Vorwort und Prolog
Vorwort
Dies hier ist der zweite Teil meiner Romanserie Halbblut. Derzeit noch in der Rohfassung bis der ebooktext auch von zweiten und dritten Lektorat freigegeben wurde. Dann aktualisiere ich die Probe 😁
Ihr müsst den ersten Teil nicht unbedingt gelesen haben, denn beide Romane sind ineinander abgeschlossen. Jedoch empfehle ich es trotzdem immer, da der zweite Teil natürlich in gewisser Weise auf dem ersten Teil aufbaut.
Aber auch so wünsche ich all meinen treuen Lesern und all denen, die es vielleicht gerade werden viel Spaß bei einem weiteren historischen Roman aus dem mittleren Westen Amerikas um 1876 herum. Es war für mich eine interessante und auch lustige Erfahrung einmal etwas über ein Land zu schreiben über dessen Geschichte ich sehr viel gelesen und auf Bildern und in Filmen gesehen habe. Jedoch ist nichts in dieser Geschichte so jemals wirklich geschehen. Sie ist rein fiktiv
Ich recherchierte, dass es schon Heiratsinstitute oder Vermittlungsagenturen gab, aber ob sie auch tatsächlich so geführt wurden wie diese hier, entzieht sich meiner Kenntnis.
Um die Jahrhundertwende hatten die Frauen aber noch nicht so viele Rechte wie heutzutage, und wenn man keine wohlhabenden oder einflussreichen Eltern hatte wurde man sehr schnell Opfer von Gewalt, Missbrauch und Verschleppung.
Die wenigsten Opfer wurden wieder gefunden, noch hörte man je wieder etwas von ihnen. Aber meine Charaktäre besitzen sehr viel Stärke, Mut und auch den Willen sich anzupassen, um das eigene Schicksal mit viel Glück und auch Kampfkraft zu überleben.
LG
Bea
Prolog
Rednor, Minnesota 1876
Die Schlange war lang, doch er wartete geduldig. Früher am Tag hatte die Squah seines Bruders ihm noch dabei geholfen sich auf dieses Schauspiel, wie die es nannte, vorzubereiten.
Das hieß, er trug ausnahmsweise die Kleidung der weißen Männer und den teuren, schwarzen Hut seines Bruders, der angeblich ein Statussymbol für Wohlstand war und auch so aussah. Er hatte sein Haar, das sonst so lang und frei herabhingen, oder zu zwei Zöpfen geschlungen war am Hinterkopf zu einem einzigen Zopf zusammen gebunden und auch die Adlerfeder, die er sonst immer trug, zum Zeichen, dass er ein tapferer Cheyenne-
Krieger und Enkel von Snake-Eye, dem großen
Schamanen war, abgenommen, weil seine Schwägerin meinte, das sei alles zu viel Medizin und würde zu sehr auffallen, um den Ansprüchen dieses seltsamen Gentlemen zu genügen, bei dem er vorsprechen und den Vertrag abgeben sollte, den Abbygail für ihn ausgefüllt hatte.
Er fühlte sich gerade allerdings sehr unwohl in diesen Sachen.
Die Stiefel waren viel zu hoch, hatten viel zu starres, festes Leder, das seine Füße einschnürrte und das weiße, neue Hemd, das seine Schwägerin ihm ebenfalls aufgezwungen hatte hierfür zu kaufen, kratzte ekelhaft und ungewohnt auf seiner Brust und der Knopf wie auch das geschnürte Band am Hals behinderte ihn beim Schlucken. Zudem waren die Hosen ebenfalls extrem eng geschnitten, da er wohl doch etwas breiter gebaut war, als sein Bruder, der sie ihm vorhin anzuziehen gezwungen hatte. Doch da musste er nun wohl durch.
Das die Weißen immerzu alle so unbequem wie er gerade herumlaufen wollten und es auch noch taten..., dachte er finster den Kopf schüttelnd bei sich und sah sich wieder einmal irritiert in dem dunklen, mit vertäfeltem Holz verkleideten Hoteleingang um.
Die feinen Pinkel der Umgebung trugen hellgraue oder braune Anzüge und lächerliche große oder kleine Schleifchen am Hals. Sie wirkten aufgeregt und ziemlich nervös auf ihn, obschon er den Grund dafür nicht erkennen konnte.
Er selbst stand dagegen still da und beobachtete nur das Treiben vorne am Holztisch, wo der kleine, frettchenhafte Mann mit dem großen Bilderbuch der Ehefrauen saß und lächelnd einen nach dem Anderen die Verträge die er gesten nach allen Seiten hin ausgeteilt hatte, wieder einsammelte.
„Und bringen sie mir eine Blondine mit, eine mit großen Brüsten...", sagte der zuforderst stehende Mann und der Frettchenmann nickte gefällig und schrieb etwas mit seinem Federhalter auf das Blatt, während er schleimig lächelte. „Selbst redend, Sir."
„Ich will eine Brünette....", sagte dann der nächste mit gierigen Augen und beschrieb ebenfalls kurz ausführlich wie sie aussehen sollte, kurvenreich, mehr nicht.
