Schönheit liegt im Auge des Betrachters
nicht Korrektur gelesen :) weil müde.
„Nein, nein!"
„Boah, vertraust du mir nicht, mh?!"
„Nein, ich will wirklich nicht, ... NEIN! Deidara, bitte, lass mich los, bitte, bitte, au, du tust mir, au,....!!"
„Du tust dir selber weh, ja! Jetzt halt still, mh!"
Ich weiß, er meint es nur gut und auch wenn seine lange, blonden Haare wunderschön sind und ich selbst nicht wenig neidisch, traue ich diesem verrückten Kauz nicht, ebensowenig der Schere in seiner Hand.
„Nur die Spitzen, ja!" , wiederholt er sich und ich wünschte, ich hätte die Badezimmertür einfach zugelassen, hätte nie gefragt, was er da denn gerade tut und somit nie herausgefunden, dass er sich gerade die Haare schneidet und ihn somit nie auf die Idee gebracht selbiges auch bei mir zu probieren.
Im ersten Moment war ich beinah schockiert, ihn mit der Schere in der Hand an den wunderschönen blonden Länge herum hantieren zu sehen und haben ihn wohl etwas zu energisch gefragt, was er da denn gerade tut, als wäre es meine Angelegenheit, wie er seine Haare zu tragen hat.
Andererseits könne ich persönlich mich nur schwer von diesem dichten Teppich trennen, immerhin flechte ich so gerne Zöpfchen rein, vorzugsweise dann, wenn er schläft und ich spüren kann, wie seine Gehirnwellen auf unter 4 Hertz geseunken sind und ich keine Angst haben muss, dass er meine Hand plötzlich wegschlägt oder mir einen fiesen Kommentar rein drückt.
Aber was kann ich dafür, dass er so weiche Haare hat?
Ich würde soweit gehen, zu behaupten, ich bin süchtig, ... und sie riechen so gut.
Selbst, als ich sein Shampoo benutzt habe, haben meine eigenen Haare immer noch viel zu sehr nach mir gerochen, hatte ich den Eindruck und nicht nach, .... ..... Deidara.
„Bitte, Deidara, ... nein!", japse ich, als der Blonde mich schließlich in den Schwitzkasten nimmt, dabei gefährlich unkoordiniert, mit der Schere vor meinem Gesicht rumfuchtelt und ich ganz kurz Angst habe, er könne mir vielleicht das Auge ausstechen.
Letztlich halte ich still, um genau das zu verhindern, lasse mich mit dem Rücken etwas gegen den Künstler senken und schaue mit mitleidiger Miene zu ihm auf.
„Deine Haare brechen sonst ab, mh oder du kriegst Spliss und dann sieht es hässlich aus, ja." , weiß er und schüttelt einmal den Kopf, um seinen Pony aus dem Gesicht zu bekommen.
„Aber schneid sie nicht zu kurz, ...", gebe ich mich dann geschlagen, befreie mich aus der unfreiwilligen Umarmung und kann den Bomber aus den Augenwinkeln heraus nicken sehen.
„Ne, so wie bei mir, ja, ... vielleicht ein kleines bisschen mehr, nicht viel aber, ja!" , brummt er, zieht mich dann zwischen seine Beine und kurz läuft es mir warm den Rücken runter und automatisch ziehen sich meine Mundwinkel nach oben.
Ich seufze, lasse es dann zu, wie er meine dichten, wirren Haare beginnt ab zuteilen und eine Weile hocken wir einfach nur schweigen da, Deidara, wie es scheint, hochkonzentriert.
„Meine Haare machen ohnehin was sie wollen,...", seufze ich schließlich, betrachte mir dann die Strähnen, die Deidara mir gibt, ehe er sich einer anderen Haarpartie zuwendet und muss feststellen, dass er tatsächlich kaum was abgeschnitten hat, aber sie jetzt um einiges weniger ausgefranst wirken, in den Enden.
„Sind halt wellig, mh.", kommt es von meinem Analytiker und ich muss lächeln.
„Ja und bei dem kleinsten Prozentsatz von Luftfeuchtigkeit verwandle ich mich in einen Löwen.", murmle ich frustriert, worauf Deidara nur auflacht.
