Eine Frage des Vertrauens?
Ich schrecke hoch, als der Vogel plötzlich mit einem Ruck auf dem Boden aufsetzt.
Aus verklebten Augen blinzle ich ein paar Mal dem grellen Licht der aufgehenden Sonne entgegen, wobei ich... Moment mal, Sonne?!
Und plötzich sitze ich aufrecht da, fahre mich einmal mit dem Handrücken über meine feuchten Mundwinkel und werfe einen beschämten Blick gen Deidara, welcher bloß mit den Augen rollt.
Bleibt bloß zu hoffen, dass er nicht mitbekommen hat, wie ich ihm da, im Schlaf, vorbildlich auf die Rückseite seines Mantels gesabbert habe, obwohl ich dazu sagen muss, dass ich bereits dermaßen oft irgendwo seinen Sabber kleben hatte, dass er sich wirklich nicht beschweren dürfte.
Eigentlich, ... aber da Deidara sich äußerst gerne über jeden möglichen Scheiß aufregt, kann ich mich darauf wohl nicht verlassen.
Vermutlich würde er am Ende noch damit argumentieren, dass er halt eben auch ein paar Münder mehr besitzt und dementsprechend auch mehr Speichel produziert, was logisch betrachtet nicht einmal falsch wäre.
„Was ist, ... wieso halten wir an?", möchte ich wissen, unterdrücke dabei ein Gähnen und rutsche hinter Deidara her, vom Rücken des riesigen Lehmtieres.
„Frag unseren Reiseführer, mh.", knurrt der Blonde lediglich, wirft mir dabei einen verachtenden Blick zu, während ich schwankend neben ihm zum stehen komme und leicht zur Seite taumle, da ich offenbar noch nicht ganz wach bin.
„Wie lange sind wir schon unterwegs?", möchte ich wissen, schaue mich kurz um.
Wir befinden uns am Rande eines Waldes, ganz offensichtlich, der Boden zu unseren Füßen ist mit einer leichten Schneeschicht bedeckt und die auch die kahlen Äste, der Bäume, die den Ausläufer eben jenes Waldes darstellen, tragen ein hübsches weißes Kleidchen.
Ich nehme einen tiefen Atemzug, die Luft riecht klar und frisch, vor allem trocken.
Wir müssen temperaturmäßig nahe dem Gefrierpunkt sein.
„Ist es zu kalt, um zu fliegen?", möchte ich dann wissen, an Deidara gewandt, welcher jedoch bloß mit den Zähnen knirscht, was wohl als Antwort gelten soll.
Ich seufze, lasse es dann gut sein, schließlich weiß ich, dass es nichts bringt mit Deidara zu reden, wenn er drauf ist, wie er gerade nun mal eben drauf ist.
„Ab hier laufen wir lieber. Der Himmel ist klar und sollte Pein, oder aber Konan nach uns suchen wäre es ein Leichtes uns zu finden.", erklärt Itachi, welcher schwach lächelnd zu uns hinüber kommt, dicht gefolgt von Kisame.
„Ach, das Prinzesschen ist auch wieder wach.", begrüßt er mich grinsend und ich kann spüren, wie meine Wangen heiß werden.
„Ich, ... ähm, ...", druckse ich hervor, wende dann den Blick ab, da es mir doch etwas peinlich ist, aber Kisame lacht bloß laut auf: „Alles gut, Prinzessin, ich weiß doch, dass unser Kleiner und du bis vor wenigen Stunden noch auf Mission waren. Sobald wir unsere erste Rast einlegen, werdet ihr zwei euch entsprechend ausruhen können."
Ich nicke, lächle dann dankbar: „Ja, das wäre sicher gut."
„Pah, nichts da, mh!" , platzt Deidara plötzlich dazwischen und mit einem Mal sind alle Augen auf ihn gerichtet.
„Als ob ich mich hinlege und schlafen, ja, während du mir vermutlich im Schlaf die Kehle aufschlitzt, nh!", feuert er Itachi entgegen, während er unter Anderem auch Kisame und mich mit wütenden Blicken straft.
Der Haimensch und ich tauschen jeweils vielsagende Blicke.
