XXXVIII. Nico

Nachdem ich "Pflege magischer Geschöpfe" endlich hinter mich gebracht hatte und Gladius "Diabolo" abgeschüttelt hatte, da dieser Greif ihm die ganze Zeit weiter gefolgt war, machten wir beide uns auf zum nächsten Unterricht. Ich schwieg während des ganzen Weges und dachte an Will. 'Was er wohl gerade macht?' Ich stoppte, als Gladius stehen blieb. "Was ist los?" Er zeigte aus dem Fenster. "Die Wolke da, sieht unnormal aus." Ich kniff die Augen zusammen, doch konnte nichts erkennen. "Ich kann nichts unnormales sehen." "Dann, hab ich mich wohl vertan..." Er schien nicht überzeugt, doch liefen wir weiter. Als wir am Unterrichtszimmer ankamen, war nur noch eine Bank frei und zu unserem Pech, war diese Bank auch noch in der ersten Reihe. "Was haben wir nur für ein Pech." Ich lachte und wir setzten uns vorne hin. "Zum Glück haben wir mit Professor Snape, da wird es wohl nicht allzu schlimm werde." Gladius zwinkerte mir zu und bevor ich etwas sagen konnte, kam auch schon Severus in den Raum. "Hallo Schüler. Wie ihr unschwer erkennen könnt, bin ich dieses Jahr euer Lehrer für 'Verteidigung gegen die Dunklen Künste." Einige der Schüler stöhnten genervt auf und ich verdrehte nur die Augen. "Am heutigen Tag, widmen wir uns den Irrwichten. Kann mir einer von euch sagen, was Irrwichte sind?" Sofort schossen unsere Hände in die Luft. "Mr. Iulius Caesar." "Irrwichte sind Schreckensgespenster, die einem seine größte Angst zeigen, wenn man vor sie tritt. Sie verstecken sich meist überall da, wo es dunkel ist. Zum Beispiel in Schränken, Truhen oder in einem Keller." Er nickte. "Kann mir auch jemand sagen, wie man sie bekämpft." Ich meldete mich "Mr. DiAngelo." "Am effektivsten ist es ihnen als Gruppe entgegenzutreten, da ein Irrwicht dann nicht weiß, was für eine Gestalt es annehmen soll. Eine andere Möglichkeit ist, den Irrwicht ins Lächerliche zu stellen und über ihn zu lachen, dafür wird dann der Riddikulus Zauber verwendet." Scheinbar war mein Bruder mit der Antwort zufrieden und nickte stumm. Er erklärte irgendetwas, jedoch konnte ich mich kaum auf ihn konzentrieren, da mich mein ADHS die ganze Zeit hin und her rutschen ließ. "... jeder von euch nach vorne kommen und sich einem Irrwicht stellen." Augenblicklich blieb ich still sitzen. "Mr. DiAngelo, sie scheinen so voller Elan." Er klatschte in die Hände. "Schön das sie als erster drankommen wollen." Kommen sie doch vor." Ich schüttelte den Kopf und auf meinem Rücken spürte ich die mitfühlenden, aber auch interessierten Blicke meiner Mitschüler. "Das war keine Bitte Mister, sondern eine Aufforderung." Ich stöhnte genervt auf. Jetzt gerade im Moment würde ich Severus nur zu gerne in den Tartarus werfen, jedoch weiß ich ja, dass er das alles nur tut wegen seinem bereits bestehenden Image. Langsam stand ich auf und lief zu meinem Bruder. Dieser zeigte mit seiner Hand auf eine Kiste auf dem Lehrerpult. "Öffne die Kiste und verwende dann den Riddikulus Zauber." Ich nickte und zückte meinen Zauberstab. "Aber Professor," Die Stimme gehörte Ginny. "Sie haben uns den Riddikulus Zauber noch gar nicht beigebracht, wie soll Nico ihn dann anwenden?" Professor Snape winkte ab. "Er weiß wie er geht und ihr werdet lernen, indem ihr zuseht und nun, beginnen sie Mr. DiAngelo." Ich machte einen Schritt auf die Kiste zu und öffnete sie. Ich selbst, hatte keine Ahnung was mir bevorstehen würde, da es vieles gab, wovor ich mich fürchtete. Der Irrwicht nahm verschiedenste Gestalten an und ich stolperte kurz, als ICH vor mir stand. 