„Immerhin sind sie lang, ja.", kann ich ihn dann sagen hören, „Ich find's bei Frauen viel schöner, wenn die Haare richtig lang sind, yeah, so wie bei dir, mh."
Ich spüre, wie meine Wangen kurz heiß werden, doch viel Zeit darüber nachzudenken habe ich nicht, da im nächsten Augenblick plötzlich die Tür zu unserem Zimmer beiseite geschoben wird.
Sowohl Deidara, als auch ich, heben die Köpfe und ich wundere mich etwas, dass es Konan ist, die dort auf der Schwelle steht.
Wie immer strahlt sie eine kühle Aura aus und betrachtet uns beide mit beherrschter Miene, spart sich dann eine Begrüßung und wendet sich direkt an Deidara, ohne nur einmal mit mir Augenkontakt aufgenommen zu haben.
„Bist du fit?", möchte sie von dem Blonden wissen, worauf dieser eifrig nickt.
„Absolut, ja!" , bestätigt dieser, worauf Konan mir dann einen prüfenden Blick zuwirft.
„Er sagt die Wahrheit, seit einem Tag fieberfrei.", bestätige ich, worauf ich das Käuzchen leise knurren hören kann.
„Hab ich doch gerade gesagt, mh."
„Pein hat eine Mission für euch beide. Simple Informationsbeschaffung, ihr sollt eine Berg- Karawane überfallen, wie ihr es macht, ist mir egal, bloß alle Spuren verwischen."
Sie wirft Deidara einen vielsagenden Blick zu und beinah sofort schnürt sich mein Magen zusammen.
Das klingt eindeutig.
„Dabei sollt ihr eine Schriftrolle, in welche ein Kunjutsu versiegelt ist. Sie wird in einer der größeren Wagen verstaut sein, also haltet Ausschau danach."
Ich merke, wie ich leicht zu zittern beginne, denn beinah augenblicklich schießen die Erinnerungen an meine letzte gemeinsame Mission mit Deidara zurück in meinen Kopf, welche ja eher mäßig gut verlaufen ist.
Zumindest gegen Ende hin.
„Das ist alles, mh?", brummt Deidara und klingt beinah etwas enttäuscht, dabei sollte mehrere Dutzend Menschen töten und obendrauf einen Raub begehen doch eigentlich genug Action sein.
„Das ist alles, Pein will sichergehen, dass du dich nicht überanstrengst.", entgegnet Konan knapp und obwohl ihr Tonfall eigentlich keine Widerworte zulässt, rebelliert Deidara dennoch: „Ich bin kein kleines Kind, mh! Wenn ich sage, es geht mir gut, yeah, dann geht es mir auch verdammt nochmal gut, ja!"
„Deidara, ...", murmle ich leise, worauf der Blonde mir nur einen verärgerten Blick zuwirft, doch Konan bleibt steinhart: „Deidara, das ist eine Mission und du wirst sie aus zuführen haben."
Deidara schnaubt beleidigt, wendet sich dann grummelnd meinen Haaren zu und ich schaue entschuldigend zu Konan hinüber, welche Deidaras Verhalten nur mit einem entnervten Naserümpfen kommentiert.
„Gegen nachmittag werdet ihr aufbrechen. Die Karawane wird den Schutz der Nacht nutzen und dann den Bergpass, der das Feuerreich vom Flussreich trennt, überqueren, durch die Hida-Alpen. Nehmt euch warme Kleidung mit, es wird kalt auf den Höhen."
„Okay, machen wir.", bestätige ich nickend, worauf Deidara bloß einmal mit der ZUnge schnalzt und irgendetwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart murmelt.
Konan nickt, deutet dann eine Verbeugung an, ehe sie zurück auf den Flur tritt, die Tür mit einem leichten Ruck erneut zu zieht.
„Brauchen wir da lange hin?", möchte ich wissen, während Deidara meine letzten, noch übrigen Strähnen von ihrem Spliss befreit.
„Von hier aus gut 5 Stunden, mh.", kann ich den Blonden brummen hören und ich nicke schwach.
„Okay,...", hauche ich dann leise, obwohl mir mein Arsch ziemlich auf Grundeis geht.
Bleibt nur zu hoffen, dass Itachi sich beeilt, denn plötzlich habe ich den unstillbaren Drang von hier zu verschwinden, denn das was wir tun, das ist falsch.
