Der Zorn eines Königs
Hey ihr Lieben :D
Das ist eine Zusatzstory zu meiner Geschichte 'Gwathwen - Schattenmädchen':
Es geht darum warum Lona überhaupt von Thranduil aus dem Düsterwald verbannt wurde.
Viel Spaß!
Gwathwen – Der Zorn eines Königs
ca. 2860 D.Z.
Lachend ritten die beiden Elben nebeneinander durch den Wald. Man hätte glauben können, dass die beiden an so einem schönen Nachmittag einfach nur spazieren ritten. Ja, man hätte es denken können, wenn dieser Wald nicht der Düsterwald gewesen wäre und an den Gürteln der Elben keine Waffen gehangen hätten.
Doch im Düsterwald ritt man nicht einfach nur spazieren. Man hatte immer einen Grund, denn in ihm hatte sich das Böse eingenistet. Man sah es zwar nicht sofort, doch es war da: Im Wasser des Flusses, der einen in einen tiefen Schlaf fallen ließ; in den Beeren, die an ganz normal Heidelbeeren erinnerten, aber einen innerhalb von Minuten einen qualvollen Tod sterben ließen, und in den Riesenspinnen, die das Durchwandern des Waldes gefährlich machten. Lautlos konnten sie sich von einem Baum herab seilen und einen von hinten mit einem einzigen Stich ihren Zangen vergiften. Anschließend wachte man in einem ihrer Kokons auf, aus denen man sich nicht ohne fremde Hilfe befreien konnte und wartete darauf von den Spinnen gefressen zu werden.
Doch die Elben hatten keine Angst vor den Gefahren die im Wald lauerten. Lona und ihr Zwillingsbruder Lorion ritten völlig unbesorgt durch den Wald, als hätten sie nichts zu befürchten, ja fast so als existiere hier überhaupt keine Gefahr. Aber was sollte man schon anderes erwarten von jemandem, der ständig auf Reisen war, schon die außergewöhnlichsten Dinge gesehen hatte und dabei mehr als einmal in Lebensgefahr geraten war? Wer hatte schon Angst vor ein paar jämmerlichen Spinnen, wenn man im Orkkrieg gekämpft und diesen überlebt hatte?
Außerdem kannten sie den Düsterwald wie ihre Westentasche. Ihr bester Freund lebte schließlich hier und Legolas begleitete sie auf ihren Reisen wann immer seine Pflichten als Prinz des Düsterwaldes es zuließen. Doch dieses Mal hatte er nicht mitkommen könne und so waren die Geschwister alleine aufgebrochen um die funkelnden Höhlen zu finden, welche sich der Sage nach mitten im Land der Harad befanden und die seit Jahrhunderten für Mythos gehalten wurden. Nun ja, sie hatten sie gefunden.
Es war in einer Nacht die so schwarz war, dass selbst ihre Elbenaugen nichts mehr erkennen konnten. Auf der Suche nach einem Lagerplatz stolperten Lona und Lorion plötzlich in das Lager einer Orkarmee.
Eigentlich hätten sie die Orks schon Meilen vorher gegen den Wind hören sollen, doch sie stritten sich so laut, dass sie nicht darauf achteten was um sie herum geschah. Worüber sie sich stritten und wer von ihnen angefangen hatte, konnte inzwischen niemand mehr sagen.
Als sie auf die Lichtung stolperten, auf der die Orks lagerten, wurden sie vom Schein des Feuers geblendet, sodass sie zuerst nicht wussten, wen sie vor sich hatten. Im ersten Moment regte sich niemand, doch als die Orks erkannten das sie keine Harads sondern zwei Elben vor sich hatten, griffen sie zu den Waffen, um das verhasste Volk zu töten.
Hals über Kopf mussten die Geschwister fliehen, da es zu dunkel war um sich ihnen entgegenzustellen und zu kämpfen. Durch Zufall fanden die Geschwister in der Dunkelheit ein Versteck, eine Felsspalte, in die sich sich zwängen konnten um abzuwarten, bis die Orks weg waren. Zu Lonas und Lorions Überraschung war es jedoch nicht nur eine Felsspalte sondern eine Höhle.
