Das Leben geht weiter

*2004*

Randy P.O.V.

„Der neue World Heavyweight Champion is Randy Orton." höre ich es durch die Lautsprecher schallen. Ich habe es wirklich geschafft und bin mit 24 Jahren, der jüngste WWE Champion. Ich bekommen den Gürtel und strecke ihn triumphierend in die Höhe. Das Publikum jubelt und buht sodass ein ohrenbetäubender Lärm entsteht. Ich präsentiere mich den Leuten und sehe in die erste Reihe. Dort stehen meine Eltern, Geschwister und mein bester Freund Damian. Ich lächle ihnen zu und halte den Gürtel hin. Ich steige von der Ringecke und verlasse die Arena. Im Backstagebereich werde ich von den Anderen beglückwünscht. Ich gehe erschöpft in meinen Lockerroom und lasse mich auf die Bank fallen. Ich lege den Gürtel auf meine Knie und streiche darüber. „Ich wünschte du könntest hier sein und meinen Erfolg miterleben. Ich vermisse dich Angel. Ich brauche dich so sehr." flüstere ich. Die Tür öffnet sich und meine Familie tritt ein. Meine Mutter sieht mich an und ihr Lächeln verschwindet von ihrem Gesicht. „Randy sie wäre stolz auf dich. Du bist Champion und hast ein sehr gutes Match abgeliefert. Du hast es geschafft." sagt sie und setzt sich neben mich. „Ich weiß Mum, aber sie ist leider nicht hier. Ich vermisse sie so sehr. Sie ist seit 3 Jahren verschwunden und meldet sich bei Niemandem." antworte ich leise. „Sie wird wieder auftauchen. Meine Kleine ist stark und wird sich durchkämpfen. Ich vermisse sie auch, aber sie hat sich für einen Weg ohne uns entschieden." seufzt Damian und legt seine Hand auf meine Schulter. Ich nicke und bitte sie den Raum zu verlassen. Ich gehe duschen und ziehe mir frische Boxershort, eine schwarze Jeans, ein dunkelblaues Hemd und ein schwarzes Sakko an. Dazu ziehe ich mir schwarze Schuhe an. Ich packe meine Sachen und den Gürtel in meine Sporttasche ein. Ich verlasse meinen Lockerroom und treffe meine Familie am Ausgang der Arena. Wir fahren zu einem Restaurant und feiern meinen Titelgewinn.

Abends liege ich allein im Bett meiner Hotelsuite und starre die weiße Decke an. Ich sollte eigentlich der glücklichste Mensch auf Erden, aber mir fehlt jemand zu meinem Glück. Mein kleine Angel. Immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich ihre blauen Augen, ihr strahlendes Lächeln und ihren weiblichen Körper vor mir. Ich habe mit vielen Frauen das Bett geteilt, aber niemals konnte eine die Leere in meinem Herzen füllen. Sie waren nur billige Bettgeschichten, die mir beim Hormonabbau helfen sollten. Seit meinem 18. Lebensjahr weiß ich, dass ich mir als freundschaftliche Gefühle für Kathrin empfinde. Sie war süße 15 Jahre und hat bei uns mit ihrem Bruder übernachtet. Damian und ich wollten einen Horrorfilm gucken und sie hat tapfer zu gestimmt. Sie hatte furchtbare Angst vor solchen Filmen, aber wollte wohl nicht als Angsthase da stehen. Wir haben uns auf mein Bett gelegt und den Film geschaut. Nach der ersten blutigen Szene ist sie fast auf meinen Schoß gehüpft. Ich war erst irritiert, aber ihre Nähe hat sich besser als sonst angefühlt. Sie hat ihr Gesicht in meine Halsbeuge gedrückt und ich habe ihr über die Haare gestreichelt. Damian hat uns grinsend angeschaut und nur die Augenbrauen gehoben. Er hat mich vor Wochen schon mal auf meine Gefühle für sie angesprochen, aber ich habe nur abgewunken. Während des Films ist sie an meiner Brust eingeschlafen und ich habe die Nähe mehr als genoßen. Ich musste mich sehr zügeln, weil sie sonst meinen kleinen Freund am Hintern gespürt hätte. Als der Film zu Ende war, haben wir uns aufs Bett gelegt und geschlafen. Am nächsten Tag war Kathrin ziemlich peinlich berührt. Danach musste ich meine Gefühle für sie verstecken, weil sie doch meine beste Freundin ist und nicht das Gleiche für mich empfindet.