Unschuldige zu töten kann nie im Leben ein rechter Weg zum Frieden sein, ... da hat der Uchiha nicht Unrecht.
So hänge ich eine ganze Weile meinen eigenen Gedanken nach, starre mit leerem Blick auf den Paketboden vor mir, bis Deidaras triumphierendes Rufen mich plötzlich zurück in die Wirklichkeit holt.
„So, fertig, yeah!"
Ich zucke inständig zusammen, blinzle dann ein paar Mal irritiert, ehe ich mir durch meine langen, schwarzen Haare fahre, dann aufstehe und mich vorm Spiegel betrachte.
Tatsächlich sehe sie um einiges gesünder aus, jetzt, wo sie alle auf einer Länge sind, doch noch immer störrisch, wild und weder richtig glatt, noch wirklich lockig, nur etwas Undefinierbares dazwischen.
„Danke.", sage ich dann jedoch ähnlich, streiche mir meinen Pony etwas aus dem Gesicht und lockere somit die oberen Strähnen etwas auf.
Doch noch immer gefalle ich mir nicht sonderlich.
Viel lieber hätte ich helle Haare, ob lockig, oder glatt wäre mir noch egal, aber nicht einfach so wellig, was weder ganz das Eine, noch das Andere ist und vielleicht auch, ...
Ich seufze, betrachte mir mein Spiegelbild dann etwas genauer.
Viel lieber hätte ich dunkle Augen, irgendwie hat mich der Kontrast von meinen giftgrünen Augen und den rabenschwarzen Haaren schon immer gestört.
Außerdem, ... ist das ein Pickel?!
Oh Gott, wie lang ist der schon da?!
Ich werfe meiner Spiegelung eine verzweifelten Blick zu, ehe Deidara plötzlich, wie aus dem Nichts, direkt hinter mir erscheint und ich erschrocken aufquieke, dabei herumwirble.
„Was machst du da, mh?", fragt er, zieht dabei kritisch die Brauen zusammen und beschämt senke ich den Blick.
„Nichts, ...", flüstere ich leise, möchte gerade an ihm vorbei, zu meinem Schrank rüber, um mir ein paar geeignete Kleidungsstücke, für die nächste Mission raus zu suchen, da packt mich Deidara plötzlich feste am Arm und reißt mich nach hinten.
„Ey!", faucht er mich an und ich heule leise auf, immerhin hat es einmal schmerzhaft durch meine Schulter, bis in meinen Nacken geschnuckt.
„Du tust mir weh.", wimmere ich dann, worauf des Künstlers Griff etwas lockerer wird, doch loslassen tut er mich dennoch nicht.
„Was hast du immer, ja? Steh mal zu dir selbst, mh, das nervt sonst, yeah.", knurrt er und ich muss mich beherrschen nicht mit den Augen zu rollen, doch so zucke ich bloß mit den Schultern.
Das sagt sich auch leicht, wenn man ein Gesicht hat wie gemalt und honigblonde, glänzende Haare und strahlend-blaue Augen.
„Tu ich ja.", murmle ich also, um Diskussionen aus dem Weg zu gehen, „Ich würde halt nur, ... ach ich weiß nicht.", brumme ich, reiße mich dann von Deidara los und gehe, ohne ihn dabei anzuschauen, zum Schrank, lasse mich vor diesem nieder und ziehe mir einen dicken, schwarzen Kaputzenumhang, mit Fellbesatz heraus.
„Was?", knurrt Deidara, folgt mir dann, während ich mir probehalber den Umhang überwerfe, mich testend im Spiegel betrachte.
Durch das schwarz wirkt meine Haut noch bleicher, ... na super.
Na ganz klasse.
„Ich bin halt nicht so zufrieden mit meinem Aussehen, okay?", schnauze ich dann zurück und erschrecke mich im nächsten Moment selbst, dass ich plötzlich so laut geworden bin.
„Beruhig dich mal, ja?", knurrt Deidara entnervt, schüttelt dann verständnislos den Kopf.
„Echt, ihr habt Probleme, ja man."
