Ich kann nicht los lassen

Randy P.O.V.

*1 Woche später, St. Louis*

„Du bist der größte Idiot der auf dieser Welt rumläuft. Du hast ihr nein uns versprochen sie nicht mehr zu verletzten. Warum Randy? Ich habe gedacht du liebst sie, aber daran zweifle ich jetzt wirklich." ruft Damian aufgebracht und läuft durch mein Wohnzimmer. Vor 30 Minuten sind Damian und meine Eltern bei mir angekommen und seitdem höre ich mir nur Vorwürfe und wüste Beschimpfungen an. Ich kann ihre Wut ja verstehen, aber ich kann an der Situation auch nichts mehr ändern. „ES REICHT." schreie ich und spreche dann leiser weiter „Ich werde mir eure Vorwürfe nicht mehr länger anhören. Ich weiß, dass ich einen großen Fehler begangen habe. Aber Al ist immer noch meine Tochter und Sam ihre Mutter. Ich muss auf sie aufpassen und sie ist einfach zu weit gegangen.". „Sie ist zu weit gegangen? Diese Sam hat eure Tochter für ihren Vorteil genutzt, um einen Keil zwischen euch zu treiben. Was ist eine Mutter die so etwas tut wert? Genau nichts. Kathrin liebt dich und du hast ihre Gefühle mit Füßen getreten. So haben wir dich nicht erzogen." sagt meine Mum und schaut mich aus traurigen enttäuschten Augen an. „Es war nicht okay von Sam, aber sie hatte einfach Angst das ich mich von Al abwende." versuche ich ihr Verhalten zu rechtfertigen. „Das ist doch völliger Blödsinn. Kathrin hat Al akzeptiert und wollte ein gemeinsames Leben aufbauen. Sie ist in den Entzug gegangen, um eine bessere Frau zu werden. Sie hat es für dich gemacht und damit auch für Al. Und was machst du? Du stößt sie vor den Kopf und stellst dich auf die Seite von Sam. Muss ich dich daran erinnern, dass sie dich damals belogen hat und ohne dein Wissen die Pille abgesetzt hat? Du wolltest keine Beziehung und schon gar keine Kinder mit ihr und sie hat dir ihren Willen aufgezwungen. Wir lieben Al, aber Sam wird nie zu unserer Familie gehören. Sie ist eine billige Schlampe, die nur auf dein Geld und Ruhm aus ist. Und du willst es einfach nicht sehen." höre ich die aufgeregte Stimme meines Dad. Ich reiße meine Augen auf, weil ich ihn noch nie so gehört habe. „Kannst du mit Kritik nicht umgehen Junge? Die Wahrheit ist hart, aber damit musst du klarkommen." sagt er. „Es war vielleicht nicht geplant, dass Al gezeugt wird aber ich will sie nicht mehr missen. Kathrin hat sich entschieden zu gehen und ich werde es akzeptieren. Wir sollten wohl nicht glücklich werden. Ich habe mich für Sam und Al entschieden und ihr müsst damit leben. Ich habe Sam gebeten, dass sie mit Al bei mir einzieht und wir es miteinander probieren. Sie sind meine Familie. Nicht Kathrin." sage ich. Damian zieht scharf die Luft ein „Hast du völlig den Verstand verloren? Du lässt meine Schwester fallen, damit du mit dieser Schlampe zusammen sein kannst? Ich bin zutiefst enttäuscht von dir. Du warst mein bester Freund. Jetzt kann ich deinen Anblick nicht mehr ertragen. Du widerst mich an.". Er dreht sich um und läuft es dem Haus. Ich höre nur noch den lauten Knall der Haustür. „Ich kann es nicht fassen. Du bist nicht mehr unser Sohn. Ich weiß nicht warum du so handelst, aber wir werden damit nicht leben. Solange du mit dieser Person zusammen bist, brauchst du dich nicht mehr bei uns zu melden. Du hast Kathrin immer gesagt, dass sie keine Angst vor der Liebe haben soll. Was hast du jetzt?" sagt meine Mum mit kalter Stimme. Mein Dad steht von der Couch auf und schaut mich mit ungläubigen Blick an. Er hilft meiner Mum hoch und verlässt mit ihr mein Haus. Ich schaue ihnen geschockt hinterher. Haben sie mich gerade verstoßen und Damian mir die Freundschaft gekündigt? Ich lasse mich auf die Couch fallen und lege mein Gesicht in meine Hände. „Ich kann nicht anders handeln. Ich will meine Tochter nicht verlieren. Es tut mir leid. Ich hoffe ihr könnt mir irgendwann verzeihen." spreche ich zu mir selbst. Was meine Familie und Damian nicht wissen, ist das Sam mich erpresst. Sie hat mir gedroht, dass ich Al nicht mehr wiedersehen darf. Sie hat mir mit dem Jugendamt gedroht, wenn ich nicht mit ihr zusammenkomme und die Beiden bei mir einziehen. Meine Worte über Angel und unsere Beziehung haben mich innerlich zerrissen, aber ich muss die Mauer aufrechterhalten. Plötzlich klingelt mein Handy und ich sehe den Namen eines alten Freundes auf dem Display. Ich atme einmal tief durch und nehme das Gespräch an.

