Kapitel 16

Hey, noch nich mal ne Woche diesmal...Ich freue mich schon eine halbe Ewigkeit auf dieses Kapitel. Das Schreiben ist mir daher sehr leicht gefallen, ich hoffe das Lesen macht genauso viel Spaß;) Gebt ruhig Kommentare...ich finde es echt toll etwas von den Lesern zu hören...

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Es stellte sich heraus, dass der Ball tatsächlich von den Lockwoods veranstaltet wird. Damon und ich betreten in eben diesem Moment ihr Anwesen, dicht gefolgt von Guiseppe, der uns etwas missbilligend beäugt. Katherine und Stefan haben sich-glücklicherweise-etwas verspätet, so dass ich vorerst nichts zu befürchten habe. Aufatmen tue ich allerdings trotzdem nicht.

Das unangenehme Gefühl, was sich seit heute Nachmittag in meinem Magen breit macht, verstärkt sich nun mit jedem Schritt. Ich habe nicht gelogen, als ich sagte, ich wüsste nicht, wie man sich bei so einer Veranstaltung verhält.

Ich darf nicht auffallen. Es darf niemand wissen, dass ich aus dem 21. Jahrhundert komme und somit noch nie auch nur annähernd auf einem Ball war. Also hänge ich jetzt wortwörtlich am Ärmel von Damons schwarzen Anzug und hoffe, dass ich nichts falsch mache.

Mein rotes Seidenkleid, in das Emily mich gezwängt hat, ist länger als die Kleider, die ich sonst trage. Meine Haare sind diesmal glatt und fallen mir ordentlich über die Schultern und auch bei dem Make-up habe ich mich zurückgehalten. Ich will mich von Katherine unterscheiden. Und schlecht habe ich meine Arbeit scheinbar nicht gemacht. Ich bemerke, dass Damon nicht aufhören kann mich anzusehen.

Ich lächle leicht und betrete mit ihm den Ballsaal, nur um sprachlos stehen zu bleiben. Ich kenne die Ruinen dieser Villen, hätte allerdings nie gedacht, dass sie im 19. Jahrhundert so unglaublich ausgesehen haben. Wenn ich im Geschichtsunterricht richtig aufgepasst habe, ist das Gebäude im Barockstil.

Der gesamte Raum ist, von den prunkvollen Wänden über die weiße mit Gold verzierte Decke bis hin zu den riesigen Kronleuchtern, atemberaubend.

In der Mitte des Saals befindet sich eine riesige Tanzfläche welche von einigen Säulen begrenzt wird. An der Seite sind zahlreiche festlich geschmückte Tische aufgestellt. Hätte ich einen Photoapparat dabei, ich würde jeden Zentimeter dieses Raumes fotografieren.

„Ich weiß, du warst noch nie auf so einer Veranstaltung, aber du musst es nicht so offensichtlich machen“, flüstert Damon mir plötzlich ins Ohr. Ich war so sehr in der Szene  vor mir gefangen, dass ich ihn einen Moment lang gar nicht wahrgenommen habe. Ich löse den Blick von dem beeindruckenden Bild und sehe stattdessen ihn an. Ein leichtes Lächeln umspielt inzwischen seine Lippen.

„Das ist…unglaublich“, stoße ich freudestrahlend hervor. Ich bin immer noch nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.

Damon verdreht die Augen. „Die ersten paar Male vielleicht. Irgendwann gewöhnst du dich daran.“

Ich mustere ihn ungläubig. Zum ersten Mal denke ich darüber nach, wie es wohl wäre wirklich in dieser Zeit zu leben und ich spüre ein kleines bisschen Neid gegenüber Damon, da er genau das herausfinden konnte. Er war offensichtlich schon so häufig auf Bällen, dass es für ihn nichts Besonderes mehr ist.    

„Mr. Salvatore! Ich freue mich Sie auf unserer kleinen Feier begrüßen zu dürfen!“ Diese Worte brechen den Bann zwischen uns. Ich sehe mich verwirrt um, in der Absicht herauszufinden von wem sie stammen. Es dauert nicht lange es zu bemerken. Ein recht großer braunäugiger Mann, den ich sofort als Mr. Lockwood identifiziere, schüttelt förmlich Guiseppes Hand.

„Und wie ich sehe haben Sie Ihren ältesten Sohn ebenfalls mitgebracht.“ Er wendet sich mir und Damon zu. Ich schlucke nervös. Und hier fängt es an. Ob der Mann etwas über Werwölfe weiß?, geht es mir flüchtig durch den Kopf. Ich meine immerhin ist er Tylers Vorfahre. Ich könnte ihn fragen? Nein, was für eine blöde Idee. Konzentrier dich, Elena! Und was meint er bitte schön mit klein? Diese Feier ist definitiv zu groß für mich!