„Was für einen Grund sollte ich haben, dass zu tun, Deidara?", entgegnet der Uchiha ruhig, dreht sich dann in Deidaras Richtung und ich komme nicht umhin zu bemerken, wie viel kleiner das Käuzchen neben dem Schwarzhaarigen wirkt.
„Weiß nicht, mh, du hast in einer einzigen Nacht deine komplette Familie abgeschlachtet, ja. Neben einem Vatermörder lege ich nicht pennen, mh!"
„Deidara!", falle ich dem Blonden mahnend ins Wort, welcher dafür nur ein arrogantes Augenrollen übrig hat.
„Deidara, ich käme nie auf den Gedanken dich anzugreifen, solange du mir dafür nicht einen triftigen Grund gibst.", kommt es von Itachi, die letzte Aussage völlig ignorierend und dafür zolle ich ihm innerlich meinen Respekt.
Bei Zeiten begeistert und fasziniert mich des Sharinganträgers Absenz mehr, als sie es vermutlich sollte.
„Was weiß ich, wann Yama das nächste Mal von dir Besitz ergreift, mh?! Denk nicht, dass ich dir blind folge, ja, nicht mit mir!"
„Deidara." Ich kann Itachi leise seufzen hören und atme selbst einmal gedehnt aus.
„Deidara, ich kann dir versprechen, dass von mir keine Gefahr ausgeht."
„Ach, halt doch den Mund, ja, als ob ich deine Versprechungen traue, mh! Jemand der seine eigenen Eltern abgestochen hat, kaltblütig, mh, du kannst mir doch sonst was erzählen, nhja!"
„Deidara! Es reicht!", schalte ich mich ein, dränge mich schließlich zwischen die beiden und werfe meinem Partner einen wütenden Blick zu.
Der Kerl hat sie doch manchmal nicht mehr alle.
Ach, was sage ich da?!
Manchmal?!
„Genshi, halt dich daraus, mh!" , faucht der Künstler mich an, schubst mich dann von sich, so, dass ich erschrocken aufatmend, nach hinten stolpere, beinah den Halt verliere, im letzten Moment jedoch von Kisame abgefangen werde.
„Jetzt reicht es aber.", brummt der Schwertkämpfer entnervt, hilft mir zurück auf die Beine und mustert Deidara schließlich eindringlich.
„Es wird nicht funktionieren, wenn wir uns gegenseitig nicht über den Weg trauen. Du musst deine Zweifel wohl vorübergehend beiseite schieben."
Ich schweige, meine Augen huschen nervös zwischen den drei Männern hin und her, ehe Deidara plötzlich auf der Achse kehrt macht, allerdings nicht ohne Itachi im Gehen noch einmal vor die Füße zu spucken.
Und manchmal könnte ich ihn für genau dieses Verhalten schütteln und gegen die Wand hauen.
20 Jahre!
Und dann so ein Benehmen!
Doch Itachi lässt auch das unkommentiert, wirft Kisame lediglich einen beinah amüsierten Blick zu, welchen Deidara jedoch glücklicherweise nicht bemerkt.
„Wann ich mich ausruhe, oder nicht, ja, das lasst meine Sorge sein, pff. Ansonsten spiele ich mit, mh.", knurrt der Künstler trocken, stiefelt dann in Richtung der Bäume und ich seufze einmal hörbar aus.
„Was ein Drama um Nichts.", kann ich Kisame verständnislos brummen hören, ehe er Itachi zunickt welcher sich ebenfalls zum Gehen wendet.
„Und was machen wir jetzt?", möchte ich wissen, trabe hinter den Zwein her, welche mir jeweils beide einen kurzen Blick von der Seite aus zuwerfen.
„Weiter östlich, Konohagakure liegt im unteren Teil ungefähr mittig, im Feuerreich.", erklärt Itachi und ich nicke, „Die Ländereien sind groß und zu Fuß werden wir mindestens drei Tage brauchen, je nach Wetterbedingungen womöglich sogar noch einen Tag mehr. Von hier müssen wir weiter kommen, da ich vermute, dass Pein bereits nach uns sucht."
„Und falls er uns findet?" , überlege ich, schlucke dann hörbar, denn die Vorstellung ist nicht unbedingt beruhigend.
„Bezweifle ich, dass er uns angreifen wird.", brummt Itachi.
„Aber eine Möglichkeit ist es natürlich.", fügt Kisame an und kurz läuft es mir heißkalt den Rücken runter.