R: „Hi Will. Hast du etwas Neues für mich?"

W: „Hi Ran. Ich habe wirklich etwas für dich, aber es wird dir nicht gefallen."

R: „Schieß los."

W: „Wie du es wolltest, habe ich sie aufgespürt und im Auge behalten. Sie ist vor ca. 1 1/2 Wochen in London gelandet und hat wieder ihre alte Wohnung bezogen. Ebenfalls hat sie Kontakt zu ihrer alten Kanzlei aufgenommen."

R: „Okay. Sonst noch was?"

W: „Ich habe gestern mit einer Sekretärin gesprochen und sie hat mir einiges erzählt. Kathrin wird in drei Wochen nach Tokio fliegen und dort eine neue Kanzlei aufbauen. Sie wird dort bis auf Weiteres leben und arbeiten. Dabei wird sie von einem jungen Anwalt unterstützt. Er heißt Aiden Montgomery und ist 29 Jahre alt. Ich habe sie beobachtet und sie scheinen sich sehr gut zu verstehen. Er hat Gefühle für sie, dass ist nicht zu übersehen. Bisher ist sie noch nicht auf seine Signale eingegangen. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit."

R: „Damit habe ich nicht gerechnet. Sie flüchtet auf die andere Seite der Welt, um von mir weg zu kommen. Wie schätzt du diesen Aiden ein?"

W: „Er scheint sehr intelligent, nett und ein wahrer Frauenversteher zu sein. Zudem sieht er auch noch wirklich gut aus. Er könnte auch als Model arbeiten. Was soll ich jetzt weitermachen?"

R: „Ich will das du sie weiter im Auge behältst. Folge ihr nach Tokio und pass auf sie auf. Ich will sie nicht allein mit irgendeinem dahergelaufenen Typen dort wissen. Gib mir bitte wöchentlichen Bericht, aber nur per Email. Ich will nicht, dass Sam davon erfährt."

W: „Okay Ran. Ich hoffe du weißt was du tust. Sie ist eine Hammerbraut und du solltest sie nicht zu lange mit diesem Typen allein lassen."

R: „Ich weiß Will. Ich hoffe auch das ich keinen Fehler begehe. Wir hören uns in einer Woche. Bye."

Wir beenden das Telefonat und ich lasse mich auf die Couch zurückfallen. Sie ist also bis nach Tokio geflüchtet, um nicht mehr in meiner Nähe zu sein. Ich fühle einen schmerzhaften Stich in meiner Brust und merke wie meine Atmung hektischer wird. Ich spüre eine Panikattacke in mir aufsteigen. Wie soll ich nur ohne Angel zurechtkommen? Wie soll die Leere, die sie hinterlassen hat, in meinem Herzen jemals wieder gefüllt werden? Ich lehne mich nach vorne und versuche meine Atmung in den Griff zu bekommen. Langsam komme ich wieder zur Ruhe. Ich höre mein Handy klingeln und nehme das Gespräch an.

R: „Orton."

U: „Hi Randy. Ich bin es deine Frau Sam."

R (genervt): „Du bist nicht meine Frau. Du bist eine miese Erpresserin nicht mehr. Was willst du?"

S: „Pass auf was du sagst. Wenn du deine Tochter weitersehen willst, dann reiß dich zusammen. Ich wollte dir nur sagen, dass wir in einer Stunde bei dir sind. Wir werden bei dir einziehen und ich hoffe du hast ihre Sachen alle vernichtet. Ich will nichts mehr von dieser Schlampe sehen."

R: „Es gibt nur eine Schlampe in dieser Gleichung: Du. Ich habe alles weggeräumt, weil du ihre Sachen gar nicht wert bist. Ich werde nach außen deinen Freund spielen, aber zwischen uns hat sich nichts geändert. Ich hasse dich. Es geht mir nur um Al. Irgendwann wirst du die Strafe für deine Taten bekommen."

S: „Randy, Randy, Randy. Hauptsache du spielst deine Rolle und ich bekomme dein Geld. Ganz ehrlich mir das Balg völlig egal. Ich bin eh nur schwanger geworden, um an dein Geld zu kommen. Wir sehen uns in einer Stunde."

