Konohagakure, dass Dorf versteckt hinterm Laub
Mir ist reichlich unbehaglich, als wir letztendlich die Schwelle zu Konoha passieren.
Noch nie, war ich in einem, von hauptsächlich Shinobi bevölkertem. Dorf zu Besuch, denn die großen Reiche habe ich bislang auf meiner Reise eher zu meiden versucht.
Und ihre Dörfer erst recht.
Warum weiß ich nicht genau, doch irgendwie ist mir nicht ganz wohl, bei dem Gedanken an so viele Krieger und das auf einem Fleck.
Kaum haben Deidara und ich die ersten paar Schritte gen Innenstadt getan, lässt mich ein tiefes Räuspern auch schon zusammen fahren.
Verwirrt sehe ich mich um, ehe mein Blick auf ein kleines Hüttchen, direkt nächst des Tores fällt.
Zwei Männer hocken in diesem, der Eine knabbert gelangweilt an einem Zahnstocher herum, scheint mir keine sonderlich große Beachtung zu schenken.
Unsicher schiele ich hinab zu Deidara, welcher mir aufmunternd zu nickt, ehe sich ein schelmisches Grinsen auf die kleinen Lippen legt.
„Jaah?" , mit leicht schief gelegtem Kopf, hopst er in kleinen Schritten auf die zwei Männer zu, stellt sich dann vor ihnen etwas auf die Zehenspitzen, um besser aufschauen zu können.
Nicht ganz überzeugt, folge ich, lächle dann beschämt, als der Blick des einen Mannes, wohl der, dessen Räuspern mich beinah zu Tode erschreckt hat, auf mich fällt.
Er stupst seinen Kollegen mit dem Ellenbogen einmal kurz in die Seite, welcher nur ein zischendes Geräusch von sich gibt, sich dann ebenfalls nach vorne und zu Deidara hinunter beugt.
„Ja?" , wiederholt Deidara zuckersüß, legt dabei den Kopf in den Nacken und schaut dann über die Schulter zurück, zu mir.
„Onee-chan, der Mann will was." , erklärt er mir aufgeregt und ich bin ziemlich baff darüber, wie gut er seine Rolle auf Anhieb drauf hat.
Ob er den kleinen Jungen bereits öfter gespielt hat?
Aber das kann ich ihn auch später fragen, wichtig ist nun erst einmal, dass wir möglichst unbemerkt ins Dorf kommen.
Der eine Mann, richtet sich nun mir entgegen, mustert mich abschätzig, verbeugt sich dann dennoch.
„Wer seid ihr?" , möchte er wissen, wirft einen letzten, kurzen Blick auf Deidara und tatsächlich zuckt es äußerst verdächtig, um seine Mundwinkel.
„Entschuldigung." , warm lächelnd greife ich Deidara bei der Hand, ziehe ihn dann etwas zu mir und verbeuge mich ebenfalls, „Wir sind auf der Durchreise und vom schlechten Wetter überrascht worden. Wir wollten uns in Eurem Dorf für ein paar Tage eine Unterkunft nehmen." , erkläre ich dann freundlich und die zwei Torwächter werfen sich jeweils vielsagende Blicke zu.
„Ich wäre dankbar, wenn Ihr meinem kleinen Bruder und mir Einlass gewährt." , füge ich dann unschuldig hinzu, verbeuge mich ein weiteres Mal und als ich hoch komme, muss ich erkennen, dass beide Männer ein eigenartiges Schmunzeln aufgesetzt haben.
Erneut tauschen sie kurze Blicke, ehe der Rechte, der mit Zahnstocher, mir seine gelblichen Zähne zeigt.
„Na, bei so einer netten Nachfrage kann man wohl kaum Nein sagen.", lacht er dann und zieht eine geschwungene Braue nach oben.
Ich kann spüren, wie Deidara sich plötzlich etwas fester, mit dem Rücken, an mein Bein presst und dem Kerl einen todbringenden Blick zuwirft.
„Und dein kleiner Bruder?" , fragt der Andere nun interessiert, „Niedliches kleines Kerlchen."
