How to knockout Deidara


Bestimmt zehn Minuten sitzen wir beide da, unseren eigenen Gedanken jeweils nachhängend, bis ich mich schließlich ruckartig erhebe, Deidara dabei unter den Schultern packe und mit ihm gemeinsam, aufspringe.

Der Blonde japst erschrocken auf, windet sich dann murrend in meinen Armen und ich gähne herzhaft: „Was meinst du, sollen wir frühstücken gehen?" , möchte ich dann wissen und prompt hält die kleine Kampfnudel inne, bis ich sie schließlich auf dem Boden absetzte.

„Ja, nh!" , bestätigt Deidara und ich lächle.

„Okay, dann komm, wer doch gelacht, wenn wir aus diesen Dorfbewohnern nicht zumindest eine klitzekleine Info raus kitzeln könnten."

Und schon grinst Deidara wieder breit, nickt dann zustimmend.

Die Leute des Dorfes scheinen bereits munter, was nicht verwunderlich ist, immerhin ist es beinah mittag, wir, oder zumindest ich, habe tatsächlich lange geschlafen.

Doch auch das tat mal gut und so schlendern Deidara und ich, nebeneinander her, durch die Straßen des belebten Dorfes, dessen Bewohner bereits alles für das abendliche Fest herzurichten scheinen.

Buden und Stände werden provisorisch errichtet, Lampions und Laternen auf gehangen, ebenso Lichterkette und Girlanden.

Ich kann mir vorstellen, dass es, nach Einbruch der Dunkelheit, wirklich sehr romantisch und gemütlich sein wird und ein bisschen freue ich mich tatsächlich, auch, wenn es mir albern vorkommt.

Deidara hingegen wirkt weniger begeistert, von den anstehenden Feierlichkeiten.

Mit mürrischer Miene, die kleine, hübsche Stirn dabei in tiefe Falten gelegt haben, trabt er mir verschränkten Armen, neben mir her, den kritischen Blick unnachgiebig über seine Umgebung wandern lassen.

„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?" , versuche ich den Blonden etwas aus der Reserve zu locken, doch die grauen Augen funkeln mir nur genervt entgegen.

Er schnaubt einmal verächtlich und ich atme gedehnt auf.

„Was ist los, Dei?" , frage ich halblaut, bleibe dann schließlich stehen und gehe etwas in die Hocke, um ihm direkt in die Augen schauen zu können.

„Diese ganzen Gemälde und Fischlampions, ja, ... mh!", knurrt er dann dunkel, „Diese Leute haben keinen Sinn für Kunst, ... mh, ... kein Sinn für Ästhetik, ja!"

Ich muss mich beherrschen nicht mit den Augen zu rollen.

„Das ist alles?" , seufze ich schließlich, kann es nicht ganz glauben.

„Das reicht doch wohl schon, ja!" , keift Deidara mich an, als könnte ich etwas für die bunt gestalteten Plakate und Schilder, die just in diesem Momente, von den Anwohner auf gehangen werden.

Als wäre ich die Person, die das zu verantworten hätte.

Ich schüttle fassungslos den Kopf, möchte gerade etwas sagen, da unterbricht mich ein leises Grummeln, welches von Deidara selbst zu kommen scheint.

Eher aus ihm.

Augenblicklich muss ich kichern, bis mein Gekichere in ein herzhaftes Auflachen umschlägt.

Beinah hätte er mich mit seiner düsteren Stimmung überzeugt, doch diese Seriösität ist nun genau so schnell dahingeschieden, wie eines von Deidaras Kunstwerken, in einer Explosion dahingeht.

„Lach nicht, ja!" , mosert der Bomber unterdessen, erdolcht mich quasi mit seinen zornigen Blicken, während ich mich kaum mehr aufrecht halten kann.

„Vielleicht solltest du erstmal was essen, bevor du dir überlegst, wie du das ganze Dorf bekehren kannst?", schlage ich vor und automatisch schießt dem Blonden die Röte ins Gesicht.

„Halt die Klappe, mh!" , schnauzt er mich an, während ich mich schließlich etwas beruhigen kann, mir die letzten Tränchen aus den Augenwinkeln wische.

„Na komm, du Nimmersatt.", necke ich Deidara weiter, packe ihn dann, bevor der Blonde auch nur irgendwelche Widerworte geben kann, unter den Schultern, setzte ihn mir auf die Hüfte und werfe ihm dann ein verschmitztes Grinsen zu.