Damon, der meine Nervosität offensichtlich bemerkt hat, ergreift meine Hand und drückt sie leicht. „Keine Sorge. Du schaffst das“, flüstert er mir beruhigend ins Ohr und ich entspanne mich tatsächlich ein wenig. Erstaunlich. Dann wendet er sich Mr. Lockwood zu.

Der hochgewachsene Mann ergreift Damons Hand und schüttelt sie, wie er es zuvor bei Guiseppe getan hat. „Damon Salvatore…“

Dann wandern seine Augen zu mir. Er umfasst meine Fingerknöchel und drückt einen leichten Kuss darauf. Ich lasse es geschehen und mache einen schwachen Knicks, da ich annehme, dass es der Zeit entsprechend ist. Man, bin ich unsicher. „…und Miss. Pierce, wie ich sehe.“

„Miss. Elena Pierce“, ergänzt Damon für mich. Er ist scheinbar darauf bedacht gegebene Missverständnisse aufzuklären. Ich spüre wie mich Eifersucht überkommt. Offensichtlich kennt Mr. Lockwood Katherine und da er mich für sie gehalten hat, muss Damon schon häufiger mit ihr auf Veranstaltungen gewesen sein. Mr. Lockwood runzelt verwirrt die Stirn und kneift seine braunen Augen zusammen.

„Ich bin Katherines Zwillingsschwester“, werfe ich ein, in der Absicht diesmal für mich selbst zu reden. Natürlich haben Damon und Katherine eine Vergangenheit, das wusste ich schon vorher, die leichte Wut, die so eben in mir aufkommt, kann ich jedoch trotzdem nicht unterdrücken.

„Ihre Zwillingsschwester.“ Mr. Lockwood wiederholt meine Worte monoton, so, als müsste er sich erst an den Gedanken gewöhnen. Dieser Prozess scheint-zu meinem Erstaunen-nicht viel Zeit in Anspruch zu nehmen. Ich sehe wie die Verwirrung aus seinem Gesicht verschwindet und stattdessen ein kleines Lächeln auf seine Lippen tritt.

„Gut, dann freut es mich Sie kennenzulernen, Miss. Elena Pierce“, sagt er nun freundlich und entlässt meine Hand. Ich lächle ebenfalls. Der hochgewachsene Mann verabschiedet sich und verschwindet anschließend wieder in der Menge. Ich sehe ihm verwundert nach. Vielleicht ist Mr. Lockwood mir doch nicht so unsympathisch.

„Ich muss noch ein paar Leute begrüßen“, meint Guiseppe nun. Er blickt Damon und mich ernst an. „Es ist wichtig für mich Kontakte zu knüpfen und das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Er wendet sich Damon zu. „Du hast verstanden, was ich gerade gesagt habe, ja? Diese Leute sind wichtig für mich und das Letzte was ich jetzt benötige, ist noch jemand, der mir etwas, über das unmögliche Benehmen meines Sohnes erzählt. Also tu mir einen Gefallen und stell nichts an!“

Damon nickt nur. Es kommt mir vor, als verkneife er sich einen überheblichen Kommentar, der kurz davor ist seine Lippen zu verlassen. Was ihm, ich nehme an zu seinem Glück, auch gelingt. Mit einem letzten warnenden Blick auf seinen ältesten Sohn, ist Guiseppe aus der Sichtweite verschwunden.

Damon seufzt erleichtert. „Ich hab schon befürchtet, er klebt uns die gesamte Nacht lang an den Fersen.“

Ich kichere. „Na solange du nichts anstellst, sollten wir sicher sein.“ Ich kann meine Schadenfreude kaum unterdrücken. Es ist ein witziges Gefühl tatsächlich jemanden zu treffen vor dem Damon Salvatore Angst hat. Damon wirft mir einen warnenden Blick zu.  Ihm ist das Ganze deutlich unangenehm. Was ich ehrlich gesagt noch viel amüsanter finde. „Was hast du eigentlich so schlimmes angestellt, als du das letzte Mal auf einem Ball warst, hm?“, sage ich, unfähig den Drang zu unterdrücken ihn weiter zu ärgern.