Das war nicht unbedingt das, was ich hören wollte.
„Natürlich. Aber uns vier anzugreifen und das ohne genügend Zeit sich eine entsprechende Vorgehensweise zusammen zu legen, dass sieht dem Leader nicht ähnlich. Trotz alle dem würde es auf lange Sicht nur zu Problem führen, wenn er über unseren aktuellen Aufenthaltsort bescheid weiß, sobald wir einmal in Konoha sind, kann uns das vorerst egal sein, aber jetzt gerade, ...", kurz schweigt der Uchiha, legt dann während des Gehens den Kopf in den Nacken und wirft einen Blick gen Himmel, durch die kahlen Zweige und Äster der und umgebenen Laubbäume hindurch.
Im Sommer ist dieser Wald mit Sicherheit mehr als beeindruckend, kommt mir der Gedanke, während ich vorsichtig über die, vom Schnee stellenweise beinah komplett bedeckten Wurzeln, der Bäume steige.
„Jetzt gerade ist es zu riskant zu fliegen, wenn sich der Himmel etwas zugezogen hat, oder es dämmert, können wir so vielleicht noch einige Meilen schaffen, allerdings sollten wir uns auch früh genug nach einem Unterschlupf für die Nacht umschauen. Bei diesen Temperaturen können wir unmöglich im Wald übernachten."
Ich nicke, muss dabei kurz an Deidaras schwaches Immunsystem denken und frage mich, ob er sich denn auch warm genug angezogen hat?
Ich für meinen Teil, würde nichts gegen eine Extraschicht Kleidung einzuwenden haben, wenn ich ehrlich bin.
Und auch Itachi, ... ein unauffälliger Blick auf den Uchiha bestätigt meinen Verdacht.
Auch er kann sich nicht mit der stärksten Immunabwehr rühmen, obwohl es bei ihm offenbar tatsächlich krankheitsbedingt zu sein, wohingegen ich meine Hände dafür ins Feuer legen würde, dass Deidara sich einfach nur besser zu ernähren bräuchte und seinem Körper bereits einen Gefallen täte.
Mehrere Stunden laufe wir durch den Wald.
Es ist eisig kalt und immer wieder peitscht uns kühler Wind entgegen, doch die ständige Bewegung macht es zumindest aus haltbar.
Tatsächlich ist verlief die Reise bislang angenehmer als gedacht, denn auch, wenn Deidara noch immer bockig scheint und gut zwei, drei Meter vor uns her stapft, kein einziges Wort mit uns redend, nicht einmal mit mir, konnte ich mich doch mit Kisame und selbst mit Itachi recht gut unterhalten.
Die Zwei berichten detailreich von vergangenen Missionen, von lustigen Ereignissen, welche sich immer wieder, bei Zeiten zugetragen haben, wobei eher Kisame den Erzähl-Part übernimmt, Itachi sich jedoch immer mal wieder dazu herablässt Dingen etwas hinzu zufügen, oder etwas richtig zu stellen.
Ab und an muss ich tatsächlich laut auflachen, was der blonde Künstler vor uns jeweils mit einem wütenden, Blick, über die Schulter zurück, zu kommentieren weiß, doch auch das ist mir inzwischen egal.
Soll er halt zickig sein.
Irgendwann kriegt er sich schon wieder ein.
Hat er bis jetzt ja immer.
Tatsächlich wird es langsam dunkel und somit kälter und gerade, als ich etwas sagen möchte, die Arme bereits schützend um meinen Oberkörper geschlungen habe, um mich zumindest etwas vor der Kälte zu schützen, hält Itachi an.
„Vielleicht sollten wir im Schutz der Berge uns etwas für die Nacht suchen.", überlegt er und ich nicke, obwohl ich nicht unglaublich scharf darauf bin, im Schnee zu schlafen.
„Du willst draußen pennen, mh?", spricht Deidara meine Zweifel schließlich laut aus und es ist das erste was er sagt, nach mehreren Stunden.
„Ich sehe keine Alternative.", ist alles, was Itachi dafür übrig hat, worauf der Künstler bloß unbeeindruckt die Brauen hochzieht, mir einen flüchtigen Blick hochzieht.
„Ich kann uns ins nächste Dorf fliegen, ja, es ist dunkel genug, yeah."