„Lass mich runter, mh!" , knurrt es beleidigt in meinen Armen und Deidara zappelt schwach, allerdings nicht ansatzweise so doll, wie er könnte, wenn er wirklich runter wollte.

„Worauf hast du Appetit?" , ignoriere ich das Gezettere gekonnte, hieve das Käuzchen dann etwas hoch und prompt wird er ruhiger, lehnt sich während er nachdenkt sogar etwas an mich.„Was Süßes, ja!" , kommt es nach wenigen Sekunden und sofort ziehe ich eine Schnute.

„Was Süßes zum Frühstück? Du wirst auf Dauer noch krank werden, wenn du nicht langsam mal anständig zu essen beginnst.", weiß ich, worauf ich direkt wieder einen bitterbösen Blick geschenkt bekomme.

„Wie wärs' mit etwas Reis, einem Omelett und ich weiß nicht, ... vielleicht zur Abwechslung mal was gesundes, wie Tsukumono?"

„Bwäh!"

Deidara verzieht das Gesicht, als hätte er soeben in eine saure Zitrone gebissen und ich komme nicht umhin, zu lächeln.

Mit Gemüse kann man ihn jagen, aber das hatte ich bereits in der ersten Woche, in der Berghütte herausgefunden.

Eher wäre er verhungert, als etwas von meinem gepökelten Daikon zu probieren - dabei hat der so gut geschmeckt! Naja, so blieb mehr für mich.

„Na gut." , gebe ich mich dann geschlagen, „Aber Reis und Ei sind okay?" , bemühe ich mich schließlich um einen Kompromiss und Deidara nickt, unter abgewendetem Blick.

„Aber danach will ich Taiyaki, ja!" , brummt er genervt und ich nicke.

„Geht doch." , beschließe ich, mache mich dann auf die Suche, nach einem geeignetem Restaurant.

Nachdem wir also unser sehr spätes Frühstück letztendlich beendet haben, ist es beinah halb drei.

Deidara hat sein Takiyaki bekommen und ist halbwegs gut gelaunt, läuft leise schmatzend neben mir her, sich die kleinen Händchen, ebenso sein gesamtes Kinn und auch die Spitze des Nässchens völlig eingesaut habend.

„Du hast echt ein Talent dafür, oder?" , möchte ich wissen, beim Blick auf die grüne Paste, die gefühlt, überall, an dem Blonden klebt.

„Mach du mit so nem' kleinen Mund, mh!" , schimpft der Künstler mit vollem Mund zurück.

Ich schüttle lachend den Kopf, lasse Deidara in Ruhe weiter mit seinem fischförmigen Gebäck kämpfen und nehme die nächste Abzweigung nach rechts, hätte dann beinah aufgeschrien, als ich plötzlich beinah in jemand gerannt wäre.

Zuerst erkenne ich den silberhaarigen Maskenträger nicht, doch dann wird mir klar, dass ich ihn bereis einmal gesehen habe.

„Kakashi." , begrüße ich ihn höflich, verbeuge mich kurz und stupse Deidara sachte an, der für den Konoha-Ninja allerdings nur ein genervtes Schnauben übrig hat.

Kakashi nickt uns beiden freundlich zu, lächelt dann sogar kurz: „Ich sehe, ihr seid auch schon unterwegs." , stellt er fest.

„Wir waren gerade was essen und wollten uns noch ein bisschen umgucken, bevor heute Abend das Fest ist.", erkläre ich, hoffe das genügt, als Begründung für unser Herumstreunen und nehme dann rasch Deidara auf den Arm, der sich bereits wieder zu wehren beginnt, „Und wohin bist du unterwegs?", möchte ich wissen.

„Ich, ...?" Beinah etwas beschämt, kratzt sich der Maskenträger am Hinterkopf und wirkt mit einem Mal gar nicht mehr so cool und unnahbar.

Eher so, als hätte man ihn bei etwas, ihm Unangenehmen, erwischt.

„Ich wollte eigentlich nur, ... nun, ich wollte gerade ein Buch kaufen.", erklärt er dann und tatsächlich bin ich überrascht.

„Ein Buch?" , wiederhole ich, da ich gar nicht geglaubt habe, zu jemandem wie Kakashi könnte Lesen als Hobby gehören.

