Kapitel 30

Hey, frohes neues Jahr euch allen! Witziger Weise hatte ich heute ziemlich viel Zeit über und habe somit gleich weitergeschrieben. Ich nehme an das sollte euch nicht stören;)

Und bitte bitte, schreibt mir nen Kommentar. Ich weiß, dass das manchmal nervig ist, oder man einfach keine Ahnung hat, was man schreiben soll. Aber es ist wirklich hilfreich ab und zu eine Rückmeldung zu kriegen...

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Rick ist vielleicht sein Freund, in dieser Zeit beginnt Damon jedoch trotzdem an der Zuverlässigkeit des Lehrers zu zweifeln. Immerhin hat er ihn in diesem staubigen Raum zurückgelassen, geschwächt und mit der schlechtesten Gesellschafft, die er sich im Moment vorstellen kann. Inzwischen ist nicht nur Stefan, sondern auch Katherine wach geworden.

Damon hat es glücklicherweise geschafft die beiden vorerst zu ignorieren. Dabei war die Tatsache, dass sie alle drei zu schwach waren, um dauerhaft reden zu können durchaus hilfreich. Trotzdem, Alaric schuldet ihm was und wenn der Vampir es schafft, irgendwann wieder in seine Zeit zurück zu gelangen, würde er definitiv einen Gefallen für die Tatsache einfordern, dass der Lehrer ihn hier gefangen genommen und festgehalten hat. Ja, das würde Rick noch bereuen.

Das würde er bereuen. Damon bemerkt, dass es ihm langsam aber sicher nicht mehr gelingt weitere Gedanken zu knüpfen. Er weiß nicht, wie lange er inzwischen in diesem Zimmer irgendwo im nirgendwo ist, doch es ist sicher eine Weile gewesen. Er spürt wie sein Kopf langsam schwerer wird und versucht seine Augen verzweifelt am Zufallen zu hindern. Nein, er darf auf keinen Fall bewusstlos werden. Er muss wach bleiben. Nicht einschlafen. Er sollte nicht…Nicht…

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Damon ist sich im Nachhinein nicht mehr sicher, wie lange er bewusstlos war, er weiß nur, dass er plötzlich fühlt, wie ihn jemand von den Eisenkrautseilen befreit. Er versucht sich aufrecht zu halten, wirklich, er versucht es, dies fällt ihm jedoch zunehmend schwerer, sobald die Seile um seinen Körper herum gelöst sind. Er fällt nach vorne, wird aber von zwei warmen Händen daran gehindert auf dem Boden aufzukommen.

Sie liegen an seinem Brustkorb, wo sie verweilen, bis er einigermaßen sein Gleichgewicht wieder erlangt hat. Dann fahren sie langsam über sein Brustbein, seinen Hals entlang und halten schließlich an seinen Wangen inne. Damon spürt wie ihn aufgrund der sanften Berührung ein Schauder überläuft.

„Damon“, hört er dann jemanden flüstern und spürt gleichzeitig, wie die an seinen Wangen liegenden Hände einen leichten Druck unter seinem Kinn ausüben.  Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als seinen Kopf ein Stück weit anzuheben. Der Vampir zwingt sich die Augen zu öffnen. Es dauert einen Augenblick, bis er das Bild vor sich klar wahrnimmt. Er blickt schließlich in rehbraune Augen, die in diesem Moment so viel Wärme und Besorgnis ausstrahlen, Damon ist überwältigt.

„Elena“, murmelt er schwach.

Er beobachtet unter halb geschlossenen Lidern, wie Elena ihm ein kleines Lächeln schenkt und sich ein Stück weit nach vorne beugt. „Ja“, flüstert sie. „Ich bin hier. Und ich werde nicht weg gehen, jedenfalls nicht ohne dich. Du musst wach bleiben, hast du mich verstanden?“

Damon nickt leicht, nimmt jedoch gleichzeitig wahr, wie seine Lider erneut schwerer werden. Er schafft es nicht, den Fokus auf ihrem Gesicht zu bewahren. Elena verstärkt den Griff ihrer Hände an seinem Kopf, wobei sie ihre Finger in seinen dunklen Haaren vergräbt, und zwingt ihn so Blickkontakt zu halten. „Ich hab gesagt wach bleiben“, murmelt sie und fährt mit ihren Fingerspitzen sanft über seine Wangen. Damon stößt einen zitternden Atemzug aus und versucht gleichzeitig sich auf ihre Gesichtszüge zu konzentrieren.

In diesem Moment scheint das Mädchen vor ihm eine Entscheidung zu treffen. Sie sieht den Vampir entschlossen an und schiebt schließlich den Ärmel ihrer Lederjacke ein Stück weit nach oben. Damon weiß, was sie vor hat, noch bevor sie ihr Handgelenk-an dem nach wie vor die Wunden, zu sehen sind, die er gestern hinterlassen hat-an seine Lippen bewegt. Leider hat er diesmal nicht die Kraft zu protestieren.