Jetzt sind 6 Jahre vergangen, Kathrin ist verschwunden und ich fühle mich komplett leer. Ich habe einen Privatdetektiv beauftragt, um sie wiederzufinden. Leider war die Suche nicht von Erfolg gekrönt. Als ich in der WWE mein Debüt gefeiert habe, bin ich bei meinen Eltern ausgezogen und nach High Ride gezogen. Ich habe mir ein Haus gekauft, dass ihr auch gefallen würde. Bei der ersten Besichtigung nach dem Kauf hat mich Damian begleiten und mich auf diesen Umstand hingewiesen. Mir ist das gar nicht aufgefallen, aber er hat Recht. Ich habe unbewusst ein Haus für uns gekauft. Nur leider ist die Frau meines Herzens nicht an meiner Seite. Ich hoffe jeden Tag, dass sie sich bei mir meldet. Auch meine unzähligen Anrufe und Nachrichten sind unbeantwortet geblieben. Irgendwann habe ich nur noch eine Nachricht erhalten, dass die Nummer nicht mehr vergeben ist. Diese Nachricht hat mich ein Handy gekostet, weil ich es an die Wand geworfen habe.

Nach einer schlaflosen Nacht fliege ich mit meiner Familie nach Hause. Meine Mutter hat mich zum Grillen eingeladen, aber ich habe dankend abgelehnt. Ich bin zu meinem Haus gefahren und mich direkt auf die Couch geworfen. Das Haus ist komplett eingerichtet, aber fühlt sich doch so kalt und leer an. Mein Handy zeigt mir an, dass ich eine Nachricht erhalten habe. Ich schaue auf das Display und sehe das mir Sam geschrieben hat. Ich habe sie in einer Bar in St. Louis kennengelernt und treffe mich seitdem häufig mit ihr. Sie ist eine nette attraktive Frau, aber sie wird niemals mein Herz für sich gewinnen. Sam möchte mich heute Abend treffen und meinen Gewinn ganz privat feiern. Vielleicht sollte ich mich ein bißchen ablenken. Ich schreibe ihr, dass sie um 20 Uhr bei mir sein soll. Ich werde uns etwas kochen und wir schauen einen Film. Sie stimmt mir zu. Ich lege mein Handy weg, gehe duschen und ziehe mich um. Pünktlich klingelt es an meiner Tür und ich öffne einer grinsenden Sam die Tür. „Hallo Randy. Glückwunsch zum Titelgewinn. Schön das ich vorbeikommen durfte." begrüßt sie mich und drückt mir einen Kuss auf den Mundwinkel. Ich umarme sie und führe sie ins Wohnzimmer. Wir essen und schauen eine romantische Komödie. „Du wirkst heute abwesend. Ist was passiert?" fragt sie mich als der Film zu Ende ist. „Ich bin einfach erschöpft. Mach dir keine Gedanken." antworte ich ihr und streiche über ihren Handrücken. Sam zieht mich an sich heran und küsst mich sanft. Unser Kuss wird immer stürmischer und wir verlagern unsere Feier ins Schlafzimmer. Mitten in der Nacht werde ich wach und spüre Sam's Kopf auf meiner Brust liegen. Obwohl wir guten Sex hatten, fühle ich mich nicht befriedigt oder glücklich. Nur eine Frau kann mich glücklich machen. Leider weiß ich nicht wo diese Frau ist. Ich falle in einen unruhigen Schlaf und träume wieder von meiner kleinen Angel.

Kathrin P.O.V.

Ich sitze auf der Wiese der Universität Oxford und lese meine Unterlagen für Ethik. Ich schreibe heute Nachmittag eine Klausur in dem Fach und will noch ein paar Dinge durchgehen. Vor drei Jahren habe ich mein Jurastudium begonnen und kann es aufgrund meiner sehr guten Noten schon nach 5 Jahren als Volljurist abschließen. Ich arbeite in Teilzeit bei einer bekannten Kanzlei und unterstütze die Anwälte bei ihren Fällen. Wenn ich mein Studium mit Bestnoten abschließe, dann habe ich auch schon ein Jobangebot erhalten. „Hi Kate. Du bist ja schon wieder am Lernen. Hast du Lust heute mit auf eine Party zu kommen? Louis hat Geburtstag und will rein feiern." höre ich meine Zimmernachbarin Sarah sagen, als sie sich ins Gras neben mir fallen lässt. Ich seufze auf „Sarah danke für die Einladung, aber ich muss noch etwas für meinen Workshop bei Prof. Houston vorbereiten. Ich wünsche dir viel Spaß bei der Party.". „Diesmal nicht Kate. Du wirst mitkommen und Spaß haben. Wir haben ab morgen Semesterferien, da kannst du noch genug lernen." sagt sie streng. Ich nicke und sie springt mit einem Jubel auf. „Wir gehen um 21 Uhr los. Und ich will ein Kleid sehen." sagt sie über ihre Schulter als sie davonläuft. Um 17 Uhr habe ich meine Klausur hinter mich gebracht und mache mich auf den Weg zum Studentenheim. Sarah ist bereits da und wühlt in ihren Klamotten rum. „Ich gehe duschen." informiere ich sie und gehe ins Bad. Ich binde meine Haare hoch und dusche mir den Schweiß vom Tag ab. Als ich fertig bin, trockne ich mich ab und ziehe frische Unterwäsche an. Ich gehe in mein Zimmer und hole mir mein Partyoutfit heraus. Ich flechte meine Haare und schminke mich.

