Der Überfall
Wenn alles nach Plan läuft, dann ist der Raub eine Sache von nicht einmal zehn Minuten.
Doch inzwischen weiß ich, wie schwer es Deidara fällt, sich an Absprachen und Abmachungen zu halten, wenn er erst einmal Feuer gefangen hat und sich wie ein Irrer ins Kampfgetümmel wirft.
Er ist dann wie ein Raubtier, das Blut wittert und in einen Rausch verfällt.
Ich werfe einen flüchtigen Blick in Richtung des blonden Künstlers, dessen Hände fleißig Lehm zu kauen scheinen, betrachte mir, wie er in leicht gebückter Haltung, auf einem der Steine hockt, die sich nährende Karawane mit missbilligendem Blick verfolgt.
Plötzlich schaut er auf, blickt mich direkt an und nickt kaum merklich, mein Zeichen, dass die Wagen nun nah genug sind.
„Okay, Genshi, ...", versuche ich mir selber Mut zu zusprechen, ehe ich aus meinem Versteck heraustrete, mich konzentriere und versuche die Zusammensetzung des Bodens zu analysieren.
Gneis, ... auch wenn ich nicht bewandert bin in der Geologie kann ich anhand der mineralischen Zusammensetzung sagen, dass es sich dieser Berg hauptsächlich aus einem Gemisch von Gneis und Glimmerschliefer zusammengesetzt hat.
Das macht es mir einfach, ich muss lediglich die Druckeinwirkung erhöhen um an entsprechenden Stellen eine Umbildung der Mineralien zu verursachen und indessen die Form des Steines zu verändern.
Ich atme einmal tief ein, als der Blick des Kutscher, welcher den vordersten Karren lenkt und der meine sich kreuzen. Er scheint verwirrt, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass ich völlig aus dem Nichts vor ihm aufgetaucht bin.
Mit etwas weichen Knie, lasse ich mich in die Hocke sinken, lege beide Hände auf den eiskalten Boden vor mir auf, um bessere Kontrolle über die Molekularstruktur zu gewinnen.
3, ....2, ....1,....
Ich schließe die Augen, kann ein dumpfes Grummeln vernehmen, was aus dem Herzen des Bodens zu kommen scheint, ehe mit einem knirschenden Geräusch, sich eine Steinwand, wie aus dem Nichts, hinter mir auftürmt, den schmalen Bergpfad blockiert.
Ich kann Menschen rufen hören, Pferde wiehern und das Quietschen und Knarzen der anhaltenden Karren vernehmen.
Mit wild klopfenden Herzen erhebe ich mich, erst als ich stehe, öffne ich auch meine Augen wieder, werfe dann einen absichernden Blick, über die Schulter zurück, auf die circa drei Meter hohe Steinmauer, in meinem Rücken, welche von einer Seite, des schmalen Bergpasses, bis zur anderen reicht.
Der Kutscher wirft mir einen verärgerten, ebenso doch recht eingeschüchterten Blick zu, ehe er brüllt: „Was soll das, wer bist du?!"
Wäre ich ein Hund, könnte ich seine Angst vermutlich bis zu mir riechen, das er laut wird zeigt bloß, dass er unsicher ist und würden sie kampftaugliche Leute mit sch führen, hätten diese sich bereits in Stellung gebracht.
Diese Karawane sollte uns keine Probleme machen.
Und trotzdem verspüre ich eine unangenehme Unruhe, sie werden wohl zumindest Begleitschutz geordert haben, wenn sie ein Kinjutsu transportieren, selbst wenn es nur Genin sind.
Und ich habe noch nie in meinem Leben, gegen einen Ninja gekämpft.
„Die Schriftrolle, in welcher das Kinjutsu versiegelt ist. Gib sie mir und ich lasse euch passieren, es wird niemand verletzt werden.", erkläre ich, versuche das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken, trete dann näher an den erste Wagen heran, werfe dabei einen flüchtigen Blick auf die Gefolgschaft.
Hauptsache einfache Leute, die Frauen halten mit ängstlichem Blick die Kinder umklammert, ein paar der Männer scheinen Waffen hinter ihren Rücken versteckt zu halten.
„Das Kinjutsu?", wiederholt der Kutscher ungläubig, ehe er wütend die Zähne fletscht.
„Händige mir de Schriftrolle aus und ich lasse euch passieren.", wiederhole ich, als ich plötzlich von hinten gepackt werde, zu Boden gedrückt und dabei mit dem Kopf dermaßen heftig auf den vereisten Stein knalle, dass ich kurz glaube ohnmächtig zu werden.
Verdammt! Ich war nicht aufmerksam!