Offenbar habe ich mich da getäuscht, aber was so jemand wohl liest?

Fantasy? Wohl eher nicht?

Vielleicht irgendwelche historischen Bücher, um sich fort zu bilden?

Aber ist das nicht etwas zu trocken?

Auf der anderen Seite, wenn ich schon hier bin, ... ein Buch, oder auch zwei wäre eigentlich ganz nett, um sich die Zeit tot zu schlagen, die Deidara sich mit seiner Kunst beschäftigt, oder wenn ich sonst mal einen Puffer habe.

Zum Beispiel wenn er wieder mal spontan auf den Gedanken kommen sollte Selbstmord zu begehen und wir beinah einen Monat in einer Berghütte festsitzen.

„Vielleicht darf ich dich begleiten? Ich liebe Bücher!" , gebe ich mich unschuldig, denn das sind zwei Fliegen mit einer Klatsche.

Er ist Sasukes ehemaliger Sensei und soll ihm sogar eine spezielle Kunst des Raitons beigebracht haben, die er bereits in jungen Jahren gemeistert hat.

Demnach werden sie wahrscheinlich entsprechend viel Zeit miteinander verbracht haben und darin wittere ich meine Chance.

„Öhm, ... sicher. Wenn du möchtest, ... dann komm." Erneut fährt sich Kakashi nervös durch das volle, grau-silberne Haar, lacht kurz nervös auf, ehe er auf der Achse kehrt macht und zielstrebig in die entgegengesetzte Richtung steuert.

Etwas verwirrt folge ich ihm.

Will er nicht, dass ich ihn begleite?

Oder war er womöglich gar nicht auf den Weg ins Buchgeschäft und hatte eigentlich andere Dinge zu erledigen, von denen er mir nichts mitteilen darf?

Aber was für Dinge sollten das sein?

Während ich so nachdenklich hinter dem geheimnisvollen Mann her laufe, merke ich kaum, wie Deidara mit einem Mal energisch an meinen Haaren zerrt.

Ich quicke kurz auf, als er plötzlich, ziemlich heftig, an einer Strähne reißt, mir dann einen verärgerten Blick zuwirft.

„Was machst du da, mh?!" , raunt er mir wütend zu und ich verziehe das Gesicht.

„Informationen beschaffen natürlich, wonach sieht es aus?", feure ich ihm gedämpft entgegen, packe dann mit einer einzigen Bewegung, beide seiner kleinen Händchen und halte die kleine, blonde Furie somit in Schach.

Obwohl ich kurz Panik habe, dass er mich womöglich wieder beißen könnte.

„Du gehst Bücher shoppe, ja, .. mh du bist nicht hier zum Vergnügen, nh!" , motzt der Künstler weiter und kurz kämpfe ich gegen das, in mir aufkommende, Verlangen, ihn einfach los und fallen zu lassen.

„Das sagt der, der gestern Abend, umzingelt von Feinden, einfach eingeschlafen ist.", erinnere ich ihn an sein kleines Nickerchen, mitten in Konoha.

„Ich war mehrere Tage am Stück wach, nhja! Du kannst uns nächstes Mal herfliegen, mh, ... aber, ja, ne! Ich vergesste, ... du kannst kein Chakra kontrollieren, mh!" , schnauzt er und kurz halte ich inne.

„Was hast du gesagt?", möchte ich wissen und habe sogar beinah vergessen, dass wir gerade mitten im Streit sind.

„Das du kein Chakra kontro,..."

„Nein, davor."

„Ich war mehrere Tage am Stück wach, ..."

„Dazwischen."

„Dass ich vergesst habe, ..."

Ich bleibe stehen und auf meine Lippen stiehlt sich ein fieses Grinsen.

„Was, nh?!" , möchte Deidara sofort wissen, kommt mit seinem kleinem Gesicht dem meinem gefährlich nahe und seine blau-grauen Augen sprühen Funken, „Was, mh, ... ja Genshi?!"

Doch mein Lächeln wird nur breiter und unverschämter, je näher er kommt.

„Ich glaube ein bisschen lesen würde auch dir nicht schaden.", weiß ich und muss kichern, über seinen irritierten Gesichtsausdruck.

Deidara grummelt etwas Unverständliches und wahrscheinlich tue ich besser dran, nicht genau verstanden zu haben, was er da gemeint hat.