'Meine größte Angst, bin ich selbst?'  Je länger ich in mein Gesicht sah, desto mehr fing an zu zittern. Ich war es, der Percy und Annabeth in den Tartarus fallen lassen hat. Ich habe dafür gesorgt, dass Bianca gestorben ist, da sie mit unbedingt diese blöde Figur mitbringen wollte."Neeks, der Zauber!" Schnell ich schüttelte den Kopf und dachte an irgendetwas, was den Irrwicht lächerlich wirken lassen würde. "Riddikulus!" Die Klasse fing an zu lachen und ich ebenfalls, als ich vor mir in einem pinken Kleid und neongrüne Absatzschuhen stand. Wenige Sekunden später, war mein Abbild verschwunden. "Gut gemacht Mr. DiAngelo. Setzen Sie sich nun wieder." Ich nickte und setzte mich wieder neben Gladius hin. "Du hast Angst vor dir selbst, oder..." "Scheint so..." "Oder hast du Angst zu versagen?" Es dauerte einige Sekunden, bis ich wirklich verstand was er meinte. "Ich schätze, es ist beides." "Mrs. Slayer, kommen sie vor und versuchen Sie ebenfalls ihr Glück." Ein schwarzhaariges, pummeliges Mädchen lief an uns vorbei und ich konnte sofort ihre Nervosität spüren. "Sie weiß, in was sich der Irrwicht verwandeln wird." Gladius antwortete mir nicht und ich beobachtete sie weiter. Die Kiste öffnete sich und sofort kam eine riesige Spinne heraus. Ein Großteil der Schüler fing an zu schreien und/oder verzogen eine angewiderte Miene. "Riddikulus!" Und auch hier, verschwand der Irrwicht binnen weniger Sekunden. Professor Snape wiederholte den ganzen Vorgang und dabei viel mir auf, dass sich noch immer viele vor Voldemort fürchteten. Zum Schluss hin, war nur noch Gladius übrig und so stand er nun auf und begab sich nach vorne. Er hatte seinen Zauberstab festumschlossen in seiner rechten Hand und strahlte völlige Ruhe aus. Sev öffnete die Truhe und eine schwarze Wolke kam darin zum Vorschein. Es dauerte etwas, bis sich irgendetwas tat und inmitten der Wolke erschien ein goldenes Augenpaar, welche genauso Aussagen wie die Augen der Eidola. Gladius verschränkte die Arme vor der Brust und zeigte keinerlei Reaktion. Erst bei genauerem hinsehen, fiel mir auf, dass er seine Kiefer aufeinanderpresste. "Alls klar bei dir Kumpel?" "Nein, das blöde Vieh wagt es sich tatsächlich..." Ich wollte gerade nachfragen was er meinte, als er auch schon: "Riddikulus!" sagte. Sofort fing ich an lauthals loszulachen. Aus den goldenen Augen wurde ein Samba tanzender Hermes im Schlafanzug, wenn Götter so etwas überhaupt hatten. Das Bild verschwand und Gladius kehrte wieder zurück an seinen Platz. "Okay, machen wir nun weiter mit dem Unterricht..." Der weitere Unterricht verlief ganz unspektakulär weiter und Sev ignorierte unseren Tisch komplett. Gladius schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein, was mich verwunderte, da er, von dem was ich gehört und mitbekommen habe, er stets dem Unterricht interessiert verfolgt, solange er nicht mit mir quatscht. Es fühlte sich wie Stunden an, bis wir endlich gehen konnten, nur um jetzt wieder Flugunterricht zu haben. 'Wenigstens wird diesmal kein gewisser Harry Potter versuchen, uns vom Besen zu werfen.'

Wörter: 1054

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