Als sie sich sicher waren, dass die Orks nicht mehr in der Nähe waren, beschlossen sie ein Feuer zu machen, um ihre Umgebung zu erkunden. Bei ihrem Glück waren sie in der Höhle eines Drachen gelandet. Es war wie verhext, alles was passieren konnte, passierte ihnen auch. Als hätten die Valar beschlossen ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Als das kleines Feuer endlich brannte, sahen sie sich um. Sie befanden sich in einer kreisrunden Höhle. Es sah aus wie eine Art Eingangshalle, denn viele Gänge zweigten von ihr ab. Abwechselnd schauten sie in die einzelnen Gänge hinein, es dauerte nie lange, bis sie an eine Weggabelung kamen. Anscheinend befanden sie sich am Anfang eines Labyrinth.
Lona war sofort Feuer und Flamme. Von den beiden Geschwistern war sie immer die neugierige und impulsive gewesen, weshalb sie unbedingt wissen wollte wohin das Labyrinth führte. Doch Lorion hielt sie zurück. Im Gegensatz zu Lona ging er nicht immer sofort ein Risiko ein, sonder ließ Vorsicht ruhen. Doch manchmal ging es auch mit ihm durch und für gewöhnlich fanden sich die beiden danach immer in Schwierigkeiten wieder.
Trotz aller Einwände seiner Schwester blieb Lorion standhaft und so machten sie sich erst nach einigen Stunden Schlaf auf den Weg die Höhlen zu erkunden. Gleichzeitig suchten sie auch nach einem zweiten Ausgang. Sie wollten es lieber nicht riskieren noch einmal den Orks über den Weg zu laufen. Sie wussten jetzt, dass sie in der Nähe waren und würden nun besonders wachsam sein.
Lange irrten sie durch das dunkel Labyrinth. Von irgendwoher drang immer ein Licht in die Höhle, sodass sie keine Fackeln anzünden mussten und so womöglich irgendwelche Feinde auf sich aufmerksam machten. Schließlich fanden sie einen weiteren Ausgang und was sie da sahen, verschlug ihnen die Sprache. Sie hatten die funkelnden Höhlen gefunden.
Es sah aus, als bestünden sie aus einem einzigen, riesigen Edelstein. Man hatte den Eindruck, als ob die Zwerge die Höhlen in den Kristall gehauen hätten, doch das konnte unmöglich passiert sein. Die Geschwister hatten sich ein durchaus großes Wissen über das Volk der Zwerge und über die verschiedenen Gestein- und Edelsteinarten angeeignet und wussten deshalb das der Kristall viel zu hart wäre, als das die Zwerge ihn zu einer Höhle formen könnten. Klar, sie konnten Edelsteine in die richtige Form schleifen, doch es dauerte sehr lange, bis ein Stein die richtige Form hatten. Es war nahezu unmöglich solche Höhlen per Hand zu erschaffen.
In den Wänden befanden sich lauter bunte Edelsteine und es erinnerte an kleine, funkelnde Käfer die in Harz konserviert wurden. Der Boden war durchsichtig, sodass man weit unter ihm einen Fluss aus flüssigem Magma sah, der die Höhlen in einem dumpfen Licht erhellte und die Wände funkeln ließ. Jetzt wussten sie auch, warum es in den Höhlen überall hell genug war, dass sie keine zusätzlichen Lichter brauchten. Irgendwie musste das Licht des flüssigen Gesteins in die Höhlen gelangt sein.
Beide konnten sich nicht satt sehen an der Schönheit dieser Höhle und es kam ihnen vor, als ob sie noch nie etwas schöneres gesehen hätten. Doch schon bald mussten sie wieder aufbrechen, da sie ihre Pferde und somit auch ihre Vorräte bei der Hetzjagd verloren hatten. Jetzt, wo sie ohne alles dastanden, wollten sie nicht mehr trödeln und so schnell wie möglich zurück nach Bruchtal oder in den Düsterwald reisen. Durch eine Felsspalte am anderen Ende der Höhlen kamen sie endlich wieder an die fische Luft und machten sich auf den Weg nach Hause.
Nachdem sie es nach Bruchtal geschafft hatten und sich mit neue Pferde und einigen Vorräten eingedeckt hatten, waren sie nun auf dem Weg in den Düsterwald, um Legolas zu besuchen. Sie hatten ihren besten Freund schon lange nicht mehr gesehen und vermissten ihn. Außerdem wollten sie ihm unbedingt von ihrer Entdeckung erzählen.