Ich hab mich zu sehr auf den Kutscher konzentriert.
Ich merke, wie mir die Hände umgedreht werden, wenn der über mir, so weiter macht, kugelt er mir gleich die Schulter aus.
Ich schreie einmal auf, ehe ich mich mit einer halben Drehung und einem gekonnten Kick, aus seinem Schwitzkasten befreie, es sind Bewegungsabläufe, die ich tausend Mal mit Deidara durchgegangen bin.
Der Mann stolpert zurück und ich nutze meine Chance, lasse den Boden zu seien Füßen kurz schmelzen, so, dass er das Gleichgewicht verliert, hinfällt und sowie er der Länge nach auf dem Eis liegt, lasse ich die Stickstoffmoleküle in der Atmosphäre sich zusammen finden, so, dass seine Arme, und Beine, sich im nächsten Moment bereits in einem kristallen Gefängnis befinden.
Viel Zeit mich über meinen Erfolg zu freuen, habe ich nicht, denn von hinten bahnen sich die nächsten Zwei an, diesmal tragen sie sogar Kunais bei sich, einen von ihnen trägt ein Stirnband.
Ein Shinobi.
Ich schnappe hektisch nach Luft, ziehe dann entschlossen die Brauen zusammen, nehme Anlauf und mir einem eleganten Sprung, gelange ich hinter meine Angreifer, ziehe beiden mit einer Drei-Viertel-Drehung die Beine unter den Körpern weg und bevor sie sich versehen, befinden sie sich ebenfalls in Kristall gefesselt.
Ängstliche und panische Schreie, sind zu vernehmen, ich wirble herum, kann erkennen, wie die Frauen hilflos ihre Kinder packen, mich dabei anstarren, als wäre ich das dunkelste persongewordene Omen. Ich hebe beschwichtigend die Hände, um ihnen zu suggerieren, dass von mir keine Gefahr ausgeht, als ich plötzlich etwas kühles Schweres, an meiner Kehle spüre.
„Wer ist dein Auftraggeber?!", kann ich die dunkle Stimme des vordersten Kutscher in mein Ohr raunen hören. Sein Atem stinkt. Für einen kurzen Augenblick bin ich wie gelähmt, mein Blick huscht über die verängstigte Gruppe von Zivilisten, ehe ich mit ihm an einem etwas beschmückteren Wagen hängen bleibe. Ich wette um Alles, dass in diesem die Schriftrolle, in welcher das Kinjutsu versiegelt ist, transportiert wird.
Noch bevor ich diesen Gedanken zu Ende gedacht habe, ist wie aus dem Nichts ein lautes Donnern zu hören, ein Knall, Schreie, panisches Weinen, wimmern und mit einem Mal zerspringt besagter Wagen in seine Einzelteile, geht in einem unglaublichen Feuerinferno dahin.
Holzstücke und Teile der daran gebundenen Pferde fliegen mir um die Ohren, ich nutze den kurzen Überraschungsmoment von Deidaras Explosion für mich, befreie mich aus der Mangel des Kutschers, entwende ihm sein Kunai und dränge ihn damit zu Bode, ehe sich langsam Kristalle, wie ein Schleimpilz, über seinen Unterkörper ausbreiten, bis er gänzlich unter der glänzenden und steinharten Oberfläche begraben ist, lediglich seinen Kopf habe ich ausgespart, er soll ja nicht gleich ersticken.
„Was ist das?!", heftig atmend versucht er sich aus seinem Kristallgrab zu befreien, doch keine Chance.
Panik steigt in seinen Augen aus, als er merkt, dass ich die Oberhand zurückgewonnen habe und er die Kontrolle somit gänzlich verloren.
„Was für ein Jutsu ist das?!", möchte er wissen, versucht dennoch immer weiter, sich zu befreien.
Ich schüttle den Kopf, lasse dann von ihm ab.
„Kein Jutsu.", erkläre ich leise, ehe ich mich wieder in Richtung der Überbleibsel des Wagens drehe, welchen Deidara wenige Sekunden zuvor in die Luft gesprengt hat.
Lediglich das Grundgerüst ist noch vorhanden, vier Räder die mehr schlecht als Recht darauf hinweisen, dass es sich hierbei mal um einen Karren gehandelt hat.
Neben dem in Flammen stehenden Rest einer Kutsche, zuckt ein Häuflein von einem Sterbenden Etwas, ich vermute, es ist der Fahrer.
Inständig beiße ich mir auf die Zunge, sowie der Geruch von verbranntem Fleisch und Holz vom Wind schließlich zu mir getragen wird. Es reizt meine Augen, so, dass sie beinah sofort zu tränen anfangen.