Damon verdreht die Augen. „Unwichtig. Wirklich.“ Er tritt näher zu mir heran und reicht mir seine Hand. „Möchtest du vielleicht tanzen?“ Mir ist bewusst, dass er ablenken will. Allerdings entgeht mir auch das Leuchten in seinen strahlend blauen Augen nicht. Es ist dasselbe Leuchten, was auch schon in seinen Augen lag, als er mich gebeten hat mit ihm auf diesen Ball zu kommen. Und ich will dieses Leuchten diesmal einfach erhalten.

Also ergreife ich seine Hand. „Ja, ich würde sehr gerne tanzen“, hauche ich.

Wir betreten schweigend die gigantische Tanzfläche, auf der sich bereits einige Menschen zur Musik bewegen. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich nicht weiß, wie ich zu tanzen habe. Das hier ist das 19. Jahrhundert und ich weiß nichts über den Tanzstil in dieser Zeit.

Als wir schließlich zum stehen kommen, trete ich unsicher von einem Fuß auf den anderen. „Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, wie ich mich bewegen soll“, flüstere ich, in der Hoffnung meine Worte ergeben für ihn irgendeinen Sinn.

Damon sieht mich beruhigend an. „Keine Sorge. Lass dich einfach von mir führen“, meint er mit einem seiner berühmten schiefen Lächeln auf dem Gesicht. Er schlingt einen Arm um meine Hüfte. Seine andere Hand ergreift die meine und er zeiht mich näher zu sich heran, so dass mir keine andere Wahl bleibt, als meinen freien Arm auf seinen Rücken zu legen.

Ein warmer Schauder überläuft mich, als unsere Körper sich berühren. Dieser beginnt sich von meinen Fingerspitzen aus in meinen gesamten Körper zu verteilen. Ich nehme einen zitternden Atemzug. Unglaublich welchen Effekt er auf mich hat.

Ich lasse mich von Damon führen, als wir beginnen, uns zur Musik zu bewegen. Es ist leichter als ich gedacht habe. Nach einigen Sekunden wird mir bewusst, dass mir der Tanz nicht unbekannt ist. Ich habe ihn schon einmal getanzt, bei der Wahl zur Miss Mystik Falls. Dieser Gedanke lässt mich mutiger werden und ich beginne weniger auf meine Schritte und mehr auf die Melodie zu achten, die die Geiger am Rand der Tanzfläche spielen.

Damon war damals ebenfalls mein Tanzpartner. Allerdings nur weil er seinen Bruder gezwungenermaßen ersetzten musste. Heute tanze ich freiwillig mit ihm, es war meine Entscheidung, und es ist das schönste Gefühl überhaupt. Ich erschrecke mich fast wie viel sich seit der Miss Mystik Falls Wahl verändert hat. Auch zu dieser Zeit gab es eine Spannung zwischen uns, die nicht zu ignorieren war, diese scheint sich heute jedoch vervierfacht zu haben.

Ich mustere Damon erstaunt, von seinem ordentlich glattgestrichenen Anzug, über seine feinen Züge, bis hin zu seinen immer leicht zerzaust scheinenden rabenschwarzen Haaren. Er ist perfekt. Ich blicke tief in seine strahlend blauen Augen, die mich mit derselben Intensität ansehen, und verliere mich einmal mehr in ihnen. Ich möchte nicht mehr aufhören zu tanzen. Ich möchte mich liebsten ewig mit Damon zur Musik bewegen.

Ich spüre diese Anziehungskraft zwischen uns stärker als je zuvor und nach der Art wie mich Damon ansieht, denke ich er spürt dasselbe. Er zieht mich näher zu sich heran, was ich ohne Protest hinnehme. Meine Augen sind inzwischen halb geschlossen, genauso wie Damons. Wir halten Blickkontakt unsere Lippen leicht geöffnet, während wir beide scharf einatmen.

Ich weiß, dass wir uns nicht küssen sollten. Nach Guiseppes Mahnung, wäre er wohl nicht sehr erfreut uns beide herummachend mitten auf der Tanzfläche vorzufinden. Abgesehen davon bezweifle ich, dass ein Kuss in der Öffentlichkeit in diesem Jahrhundert überhaupt gestattet ist. Doch der Drang ist beinahe überwältigend. Damons Blick senkt sich auf meine Lippen und mir ist klar, dass es ihm nicht anders geht.

„Spürst du das?“, flüstert er und seine Lippen berühren beim sprechen leicht die meinen. Ich nicke. Ich traue meiner Stimme im Moment nicht. „Lass uns nach draußen gehen“, sagt er dann. Ich nicke erneut. Es kommt mir vor, wie die beste Idee des Tages.

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Na, neugierig? Im nächsten Kapitel gehts genau an der Stelle weiter=)

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