Sie legt auf und ich schaue geschockt auf das Handy in meiner Hand. Sie hat Al nur bekommen, um an mein Geld zu kommen. Ich habe mich wirklich in ihr getäuscht. Ich muss mir etwas überlegen, um aus dieser Sache herauszukommen und Angel wieder zurückzuholen. Ich weiß nicht, ob sie nochmal eine Chance gibt aber ich muss es wenigstens probieren. Ich hoffe ich finde schnell eine Lösung. Dieser Aiden scheint nach Will's Beschreibung eine ernsthafte Konkurrenz zu sein. Ich will sie nicht an diesen oder einen anderen Typen verlieren. Ich balle meine Fäuste, wenn ich daran denke das ein anderer Mann sie berührt. Sie ist meine Frau und ich bin der Einzige der sie berühren darf und zur Ekstase bringen darf. Ich stehe von der Couch auf und gehe auf die Terrasse. Es ist mittlerweile März und der Frühling hält Einzug. Ich zünde mir eine Zigarette an und setze mich auf einen Sessel. Ich inhaliere den Rauch und lausche dem Vogelgezwitscher. Nach ein paar Minuten drücke ich die Zigarette aus und starre vor mich hin. Irgendwann werde ich durch die Türklingel aus meinen Gedanken geholt. Ich seufze und stehe langsam auf. Bevor ich die Tür öffne, setze ich ein künstliches Lächeln auf. Vor der Tür stehen Sam mit Al an der Hand. Beide strahlen mich an und gehen an mir vorbei ins Haus. „Daddy wohnen wir jetzt wirklich bei dir? Mummy hat gesagt, dass wir jetzt eine richtige Familie sind." fragt mich Al und schaut mich mit großen Augen an. „Du wohnst jetzt wirklich bei mir. Mum will dich nicht allein lassen also wohnt sie auch hier. Wir beide waren schon immer eine Familie." antworte ich ihr und ziehe sie in eine feste Umarmung. Ich schaue zu Sam, die mich bitterböse anfunkelt. Sie soll nicht glauben, dass ich ihr perfides Spielchen ohne Gegenwehr mitspiele. Ich hasse sie und das wird sie auch merken. Ich muss nur aufpassen, dass Al davon nicht merkt. „Gehen wir nachher in den Zoo? Ich will mir die Löwenkinder anschauen." fragt sie mich aufgeregt. Ich nicke und lächle sie an. „Daddy kommt Kate auch mit? Sie macht mir bestimmt wieder die Haare. Ich hoffe sie ist nicht mehr böse auf mich. Ich habe ja nur, das gesagt was Mum von mir wollte. Ich mag sie nämlich ganz doll." sagt sie und schaut sie scheinbar nach ihr um. Ich schlucke schwer und mein Lächeln verblaßt. „Sie ist leider nicht da. Wir beide gehen allein in den Zoo. Vorher kann ich dir ja einen schönen Zopf flechten. Sie ist dir nicht böse. Sie wird etwas länger weg sein, weil sie arbeiten muss." sage ich. „Schade Daddy. Hoffentlich kommt sie bald wieder. Vielleicht können wir sie auf Arbeit besuchen. Ich werde ein Bild für sie malen darüber freut sie sich bestimmt." sagt sie und läuft in ihr Zimmer. Ich lasse meinen Kopf hängen und kämpfe gegen meine Tränen. „Reiß dich zusammen du Memme. Du wirst dafür sorgen, dass Al diese Schlampe vergisst. Außerdem werde ich solche Alleingänge nicht akzeptieren. Du spielst den perfekten Freund und Vater sonst siehst du sie nie wieder. Und jetzt küss mich endlich." knurrt sie. „Niemals du Miststück. Bevor ich dich küsse, trete ich lieber ins Kloster ein. Ich werde dich weder berühren, noch küssen oder mit dir schlafen. Du wirst im Gästezimmer schlafen. Das Schlafzimmer ist für die Sperrgebiet, weil dort nur mein wahre Liebe hingehört und das ist Kathrin. Du bist nur mein größter Fehler im Leben. Ich wünsche ich hätte dich niemals kennengelernt und Al's Mutter wäre Kathrin." sage ich mit eiskalter Stimme und lasse sie stehen. Ich gehe nach oben in Al's Kinderzimmer und helfe ihr ein Bild für Angel zu malen. Ich versuche meine Gedanken zu verdrängen, damit Al nicht meine Trauer sieht. Nachdem wir zu Mittag gegessen habe, fahren wir in den Zoo. Sam habe wir nicht mitgenommen und Al hat wohl keine Probleme