Und Deidara streckt ihm prompt die Zunge raus, wofür er sich einen leichten Stoß, mit meinem Knie, in seine Wirbelsäule einhandelt.
Leise grummelnd kneift mir der Blonde in die Hand, bohrt energisch die kleinen, spitzen Fingernägel, in meine Handfläche, doch ich versuche es so gut es geht, zu ignorieren.
„Jaha." , lache ich gekünstelt auf, „Wir sind nur ziemlich erschöpft."
„Ja, das glaube ich." , mischt sich nun der Linke, der Räusperer, ein, „Wo kommt ihr denn her... bist du denn eine Kunoichi?"
Ich schüttle den Kopf und beide schauen mich nun fassungslos an.
Zu meinen Beinen wird Deidara langsam ungeduldiger.
„Und dann seid ihr ganz alleine unterwegs, na, das ist doch gefährlich. Eine hübsche Dame lässt man nicht alleine reisen." , lacht er nun und auch der Zahnstochkerl nickt bestätigend: „Es sind viele unanständige Menschen da draußen unterwegs."
Noch bevor Deidara etwas sagen kann, bohre ich mein Knie erneut unauffällig gegen seine Wirbel und lasse ihn dadurch kurz auf quicken.
„Wir kommen klar, danke." , versuche ich die Unterhaltung also zu beenden, bevor sie in die falsche Richtung ausufern kann.
Der Rechte, dessen eines Auge durch einen Vorhang von Haaren verdeckt gehalten wird, lächelt mir nun freundlich entgegen, ehe er sich kurz umschaut.
„Nun, es ist gerade nicht viel zu tun," , brummt er, wendet sich dann wieder mir zu, „Wir können dir gerne zeigen, wo du preisgünstig eine Übernachtung findest."
„Izumo...!" , startet der Andere bereits empört, doch ich wimmle ab.
„Danke, aber danke nein, dass ist freundlich, doch wirklich nicht nötig."
„Aber, ..."
Noch bevor einer der zwei Männer etwas erwidern kann, verbeuge ich mich zum Abschied tief, gerate leicht ins stolpern, fange mich aber sogleich wieder, als Deidara mich im nächsten Moment bereits mit sich zerrt.
Dafür, dass er nun so klein ist, hat er immer noch ziemlich Kraft in den Knochen.
Nervös lächelnd, winke ich den beiden hinterher, wende mich schließlich ab, ebenso Deidara, allerdings nicht, ohne den Zwein ein weiteres Mal die Zunge raus zu strecken.
„Kleine Rotzgöre." , kann ich den Rechten brummen hören und „Aber die Kleine ist echt hübsch." , kommt es von dem Linken.
Meine Wangen werden heiß und kaum habe ich Deidara eingeholt, packe ich mir sein Ohr und ziehe etwas daran.
„Ahh, scheiße, nh!" , quengelt der Blonde, was durch seine momentane Stimmlage alles andere als bedrohlich wirkt.
Eher süß.
„Lass los, ja!" , verlangt er, zappelt unter meinem Griff verzweifelt, ehe ich schließlich von ihm ablasse.
„Was sollte das?!" , raune ich ihm zu.
Ist der Kerl denn von allen guten Geistern verlassen?!
Wir sind nicht einmal offiziell im Dorf und der Kauz sorgt bereits für Ärger.
„Dein freches Verhalten ist nicht gerade hilfreich, wenn es darum geht, sich den Leuten an zu nähren!", fauche ich mit gedämpfter Stimme, immerhin erreichen wir nun die ersten Einkaufsstraßen.
Ein paar Leute werfen uns neugierige Blicke zu, doch die Meisten beachten uns gar nicht großartig, scheinen viel zu beschäftigt mit sich selbst und ihren Erledigungen.
Mir soll das nur Recht sein.
„Sieh mich an, nh!" , zickt Deidara zurück und die großen, blauen Augen sprühen Funken, „Ich bin vier, ja, niemanden interessiert es, mh! Außerdem kamen die Schweine aus dem Sabbern gar nicht mehr raus, nja!"