„Da wären wir.", eröffnet Kakashi mir schließlich und offenbar haben wir unser Ziel, ein unscheinbar wirkendes, kleines Buchlädchen, nun erreicht.

Nachdem Deidara mir einmal, charmant wie er nun mal sein kann, zur Strafe für meine Neckerei, ordentlich mit den kleinen Nägeln, über den Oberarm gegangen ist, hat sich der Blonde schließlich beruhigt.

„Verstehe, hier gehen die Leute aus Konoha also hin, wenn sie sich mal in ferne Welten flüchten wollen." , analysiere ich und Kakashi nickt unbestimmt.

„So in etwa.", brummt er.

„Ich bin neugierig, was für Bücher liest du?" , fühle ich dem Silberhaarigen dann schließlich auf den Zahn.

Das hat zwar nichts mit meiner eigentlichen Mission zu tun, aber interessieren tut es mich dennoch.

An meinem linken Ohr kann ich Deidara entnervt stöhnen hören, ehe er den Kopf auf meiner Schulter ablegt und mit gelangweilter Miene kleine Zöpfe in meine Haare zu flechten beginnt.

Kakashi wirft mir einen etwas gehetzten Blick zu, wobei er jedoch relativ zielstrebig auf eine bestimmte Regalreihe zusteuert.

„Wie soll ich das sagen, ..." , beginnt er schließlich, bleibt dann stehen und fährt sich erneut unruhig über den Hinterkopf.

Mein Blick wandert zu den Büchern, die aufgereiht, wie die Soldaten, in dem Regal stehen, darauf warten, gekauft zu werden.

Icha Icha Paradise, ...

Icha Icha Violence, ...

„Flirtparadis?" , lese ich laut vor und aus den Augenwinkeln kann ich erkennen, wie selbst Deidara kurz den Kopf hebt.

Kakashi hingegen scheint mehr als unbeholfen und ich frage mich, wo diese coole, distanzierte Seite hin ist, die ich zuerst von ihm kennen gelernt hatte.

„Es ist Erotik.", analysiere ich, nachdem ich wahllos nach einer der Auslagen gegriffen und ein bisschen drin rumgeblättert habe.

„Und definitiv nichts für Kinder." , weiß Kakashi, mit Blick auf Deidara und schnappt sich das Buch, noch bevor ich die nächste Seite aufschlagen kann.

Ich muss lächeln.

„Verstehe, hätte nicht gedacht, dass du dich für sowas begeisterst.", sage ich unbestimmt, was den Maskenträger verzweifelt auflachen lässt.

Ein Perversling also.

Naja, wie sagt man so schön? Stille Wasser sind tief?

„Einen schönen Tag noch." , verabschiede ich mich von der mageren, alten Dame, die uns von hinter der Kasse aus, lächelnd hinter her winkt.

Sie war völlig verzückt von Deidara, hat mich gelöchert, wie alt er ist und ob er denn schon zur Akademie geht.

Nach einer Weile bin ich wahrlich nervös geworden, doch zum Glück waren, just in dieser Sekunde, Sakura und Naruto, vor der Ladentür erschienen und somit konnte ich mich letztlich doch noch losreißen.

Kakashi hat eine kleine, in taschenbuch gebundene Extra-Ausgabe der Icha Icha Reihe erstanden, was wohl der eigentliche Grund gewesen war, weshalb er hierhin unterwegs war und ich selbst, habe mich für eine Märchensammlung und einen Roman entschieden.

Davon hat Deidara dann zumindest auch was, irgendwo und vielleicht hilft das auch, bei seiner Konjunktionsschwäche.

Dessen Ausdrucksweise mich, nach wie vor, zum schmunzeln bringt.

„Sensei Kakashi, kaufen Sie sich etwa wieder schmutzige Bücher?" , stellt Sakura ihren Sensei auch sogleich zur Rede, sowie wir den Laden verlassen haben.

„Schmutzig würde ich das nicht nennen. Eher aufschlußreich." , verteidigt sich Kakashi, während Naruto hörbar ausatmet, dabei die Arme vor der Brust verschränkt hat.

„So hat der kauzige Eremit es auch immer genannt, wenn er die Weiber bespannt hat, beim baden!"

„So?", kommt es tonlos von Kakashi.

