, was i mich gefahren war, aber ich musste ihn von der Straße holen, sonst würde er sterben. Gerade als ich den Rand des Daches erreicht hatte, gab einer der Feuerreiter einen markerschütternden Schrei aus und ich wurde zu Boden gedrückt. Claire hatte mich zu Boden gerissen und fing an Pfeile auf die Feuerreiter zu schießen. ,,Hör auf, dass Bedürfnis zu haben dich um zubringen!", fauchte sie mich an, während sie einen weiteren Pfeil schoss. ,,Aber Dean!", sagte ich und versuchte mich hoch zudrücken, was jedoch unmöglich war, denn Claire stützte sich mir ihrem Beim auf mir. ,,Blieb liegen", sagte sie knapp und ich konnte nur zu sehen wir die gesamte Straße in Flammen stand, Deans Körper hatte ich aus den Augen verloren und Tränen sammelten sich in meinen Augenwinkeln, jedoch versucht ich sie zu verdrängen. Claires Pfeil durchbohrte einen Feuerreiter, welcher schreiend zusammen brach und zu Staub zerfiel.

Plötzlich lösten sich die Feuerreiter in Rauch auf und ich atmete erleichtert aus. Claire ließ mich frei, jedoch hielt sie mich trotzdem noch am Arm fest. Dean lag immer noch unversehrt am Boden...reglos. ,,Wenn du runter gehst, erschieß ich dich!", zischte sie mir zu und sah sich um, als würde sie spüren, dass es nicht vorbei war. ,,Aber Dean...da unten wird er sterben...wenn er nicht sogar schon...", fing ich an, jedoch konnte ich den Satz nicht zu Ende bringen. Sie seufzte und hing sich ihren Bogen um. ,,Bleib hier. Ich hol ihn", sagte sie entschlossen und kletterte die Backsteinwand herunter. Sie lief rasch über den Asphalt zu ihm und zog ihn hinter sich her, bis zu der Wand gegenüber, wo das durch gerissene Eisenseil hing. Gerade als sie nach dem Eisenseil griff, entflammte wieder beide Seiten der Seitenstraße. Diesmal waren es zwei Stück, welche in einer enormen Geschwindigkeit auf sie zu ritten. Sie hievte Dean hoch und band das Eisenseil um seinen Oberkörper, jedoch schaffte sie es nicht bevor sie einer der Feuerreiter erreicht hatte. Sie griff nach ihrem Dolch und warf ihn in Richtung des Reiters. Es traf sein Pferd und beide brachen zusammen, jedoch ohne sich aufzulösen. Der zweite Reiter hatte sie fast erreicht und ein Pfeil wurde auf ihn geschossen, jedoch diesmal von Luca, welcher ebenfalls über dem Geschehen saß. Der Pfeil verfehlte den Reiter und der zweite Reiters, wessen Pferd verwundet war richtete sich auf. Anscheinend konnten sie auch ohne ihre Pferde. Er zog etwas wie eine Mischung aus Schwert und Sperr und lief auf Claire zu. Sie zog ihren Bogen, jedoch hatte sie nicht vor ihn als Bogen zu benutzen, sondern hielt ihn so, als würde sie mit ihm die Waffe des Reiters ab wehren wollen. Tessa kletterte die Eisenleiter herunter, die an ihrer Wand befestigt war und eilte zu dem immer noch reglosen Dean. Luca schoss weitere Pfeile auf den Feuerreiter mit Pferd, welche in jedoch nur leicht streiften oder ganz verfehlten.