„Trotzdem versaut uns dein patziges Verhalten noch die ganze Mission!" , kann ich mich nicht beruhigen und es wäre mir ja egal, hätte Pein sie nicht auch mir zugeteilt, wir hängen also beide da drin.
Und mit dem Leader möchte ich es mir auf keinen Fall verscherzen, so viel steht fest.
Ich seufze genervt, während Deidara beleidigt die Arme vor der Brust verschränkt und schmollt.
Ich kann den ein oder anderen verzückten Blick kaum ignorieren, der uns seinetwegen dennoch begegnet und ab und an kann ich die älteren Damen, die unseren Weg kreuzen, tuscheln hören.
„So ein hübscher Junge."
Irgendwie mag ich das nicht.
Eine Weile laufen wir planlos durch Konoha, bis wir schließlich auf eine kleine Pension, direkt an der Haupteinkaufsstraße stoßen.
Viel hat diese nicht zu bieten, doch viel braucht es auch nicht, immerhin sind wir hier ja nicht zum Vergnügen.
Nachdem Klein-Deidara seinen Charme hat spielen lassen, für uns an der Rezeption nicht nur einen Rabatt, sondern ebenso, für sich, auch noch einen Lolli rausgeschlagen hat, beziehen wir Zwei unser Zimmer im ersten Stock.
Die Dame unten am Tresen schaut uns, vielmehr dem kleinen, blonden Jungen, der zufrieden, meine Hand haltend, neben mir her watschelt, verzückt hinterher und aus irgendeinem Grund, zieht es deutlich in meiner Unterleibsgegend.
Die meisten Kleinkinder sind süß.
Wieso müssen sie alle ausgerechnet Deidara dermaßen penetrant anstarren?
Ich hatte zwar nie kleine Geschwister und schon gar keine eigenen Kinder, dennoch kann ich mir nun ungefähr ein Bild davon machen, wie schlimm es für Mütter sein muss, wenn fremde Menschen ihre Babys ständig meinen in die Wange kneifen zu müssen, oder ungefragt in den Kinderwagen grabschen.
Allein die Vorstellung, wie jemand Deidara, in seiner jetzigen Form, auch nur ansatzweise belästigen könnte, lässt mir bitter die Galle hochkommen.
Ich seufze, wende mich dann wieder der Karte Konohas zu, welche ich ebenfalls unten an der Rezeption erhalten habe, auf meine Frage hin, wo man hier denn günstig etwas Essen finden könne.
Aufmerksam studiere ich nun den Lageplan, wobei mir der große, rotmarkierte Bereich, am äußeren Rand des Dorfes, natürlich direkt ins Auge springt.
Das Uchiha-Viertel.
Mein Herz beginnt etwas schneller zu schlagen und unbemerkt stiehlt sich ein Lächeln auf meine Lippen.
Ein erster Anlaufpunkt, zumindest, ... soweit so gut.
Kurz schiele ich zu Deidara, der neben mir auf dem Bett hockt, ziemlich lustlos an seinem Lolli leckt und so ausschaut, als würde er jeden Moment weg dösen.
„Hey, ..." , murmle ich leise und stoße den Blonden sanft in die Seite.
Erschöpft blickt der Bomber zu mir auf, blinzelt mir dann aus seinen großen, blauen Augen fragend entgegen.
„Ich weiß, du bist geschafft, aber ich würde mich dennoch gerne etwas umsehen, bevor es dunkel wird." , erkläre ich und Deidara grummelt missmutig, nickt dann jedoch.
„Tapferer Deidara." , lache ich leise, streiche dem Blonden dann lobend über den Haaransatz, was „mein Bruder" nur mit einem äußerst genervten Blick zu beantworten weiß, jedoch keinerlei Anstalten macht, sich unter meiner Hand hervor zu winden, oder sie gar weg zu schlagen.
„Außerdem können wir dann gucken, wo es hier was zu essen gibt. Ich verhungere."