damit. Wir genießen unseren gemeinsamen Vater- Tochter- Nachmittag im Zoo. Als wir am Löwengehege stehen, muss ich an unseren Besuch mit Angel denken. Ich wünschte sie wäre jetzt bei uns und wir könnten die Zeit zusammen genießen. Danach gehen Al und ich noch bei Mc Donalds essen, weil sie sich ein Happy Meal gewünscht hat. „Lass es dir schmecken Süße. Das wird aber nicht zur Gewohnheit. Du sollst nämlich nicht soviel Fastfood essen." sage ich und nehme mir ein Pommes. Wegen meinem Ernährungsplan ist Fastfood eine wirkliche Ausnahme. Wir unterhalten uns über die Schule und sie erzählt mir von ihren Freundinnen. „Dad darf ich auch meine Freundinnen nach Hause einladen? Mum hat es mir immer verboten, weil sie den Krach nicht wollte." fragt Al mich. Sie wollte den Krach nicht? Was ist sie nur für eine Mutter? Ich muss mit meinem Anwalt sprechen und versuche Al fest zu mir zu holen. Vielleicht hat er auch eine Idee was ich gegen Sam's Erpressung machen kann. „Natürlich kannst du deine Freundinnen einladen. Du musst nur vorher Bescheid sagen. Wenn es wärmer ist, dann könnt ihr ja in den Pool." antworte ich streiche ihr über den Kopf. Sie nickt heftig und grinst über das ganze Gesicht. Als sie fertig mit dem Essen ist, fahren wir nach Hause. Sie muss morgen wieder früh aufstehen, weil sie in die Schule muss. Zu Hause sehe ich Sam auf der Couch sitzen und ihre Nägel lackieren. Ich ignoriere sie und bringe Al ins Bett. Als sie ihre Zähne geputzt und ihren Schlafanzug an hat, lese ich ihre noch eine Geschichte vor. Nach der Hälfte der Geschichte ist sie eingeschlafen und ich decke sie nochmal anständig zu. Ich verlasse leise ihr Zimmer und lehne die Tür an. Ich will sie hören, wenn sie in der Nacht rufen sollte. Ich gehe in die Küche und hole mir ein Bier aus dem Kühlschrank. Ich setze mich auf die Terrasse und zünde mir eine Zigarette an. Seit Angel weg ist, rauche ich wieder mehr. Ich brauche es um meine Nerven zu beruhigen. Ich genieße mein Bier und beobachte die untergehende Sonne. Ich höre wie die Terrassentür geöffnet wird und direkt wieder geschlossen wird. „Willst du dich jetzt immer wie ein bockiges Kind verhalten? Du machst er dir nur schwer als es ist. Wir sind eine Familie und lieben uns. Jetzt lass uns ins Bett gehen und ein bißchen Spaß haben." sagt sie und will sich auf meinen Schoß setzen. Ich schubse sie runter und schaue sie kalt an „Deine Worte bringen mich zum Kotzen. Du ekelst mich an und ich würde dich nicht mal anfassen, wenn du die letzte Frau auf Erden wärst. Wir sind keine Familie und ich liebe dich nicht. Meine Familie sind Kathrin, Al, meine Eltern, Geschwister und Damian. Du bist nur der Dreck unter meinen Sohlen. Unterschätz mich nicht.". Ich stehe auf und gehe zurück ins Haus. Ich stelle die Bierflasche weg und gehen nach oben in mein Schlafzimmer. Ich mache mich bettfertig und lege mich ins Bett. Ich nehme ihr Kopfkissen und inhaliere ihren Duft. Ich vermisse sie so wahnsinnig, dass es mir fast das Herz zerreißt. Ich lege meinen Kopf auf ihr Kissen und falle in einen unruhigen Schlaf.

A/N

Hallo ihr Lieben 😘. Ich hoffe ihr hatte bis jetzt einen schönen Samstag und seid noch nicht vom Wind weg geweht worden 😉.

Wie findet ihr Randy's Verhalten? Könnt ihr seine Gründe für die Trennung von Kathrin verstehen oder hättet ihr einen anderen Weg gewählt? Sein Herz gehört ihr scheinbar immer noch und er kann einfach nicht von ihr los lassen. Glaubt ihr das Kathrin ihn noch einmal verzeihen wird, wenn sie jemals von seinen Gründen erfährt?

Ich freue mich über eure Kommentare zu meiner Geschichte. Lasst bitte auch ein Sternchen zurück, wenn euch meine Geschichte gefällt. Ein großes Dankeschön schon vorab ❤️.

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