„Haben sie auch rothaarige Rasseweiber im Angebot? - Ich will aber keine alte, fette Vettel haben!", sprach der Dritte nörglerisch. Der Frettchenmann reichte ihm beflissen den Federhalter zu.
„Schreiben sie ihre Asprüche und Wünsche bitte dort im Vertrag nieder, genau so wie sie sein soll Mr. Carter und wir sehen zu, dass wir dann finden was sie gerne haben wollen.", meinte er gönnerhaft und reichlich herablassend. „Meine Herren, nur keine Aufregung, bedenken sie allerdings, dass es einige Zeit dauern kann ausgefallenere Wünsche zu erfüllen. Die Straßen sind schließlich nicht mit rothaarigen unverheirateten Jungfrauen gepflastert, auch nicht dort im Osten!", witzelte der Frettchenmann gekonnt und die Männer brachen in helles Gelächter aus, das dem betroffenen Mann krebsrote Ohren bescherte. Doch er schrieb seine Wünsche noch einmal Gehorsam auf und grinste dann wie blöde, während seine Freunde ihm kameradschaftlich auf die Schultern klopften.
„Es mag seine Zeit dauern... freilich... je wählerischer man ist desto länger muss man warten. Derzeit gibt es vor allem freie Witwen in unserem Kundenstamm. Einige davon auch mit ehelich geborenen Kindern...", sprach der Frettchenmann dann zum nächsten Kunden, der seine Wünsche nur geflüstert hatte. Und sofort verzog der nun auch sein Gesicht.
„Nee... nee! Kinder will ich nicht dabei haben. Die Frau soll mir doch das Bett wärmen und sich nicht um ihre Bastarde kümmern!", empöre er sich finster.
„Sehr wohl, Sir. Doch dann dauert es eventuell etwas länger, wie gesagt. Witwen mit Kindern haben wir derzeit häufiger und je ausgefallener ihre Wünsche an ihre zukünftige Frau sind, desto länger kann es dauern, bis wir die Richtige für sie gefunden haben, Sir. Doch finden werden wir sie... zweifellos.", versprach der Frettchenmann geschmeidig.
Der Mann gab auch dieser Mann endlich seinen Vertrag ab und machte sich davon, die Schlange rückte vor und auch die weiteren Männer gaben alle ihre Verträge ab. Goldsucher, die Glück gehabt hatten, hohe Gesetzesvertreter oder reiche Kaufmänner. Es waren insgesamt fünf die noch vor ihm standen und er war dann auch schon der Letzte in der Reihe.
„Sir!", wandte sich der Frettchenmann der Mr. Lippton hieß nun freundlich lächelnd an ihn und streckte die Hand nach seinem Vertrag aus. Er knallte ihm das Papier mit ausdrucksloser Miene auf den Tisch und dazu auch noch einen kleinen vollen Sack mit Geld.
„Mr. Lippton, mein Name ist Wolf Bainbright.", knurrte er ihn beinahe an, bekam es aber gerade noch hin, ein kurzes grienen hinzuzufügen, dass seine Schwägerin für eine Konversation als unerlässlich ansah und kurz sah er wie es in dem Kopf des Frettchenmannes zu rattern schien.
Bainbright... ja, den Namen hatte er wohl schon mal gehört.
„Mein Bruder Rave fand vor zwei Jahren durch sie seine Abbygail und sie sind beide glücklich und zufrieden.
Nur das sie es von vornherein wissen, ich bin auch ein Halbblut. Und ja das können sie der Dame auch mitteilen, die sie mir schicken wollen, denn ich spiele nicht falsch und ich will keine Frau haben, die mich nicht auch will.", sagte er ernsthaft zu ihm.
„Äh, ...Sir, Verzeihung aber ich denke wirklich nicht..."
„Abbygail war es egal was mein Bruder für Blut hat. Sie wollte nur einen guten Mann. Und mir ist es egal ob sie schon Kinder hat und wie sie aussieht, ob sie dünn oder dick ist, klein oder groß, hässlich oder hübsch. Ich will nur eine Frau zwischen siebzehn und dreißig und sie soll gut kochen können.
Das hier sind eintausend Dollar, Mr. Lippton. Die Bank nimmt keine Wechsel von mir an, um sie dann an sie zu schicken. Also nehmen sie dies als Vorauszahlung. Dafür ist es auch mehr als üblich. Sie können sich den Wechsel ja selbst schicken, wenn sie mit dem Geld nicht herumreisen möchten und es ist mir auch egal ob es länger dauert mir eine Frau zu finden.
Ich bin reich, ein Pferdezüchter und verkaufe an die Armee. Ich besitze fünfzigtausend Dollar. Mehr als genug, um eine Frau glücklich zu machen, ... wenn sie einkaufen gehen will, für ihr Haus und Frauensachen. Also wird sich da wohl sicher eine finden lassen, die bereit ist auch ein Halbblut zu nehmen, Mr. Lippton.