Leise grummelnd schiebt sich der Blonde an mir vorbei, beginnt schließlich sich einen Pullover und Schal raus zu suchen, ehe er sich einfach seinen Mantel überstreift und mir einen ungeduldigen Blick zuwirft.
Beleidigt ziehe ich die Brauen zusammen, binde mir dann ebenfalls einen Schal um.
So ein Arschloch.
Manchmal ist Deidara so ein Arschloch!
Trotz Wollpullover, trotz Schal und Fellumhang ist es unglaublich kalt, während des Fluges und sobald wir das Land des Regens hinter uns gelassen haben und dem Gebirge näher kommen, beginnt es immer heftiger zu schneien.
Ich kann kaum sagen, wie Deidara überhaupt sagen kann, wo wir lang fliegen, ich selbst schaffe es kaum die Hand vor den Augen zu erkennen.
Obwohl Deidara während der meisten unserer Flüge, auf seinen Tonadlern steht, musste selbst er sich irgendwann niederkauern, da ihn ansonsten vermutlich die starken Schneeböhen von den Füßen gerissen hätten, trotz seinem Chakra, mit welchem er sich auf seinem Kunstwerk hält.
„Halt dich fest, mh." , brummt der Künstler nach einer Weile, wirft dann einen flüchtigen Blick über die Schulter zurück und ich nicke, schlinge dann einfach intuitiv die Arme um seine Taille, als er den Adler in einen leichten Sinkflug lenkt.
Es ist bitterkalt.
Ich kann kaum noch meine Finger bewegen, mein Gesicht schmerzt und brennt und ich zittere so stark, dass ich schon beinah Seitenstiche davon habe.
„Wann sind wir da?!", möchte ich mit bebender Stimme wissen, schmiege mich dann etwas näher an den Blonden, als es womöglich nötig gewesen wäre, doch so wird mir zumindest etwas wärmer.
Auch wenn es kaum hilft, da Deidara inzwischen genau so durch gefroren ist, allerdings scheint es ihn beinah überhaupt nicht zu stören, oder er ist einfach um einiges geübter darin, es zu überspielen.
„Bei dem Wetter vielleicht so 2 Stunden noch, mh!", kann ich Deidara gegen die heftigen Windböen rufen hören und ich heule leise auf.
„Mir ist so kalt!", presse ich schwach hervor. worauf keine Antwort kommt und mit verbissener Miene, drücke ich mein Gesicht einfach gegen Deidaras Rücken, um es so etwas vor dem eisigen Wind zu schützen.
Eine ganze Weile fliegen wir weiter, gegen den Sturm an und ich kann kaum sagen, in meinem Leben bereits einmal solche Schmerzen gelitten zu haben, vielleicht an dem Tag, an dem ich Deidara von seinem Selbstmord abgehalten habe, das kann sein.
Mein Haut brennt, als würden sich Milliarden kleiner Nadeln durch sie bohren, jede Bewegung ist schwerfällig und ich zittere so stark, ich hab das Gefühl ich kann mich gar nicht richtig an Deidara festhalten.
Mit zugekniffenen Augen, presse ich mich an den Rücken meines Partners, es ist nicht zu hören, außer das Pfeifen des Windes und das starke Flügelschlagen des Tonadlers, auf welchem wir uns befinden.
Verzweifelt versuche ich meine Atmung unter Kontrolle zu bringen, die mir viel zu schnell scheint und versuche dann meine Finger etwas zu bewegen, mit denen ich mich in Deidaras Mantel kralle, doch es tut so weh, dass ich leise aufwimmern muss.
„Genshi, man, ja.", kann ich den Blonden schnauzen hören, ehe er mich am Handgelenk greift und mich halb auf die Beine zieht und einmal um sich, was mich so plötzlich halb aufstehen lässt, dass mir beinah schwarz vor Augen wird und ich ganz kurz Panik habe, das Bewusstsein zu verlieren.
Am ganzen Körper bebend, lasse ich mich zwischen Deidaras Beine sinken, der seine Arme von hinten um mich legt und zitternd wie Espenlaub, kuschle ich mich in seine Umarmung.
„Du musst härter im Nehmen werden, mh.", stellt Deidara fest, lässt es dann jedoch tatsächlich gut sein, da er zu merken scheint, dass es mir wirklich nicht gut geht.