Ich stehe auf und strecke mich dabei einmal ausgiebig.
Die letzten Tage haben wir ausschließlich aus der Tasche gelebt und unser Proviant war nicht sonderlich nahrhaft, sondern bestand größtenteils aus Trockenfleisch, etwas eingelegtem Obst und Gemüse, sowie ein paar gefüllten Reisbällchen.
Auch Deidara erhebt sich, rutscht ziemlich umständlich vom Bett, was bei seiner momentanen Größe vermutlich komplizierter ist, als es sich anhört und trabt mir dann missgelaunt hinterher.
Und ich muss lächeln.
Manch einer könnte glauben, er würde die Rolle des übermüdeten, quengeligen Kleinkind einfach nur unglaublich gut spielen, doch die Wahrheit ist: Deidara spielt nicht.
Er ist tatsächlich einfach nur völlig übermüdet und deswegen quengelig.
Und der Rest der Welt hat seine Laune nun aus zu baden.
Ich unterdrücke ein Lachen, als der blonde, halbe Meter beleidigt an mir vorbei rauscht, folge ihm dann jedoch schweigend auf den Flur und schließe die Tür hinter mir.
Konoha ist groß, größer als ich erwartet hatte und je näher wir dem Zentrum dieses Dorfes kommen, desto mehr Shinobi, aber auch Kunoichi, laufen uns über den Weg.
Manche von ihnen machen keinen sonderlich bedrohlichen Eindruck, sind teilweise jünger als Deidara oder ich, während wieder Andere schwere Waffen mit sich rum tragen, mit dem wachsamen Blick ständig ihre Umgebung abscannend.
Es jagt mir zwischenzeitlich einen Schauer über den Rücken, doch ich versuche dem nicht zu viel Beachtung zu schenken.
Immerhin befinde ich mich offiziell auf der Durchreise und habe zudem ein kleines Kind bei mir, demnach sollte ich also keinen all zu verdächtigen Eindruck machen.
Und dennoch habe ich das Gefühl, dass mir der ein oder andere Bewohner immer mal wieder einen verstohlenen Blick hinterher wirft.
Am Krankenhaus vorbei, führt eine etwas schmalere Straße, die links und rechts von niedlichen Lädchen gesäumt ist, hinab, Richtung Uchiha-Viertel.
Immer wieder werfe ich Deidara unsichere Blicke zu, welcher offenbar äußerst misstrauisch dem Ganzen scheint.
Je näher wir den Außenbezirken kommen, desto verlassener werden die Wege.
Die einzelnen Leute, welche uns begegnen, nicken mir höflich zu, schmunzeln auch manchmal über meine kleine Begleitung und ich frage mich, ob sie mich für einen Bewohner dieses Dorfes halten.
Da wo ich herkomme, da kannte jeder jeden und wir zählten weniger als 300 Anwohner.
Aber in einem dermaßen großen Dorf, da wuseln sich mit Sicherheit viel zu viele Menschen auf einem Fleck, als das es jemals so familiär werden könnte.
Was sicher Vorteile mit sich bringt, allerdings auch Nachteile.
Und auf der einen Seite genieße ich diese Anonymität, doch gleichzeitig gruselt sie mich auch etwas.
„Genshi, mh."
Ich zucke zusammen, als Deidara plötzlich an dem Saum meines Yukata zerrt, schaue dann zu ihm hinunter.
„Was ist, was hast du?" , frage ich alarmiert, doch der Blonde wirft mir lediglich einen nichts-sagenden Blick zu, ehe er mit ausgestrecktem Finger, auf das Gebäude, zu unserer Linken zeigt.
Es sieht verlassen und ziemlich runtergekommen aus.
So, als wäre es irgendwann einmal fluchtartig geräumt worden und seit dem nie wieder betreten.
Kritisch kneife ich die Augen zusammen, lese dann den verwitterten Schriftzug, welcher über den Eingangstüren rankt.
„Konoha Polizei Präsidium"
Darüber befindet sich ein Shuriken, in dessen Mitte ein eigenartiges Zeichen steht.