Ich ziehe mich an, mache die wichtigsten Dinge in meine Clutch und gehe zu Sarah. „Du siehst heiß aus Kate. So können wir uns sehen lassen." flötet sie und nimmt ihre Tasche. Wir verlassen unsere Wohnung und steigen in das bestellte Taxi. Nach 10 Minuten kommen wir beim Haus von diesem Louis an. Wir steigen aus und betreten das Haus. Die Musik schallt uns entgegen und wir gehen ins Wohnzimmer. Dort sehen wir viele tanzende Menschen. „Sarah da bist du ja. Wie heißt denn deine hübsche Begleitung?" begrüßt uns ein schwarzhaariger Typ. Er grinst uns an und checkt mich mit seinen grauen Augen ab. „Meine Freundin heißt Kate und studiert Jura in Oxford." stellt sie mich vor. Er reicht mir seine Hand und ich erwidere den Händedruck. „Nicht nur hübsch sondern auch noch schlau." sagt er und sein Grinsen wird noch breiter. Ich löse meine Hand aus seiner und lächle ihn freundlich an. Seine Anmachsprüche sind ja ganz nett, aber prallen an mir ab. Ich habe keine Lust auf ein Techtelmechtel mit einem Kerl. Ich habe mein Herz vor der Liebe verschlossen, als ich St. Louis verlassen habe. Ich will nicht wieder verletzt werden. Kurz spüre ich einen Stich im Herzen als ich an meine Eltern, Damian und Randy denke. Manchmal denke ich an sie, aber ich versuche sie aus meinen Kopf zu vertreiben. Ich darf nicht schwach sein. Sarah und ich gehen in die Küche und holen uns etwas zu trinken. Irgendwann finde ich mich mit Sarah tanzend im Wohnzimmer wieder. Ich lasse den Beat meinen Körper steuern und schalte meinen Kopf ab. Früher habe ich auch schon gern getanzt, aber habe die letzten drei Jahre darauf verzichtet. Plötzlich spüre ich Hände auf meiner Hüfte. „Du bewegst dich wirklich sehr anmutig. Dein Körper ist der Hammer." flüstert mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Louis. Ich drehe mich um und schaue in sein grinsendes Gesicht. „Nur gucken nicht anfassen Louis." raune ich ihm zu und gehe ein Schritt von ihm weg. Sarah ist mit einem blonden Typen beschäftigt und züngelt mit ihm rum. Ich gehe in die Küche und hole mir ein Screwdriver.

Ich beschließe auf der Terrasse etwas Luft zu schnappen. Ich setze mich auf eine Bank und atme tief durch. „Hi. Darf ich mich zu dir setzen?" fragt mich jemand. Ich schaue zu dem Mann auf und sehe einen freundlich lächelndes Gesicht. Der Mann hat rötliche lockige Haare, grüne Augen und ist durchtrainiert. „Klar. Setz dich." antworte ich freundlich. Er setzt sich neben mich und schaut in den Himmel. „Der Sternenhimmel ist wirklich faszinierend. Schau mal dadrüber ist der große Wagen." informiert er mich und zeigt auf eine Stelle im Himmel. „Wirklich schön. Ich liebe es die Sterne zu beobachten." sage ich. „Geht mir auch so. Aber als Astronomiestudent ist das wohl Grundvoraussetzung." lacht er. „Astronomie? Hört sich spannend an aber auch nach wenig Schlaf." steige ich in sein Lachen ein. „Naja ich sitze nicht jede Nacht draußen und schaue mir die Sterne an. Vielleicht willst du ja mal mit ins Observatorium kommen?" fragt er mich und schaut mich an. Ich erwidere seinen Blick und nicke leicht. Wir sitzen noch etwas zusammen bis Sarah ziemlich betrunken bei uns landet. Ich verabschiede mich von ihm und fahre mit ihr nach Hause. Dort ziehe ich sie um und lege sie in ihr Bett. Dann mache ich mich bettfertig. Als ich mein Handy aus der Tasche hole, fällt mir ein kleiner Zettel entgegen. Der fremde Kerl hat mir seine Nummer zu gesteckt. Er heißt also David. Ich grinse leicht und lege den Zettel auf meinen Schreibtisch. Vielleicht sollte ich mich wirklich mit David treffen. Er war wirklich nett und unterhaltsam. Er scheint ein guter Kerl zu sein. 

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