Ich spürte den heißen Atem eines Pferdes in meinen Nacken und ich drehte mich ruckartig um. Der dritte und letzte Feuerreiter war eingetroffen. Er hob seine Waffe, die Selbe, die auch der andere Feuerreiter hatte, und ich konnte mich gerade noch zur Seite werfen, bevor sie mich getroffen hätte. Sie bohrte ein Loch in das Flachdach und ich fing an zu rennen, auch wenn ich wusste, dass der Reiter mich einholen würde, jedoch wollte ich wenigstens etwas abstand zwischen uns beide bringen. Ich kletterte auf ein etwas höheres Dach und merkte wie alles von meinem Körper anfing zu zittern, aber genau das musste ich verdrängen, eines, was ich in der letzten Zeit hier gelernt hatte, war das die Wolfsgestalt gegen diesen Gegner eher negativ war als positiv, weil man gegen die Feuerreiter nicht im Nahkampf gewinnen konnte. Das Dach, auf welchem ich hier stand, war anscheinend älter, da an die Metallrohre, welche sich über das Dach und die Schornsteine verteilen, starker Rost hing. Ich war so sehr damit beschäftigt meine Umgebung zu betrachten, dass ich über eines der Rohre fiel und einen Meter über den Boden schlitterte. Meine Hose riss an den knien auf und ich blutete, aber das war mein kleineres Problem, da ich hingefallen war, hatte mich der Reiter nun vollkommen eingeholt und hob seine Waffe. Ich rollte mich wieder zur Seite und die Waffen verfehlte grade so meinen Kopf. Mein Halstuch blieb an dem groben Untergrund hängen und meine Halswunde wurde frei. Die kalte Luft tat daran weh, aber ich ignorierte den ziehenden Schmerz. Ich rappelte mich auf und rannte hinter einen Schornstein. Der Feuerreiter zog seine Waffe aus dem Stein und ritt diesmal langsamer auf mich zu, wo bei er mich mit seinem leeren Blick fixierte. Der Schornstein fing Feuer und ich kam aus meinem Versteck. Ich ging langsam rückwärts, um ihn im Auge zu behalten, denn ich wollte ihm nicht ein weiteres Mal den Rücken zukehren. Seine knochige Hand umschloss fest den Starb mit der bedrohlich aussehenden Spitze, welche im Mondlicht leicht glitzerte. Die Hufe des Pferdes brannten in das Dach schwarze Hufabdrücke. Ein kleiner Blick über meine Schulter reichte, um zu sehen, dass das Rohr, über welches ich eben gestolpert war, sich aus seiner Befestigung gelöst hatte, meine einzige Chance. Ich lief etwas schnell und zog an dem Rohr, jedoch war ich zu schwach, weshalb es sich nur ein kleines Stück mehr lockerte. Ich seufzte verzweifelt auf und warf dem Feuerreiter einen raschen Blick zu, welcher nur noch wenige Meter von mir entfernt war. Ich riss so stark ich konnte an dem Rohr und hoffte, dass es sich löste, sonst wäre ich verloren. Es gab ein Knacken und das Rohr löste sich vollkommen von seiner Befestigung, gerade rechtzeitig, da der Reiter gerade mit seiner Waffe auf mich einschlagen wollte, ich hob das Rohr an und die Waffe und das Rohr prallten zusammen. Ich schrie auf, da die Waffe, anscheinend ebenfalls koch heiß war, und somit das Eisenrohr, ebenfalls anfing zu glühen. Meine Handflächen schmerzten, aber ich hielt stand, nur so lange, bis ich das Rohr ruckartig drehte und die Waffe aus der Hand des Reiters flog. Schlagartig griff ich an meinen Gürtel, wo ein Dolch hing und bohrte dieses in den Hals des schwarzen Pferdes. Schwarzes heißes Blut floss über meine Hand und zog diese schreiend zurück. Meine Hand schmerzte so sehr, dass mir Tränen in die Augen schossen und mir kurz schwarz vor Augen wurde, jedoch konnte ich mir keine Pause erlauben. Das Pferd brach zusammen und ich setzte zum zweiten Dolchstoß an, welcher diesmal direkt in das Herz des Feuerreiters ging. Er schrie auf und griff nach meinem Arm, wo durch extreme Schmerzen durch meinen Körper fuhren. Ich sank ebenfalls zu Boden, jedoch wusste ich, dass der Feuerreiter besiegt war und ich keine Sorge mehr haben musste, wenn ich jetzt zusammen brechen würde. Mein Dolch klirrte auf das Dach und ich landete unsanft auf den Stein.