„Wir sollten lieber außerhalb der Dörfer und Siedlungen übernachten, um der Gefahr zu entgehen auf Spitzel, oder Spione Peins zu treffen."
„Pff, ... du hast auch gegen alles was ich vorschlage, was einzuwenden, ja?", knurrt Deidara, rollt dann schließich mit den Augen.
„Itachi hat Recht.", kommt es plötzlich von Kisame, welcher keinen von uns anschaut, den Blick nur stur geradeaus, in Richtung der Berge gerichtet hat, „Es ist zu gefährlich, hier draußen, zu der Jahreszeit hingegen findet uns keiner."
„Natürlich, mh! Wer soll uns hier auch schon finden, ja, in der Arschkälte, nh, Genshi sag du auch mal was, mh!" , faucht der Blonde mich letztlich an und kurz zucke ich unter seinem todbringendem Blick zusammen, ehe ich unbestimmt mit den Schultern zucke, mich hilflos an Kisame und Itachi wende.
„Ich weiß nicht, ...", murmle ich dann,"Ich denke Itachi wird sich schon seine Gedanken gemacht haben und das was er sagt macht auch Sinn,..."
„Ach, na klasse, mh!", stöhnt Deidara auf, schüttelt dann übertrieben den Kopf, als wäre er ausschließlich von Idioten umzingelt, was vermutlich aus zumindest seiner Sicht auch der Fall ist.
„Also wir können hier rumstehen und Wurzeln schlagen, oder zumindest schon Mal nach einem windgeschützten Fleckchen suchen.", beschließt Kisame dann, schiebt sich an Deidara und mir vorbei und auch Itachi folgt ihm, dabei zustimmend brummend.
„Nun benimm dich!", raune ich meinem Partner mahnend zu, welcher bloß affektiert auflacht.
„Oh, ich soll mich benehmen, ja? Während du Freundschaft mit dem Feind schließt, yeah?!"
„Freundschaft mit dem Feind, Deidara! Itachi ist doch nicht der Feind!"
„Nein, aber du weißt, wie ich zu ihm stehe, ja, dass wir hier sind, mh, dass mache ich für dich, ja, da musst du nicht noch absichtlich so nach seiner Pfeife tanzen, ja!"
Kurz weiß ich nicht, was ich sagen soll, schlage einmal überrascht mit den Augen auf und blinzle dem Blonde irritiert entgegen.
„Deidara, ich mache das nicht, um dich zu ärgern!", stelle ich klar.
Manchmal frage ich mich wirklich, wie es in Deidaras Kopf aussehen muss, dass er immer wieder auf so vollkommen willkürliche Gedanken kommt.
„Aha, sieht aber danach aus, nh!", schnauzt er mich an und schockiert reiße ich meine Augen auf.
„Deidara, wieso sollte ich das tun?!"
Das gibt es doch nicht, ...
Das kann doch, ... das gibt es doch nicht?!
„Was weiß ich, ja, ich werd aus dir ohnehin nicht schlau, mh!" , knurrt der Blonde, verschränkt dabei unterstreichend die Arme vor der Brust, „Aber offenbar scheinst du Itachi mehr zu vertrauen, ja, als mir, mh, ..."
„Deidara, das ist Schwachsinn, wieso sollte ich Itachi mehr vertrauen, als ich dir vertraue?"
Gut, die Frage beantwortet sich wahrscheinlich noch am ehesten von selbst.
Nicht, dass ich Deidaras Loyalität mir gegenüber anzweifle, ... zumindest nicht dauerhaft, aber Itachi wirkt viel überlegter und ich denke am Ende des Tages komme ich mit ihm eher auf einen Nenner, als mit dem verrückten Pyromanen.
Deidara ist und bleibt eben unberechenbar.
„Ich weiß es nicht, mh! Keine Ahnung, ja, aber dann lasst mich doch einfach in Ruhe, solange ich bereit bin mitzuspielen, yeah!", faucht Deidara mich weiter an und ich schlucke einmal schwer, mustere den Blonden von oben bis unten, wie er mich verachtend anschaut.
Sein Blick ist dermaßen distanziert, kühl und überheblich, dass es mir kurz die Tränen in die Augen treibt.
Ich weiß, sein Ärger gilt nicht mir, zumindest nicht mir allein, dennoch verletzt es mich, dass er so mit mir redet.