„Wir sind gleich da, ja.", murmelt er versöhnlich, beginnt behutsam über meine Arme zu streichen, was zwar weh tut, der Reibung wegen, aber dennoch wohl etwas meinen Blutfluss ankurbeln wird, so hoffe ich zumindest.
Tatsächlich geht es so zumindest etwas besser, wenn es auch nur mäßig hilft und so schmuse ich mich einfach nur an Deidaras Brust, in der Hoffnung so möglichst wenig Wind und Schneeflocken ab zu bekommen, schließe dann die Augen erneut, damit sie nicht so gereizt werden vom Wind.
Ich atme erschrocken auf, als ich merke, wie meine Muskeln sich plötzlich entspannen und mein Körper kurz erschlafft, wodurch mein Kopf mit einem Ruck zur Seite fällt, setzte mich dann etwas aufrechter hin und blicke mich irritiert um.
„Nicht einschlafen, mh." , kann ich Deidara leise murmeln hören und ich nicke, bin immer noch etwas benommen, doch erkenne langsam, dass der Sturm etwas nachgelassen hat, wir uns außerdem im Sinkflug befinden.
„Sind wir da?", möchte ich wissen, komme nicht umhin zu bemerken, wie stark meine Stimme bebt und wie schwer es mir fällt, deutlich zu sprechen.
„Mh.", brummt Deidara lediglich, ehe er kurze Zeit später den Vogel landet.
Ungelenk rutsche ich von dem überdimensionalen Lehmtier hinunter, noch immer schmerzt jede Bewegung und ich fühle mich wie betäubt.
Mit einem eleganten Satz, kommt Deidara neben mir zum stehen, im Gegensatz zu mir scheint ihn die Kälte tatsächlich kaum etwas auszumachen.
Stattdessen lässt er mit einem seltsamen Glanz in den Augen, den Vogel erneut in die Lüfte steigen, bis er eine geeignete Höhe erreicht hat.
Wie benebelt stehe ich da, beobachte, wie Deidara mit seinen Fingern das typische Zeichen formt und sich ein süffisantes Lächeln auf seinen Lippen ausbreitet.
„Deidara!" , versuche ich ihn noch zu stoppen, sowie mein eingefrorenes Hirn es endlich geschafft zu haben scheint, die visuellen Reize zu verarbeiten, „Deidara! Nicht!"
Doch es ist schon zu spät, ...
„KATSU!"
Mit einem lauten Knall, der mir durch Mark und Bein geht, explodiert der Vogel mehrere hundert Meter über unseren Köpfen und kurz erleuchtet alles um uns herum, in einem warmen Orange.
Noch Minuten nach der Explosion ist das Echo von den Bergen zu vernehmen, gefolgt von einem dumpfen Grummeln, welches von den Höhen zu kommen scheint.
„Na super.", murmle ich, gegen den Stoff meines Schals, „Jetzt hast du irgendwo eine Lawine ausgelöst."
„Und, mh?", möchte Deidara schulterzuckend wissen, worauf ich bloß die Stirn in Falten lege.
„Wir sind nicht die Einzigen, in den Bergen, hier oben sind viele kleine Alpendörfer, was, wenn du versehentlich Wanderer, oder schlimmer, eine Siedlung erwischt hast?"
„Ist doch nicht mein Problem, ja.", weiß sich der Blonde zu entschuldigen, geht dann kopfschüttelnd an mir vorbei, als könnte er überhaupt nicht nachempfinden, weshalb ich mich aufrege.
Vermutlich kann er das auch tatsächlich nicht.
Ich seufze gedehnt, stapfe Deidara dann schwerfällig hinterher, durch den tiefen Schnee, welcher mir beinah bis zu den Kniekehlen reicht.
Noch immer ist es eiskalt, doch die Bewegung bringt mein Blut wieder in Wallung und wärmt mich zumindest etwas auf.
Es dauert gar nicht lange, da kann ich zwischen den eingeschneiten Tannen, dessen Äste sich unter dem Gewicht des Schnees gefährlich nach unten biegen, ein kleines Dörfchen, in der Ferne, erkennen.
Es ist beinah völlig zugeschneit, nur mit Mühe, doch das dunkle Holz der Häuser sticht aus der ansonsten hellweißen Landschaft direkt hervor.