Schon bald erreichten die Geschwister das Tor des Palastes, in dem König Thranduil residierte. Die Wachen beachteten sie nicht weiter, sondern winkten und einfach durch. Sie waren schon so oft dort gewesen, dass niemand sich was dabei dachte. Sie gehörten praktisch schon zur königlichen Familie.
Als sie auf den Hof ritten, kam Legolas den Geschwistern schon lächelnd entgegen.
„Legolas!", rief Lona erfreut, sprang vom Pferd und viel ihrem besten Freund freudestrahlend um den Hals, sie hatte ihn wirklich vermisst. Durch die Wucht des Aufpralls aus dem Gleichgewicht gebrachte, stolperte Legolas einige Schritte nach hinten.
„Nicht so stürmisch du kleiner Wirbelsturm", rief Lorion lachend seiner Schwester zu, „Wir wollen Legolas schließlich noch behalten, also wäre es nicht so praktisch, wenn du ihn jetzt weg pustest."
Gespielt beleidigt sah Lona ihren Bruder an, ehe sie in seine Lachen mit einstimmte.
Als auch Lorion Legolas begrüßt hatte, fragte dieser und die Neugier blitzte in seinen Augen auf:
"Und habt ihr sie gefunden?"
„Ja, es war toll!", antwortete Lona aufgeregt. Sie konnte es gar nicht erwarten ihm alles bis ins kleinste Detail zu erzählen, von ihrem Streit bis zu ihrem kleinen Malheur, von der Hetzjagd durch den Wald bis zur Entdeckung der Höhlen.
Die drei Freunde zogen sich in den Palastgarten zurück und setzten sich in die Baumkrone ihres Lieblingsbaumes. Hier waren sie ungestört. Niemand kam hier hin, wenn es nicht wirklich wichtig war.
„Nun erzählt schon!", forderte Legolas die beiden auf.
„Es war einfach großartig, schade das du uns nicht begleiten konntest", begann Lorion und Lona sprach weiter.
„Aber wenn du mitgekommen wärst, hätten wir sie vielleicht überhaupt nicht gefunden."
„Was meinst du denn damit?", wollte Legolas wissen.
„Nun ja, erst einmal hättest du uns von diesem ganz und gar unnötigen Streit abgehalten. Außerdem bist du einfach viel vorsichtiger als wir. Du würdest, wenn es Nachts so dunkel ist dass du nichts mehr sehen kannst, sofort Rast machen anstatt einfach weiter zu laufen. Doch wir sind weiter geritten und ich denke, dass das der Hauptgrund war, warum wir sie überhaupt gefunden haben", erklärte Lona ihm. Abwechselnd erzählten die Geschwister nun mit leuchtenden Augen von ihrer Reise.
„Das hätte ich gerne gesehen", meinte Legolas staunend und auch ein wenig traurig, als sie geendet hatten.
„Irgendwann reisen wir noch mal zusammen dort hin", meinte Lorion und Lona nickte zustimmend.
Die Geschwister verbrachten einige Tage im Düsterwald, ehe sie zurück nach Bruchtal wollten, um endlich wieder Zeit mit ihrer Pflegefamilie verbringen zu können.
Am letzten Nachmittag ihres Aufenthalts im Waldreich saßen Lona und Lorion in Legolas Gemächern, als es an der Tür klopfte und ein Diener eintrat.
„Mein Prinz, euer Vater wünscht unverzüglich mit Euch sprechen", erklärte er. Legolas nickte.
„In Ordnung, du kannst gehen." Dann wandte er sich an die Zwillinge. "Bin gleich wieder da."
Die beiden nickten synchron und er verschwand aus der Tür.
Eine halbe Stunde später kam ein wutschnaubender Legolas ins Zimmer gestürmt und knallte die Tür so stark hinter sich zu, dass ein Bild, welches an der Wand hing leicht zu wackeln begann.
„Legolas, was ist los?", fragte Lona vorsichtig. So aufgebracht hatte sie ihren besten Freund noch nie erlebt. Normalerweise war er immer sehr beherrscht.
„Mein Vater hat hat mir gerade meine Braut vorgestellt. Ist das nicht wunderbar?", fragte er mit vor Ironie triefender Stimme.