Hitze und Rauch wird in den dunklen Nachthimmel getragen, das Weinen und Wimmern der Frauen und Kinder schwillt an, als plötzlich Deidara mit einem eleganten Sprung neben mir zum Stehen kommt.
Ich zucke kaum merklich zusammen, schaue dann zu dem Blonden, in dessen Augen ein eigenartiges Funkeln liegt.
„Ist das nicht herrlich, ja?!", möchte er wisse, betrachtet sich mit beinah fanatischer Miene die brennenden Überreste, deren Hitze beinah angenehm wirkt, denn erst jetzt erinnere ich mich wieder an die Kälte.
„Hast du, ... hast du die Schriftrolle?", raune ich ihm mit gedämpfter Stimme zu, denn plötzlich schäme ich mich, vor den Frauen, vor den Kindern und auch vor den Männern, die ich überwältigt habe. „Natürlich, mh.", freut sich der Blonde, grinst mir zufrieden entgegen, ehe er mir mit einer kleinen, schmalen Rolle unter der Nase herum fuchtelt.
„Gut, dann, ... lass uns verschwinden. Wir sind hier fertig.", murmle ich, kann mich nicht dazu durchringen, einen letzten Blick auf den Wagen zu meiner Linken zu werfen, auf welchem, zusammengekauert, Frauen und Kinder hocken, wahrscheinlich just in diesem Moment um ihr Leben bangen. Aus den Augenwinkeln kann ich erkennen, wie Deidara einen seiner Vögel erschafft, sich mit einer ausladenden Bewegung auf dessen Rücken schwingt.
Ich schlucke schwer, kann noch immer die verzweifelten Rufe der Männer, die am Boden liegen und das Wimmern und Weinen der Frauen und Kinder kaum ignorieren.
In dem Moment, in dem ich Deidaras Hand greifen will, im Begriff bin, ebenfalls auf den Rücken des Adlers zu klettern, beginnt eine der Frauen zu sprechen.
Sie hat schulterlanges, honigblondes Haar, grüne, wache Augen, die gerötet sind, mit Sicherheit nicht nur des Rauches wegen und sie drückt einen kleinen, blonden Jungen an ihre Brust.
Ihr Bruder vielleicht, ... oder doch ihr Sohn? Viel älter als ich es bin, kann sie nicht sein.
„Wieso macht ihr das?!" , möchte sie gequält wissen und aus ihr spricht die pure Verzweiflung.
Für einen Moment bin ich wie betäubt, betrachte mir die junge Frau stumm, mit ausdruckslosem Blick und mein Kopf ist wie leer gefegt.
Sie scheint eine Antwort zu erwarten, doch ich habe keine.
Ich kann ihr keine geben.
Weil Pein uns gesagt hat, wir sollen es tun. Er wird seine Gründe haben.
Gründe die ich nicht hinterfragt habe, weil ich in der Hierarchie unter ihm stehe und zu gehorchen habe.
Deswegen mache ich das, aber ich weiß, dass das keine hinreichende Erklärung ist und deswegen spare ich sie mir.
„Jetzt komm, mh!" , kann ich Deidara entnervt knurren hören, ehe er einmal an meiner Schulter zerrt, mich dadurch aus meiner Trance erwachen lässt.
Ich blinzle irritiert, werfe der jungen Frau dann einen mitleidigen Blick zu, welche mich bloß fassungslos anstarrt, mit weit aufgerissenen Augen und offen stehenden Mund.
„Tut mir leid.", hauche ich leise, lasse mich dann von Deidara auf den Vogel zerren, da dieser vermutlich sonst tatsächlich noch meine Schulter auskugelt, seiner Ungeduld wegen und lasse mich hinter den blonden Künstler sinken, während der Vogel auch bereits in die Lüfte steigt.
Wehmütig schaue ich dem kleinen hellem Punkt, in Mitten der Alpenkette, nach, beobachte nachdenklich, wie er in der Ferne kleine rund kleiner wird, je weiter wir uns von ihm entfernen.
Wie wird es für diese Menschen jetzt weiter gehen?
Wenn sie vorsichtig genug sind, dann können sie ihre Männer ohne Probleme aus dem Kristallgefängnis befreien.
Und die Gestorbenen?
In dem Wagen, welchen Deidara in die Luft gesprengt hat saßen mit Sicherheit auch Leute, vielleicht die Väter von manchen der Kleinen, womöglich hatten sie auch Essensvorräte dadrin gelagert und diese sind nun ebenfalls hin und dem Feuer zum Opfer gefallen.