Neugierig gucke ich mich um, als wir die Bäume schließlich hinter uns lassen.
Rings herum sind wir von Bergen umgeben, die grauen Riesen scheinen uns einzukesseln und tragen dazu selbst jeweils eine weiße Krone, doch manche Hänge scheinen dermaßen steil, dass sich wohl kein Schnee daran halten konnte.
Wir sind tatsächlich ziemlich weit oben, es müssen mindestens Minus 5 Grad sein.
„Komm jetzt, mh.", kann ich Deidara ungeduldig werden hören und ich nicke bloß, eile mich dann, zu dem Blonden aufzuschließen.
„Was hast du vor?", möchte ich wissen, inzwischen habe ich meine Atmung, sowie meine Stimme zumindest wieder etwas unter Kontrolle.
„Was Essen, ja, mh, ... ich bin uns beinah sechs Stunden durch den Sturm geflogen, mh. Ich brauche Essen, ja! Vielleicht haben sie Bakudon, mh, ... aber glaube ich nicht, ne, ..."
„Wie wäre es mit Nabe?", möchte ich grinsend wissen, worauf Deidara nur angewidert das Gesicht verzieht.
„Du isst das Gemüse und ich das Fleisch, deal, ja?", knurrt er missgelaunt und ich kichere leise, folge ihm dann, die schmalen Straßen der Siedlung entlang.
Trotz dessen, dass wir so weit oben sind, scheint das Dörfchen recht belebt, in seinem Herzen befindet sich eine kleine, jedoch hübsche Tempelanlage, einem kleinen Platz, auf welchem im Sommer mit Sicherheit Feste zelebriert werden und um diesen herum gibt es sogar eine beträchtliche Auswahl an Restaurants und Essensbuden.
„Na, schlecht scheint es denen hier oben ja nicht zu gehen.", murmle ich, folge Deidara dann, welcher zielstrebig auf eine der kleinen Holzhüttchen zugeht.
Bei genauerem Hinsehen, kann ich die Schriftzeichen, auf dem Schild erkennen.
Es scheint eine Speisekarte zu sein und an derer Spitze wird Soba mit Tempura oder wahlweise auch Takoyaki angepriesen.
Ich schnaube belustigt, unterdrücke dann ein Gähnen, denn inzwischen haben wir mit Sicherheit beinah acht und es inzwischen auch schon ziemlich dunkel.
Am Firmament sind bereits einzelne Sterne zu sehen, tatsächlich wird der Himmel aber größtenteils durch dicke, graue Wolken verdeckt.
Ich schüttle mich einmal, erschaudere dann und sehne mich heimlich nach meinem warmen, kuschligen Bett zurück, oder zumindest nach Deidaras Arm.
Frösteln beeile ich mich dann, zu meinem Partner aufzuschließen, welcher in eine schmale Seitenstraße eingebogen ist, da sich dort offenbar der Eingang des von ihm erwählten Etablissement befindet.
„Warte hier, mh.", ordnet er mir an, worauf ich nur schwach den Kopf hebe.
„Es ist kalt.", erinnere ich ihn, worauf er bloß genervt mit den Augen rollt.
„Ja, mir auch, mh. Ich jammer' bloß nicht so rum, ja, außerdem muss einer Wache halten, ja und wir gehen eh sofort weiter, mh."
Fassungslos starre ich den Blonden an, welcher nur unbeeindruckt eine Braue hebt, mich kurz abschätzig mustert und dann einfach kehrt macht, die Tür zum Restaurant öffnet und dann fester hinter sich zu zieht, als es nötig gewesen wäre.
Nach wie vor perplex, blinzle ich, starre wie verdattert auf die Stelle, an welcher der Blonde verschwunden ist und versuche dann den dicken Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hat, herunter zu schlucken.
Was für ein Arsch!
Wieso ist er so zu mir?
Nachdem ich mich so gut um ihn gekümmert habe, ... und er mir sogar die Geschichte seiner Vergangenheit erzählt hat?
Es lief doch gerade so gut, ...
Oder ist es, ...
Kurz halte ich inne, als mir mit einem Mal etwas auffällt.
Ob es womöglich wegen Itachi ist?
Aber hätte er dann nicht viel eher etwas gesagt?