Aber um es ihnen vielleicht noch etwas zu versüßen, für mich suchen zu gehen... Wenn sie es schon in den kommenden drei Monaten schaffen, mir eine Frau zu schicken die mich will, bekommen sie noch einmal fünfhundert Dollar extra von mir, als Prämie. Einer meiner weißen Freunde wird den Wechsel dann an sie verschicken."
Lippton sah ihn merklich erstaunt an und überlegte dann aber blitzschnell. Eintausendfünfhundert Dollar wollte er sich nun wirklich nicht entgehen lassen. Doch eine ehrbare Frau zu finden, die ein Halbblut wollte...
Moment er hatte da eine Idee.
„Sir, wie soll ich sagen... Ich glaube ich könnte bereits die Richtige Frau für sie gefunden haben, na ja, wenn es Ihnen nichts ausmacht dass, besagte Frau nicht... ganz so ehrbar ist wie mein sonstiges Klientel.", zögerte er kurz.
„Eine Hure?", fragte Wolf ihn nur kühl.
„Äh, nein, dass denn doch nicht, Sir. Das würde ich einem ausgesucht reichen Klienten niemals anbieten. Die besagte Frau kommt gerade frisch aus England, Sir, mit dem Schiff. Sie ist leider unverheiratet schwanger geworden und von der Familie ihres letzten Dienstherrn auf ein Schiff nach Amerika gesetzt worden. Sie ist die Tochter einer ausgesucht guten Köchin und gab vor mir an, ebenfalls ausgesucht gut kochen und auch backen zu können, doch ich überlegte bisher noch, sie in meine Kartei aufzunehmen, weil sie schließlich keine ehrenwehrte Witwe ist und noch dazu schwanger... Verstehen sie, Sir? das schreckt viele Männer eher ab.", lächelte er leicht gequält.
„Sie kann also gut kochen und ist auch nicht zu alt?", hakte Wolf noch einmal nach.
„Einundzwanzig Jahre jung, Sir, laut ihrer eigenen Aussage.
Nun ja, recht unscheinbar, zugegeben, eine große Schönheit ist sie leider nicht, doch auch nicht vollkommen unansehnlich, will ich meinen. Immerhin anständig gekleidet und ordentlich frisiert, wie auch versiert in gut gewählter Sprache ..."
„Dann lassen sie sie kommen, Lippton, wenn sie mich ebenfalls haben will.", entschied Wolf kurzentschlossen. „Sie sagen ihr nur vorher ganz eindeutig, dass ich ein Halbblut bin und dass ich erwarte, dass sie das Bett mit mir teilt, das Haus putzt und gut kocht. Wenn sie das dann auch so will nehme ich sie... und sie bekommen ihre Fünfhundert extra, Lippton.", versprach er dem Heiratsvermittler entschieden.
Mr. Lippton lächelte erwartungsfroh und nickte, eifrig zustimmend. Zwei Fliegen mit einer Klappe dachte er bei sich. Die junge Frau war schließlich sehr verzweifelt und würde schlicht jeden nehmen der sie mit dem Bastard in ihrem Bauch ehrbar machen würde. Einen reichen Mann auf jeden Fall.
Außerdem hatte sie ihm letzte Woche erst fünfzehn Dollar gezahlt, nur um überhaupt in seine Kartei aufgenommen zu werden.
Ha, das würde nun also doppelt leicht verdientes Geld sein. Und so viel auch noch von Seiten des Halbblutes. „Ich melde mich per Telegramm, sobald ich in New York angekommen bin, Mr. Bainbright. Dort wohnt die Frau derzeit, Sir. Ich werde ungefähr zwei Wochen benötigen, um dorthin zu gelangen und alles in die Wege zu leiten. Weitere zwei Wochen um sie dann her zu schicken, wenn sie einwilligt hat. Ich denke, es wird mit ihnen beiden gut funktionieren. Sie ist noch jung und sicher anpassungsfähig. Hat Erfahrungen als Hausmädchen und später war sie Beiköchin auf einem großen Gut. Für ihr leibliches Wohl wird demnach sicher demnächst gesorgt sein.
Außerdem wird sie sich sicherlich als zutiefst dankbar erweisen, dass sie sie nun ehrbar machen, Sir.", schmeichelte er seinem Klienten noch einmal schmalzig lächelnd. Wolf nickte nur wieder kühl und nannte ihm die nächste Poststelle und den Namen eines weißen Freundes, an den Lippton das Telegramm senden sollte. „Bei mir auf der Ranch würde es nicht ankommen.", erklärte er dem Heiratsvermittler finster.
„Sehr wohl, Sir.", flötete Lippton und griff nach dem Sack mit den Tausend Doller, den der halbe Indianer ihm mitgebracht hatte. Wirklich, dachte er wieder. Das war heute äußerst leicht verdientes Geld.
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Hallo Ihr Lieben,
Da bin ich wieder mit meinem neuen Roman... ja ich weiß noch mit Abwartecover. Das richtige bekomme ich erst Ende April ich kann das Buch hier auch nicht im Ganzen veröffentlichen, da es demnächst in den Handel kommt. Aber ich möchte euch zumindest schon mal die Leseprobe von Halbblut Grey-Wolf zur Verfügung stellen. 😊❤️🍀
LG
Bea
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