„Was?!", rief Lona schockiert aus sie fühlte einen Stich der Eifersucht in ihrem Herzen, den sie sich nicht zu erklären wusste. Wahrscheinlich wollte sie ihren besten Freund einfach nicht teilen, ja genau daran muss es liegen.
„Wer ist es?", fragte Lorion mir beherrschter Stimme, in der aber auch eine Spur Neugierde mitschwang.
„Yalina", antwortete Legolas und man hörte die Abneigung in seiner Stimme.
Keiner von ihnen konnte Yalina leiden. Sie war genau das, was man unter einer unausstehlichen, verwöhnten Prinzessin verstand. Sie war eine hochnäsige und arrogante Zimtzicke. Immer auf ihr Aussehen bedacht.
„Das kann er doch nicht machen. Wie kann er dir nur so was an tun?", rief Lona aus und man hörte den Unglauben in ihrer Stimme.
Einen Moment lang sah sie die beiden Männer an. Dann drehte sie sich um und stürmte aus der Tür.
„Loon warte", rief ihr Bruder ihr hinterher, doch seine Schwester beachtete ihn nicht. „Jetzt tut sie garantiert was sehr dummes", murmelte er und Legolas nickte zustimmend, sie beide kannten Lona einfach viel zu gut. Dann liefen die beiden Männer Lona hinterher.
Wutendbrand stürmte Lona durch die Gänge des Palastes in Richtung Thronsaal. Sie würde nicht zulassen, dass Thranduil ihren besten Freund ins verderben stürzten.
Ohne auf die Wachen zu achten die sie aufhalten wollten, stürmte sie in den Thronsaal, in dem König Thranduil gerade mit seinen Beratern sprach. Als Lona in den Raum stürmte, wandten sich alle Köpfe zu ihr um.
„Wie könnt ihr Eurem eigenen Sohn so etwas antun?",schrie sie Thranduin entgegen, während sie auf ihn zustürmte.
„Was meinst du?", fragte er kalt. Er schätzte Lona sehr, weshalb er sie noch nicht sofort von seinen Wachen hatte hinaus werfen ließ. Er wollte wissen, was für eine Schandtat sie ihm vorwarf, dass sie einfach so in den Thronsaal platzte. Obwohl, er hatte da schon eine gewisse Vorahnung.
„Wie könnt ihr es Legolas antun diesen aufgeblasenen Ochsenfrosch Yalina heiraten zu müssen? Habt ihr ihn überhaupt gefragt ob er das will? Ob er sie heiraten möchte? Ist es ihm auf einmal nicht mehr vergönnt auf die wahre Liebe zu warten, nur weil sie Euch genommen wurde?", fragte sie ihn.
„Du gehst zu weit Kind, zügele deine Zunge!", erwiderte der König schneidend und sah sich mit kalten Augen an.
„Nein Ihr geht zu weit!", spie sie ihm mit vor Zorn funkelnden Augen entgegen.
„Ihr seid ein Stümper von einem König und unfähig gute Entscheidungen zu treffe. Ich kann verstehen, warum Eure Frau abgehauen ist und lieber den Tod durch die Spinnen in Erwägung zog als weiter mit Euch leben zu müssen", warf sie dem König an den Kopf.
Im selben Moment, als sie die Worte ausgesprochen hatte, wusste sie, dass sie zu weit gegangen war. Kurz vor dem Tod seiner Frau hatten der König und sie einen großen Streit und unter der Dienerschaft entstand das Gerücht, dass die Königin gestorben sei, während sie vor ihrem Ehemann flüchtete. Der König hatte sich zwar nie etwas anmerken lassen, doch in seinen Augen sah man den Schmerz über diese Gerüchte.
Als ihm dieser Vorwurf von einer Person ins Gesicht geschleudert wurde, die er so sehr schätzte, konnte er nicht mehr an sich halten. Der Schmerz und die Verzweiflung machten ihn blind. Er sprang so schnell auf, dass sein Stuhl zu Boden viel.
„Red nicht über Dinge die du nicht verstehst!", rief er wutentbrannt. Seine sonst immer so perfekte Maske war verrutscht, so dass man ihm jede Gefühlsregung im Gesicht ablesen konnte. Es war erschreckend mit anzusehen. „Was bildest du dir eigentlich ein über meiner Entscheidungen zu urteilen?! Wachen! Schmeißt sie raus, ich will sie hier nie wieder sehen!" Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ mit wehendem Umhang des Saal.