Sie werden umkehren müssen und bei den Wetterbedingungen nur langsam voran kommen.
Ob sie klar kommen werden?
Was, wenn manche von ihnen krank sind und wir womöglich die Medikamente für diese Personen verbrannt haben?
Diese Gedanken überkommen mich wie eine Welle und mit einem Mal kann ich ein unangenehmes Druckgefühl, in meiner Bauchgegend spüren.
Deidara hätte den Wagen nicht sprengen müssen, er ist geschickt und fähig genug, die Schriftrolle einfach so zu entwenden, doch das hat er nicht.
Er muss die Rolle bereits gehabt haben und den Wagen anschließend gesprengt, obgleich keine Notwendigkeit bestand.
Einfach so. Ihn zu fragen, warum er das gemacht hat, halte ich für überflüssig.
Weil es „Kunst" ist. Für ihn ist das Kunst und demnach in Ordnung und ich habe keine Lust jetzt noch mit ihm eine Grundsatzdiskussion zu führen, wegen welcher ich vermutlich am Ende noch. während des Fluges, vom Vogel geschubst werde.
„Denk nicht zu sehr drüber nach, mh.", reißt mich Deidaras Stimme mit einem Mal aus meinen Gedanken und verwirrt hebe ich den Kopf.
Mein Nacken tut weh. Wie lange schaue ich schon über die Schulter zurück?
Ich nicke, ducke mich dann etwas hinter Deidaras Rücken zusammen, des starken Windes wegen und lehne mich sanft gegen ihn, auch wenn sich in mir, just in diesem Augenblick, alles dagegen sträubt, ihn zu berühren, so bin ich einfach unglaublich müde.
Die Mission, der Kampf, auch wenn er bloß kurz war, das Zusammentreffen mit den beiden Männern im Dorf, die Kälte, das alles zehrt an mir und wir haben noch einige Stunden Rückflug vor uns.
Bleibt bloß zu hoffen, dass wir bis dahin nicht erfroren sind. Oder zumindest ich.
Ich merke, wie mein Körper träge wird und ich irgendwann, ohne es zu wollen, mit meinem gesamten Gewicht gegen Deidara lehne, meine Arme schlaff um seine Taille geschlungen und meine Lider kaum noch auseinander bekomme.
„Das hast du im übrigen gut gemacht, mh, ich dachte schon, ja, du würdest es wieder vermasseln, mh, so wie immer, aber du hast dich zusammen gerissen, mh."
Ich nicke, bin zu müde um etwas zu sagen, aber was soll ich auch darauf antworten.
Ich finde, auf das Gelingen solcher Mission kann man nicht stolz sein. Nicht wirklich. Aber den Kommentar verkneife ich mir. „Aber das mit den Männern heute, ja, das war echt dämlich von dir, mh.", erinnert sich Deidara, als könnte er es nicht so stehen lassen, dass ich meine Sache gut gemacht habe.
„Ich weiß.", brumme ich und muss mich beherrschen nicht zu genervt zu klingen, „Aber das hatten wir ja schon."
„Trotzdem, mh, ... ja, guck, es ist so, dass ich nicht immer da bin dir zu helfen, ja, und wenn du dann ma..."
Und ab da höre ich nicht mehr wirklich zu, ich seufze, versuche Deidaras Geplappere einfach an mir vorbei ziehen zu lassen und nach einem kurzen Augenblick bereits scheint es mir wie weißes Rauschen. Meine Hände und mein Gesicht sind inzwischen beinah vollkommen taub, es tut bereits weh, so kalt ist meine Haut und ich schließe seufzend die Augen, als mit einem Mal eine kaum widerstehliche Müdigkeit über mich herein bricht.
Ich zucke zusammen, als ich plötzlich nach vorne kippe, mit wild klopfenden Herzen aus dem Schlf hoch schrecke und im ersten Moment absolut keine Orientierung habe.
Es ist dunkel.
Es ist kalt.
Es ist eiskalt und sobald mir wirklich bewusst geworden ist, wie kalt mir ist, fange ich an, wie unter Strom stehend zu zittern.
Wo bin ich, wo sind wir?
Meine Augen sind vom Schlaf noch ganz verklebt, gegen meine Schläfen hämmert ist.
Alles was ich will ist ins Bett.
Ich kann Wind rauschen hören, spüre wie die kalten Böen an mir rütteln, ehe eine ungeduldige Stimme meinen Namen ruft: „Genshi!"
Mein Blick wandert zum Fuße des Vogels, neben welchem Deidara steht und mich mit ungeduldiger Miene mustert. Schweigend rutsche ich vom Rücken des Lehmtieres, knicke beinah weg, da meine Beine offenbar, genau so wie der Rest von mir, noch nicht ganz wach ist.