Kurz überlege ich, bis mir einfällt, wo ich dieses Symbol bereits einmal gesehen habe:
Auf dem Schlachtfeld von Itachi und seinem jüngeren Bruder.
Die abstrakte Form eines Fächers, der unten rot, im oberen Teil weiß ist.
Das Wappen des Uchiha-Clans.
Ich stehe da, wie angewurzelt, starre das leer stehende Haus an.
Zerbrochene Fenster, vermodernde Türen und die Gebäudewand ist leicht angelaufen.
Ein bisschen ist es mir, als würden mich die leeren Fenster, hinter welchen nur Dunkelheit zu erkennen ist, genau so mustern, wie ich sie.
Ich schüttle mich, schaue dann verwirrt um mich, denn plötzlich fällt mir auf, dass Deidara nirgends zu sehen ist.
„Dei?"
„Onee-chan!" , piepst es vom hinteren Ende des Weges und ich atme erleichtert auf, als ich am Horizont die kleine Gestalt des Bombers erkenne, welcher mich zu sich winkt.
„Was ist, was gibt es? Hau nicht einfach ab." , bitte ich, als ich ihn schließlich eingeholt habe, doch Deidara nimmt davon nicht ansatzweise Notiz, deutet nur auf die Straße links von uns, welche durch Absperrband abgegrenzt wird.
„Das' muss es sein, ja.", raunt mir der Bomber zu, als ich etwas näher bin und ich nicke gedankenverloren, ohne meinen Blick, von dem Eingang des Viertels zu nehmen.
Vorsichtig trete ich etwas näher, sehe mich kurz absichernd um, doch kann keine Passanten ausmachen, ehe ich mit den Fingern behutsam über das gelbe Flatterband streiche.
„Zutritt verboten" - steht in schwarzen Zeichen darauf.
Ich hebe den Kopf, kann durch den Eingang direkt in das, dahinter liegenden, Viertel schauen.
Es ist mir, als befände sich innerhalb dieses Dorfes, ein weiteres, kleines Dorf, das autonom zur eigentlich Stadt funktioniert.
Zwar ist es wie ausgestorben und vollkommen heruntergekommen, doch die niedlichen Bauten lassen erahnen, dass es mal durchaus belebt war.
„Wie eine Geisterstadt." , murmle ich, kann Deidara aus den Augenwinkeln, neben mir, nicken sehen.
„Kein Wunder, ja, dass die Uchihas so komisch sind, mh." , beurteilt er, doch ich gehe nicht weiter darauf ein.
„Warum ist das Polizei Präsidium dermaßen weit draußen? Befinden sich diese nicht meist im Herzen einer Stadt?" , merke ich an, werfe einen flüchtigen Blick, über die Schulter zurück, schaue dann wieder nach vorn.
„Eigentlich, mh." , brummt es genervt neben mir, „Aber die Feuerreichler sind komisch, ja." , fügt Deidara dann knapp hinzu und ich zucke mit den Schultern.
„Etwas seltsam ist es schon,..." , gebe ich zu, streiche ein letztes Mal gedankenverloren über die Absperrung, ehe mich ein fremde Ruf unweigerlich zusammen zucken lässt.
Auch Deidara wirbelt schlagartig herum und von jetzt auf gleich, weicht sämtliche Farbe aus seinem Gesicht.
Kurz habe ich Sorge, dass er womöglich umkippen könnte, doch stattdessen starrt er nur, völlig verstört, in die Ferne.
Ich folge seinem Blick, erkenne, am Ende der Straße, einen Mann, der genau auf uns zu steuert, beide Hände in den Taschen seiner Hose vergraben, läuft er uns gemächlich entgegen.
Er ist bekleidet mit einer grünen Weste, trägt ebenso ein Stirnband, mit dem Zeichen Konohas, welches er sich allerdings halb von der Stirn gezogen hat und somit sein linkes Auge verdeckt.
Der Rest seines Gesichtes, wird von einer Maske verschleiert gehalten.