Zwei Wachen kamen auf Lona zu und packen sie unsanft an den Armen, um sie aus dem Saal zu schaffen. Doch Lona rammte dem einen ihren Ellenbogen in den Magen und kratzte dem Anderen mit ihren langen Fingernägeln übers Gesicht. Beide ließen sie los, doch schon waren zwei neue Wachen da. Sechs Wachen waren nötig, um sie zu einigermaßen zu bändigen und langsam in Richtung Tore zu schleifen.
Lona wehrte sich mit Händen und Füßen, doch immer wenn sie glaubte sich befreit zu haben, griff einer von ihnen wieder zu. Schließlich schafften es die Wachen, die inzwischen über und über mit Kratzwunden, blauen Flecken und Prellungen bedeckt waren, die junge Elbe zu überwältigen und schleiften sie zum Tor, vorbei an ihrem Bruder und Legolas. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, schmissen sie Lona aus dem Tor. Mit einem dumpfen Knall schloss es sich hinter ihr. Vor Wut trat Lona dagegen, was ihr jedoch nur einen stechenden Schmerz im Fuß bescherte.
Frustriert stieß sie die Luft aus. Sie hatte nicht gewollte, dass es so weit kam. Sie wollte den König eigentlich nur darauf hinweisen, dass er einen Fehler beging und nun war sie aus dem Düsterwald verbannt. Sie hätte sich nicht so mitreißen lassen dürfen. Jetzt war es auch zu spät. Also drehte sie sich um und rannte in den Wald hinein. Sie würde zu Beorn gehen und dort auf Lorion warten. Er wüsste wo sie zu finden war und würde ihr ihre Sachen mitbringen, schließlich hatte sie keine Zeit mehr gehabt sie zu packen. Lona hoffte nur, dass ihr Verhalten keine Auswirkungen auf ihn hatte. Das könnte sie sich nicht verzeihen.
Seit drei Tagen war sie schon bei Beorn. Zum Glück stellte er keine Fragen sondern ließ sie einfach rein. Er kannte sie gut genug, um zu wissen das sie zu ihm kommen würde, wenn sie darüber reden wollte.
Lona saß in der Hütte und sah den Mäusen zu, wie sie auf dem Boden nach krümeln suchten, als sie von weitem schon das Getrappel von Hufen und das Wiehern von Pferden hörte. Schnell lief sie aus der Hütte und sah in der Ferne ihren Bruder auf sich zu reiten und er führte ihr Pferd am Zügel. Sie atmete erleichtert auf. Sie hatte sich schon gefragt, wann er denn endlich kommen würde.
Als er bei seiner Schwester angekommen war, sprang er vom Pferd und zog sie in eine feste Umarmung.
„Was machst du bloß für Sachen?", murmelte er in ihr Haar und küsste sie auf den Ansatz. Sie blickte hoch.
„Ist Legolas jetzt sauer?", fragte sie. Lorion lachte:
"Nein, anscheinend hast du Thranduil zu denken gegeben, weshalb er die Verlobung aufgelöst hat, worüber Legolas mehr als nur froh ist. Er kommt uns so bald wie möglich in Bruchtal besuchen, sobald sein Vater sich beruhigt hatte. Deine Verbannung wurde allerdings nicht aufgehoben. Was hast du denn zu ihn gesagt, dass der König so wütend wurde?"
„Ich habe ihn unfähig genannt und gesagt ich würde verstehen, warum seine Frau weggelaufen ist", nuschelte Lona.
Lorion schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts. So etwas in der Art hatte er sich schon gedacht und er wusste, dass seine Schwester es bereute. Er seufzte einmal unhörbar. Egal wie abgeklärt und strategisch sie sonst immer war, wenn sie sauer wurde und es um jemanden ging, den sie liebte, gingen schon mal die Pferde mit ihr durch.
Lorion legte ihr einen Arm um die Schultern.
„Komm lass uns nach Hause gehen", sagte er und Lona nickte. Sie schwangen sich auf ihre Pferde, winkten Beorn noch einmal zum Abschied zu und ritten in Richtung Bruchtal, nach Hause.
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