„Bitte!", zicke ich zurück, mit bebender Stimme, was Deidara nur übertriebe eine geschwungene Braue nach oben ziehen lässt.
Manchmal würde ich ihm gerne an seinem bescheuerten Zopf packen und ziehen!
„Ich lass dich ja!"
Und mit diesen Worten drehe ich um, weil wenn wir noch weiter diskutieren ich bestimmt irgendwann anfangen würde zu weinen und den Triumph möchte ich ihm nicht gönnen.
Ich ziehe einmal geräuschvoll die Nase hoch, fahre mir dann mit dem Handrücken meine Augenränder entlang und folge schließlich Itachi und Kisame, gen Berglandschaft.
Doch insgeheim wünsche ich mir, dass Deidara mir zumindest nachläuft, oder sich sogar entschuldigt.
Doch darauf kann ich wohl lange warten.
Frustriert werfe ich einen letzten Blick zurück, auf den Blonden, welcher sich inzwischen einen Klumpen Lehm aus seinen Taschen geangelt hat, an diesem herumspielt, mich keines einzigen Blickes würdigt.
Unweigerlich beiße ich mir auf meine Zunge.
Und meine Augen beginnen zu tränen.
Was ein Idiot!
Was für ein verdammter Idiot er sein kann!
Noch immer frustriert, sitze ich nächst Kisame am doch recht provisorischen Feuer, unter einem schmalen Felsvorsprung.
Zumindest ist es hier trocken und auch einigermaßen windgeschützt, was nicht zwangsläufig meint, dass es auch warm ist.
Tatsächlich habe ich innerhalb der letzten halben Stunde dermaßen zu frieren begonnen, dass ich inzwischen schon Rückenschmerzen, vom ständigen Anspannen meiner Glieder habe.
„Itachi, haben wir nicht eine Decke, oder Ähnliches? Die Kleine stirbt uns ansonsten noch den Kältetod.", bleibt mein Zittern wohl auch Kisame nicht verborgen.
Der Uchiha hebt kurz den Kopf, entflammt mit seinem Mund das letzte Holzpallet und schiebt es unter die, aus dem Wald gesammelten Äste und Zweige, um diese aus zu trocknen.
„Müssten, ...", überlegt der Schwarzhaarige, kramt dann in einem der Rucksäcke, aus welchem er schließlich eine etwas ramponierte Wolldecke herauszieht.
Mit eiskalten Fingern nehme ich sie entgegen, kuschle mich darin ein und nach wenigen Minuten strömt tatsächlich das erste Gefühl zurück in meine Glieder.
„Danke.", hauche ich, lächle dem Uchiha ehrlich entgegen, welcher nun ebenfalls am Feuer Platz nimmt.
„Gern.", brummt er, lächelt dabei schwach zurück und händigt dann Kisame, sowie mir die Essensrationen aus.
„Deidara, ...", murmle ich, mit Blick auf meine Lunchbox, schaue dann hinüber zu dem Künstler, der etwas weiter abseits hockt, mit dem Rücken an den kalten Stein gelehnt und konzentriert über seinem Lehm hängend.
„Mh?", knurrt es bestätigend aus seiner Richtung.
„Möchtest du Nichts? Immerhin hast du uns hergeflogen, hast du keinen Hunger?"
„Nö, mh.", erhalte ich die knappe Antwort und ziehe daraufhin eine Schnute.
Er könnte mich wenigstens ansehen, wenn ich schon mit ihm spreche.
Wieso muss er mir non-stop ein dermaßen schlechtes Gewissen machen.
Seit unserer kleinen Auseinandersetzung hat er kein einziges Wort an mich verloren, selbst mit Itachi hat er ein-zwei Mal geredet in der Zwischenzeit und das trifft mich doch schon ziemlich.
„Schon gut.", haucht Itachi mir beruhigend zu, blinzelt mir dabei vertraut entgegen, „Wir heben seine Portion auf, es kommt Nichts weg."
Ich nicke.
„Danke, ...", murmle ich, wende mich dann wieder meinem Fisch zu.
„Du musst aber noch etwas abgehärtet werden, Prinzessin.", lacht Kisame, stupst mich dann einmal freundschaftlich mit dem Ellbogen in die Seite und ich werfe ihm einen beschämten Blick zu.