Ohne weiter darüber nachzudenken, was er da eigentlich tut, versenkt er seine Eckzähne in Elenas Haut. Er weiß, dass es falsch ist. Er sollte nicht von ihr trinken. Vor allem nicht in diesem Zustand. Es besteht ein zu großes Risiko, dass er nicht wieder aufhört.

Sobald der erste Tropfen von Elenas Blut in Damons Mund tritt, entzieht es ihm erneut jede Kontrolle. Er fühlt sich einmal mehr wie ein willensschwacher Neuling. Er schließt in Euphorie seine inzwischen vollständig mit Blut unterlaufenen Augen und beginnt hungrig zu trinken. Damon ergreift mit seinen Händen Elenas Handgelenk, während sein Körper langsam wieder an Stärke zurückgewinnt.

Er bemerkt, wie ihr Atem abgehackter wird und sie ihren Kopf schließlich an seine Stirn fallen lässt.  Damon ist sicher, dass er bereits zu viel getrunken hat, doch er kann sich nicht dazu bringen aufzuhören.

Als er schlussendlich ihr Handgelenk entlässt, schenkt er Elena einen entschuldigenden Blick. Sie atmet inzwischen heftig, genauso wie er selbst, und ihrer Augen sind halb geschlossen. Damons Blick fällt sofort auf ihre Lippen. Er hat nicht die geringste Ahnung, wie die Situation sich auf einmal so drastisch verändern konnte, aber ihm wird plötzlich deutlich bewusst, dass sie inzwischen beide auf dem Boden knien. Ihre Körper sind dicht aneinander gepresst und ihre Gesichter nur Millimeter voneinander entfernt.

Damon kann seinen Blick nicht von Elenas Augen abwenden, es kommt ihm vor, als sei er unter einem Bann. Ihr scheint es nicht anders zu gehen. Seine Augen fallen zu, sobald er bemerkt, wie Elena sich nach vorne beugt.

„Ok, das wird mir jetzt zu heiß. Könnt ihr das vielleicht auf einen anderen Ort verlagern.“ Die genervte Stimme bricht wie eine Klinge den Bann zwischen Elena und Damon. Die beiden halten sofort inne und rücken dann ein Stück weit auseinander. Elena sieht erschrocken Katherine an, die sich genau in diesem Moment dazu entscheiden musste, etwas zu sagen. Scheinbar hat das Mädchen erst jetzt bemerkt, dass sie beide nicht die einzigen Personen im Zimmer sind.

Ja, sie war offensichtlich zu besorgt um Damon selbst, um auf ihre Umgebung zu achten. So sehr Damon Freude aufgrund dieser Tatsche überkommt, wird ihm auch augenblicklich bewusst, was er gerade fast zugelassen hätte. Wäre Katherine nicht gewesen, hätte er sich von Elena küssen lassen.  Dabei hatte der Vampir sich geschworen, sie nicht mehr an sich heran zu lassen! Er wollte gegenüber ihr nicht mehr schwach sein. Tja, aber hier ist er, er hatte erneut Elenas Blut getrunken und spürt nach wie vor den Drang sie zu küssen.

„Katherine und Stefan sind die Vampire, die Alaric noch gefangen genommen hat?“, fragt Elena nun ungläubig und holt Damon damit aus seinen Gedanken. Er steht vom Boden auf und wirft den beiden anderen Vampiren einen eisigen Seitenblick zu. „Ja. Das würde ich aber nicht unbedingt als schlecht ansehen. Sie sind nicht ganz ungefährlich.“ In diesem Moment kommt ihm ein weiterer Gedanke. Er wendet sich erneut Elena zu. „Apropos, wo ist Rick überhaupt?“

Elena zuckt unschuldig mit den Schultern und steht dann ebenfalls vom Boden auf. „Bonnie wollte sich um ihn kümmern, während ich dich hier heraushole“, erklärt sie. „Ich habe herausgefunden, dass sie in dieser Zeit nicht nur ebenfalls meine beste Freundin, sondern auch eine Hexe ist.“

Ihre Stimme klingt nicht gerade standfest und Damon bemerkt, dass sie außerdem zu zittern scheint. Er schlingt schützend die Arme um ihren Rücken, um sie aufrecht zu halten. „Hey, alles in Ordnung mit dir?“, flüstert er. Er hasst es so verletzlich zu klingen, aber er muss einfach sicher sein, dass es ihr gut geht. Er realisiert außerdem, dass er offensichtlich zu viel getrunken hat und fühlt sich mit einem Mal noch etwas mehr für sie verantwortlich.