Deans PoV

Ich schlug meine Augen auf, setzte mich hin und sah Unmengen an Blut um mich herum auf dem weißen Boden, so viel Blutverlust hätte ich niemals überlebt...war ich tot? Und nun für immer hier gefangen? Im weißen Nirgendwo? Eine warme Hand griff nach meiner Schulter und ich zuckte zusammen. Ich hatte gedacht, der Tod war einsam...wieso war ich also nicht allein? War es mein Vater? Der mich nun berühren konnte, weil ich genauso tot war wie er? ,,Es ist vorbei", sagte die Stimme leise, aber es war nicht die Stimme von meinem Vater, sondern die von Tessa. Ich drehte mich erschrocken um und da in die warmen Augen von hier. ,,Bist du auch tot?", fragte ich erschrocken und stand auf. ,,Nein Dean...wir leben beide, nur sind wir eben in dieser Zwischenwelt, wo dich Darkness Tochter immer hingebracht hat", meinte Tessa ruhig und ich sah an mir herab, an meinen Klamotten hing Blut, aber es war nicht mein eigenes. ,,Wo ist sie?", fragte ich und sah mich um und sah einen Körper, von welchem der Kopf ein Stück weiter weg lag. Ihre roten Augen waren weit aufgeschlagen und starrten ins Leere. ,,Sie war ein Mischling, deshalb konnte ihr das Feuer nichts anhaben", erklärte Tessa und ihre Hand lag immer noch auf meiner Schulter. ,,Dean sie musste sterben, sonst hätte sie sich verwandelt...in das was du bist", rechtfertigte sie sich immer noch in ihrem ruhigen Ton und sah wieder zu ihr. An ihren Wangen heftet Ruß und ihre schwarzen Locken waren leicht angekokelt. ,,Was bin ich denn?", fragte ich und sie legte ihre Hand an meine Wange. ,,Du bist ein Werwolf, aber ein besonderer. Hast du dich nicht gefragt, wieso dir Stuart ohne weiteres folgt? Auch wenn er so abgeneigt gegen uns ist? Du bist sein Alpha, jeden den du mit deinem Biss oder deinem Kratzer verwandelst folgt dir bis in den Tod, egal wie viele Alphas sich dir in den Weg stellen. Bei Tylers Rudel war das anders, sie hätten sich Haily angeschlossen, da sie stärker ist als er, sowas würde bei dir nicht passieren. Jedoch würde dir kein Wolf folgen, denn du nicht verwandelt hast, da du für sie ein normaler Wolf wärst", erklärte Tessa und strich nun über die Wunde an meinem rechten Handgelenk, welche schon langsam anfing zu verheilen. ,,Mit dieser besonderen Alphanatur hätte sie sich ein extrem starkes und treues Rudel aufbauen können...aber eins, was ich nicht versteh, wieso hast du mir das nie gesagt?", fragte ich und sah auf mein Handgelenk. ,,Naja...ich konnte dich bis dahin nicht einschätzen, vielleicht hättest du mit dieser Information Schlimmes angestellt", meinte sie und lachte. ,,Sowas traust du mir echt zu?", fragte ich und so zuckte mit den Schultern. ,,Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern diesen Ort verlassen", sagte ich und sie nickte. Ihr griff um mein Handgelenk wurde fester und dunkelheit umgab uns.

Als ich wieder aufwachte, sah ich in die Augen meines besten Freundes, der mich besorgt musterte. ,,Du Arsch! Ich hab gedacht du bist am abkratzen!", sagte er und boxte mich gegen die Schulter. ,,Das war ich ja auch. Und danke für diese schöne Begrüßung", meinte ich und er grinste mich an. ,,Es lebt", sagte Claire, welche gerade die Eisenleiter hochgeklettert war. Ihre Klamotten waren angekokelt und ein ganzes Stück ihreres blonden Zopfes fehlte. ,,Das wächst nach", kommentierte sie es nur als sie meinen Blick merkte. ,,Aber das Gute an der Sache ist, dass wir gewonnen haben! Die Feuerreiter sind tot und deren Anführerin auch", warf Tessa ein, welche hinter Luca stand, als ob sie nie weg war. ,,Wo ist Stuart?", fragte ich erschrocken und stand ruckartig auf, was mich zum schwanken brachte. ,,Gute Frage...",meinte Luca und richtete seinen Blick auf Claire. ,,Ich hab ihm gesagt, dass er auf dem Dach bleiben soll. Und ich war damit beschäftigt, nicht gegrillt zu werden! Du hättest ja mal ein Auge auf ihn werfen können", sagte sie und funkelte Luca wütend an. ,,Ihm geht es gut. Er liegt auf dem Dach dadrüben. Zwar verletzt, aber er lebt", sagte Tessa und ich lief zu der Leiter. Ich musste zu ihm! ,,Warte kurz", meinte Tessa und hielt mich am Arm fest. ,,Nimm das mit", sagte sie und drückte mir einen Obsidianstein in die Hand. ,,Du weißt, was du tun musst", sagte sie und ich nickte nur und drehte den glatten Stein in meiner Hand.

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