Wie versteinert stehe ich da, ziehe Deidara dann instinktiv etwas näher zu mir, worauf der Bomber nur mir einem schwachen Strampeln reagiert, dann jedoch still hält, als der Mann uns schließlich erreicht.
Er ist deutlich größer als ich, hat silberne, zur Seite gegelte Haare und mustert mich aus seinem einem Auge, mit einem Blick, den ich absolut nicht zu deuten weiß.
„Kann ich dir helfen?", fragt er unbestimmt und kurz verschlägt es mir die Sprache.
An seinen inneren Prozessen, kann ich sein ungefähres Alter abschätzen, so um die 30.
Direkt vor mir, kommt er zum stehen, mustert mich dann akribisch und etwa unwohl ist mir schon dabei.
Kurz schweigen wir, bis mir klar wird, dass ich ihm, nach wie vor, eine Antwort schulde. Schlagartig erwache ich aus meiner Trance, als Deidara mich kurzum in den Oberschenkel zwickt.
Ich weiß nicht, ob er das extra macht, dass er dabei seine Nägel so fies in meine Haut bohrt, oder ob er einfach nur herzlich wenig Feingefühl besitzt und mich bei solchen Aktionen, gerne mal, mit seinem Lehm verwechselt.
„Ich ähm ,..." , beginne ich heißer atme dann einmal tief durch, ehe ich mich zu einem Lächeln zwinge: „Also eigentlich haben wir nur einen günstigen Ort zum Essen gesucht und ich glaube, wir haben uns etwas verlaufen, stimmts' Dei?" , lache ich, stubse den Blonden dann sachte an.
Dieser nickt eifrig.
Doch der Konoha-Shinobi scheint nicht überzeugt: „Und dann landet ihr so weit draußen?" , stellt er ruhig seine Frage und obwohl er keinerlei Anstalten gemacht, etwas Böses zu wollen, fühle ich mich in die Mangel genommen.
„Ich, ..." , schüchtern blicke ich auf meine Füße, hebe dann allerdings sofort den Kopf wieder, „Ich bin das erste Mal in so einem großen Dorf. Ich bin einfach vom Weg abgekommen und irgendwie hier gelandet." , lüge ich, worauf der Mann mit der Maske schweigt.
Sein ausdrucksloser Blick, schweift über das leerstehende Viertel, in meinem Rücken, wandert anschließend kurz zu Deidara, ehe er erneut zu mir zurück kehrt,
„Da muss man sich aber arg verlaufen, um hier raus zu kommen."
Kurz beiße ich die Zähne aufeinander.
„Wir sind auf der Durchreise und ziemlich geschafft." , erkläre ich dann schließlich, hoffe, dass es sich damit jetzt einfach erledigt hat.
Die Leute in Konoha scheinen wachsam, wie ein Falke auf Mäusejagd.
Gerade, als der Fremde erneut antworten möchte, mischt sich, zu unseren Füßen, plötzlich Deidara ein: „Onee-chan!" , jammert er hell, „Ich hab Hunger, Onee-chan!"
Dramatisch lässt er sich gegen meinen Oberschenkel sacken, schmiegt sich dann schmollend an mich.
„Hunger!" , macht er ein weiteres Mal auf sein Grundbedürfnis aufmerksam, ehe es erneut still wird.
Gespielt beschämt schaue ich zu dem Maskenträger, welcher mit dieser Reaktion offenbar etwas überfordert scheint, dann allerdings seufzte und schweigend umdreht.
Kurz bin ich verwirrt und auch Deidara hebt irritiert den Kopf, als der Kerl uns plötzlich zu sich winkT: „Na, dann zeig ich euch besser mal, wo ihr hier etwas zu essen bekommt, bevor ihr euch noch weiter verlauft."
Brummend zieht er von Dannen, ohne dabei sicher zu stellen, dass wir ihm überhaupt folgen.
Sowohl Deidara, als auch ich, werfen uns jeweils kurz etwas verwirrte Blicke zu, schließen dann aber eilig zu ihm auf.
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