Elena nickt leicht. „Ja, mir geht es gut.“

Damon schüttelt nur den Kopf. „Nein dir geht es nicht gut. Lüg mich nicht an.“ Er seufzt. „Ich hätte nicht von dir trinken sollen“, murmelt er dann und spürt gleichzeitig, wie eine ganze Ladung von Schuldgefühlen auf ihn einprasseln. Er beißt in sein Handgelenk und führt es anschließend an ihre  Lippen. „Hier, trink.“

Zu seinem Erstaunen, macht sie nicht mal Anstalt zu protestieren. Sie schließt augenblicklich die Augen und beginnt langsam sein Blut zu trinken. Zuerst sehr vorsichtig, scheinbar ist es ziemlich komisch für sie das zu tun, dann drängender. Sobald sie einige Schlucke genommen und sich an den Geschmack seines Blutes gewöhnt hat, fängt sie an gierig zu trinken. Damon bemerkt, dass sie erneut Kraft zurück erlangt. Sie umfasst nun mit den Händen sein Handgelenk.

„Wisst ihr, wir sind immer noch hier“, hallt diesmal Stefans Stimme im Raum wieder. Elena entlässt sofort Damons Arm und geht etwas unsicher einen Schritt zurück, um sich das Restblut von den Lippen zu wischen.

Der Vampir wirft seinem immer noch an einen Stuhl gefesselten Bruder einen warnenden Blick zu. Bevor er jedoch dazu kommt irgendetwas zu erwidern, betritt Bonnie den Raum. Hinter ihr befindet sich Alaric, der etwas abschätzend von einem zum anderen guckt. Damon stellt sich beschützend vor Elena, sobald er den Lehrer erblickt. Wer konnte schon wissen, was dieser verrückte Jägeranfänger sonst noch so vor hat.  

Bonnie, die anscheinend die Angespanntheit der anderen bemerkt hat, ergreift das Wort. Sie wirft Elena einen warmen Blick zu. „Rick hat versprochen, dass er uns nichts tut“, erklärt sie stolz. An der Art wie sie der Lehrer anzieht, bemerkt Damon, dass er da höchstwahrscheinlich nicht viel Mitspracherecht hatte. Der Vampir beginnt sogar ein bisschen Mitleid für seinen Ehemals-Freund zu haben. Ja, Hexen können wirklich furchteinflößend sein, das musste selbst er schon erleben.

Rick seufzt. „Ja, mir tut Leid, was ich getan habe. Ich hatte kein Recht deinen Freund einfach so zu foltern, Elena“, presst er schließlich hervor. Nachdem Bonnie ihm einen weiteren warnenden Blick zugeworfen hat, fährt er fort. „Und natürlich lasse ich ihn gehen, aber nur ihn, die anderen bleiben hier.“

„Was?!“, schreien Katherine und Stefan gleichzeitig. Auch Elena scheint etwas geschockt zu sein. Sie geht an Damon vorbei auf den Lehrer zu. „Es ist mir egal, was mit Katherine geschieht, aber lass bitte Stefan frei. Er ist nicht gefährlich.“ Damon schüttelt fassungslos den Kopf. Natürlich. Elena kennt diesen Stefan überhaupt nicht, aber er kann natürlich nicht böse sein. Schließlich ist er Stefan. Er ist der gute Bruder.

Alaric scheint jetzt der Kragen zu platzen. Er macht ebenfalls ein paar Schritte auf Elena zu. „Nicht gefährlich? Die beiden haben seit sie in dieser Stadt sind hunderte von Leuten getötet!“

Damon packt Elena am Arm und zieht sie ein Stück zurück, zum einen, weil Alaric immer noch seinen Waffe in der Hand hält und er nicht denkt, dass Bonnies Reflexe derart schnell sind. Zum anderen, weil er sich im Moment nicht sicher ist, was Elena vielleicht für impulsive Aktionen im Kopf hat.

Sie wirft ihm einen vernichtenden Blick zu, dem Damon allerdings gekonnt stand hält. „Alaric hat recht“, betont er. „Stefan und Katherine sind seit Jahrhunderten zusammen. Sie haben seit mein Bruder zum Vampir geworden ist, Millionen von Menschen umgebracht.“

Er bemerkt, wie sich Elenas Augen vor Schock weiten. Ihre Fassade aus Wut bröckelt sofort, nun sieht sie ihn fast verzweifelt an. „Aber…wie?“, stottert sie.

„Das ist eine lange Geschichte“, seufzt Damon. Er schaut sich bedeutsam im Raum um, bevor er sich wieder Elena zuwendet. „Und die werde ich dir hier und jetzt sicher nicht erzählen.“ Zu seiner Erleichterung scheint sie zu verstehen.  

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