Ist er womöglich einfach müde und erschöpft und deswegen wieder zickig, ...? Es wäre nicht das erste Mal.
Oder einfach so schlecht drauf, immerhin rutscht seine Stimmung gerne mal von einem Extrem ins Nächste.
Deprimiert vergrabe ich meine Nase wieder in meinem Schal.
Inzwischen bin ich ganz alleine, der Marktplatz ist wie ausgestorben und ein eisiger Wind peitscht mir um die Ohren, lässt meine schwarzen Haare in der Luft tanzen.
Wir sind wirklich ganz schön weit oben.
Nach einer Weile wird mir klar, dass ich wieder zu zittern begonnen habe und sowie ich es bemerkt habe, kann ich es nicht mehr kontrollieren, oder aber ignorieren.
Wie lange braucht der Idiot denn?
Verärgert beiße ich mir auf die Unterlippe, als ich plötzlich Schritte vernehme.
Si kommen auf mich zu.
Nervös drehe ich mich nach hinten, darauf bedacht nicht zu verdächtig zu wirken, erkenne dann zwei junge Männer, ungefähr in meinem Alter.
Vielleicht etwas älter, Mitte 20.
Sie scheinen nicht den Anschein zu machen, nach mir, oder Deidara, oder sonst wem, auf der Suche zu sein, vielmehr würde ich sage, sind sie nicht einmal Shinobis, sondern lediglich Zivilisten.
Ich unterdrücke ein erleichtertes Seufzen, mache dann etwas Platz, um sie vorbei zu lassen, da die Gasse doch recht eng ist, als einer von ihnen plötzlich den Kopf hebt, mich direkt anschaut.
Und sofort wird mir unwohl, weshalb ich den Blick senke, so tue, als hätte ich sie nicht wirklich bemerkt, bleibe jedoch wachsam.
„Ey.", raunt der Eine dem Anderen zu und plötzlich halten sie genau vor mir an.
Ich merke wie mein Zittern stärker wird, doch dieses Mal liegt es nicht an der Kälte.
Bleib ruhig, Genshi, ... du kannst dich verteidigen, du bist ein Mitglied von Akastuki, vergiss das nicht, versuche ich mir selbst Mut zu zusprechen, doch fühle ich mich wie betäubt.
Ich wage es kaum den Blick zu heben, oder gar zu sprechen.
Warum gehen sie nicht weiter?
Was wollen sie von mir?
Wo ist Deidara?
Wieso braucht er so lange?
„Hey, wie heißt du?", möchte der Eine dann von mir wissen und ich hebe einmal flüchtig den Blick, schaue dann direkt wieder zu Boden.
Soll ich mein Kunai zücken?
Ist das zu offensiv?
Noch haben sie nichts getan.
Er hat mich nur nach meinem Namen gefragt.
Und sonst, ...
„Hallo, mein Kollege hat dich was gefragt.", erinnert der Andere mich, klingt dabei um einiges energischer, als sein Kollege.
„Beruhig dich!", schnauzt der Eine ihn wieder an, versetzt ihm einen heftigen Stoß, worauf dieser genervt zischt.
„Mach der Kleinen mal keine Angst."
Ich hab keine Angst, ... ich überlege nur, ..
Auf einmal ist mein Kopf wie leer gefegt.
Alle Bewegungsabläufe, die ich mit Deidara durchgegangen bin.
All die Möglichkeiten meine Atome zu benutzten, ... nichts, ... mein Kopf ist wie mit Watte vollgestopft.
Ich habe Hunger, mir ist kalt, Deidara hat mich wieder einmal im Regen stehen lassen, ...
Ich spüre, wie Angst in mir aufsteigt.
Und noch immer stehen diese Typen vor mir, sind mir unangenehm nah, ich kann ihren penetranten Gestank riechen.
Sie stinken.
Sie ekeln mich an.
„Guck mal, sie zittert. Dir ist kalt? Komm mit, wir bringen dich ins Warme." , bietet der Eine dann an.
„Nein, nein... schon gut, ...", stammle ich, hebe dann den Kopf und zwinge mich zu einem Lächeln, ehe ich einen Schritt zurück mache und plötzlich eine Hauswand in meinem Rücken spüre.