„Das ist doch nur eine Ausrede! Unterm Strich ist das doch der totale perverse Scheiß!" , feuert Naruto los und ich muss kichern.

Naja, ganz Unrecht hat er nicht.

Die wenigen Seiten, die ich überflogen hatte reichten, um sagen zu können, dass der Autor des Buches definitiv ein Mann war, denn es strotzte nur so von Klischees.

„Naruto hat Recht, wieso lesen Sie soetwas überhaupt?", mischt sich nun auch noch Sakura ein.

Deidara und ich werfen uns jeweils vielsagende Blicke zu, ehe der Blonde sich eine weitere Strähne aus meinen Haaren fischt und sie in insgesamt fünf kleine Partien unterteilt.

Dafür hat er tatsächlich Talent, ich selbst bekomme nicht mal einen einfachen Bauernzopf hin, aber dafür habe ich ja jetzt offenbar Deidara.

„Naja, es ist durchaus gut geschrieben.", wirft Kakashi ein, obwohl er keinen Hehl daraus macht, zu verbergen, dass er auf diese Diskussion absolut keine Lust hat.

„Genshi.", wendet sich Sakura plötzlich an mich und kaum merklich, zucke ich zusammen.

„Ja?"

„Du kommst doch heute abend zum Fest, ja?", geht sie sicher und ich nicke.

„Und hast du auch einen Kimono?" , möchte sie dann wissen und jetzt komme ich tatsächlich in Verlegenheit.

„Nicht wirklich, nein,...", gebe ich zu.

Das letzte Mal, das ich einen Kimono getragen habe, war Neujahr, als ich gemeinsam mit meinen Brüdern und Mutter den Schrein, auf dem Hügel, der zum Dorf führt, besucht hatte.

Aber auch das ist bereits eine halbe Ewigkeit her.

Ich weiß vermutlich nicht einmal mehr, wie man überhaupt einen bindet.

„Ich war lange nicht mehr zu Festlichkeiten." , gebe ich dann zu, doch Sakura schüttelt nur lächelnd den Kopf.

„Nicht schlimm, mein alter Kimono gefällt mir auch nicht mehr, deswegen wollte ich gerade einen neuen kaufen ,...", sie scheint kurz nach zudenken, ehe sie unbeirrt fortfährt: „Eigentlich wollte Naruto mich begleiten, aber mit einem Mädchen wäre mir das natürlich lieber.", beschließt sie lächelnd.

„Hey, man, Sakura, ist das dein Ernst?!" , kommt es empört aus dem Hintergrund, von Naruto und ich muss lachen.

„Ich begleite euch gerne.", beschließe ich nickend, worauf ich bereits wieder einen unauffälligen Hieb von Deidara kassiere.

Ich muss mich beherrschen, nicht zu heftig aus zu atmen, zwinge mich dann zu einem Lächeln.

„Also dann, bis heute Abend.", verabschiedet sich nun auch Kakashi, will offenbar mit seiner Ausbeute aus dem Buchladen ungestört sein.

„Ja, bis später!" , winkt Sakura ihm freundlich hinterher, wendet sich dann erneut mir zu.

„Gehen wir?", freut sie sich, ehe sie sich noch kurz an Naruto wendet, „Du kannst dann gehen.", beschließt sie.

„Eh, ernsthaft jetzt Sakura?!" , beschwert sich der Blonde und kritisch ziehe ich eine Braue hoch, muss dann jedoch kichern.

„Du kannst auch gerne mitkommen, Naruto, ich habe da nichts gegen."

Der zweite Hieb, von Deidara.

Schlafend hat er mir besser gefallen.

Vielleicht könnte ich, ... aber nein, ... das würde zu weit gehen, ...

Und ich weiß auch gar nicht, ob ich das überhaupt beherrsche...

„Siehst du Sakura, Genshi ist wenigstens nett!", meckert Naruto weiter und augenblicklich wirbelt Sakura herum.

„Bitte, also, als ob ich nicht nett wäre!"

„Du hast mich doch erst aus dem Bett gescheucht und dann zum einkaufen gezwungen!"

„Warum schläfst du auch überhaupt noch um zwei Uhr nachmittags, man, Naruto!"

„Echt jetzt, das ist doch meine Sache!"

Während die beiden streiten, bohrt Deidara bereits wieder energisch seine Fingernägel in meine Haut und ich stöhne halblaut auf.