„Tut mir leid, ich hoffe ich bin euch keine zu große Last.", entschuldige ich mich, was Deidara mit einem genervten Zungenschnalzen kommentiert, was jedoch von allen Anwesenden vorerst ignoriert wird.
„Nicht doch, ein guter Krieger wird nicht über Nacht geboren, das kommt alles mit der Zeit.", weiß der Haimensch und auch Itachi nickt.
„Genshi ist solche Umstände nicht gewohnt, doch dafür macht sie ihre Sache außerordentlich gut.", bestätigt er.
Ich lächle schwach, merke wie meine Wangen warm werden und kann einem unschuldigen Blick gen Deidara nicht wieder stehen, welcher mit hasserfüllte Augen Itachi mustert, dann flüchtig zu mir hinüber schielt, ehe er sich wieder seinem Lehm widmet.
Ich seufze stumm, genehmige mir dann einen Schluck Tee und beobachte eine Weile lang die Flammen, wie sie über die einknickenden Zweige und Äste tanzen.
„Es wird ja richtig dunkel.", bemerke ich, mit Blick in den Himmel.
Inzwischen sind sogar die ersten Sterne zu sehen, die Sonne ist schon seit mindestens einer Stunde untergegangen und die Erde völlig ausgekühlt.
„Wir sollten Schichten für die Nacht einteilen. Am besten immer Zwei.", beschließt Itachi und ich nicke.
„Ja, das klingt vernünftig."
Ohne etwas zu sagen, steht Deidara plötzlich auf, tritt schweigend an uns heran und lässt sich dann neben mich, ans Feuer sinken, dabei den prüfenden Blick keine Sekunde von Itachi nehmen, welcher diesem gekonnt stand hält und das, ohne überheblich zu wirken.
Immer wieder aufs Neue überrascht es mich, wie gekonnt er Deidara seinen verbalen Attacken stand hält.
„Ich übernehme die ersten Schichten, mit jeweils einem von euch, mh.", beschließt der Künstler, nickt dann mit dem Kopf in meine Richtung.
„Genshi als Letztes."
Ich hebe überrascht den Kopf und merke, wie es in meinem Brustkorb kurz zwickt.
Ist er immer noch dermaßen sauer, dass er tatsächlich eine Nachtwache an der Seite von Itachi und Kisame, einer neben mir vorzieht.
„Das können wir gerne so machen.", bestätigt Itachi, der offenbar genau so wenig Lust übrig zu haben scheint, sich mit Deidaras Launen auseinander zu setzten, oder gar dagegen zu argumentieren.
„Möchtest du die erste Schicht, oder soll ich, ...?", wendet er sich dann an seinen Partner, welcher bloß mit den Schultern zuckt.
„Vielleicht wäre es ratsam, dass du kurz Pause machst, immerhin hast du den schwächeren Körper,..."
Während die beiden sich zu unterhalten beginnen, stupse ich Deidara vorsichtig an, welcher bloß den Kopf hebt.
„Was?", möchte er wissen und unsicher schaue ich wieder in die Flammen.
„Bist du noch sauer auf mich?", flüstere ich, denn irgendwie mag ich nicht, dass Itachi und Kisame mitkriegen, wie Deidara und ich uns zanken.
Obwohl es offensichtlich gewesen sein muss, als ich mit tränenden, roten Augen, den Felsvorsprung erreicht hatte.
Deidara schnaubt einmal.
„Wieso denkst du das, yeah?"
„Naja, ... weil du lieber mit Kisame und Itachi die Nachtschicht machst, als,... naja, als mit mir.", murmle ich, drücke meine Nägel dabei nervös in den Stoff der Wolldecke.
Der Künstler atmet einmal gedehnt ein, stöhnt dann leise auf, als hätte ich gerade etwas fürchterlich Dummes gesagt, ehe er genervt brummt: „Damit du länger und am Stück schlafen kannst, mh. Deswegen, ja."
Überrascht hebe ich den Kopf, betrachte mir Deidara kurz, welcher mit geschlossenen Augen, den Kopf zurück gelegt, gegen die Felswand lehnt, dann ein einzelnes Lid leicht anhebt.
„Du bist echt ein Idiot manchmal, mh, Hexe, ja."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top