Erst jetzt kann ich die Skyline des Dorfes, in welchem wir uns befinden, als die Amegakures einordnen. Wir sind auf dem Dach der Kageresidenz.
„Komm, mh, ...", murrt der Blonde, scheucht mich dann gen Tür, die wohl zum Trepenhaus und somit ins Gebäude führt und ich folge stumm, fühle mich nach wie vor, etwas benommen.
Erst als ich schließlich auf meinem Futon sitze, mich aus meinen durchgefrorenen Klamotten geschält habe, den Heizlüfter, sowie die Klimaanlage angeschaltet habe, finde ich wieder etwas zu mir.
Ich zucke heftig zusammen, als plötzlich die Tür beiseite geschoben wird, im Rahmen Deidara steht, welcher die Missionsergebnisse, sowie die Rolle noch kurz zu Pein durchgegeben zu haben scheint.
„Du siehst furchtbar aus, mh.", eröffnet der Blonde mir, sowie er mich erblickt und ich seufze hörbar. „Charmant wie eh und je.", murmle ich, lasse mich dann längs auf meinen Futon sinken, während der Blonde sich ebenfalls aus seinem Mantel schält und aus seinen Schuhen schält, sich einen schwarzen Hoodie überstülpt.
Mit einem Ruck lässt er sich neben mich fallen, direkt vor den Heizlüfter, welcher uns mit angenehm warmer Luft versorgt und kurz schweigen wir, ehe Deidara sich ebenfalls unter seinen Decken verkriecht. „Ich hab Pein gesagt, ja, du hast deine Sache gut gemacht, mh.", berichtet er und ich muss lächeln darüber, wie stolz er das erzählt.
„Wie nett von dir.", murmle ich, gähne dann einmal heiser und kuschle mich tiefer in meine Kissen.
„Deswegen solltest du nicht so nh Fresse ziehen, mh.". knurrt der Blonde dann, rollt sich ebenfalls auf die Seite, doch ich weiche seinem Blick aus.
„Ich, ...", beginne ich dann schüchtern, auch wenn ich weiß, dass es vergeudete Energien sehen mit Deidara über das Thema zu reden, denn Verständnis wird er keines haben.
„Ich mache mir nur Sorgen um die Leute. Immerhin waren Kinder dabei."
„Pf, ja und, mh, willst du dir über jedes Kind der Welt den Kopf zerbrechen, nh?!"
„Nein, ... das sage ich doch gar nicht, aber immerhin haben wir ihnen ganz schön zugesetzt, ...", überlege ich.
Deidara schnaubt leise.
„Das war doch gar nichts, ja! Ich habe ganze Dörfer zerstört, mh, wenn ich jeder Person, die ich getötet habe, hinter her weinen würde, mh, dann hätte ich gut zu tun, ja!"
Ich seufze, blicke dem Blonden dann traurig entgegen, welcher mich wiederum wütend mustert.
„So funktioniert diese Welt nicht, mh, ja, fressen, oder gefressen werden, ja, Genshi. Um dich, oder um mich weint auch keiner, ja, wenn wir mal drauf gehen, nh."
„Ich würde um dich weinen, ...", hauche ich leise, beiße mich im nächsten Moment auf die Zunge und werfe Deidara dann einen schüchternen Blick zu, welcher überrascht mit den Augen aufschlägt, sich dann auf den Rücken rollt, wohl um mich nicht weiter anschauen zu müssen.
„Ja, ... mh, du vielleicht, nh. Aber du weinst ja auch ständig, ja."
Ich schnalze unzufrieden mit der Zunge, unterdrücke ein Augenrollen über den zerstörten Moment und ärgere mich auch ein bisschen darüber, dass Deidara es immer wieder schafft einen vor den Kopf zu stoßen und ich dennoch immer wieder darauf rein falle.
Eine Weile schweigen wir, draußen hat es bereits wieder zu regnen begonnen und ich lausche dem monotonen Prasseln und fühle mich doch seltsam zu Hause immerhin ist dieses Geräusch, dieses Zimmer und dieses Dorf mir inzwischen so vertraut.
„Genshi...?", kann ich Deidara nach einer Weile leise flüstern hören und ich öffne ein Auge halb.
„Ja?"
Kurz herrscht erneutes Schweigen und ich denke bereits, er hat einfach nur gucken wollen, ob ich noch wach bin, ehe der Blonde sich leise räuspert und was er dann sagt, klingt beinah so, als wäre es ihm unangenehm: „Können wir, ... ..... können wir kuscheln?"
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