„Was?", winsle ich flehend, doch ich ahne schon, worauf er hinaus will.

„Wir sind hier nicht zum Vergnügen, nja!" , raunt er mir zu und ich rolle mit den Augen.

Er ist viel zu stur für diese Mission, alleine wäre sie ein absoluter Reinfall geworden.

„Ja und das ist unsere Chance, mit ihnen ins Gespräch zu kommen." , gebe ich schnippisch zurück, immerhin nervt mich dieses Theater.

Was habe ich damit zu tun, wer ihm irgendwann mal, aus welchen Gründen auch immer, seine Arme abgerissen hat.

Oder seinen Partner getötet hat.

Bei dem Gedanken läuft es mir eiskalt den Rücken runter und mein Blick wandert automatisch zu Sakura, die noch immer, mit Naruto rangelt.

Wieso fällt es mir so schwer, zu glauben, dass Sakura eine Mörderin sein soll?

Jemand, der willentlich, im Kampf, andere umbringt?

Oder hat sie Akatsuki womöglich dermaßen in die Enge getrieben, dass ihr gar keine andere Wahl blieb?

Doch viel Zeit darüber nachzudenken, bleibt mir keine, denn erneut, macht Deidara, in meinen Armen, auf sich aufmerksam.

„Das ist bestimmt nicht, wie Pein sich das vorgestellt hat, yeah!" , weiß er und ich lege entnervt die Stirn in Falten.

„Ach und was stellt er sich vor? Das ich, wie ein Spürhund, im Uchihaviertel auf den Vieren umher rutsche und mir Sasukes Absichten einfach so vor die Füße fallen?"

Deidara schnaubt, scheint mit solch einer präzisen Antwort nicht gerechnet zu haben und ich seufze.

„Hör zu.", flüstere ich dann leise, obwohl Sakura und Naruto ohnehin viel zu beschäftigt, mit ihrer Zankerei scheinen, „Ich weiß, du kannst diesen Leuten nichts abgewinnen, aber sie sind nunmal der schnellste und effektivste Weg an Informationen über Sasuke zu kommen."

Bei dem Wort „Sasuke" verzieht Deidara das Gesichte, schnaubt dann.

„Du kannst ihnen nicht trauen, nja, was, wenn es eine Falle ist, mh?", möchte er wissen und kurz hebe ich den Kopf, blicke dann zu Naruto und Sakura, dann wieder zu Deidara.

„Was für eine Falle soll das sein?", möchte ich wissen, „Am hellichten Tage, in einem Bekleidungsgeschäft, mitten im Dorf, umgeben von Zivilisten, meinst du da greifen sie mich an?"

„Uns, nja! Sie greifen uns an, mh!"

Ich stöhne auf.

„Darum geht es doch nicht."

„Geht's wohl, ja, auch, mh!"

Ich schnalze ungeduldig mit der Zunge und sowohl Deidara und auch ich verstummen, in dem Moment, in dem sich Sakura wieder zu uns dreht.

„So, das wäre geklärt.", lächelt sie mir entgegen und ich werfe einen flüchtigen Blick auf Naruto, der beleidigt, etwas abseits steht.

„Aha?"

„Ich treff' euch dann später.", grinst der Blonde dann bereits wieder, „Mal gucken, was Shikamaru so treibt, vielleicht kann ich mit dem trainieren."

„Fleißig, fleißig.", lobe ich diesen Eifer und für den Bruchteil einer Sekunde, legt sich ein blasser Rotschimmer, über die Wangenknochen des blonden Chaoten.

„Also dann, bis nachher bei Ichiraku, ja?!", möchte Naruto wissen und ich nicke.

„Jaja.", wimmelt Sakura ihren Freund ab, zieht mich dann einfach mit sich, während Naruto in die entgegen gesetzte Richtung, über die Dächer des Dorfes hinweg, davon schießt.

„Dann wollen wir mal.", freut sich Sakura und ist mit einem Mal ganz aufgeregt, „Gleich die Straße runter ist ein super süßer Laden und gar nicht teuer!"

„Ich war lange nicht mehr shoppen.", freue auch ich mich, werfe dann kurz einen Blick nach oben, gen Himmel.

Es ist ein wolkenloser Tag und trotzdem, dass der Winter vor der Tür steht, scheint die Sonne sich entschlossen zu haben, noch einmal mit ganzer Kraft zu scheinen und so das Jahr entsprechend ausklingen zu lassen.