„Ach, komm schon."
„Ja, genau, so ein hübsches Ding können wir doch nicht hier draußen erfrieren lassen.", versucht es nun auch der Andere und macht einen weiteren Schritt auf mich zu.
Ich wage kaum zu atmen, presse mich mit meinem Körper an das kalte Holz, in meinem Rücken und spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen.
„Woher kommst du?", möchte der Eine dann wieder wissen.
„Aus Amegakure." , krächze ich.
Das hier gefällt mir nicht.
Sie sollen mich bitte, bitte einfach in Ruhe lassen.
Soll ich schreien?
Und dann?
Was soll ich, ...
„Aus Amegakure?"
Die beiden werfen sich jeweils einen fragenden Blick zu.
„Nie gehört.", brummt dann der Eine schulterzuckend.
„Hast du einen Platz zum Schlafen? Du kannst bei uns schlafen.", bietet er dann an, macht ebenfalls einen Schritt auf mich zu.
Sein heißer, miefender Atem schlägt mir ins Gesicht.
Ich glaube mir wird gleich schlecht.
„Ich bin hier mit einem Freund. Ich, ..."
„Und wo ist dein Freund?", möchte der eine grinsend wissend.
„In dem Restaurant da.", erkläre ich wahrheitsgemäß und deute mit zitternden Fingern auf das gegenüberliegende Haus.
„Und wieso stehst du dann hier draußen alleine in der Kälte?" , möchte der Eine dann wieder wissen.
„Ach, die lügt doch.", knurrte der Andere.
„Wieso lügst du uns an?", möchte der Eine dann wieder wissen, kommt noch einen Schritt nähe und inzwischen berühren wir uns.
Und es schüttelt mich vor Ekel.
Ich will diesen Menschen nicht anfassen.
„Ich lüge nicht.", hauche ich leise und dann herrscht kurz Stille.
Einen furchtbaren, eisigen Moment herrscht Stille, in dem ich betreten auf meine Füße starre, spüre, wie mir heiße Tränen drohen aus den Augen zu kullern und die lasziven Blicke der beiden Fremden an mir kleben spüre.
„Komm mit uns.", wiederholt der Eine dann und es klingt nicht wie eine Bitte.
Eher wie ein Befehl.
Ich schüttle den Kopf, traue mich nicht etwas zu sagen.
„Jetzt komm schon."
„Die findet dich nich gut genug.", knurrt der Andere, „Sei mal nicht so arrogant.", keift er dann an mich gewandt.
„Das hat nichts mit euch zu tun. Ich möchte einfach nicht.", erkläre ich dann mit zittriger Stimme, als der Eine plötzlich, wie aus dem Nichts, noch einen Schritt auf mich zu macht und dann im nächsten Moment mein Hand gepackt hat.
„Komm, stell dich nicht so an, warum bist du so?", möchte er wissen, verfestigt den Griff um meine Hand dann und drängt sich mit seinem widerlichen Körper kurz an mich, so, dass ich einfach nur mein Gesicht weg drehe, damit ich ihn nicht ansehen muss.
Was passiert hier gerade?
Wie bin ich hier reingekommen.
Plötzlich steigt in mir eine immense Panik auf, als der Kerl mich plötzlich an sich zerrt und ich verzweifelt versuche mich aus seinem Griff zu befreien.
„Nein!", keuche ich, versuche mich los zu reißen, doch der Typ lässt nicht locker.
„Jetzt komm doch!!", schnauzt er mich wütend an, zerrt mich dann so heftig in seine Richtung, dass ich kurz das Gleichgewicht verliere, so, dass er auch noch meinen anderen Arm zu packen bekommt.
„Boah, die denkt die wäre was Besseres!", schleudert der Andere immer mehr Öl ins Feuer, worauf der Eine noch heftiger an mir zu zerren beginnt und ich völlig die Fassung verliere, als mir klar wird, das mir die Situation entgleitet.
„Nein! Lass mich, ich will nicht!", flehe ich, während wie auf Knopf Druck mit einem Mal Tränen aus meinen Augenwinkeln fließen, heiß und dick rinnen sie meine Wangen hinab und ich schluchze verzweifelt auf.
„Bitte, lasst mich in Ruhe, bitte!"
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