Warm und angenehm fallen die Strahlen auf mein Gesicht, lassen meinen schwarzen Haare im Licht schimmern.

Auch Deidaras Haare wirken wie flüssiges Gold.

Und während der Blonde seine kleinen spitzen Zähnchen immer tiefer, vor lauter Zorn, dass ich mich entgegen seines Rates, auf Sakura einlasse, in die Schulter bohrt, denke ich nach.

Es tut unsagbar weh, doch dadurch, dass Sakura direkt neben mir geht, kann ich dem kaum etwas entgegensetzen.

Ich lächle, nicke ab und an und lache, über ihre Erzählungen, dass sie Naruto eigentlich mag, aber er manchmal eben so nervig ist und seit sie sich mit Ino gestritten hat, sie auch keine wirkliche Freundin mehr hat, mit der sie eben diesen typischen Mädchenkram machen kann.

Unauffällig, schiebe ich meine freie Hand an Deidaras Hinterkopf, beginne vorsichtig, dessen Nacken zu kraulen, was den Blonden verwirrt aufschauen lässt und ich werfe ihm einen vielsagenden Blick, aus den Augenwinkeln heraus, zu.

Er scheint zu verstehen, dass ich irgendetwas vor habe, unterbricht dafür sogar kurz sein Beißen, inzwischen hat sich bereits ein roter Abdruck, an meiner Schulter, gebildet.

Und während ich mit meinen Fingerkuppen sanft über seinen Nacken und Haaransatz streiche, versuche ich mich zu konzentrieren, versuche zu erfühlen, von welchem Organ, welche Energie ausgeht.

Wie die Zusammensetzung der verschiedenen molekularen Strukturen ist, die Atome verraten mir ganz genau, was sich an welcher Stelle befindet.

Und nachdem ich erst einmal die gefunden habe, die ich für mein Vorhaben brauche, ...

Immer wieder schiele ich, verschwörerisch lächelnd, zu Deidara, der inzwischen so aus dem Konzept gebracht scheint und vermutlich gerade abwiegt wie ratsam es wäre, sich aus meinen Armen zu befreien.

Sehr ratsam, aber eigentlich schon zu spät.

Er hat den Bogen nun eimal überspannt und wenn er weiter so ein Theater macht, dann werde ich Sakura nie soweit bekommen, wie Naruto zum Beispiel, am gestrigen Abend.

Ein bisschen Sorgen mache ich mir schon, auf der anderen Seite, kann es eigentlich nicht schief gehen.

Deidara passiert nichts.

Auch wenn ich so etwas noch nie an einem Menschen ausprobiert habe, konzentriere ich mich, gucke dann, dass ich die Stelle, die ich stimulieren möchte, auch nicht verfehle, nicht, dass ich Deidara noch dazu bringe, sich aus dem Nichts zu übergeben, oder Schlimmeres und sende dann einen sanften Impuls, an die entsprechende Stelle, in seinem Gehirn.

Dabei höre ich, nach wie vor, mit halbem Ohr Sakura zu, streiche dann ein weiteres Mal über Deidaras Hinterkopf.

Der Blonde hat inzwischen offenbar bemerkt, dass ich etwas im Schilde führe und ich kann sehen, wie seine Lippen lautlos „Was machst du?" formen und er die Stirn bereits wieder verärgert in Falten legt.

Ein weiteres Mal schicke ich die entsprechende Reize, an das entsprechende Gehirnareal, stelle sicher, dass dieses genau die Menge an Hormonen ausschüttet, die ich für meinen Vorhaben benötige und kann die entsprechende Energiemenge, des nun ausgeschütteten Melatonin, nur zu gut wahrnehmen.

Ich werfe Deidara einen vielsagenden Blick zu, wobei ich zeitgleich etwas aufgeregt bin und mich auch ‚was schlecht fühle.

Immerhin sollte mein „Partner" für mich eigentlich kein Versuchskaninchen darstellen.

Aber wenn er es doch so herausfordert?

Ich kann deutlich spüren, wie die Ausschüttung des Melatonin nun die entsprechenden Impulse an den restlichen Körper weiter leitet, kann die sich verlagernde Energieverteilung wahrnehmen, spüre, wie Deidaras Herzfrequenz langsam abnimmt und sein Blutdruck etwas sinkt.

„Was machst du, mh,...?", murmelt der Blonde heiser, gähnt dann einmal und ich hieve ihn etwas hoch, ehe er, mit misstrauischem Ausdruck in den Augen, gegen meine Schulter sinkt.

„Du lässt mir keine Wahl." , hauche ich entschuldigend und bin selbst etwas überrascht, dass mein Vorhaben tatsächlich Wirkung zeigt.

Und zeitgleich fühle ich mich schlecht, während Deidaras Körpertemperatur ebenfalls langsam zu sinken beginnt, kann ich wahrnehmen, wie seine Gehirnwellen auf nur noch 10 Hertz runter fahren.

„Du bist eine Hexe, ja, ..." , nuschelt Deidara leise gegen meine Halsbeuge geschmiegt, schlingt dann die Ärmchen um meinen Hals und vergräbt das Gesicht tiefer in meinen Haaren.

„Sei mir nicht böse.", habe ich mit einem Mal ein schlechtes Gewissen, während der Bomber langsam weg zu dämmern beginnt.

Entschuldigend streiche ich ihm mit der freien Hand über den Rücken und ein weiteres Mal gähnt Deidara, blinzelt dann verschlafen.

„Yama-chan, mh." , kann ich das Käuzchen leise murmeln hören, ehe er schließlich kaum merklich, in meinen Armen zusammen sackt und gleich mäßig atmend, die Augen geschlossen, an meiner Schulter lehnt.

Ich seufze stumm, hieve mir den Kauz etwas höher, damit er es zumindest bequem hat, während seines unfreiwilligen Nickerchens und bin sowohl stolz, als auch leicht enttäuscht von mir.

Auf der anderen Seite, ... hätte Deidara nur verhindert, dass ich mit Sakura ins Gespräch komme und so kann ich mich nur besser auf die Mission konzentrieren.

Zudem sollte er eigentlich nur für eine, höchstens zwei Stunden schlafen.

Viel Melatonin habe ich nicht aus schütten lassen, das sollte bald abgebaut sein.

Inzwischen haben wir, zudem, den Laden erreicht, Sakura mit ihrer Erzählung über den Streit mit Ino geendet und ich könnte schwören, mindestens ein-zwei Mal das Wort „Sasuke", aufgeschnappt zu haben.

„Schuldigung, ...", murmle ich, wende meinen Blick schließlich von dem schlafenden Deidara ab, nach dem ich mich vergewissert habe, dass mit ihm wirklich alles in Ordnung ist.

Irgendwie kann ich es immer noch nicht ganz glauben, dass diese simple Idee, solch eine effektive Wirkung gezeigt haben soll.

„Was sagtest du, Sasuke, was hat er damit zu tun?"

„Na, Ino steht auf ihn, ... beziehungsweise stand, aber vermutlich würde sie sich noch immer dazwischen drängen, so ist sie eben.", seufzt Sakura und ich nicke, obwohl ich keine Ahnung habe, wer diese Ino sein soll.

„Du und Sasuke, steht ihr euch nahe?", möchte ich wissen, beginne Deidara sanft auf und ab zu schaukeln, kann spüren, wie dessen Gehirnwellen weiter absinken, er offenbar zu träumen beginnt und sich leise murmelnd, an mich schmiegt.

Sakura hält kurz inne, hat bereits beginnen, sich durch das Angebot an Festtagskleidung zu wühlen und wirft mir einen traurigen Blick zu.

„Naja, weißt du, ... Sasuke ist mir sehr wichtig, er ist, ..."

Kurz schaut sie zu Boden und mit einem Mal ist ihre Stimme ganz heiser, bebt, bei jedem einzelnen Wort: „Er ist mir der wichtigste Mensch und ich hoffe bloß, dass Naruto und ich ihn wieder zurück bringen können."

Ich kann nicht anders, lege eine warme Hand an Sakuras Schulter, was die junge Kunoichi erschrocken aufschauen lässt.

„Tut mir leid.", zwingt sie sich dann zur Ruhe, fährt sich mit den Fingerrücken über die äußeren Augenwinkel.

„Nicht doch.", wimmle ich ab, kann mir nicht helfen, aber sie tut mir leid.

Sie liebt ihn.

Aber kann ich das einfach ausnutzen?

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