Kapitel 9
Xaver ging Richtung Schule zurück, um Djen in den Krankenflügel zu bringen. Er vermied Augenkontakt und starrte stattdessenstarr geradeaus. "Es tut so weh", schniefte Djen. Sie wurden immer wieder von neugierigen Schülern beäugt. "Wir sind ja gleich da", murrte er ohne sie eines Blickes zu würdigen. "Gleich ist aber zu spät", quengelte Djen. "Wenn ich renne, falle ich aber hin und dann brichst du dir noch etwas", erwiderte Xaver, lief aber einen Schritt schneller. "Aber es tut sooooo weeeeeh", schrie Djen ungeduldig. Xaver hatte nun endlich das Schulgebäude erreicht. Dort waren natürlich noch mehr neugierige Schüler, doch er funkelte diese nur böse an, woraufhin sie schnell den Blick abwandten. "Es tut so weh", jammerte Djen schon wieder.
In diesem Moment kam Xaver im Krankenzimmer an. Er legte Djen auf ein Bett und setzte sich neben sie. Eine Heilerin kam herein und beäugte die beiden. Xaver, der mürrisch auf der Bettkannte saß und Djen, die vor lauter Tränen fast nichts mehr erkennen konnte. "Was ist bei euch denn passiert?", fragte sie geschockt.
"Wir wurden angegriffen", erklärte Xaver, "Und Djens Bein ist jetzt gebrochen". "Oh nein, von wem wurdet ihr denn angegriffen?", fragte sie besorgt und kam näher. "Von einem Marsallow", sagte Xaver und sah zu Djen.
"Ein Marsallow? Was habt ihr denn gemacht, dass es so aggressiv geworden ist?", fragte die Heilerin und musterte Djens Bein. "Nichts", log er und hoffte, dass auch Djen die Klappe halten würde. "Das ist doch auch egal, helfen sie mir jetzt endlich!", verlangte Djen. "Das sieht aber gar nicht so schlimm aus",murmelte die Heilerin und hielt ihre Hände über Djens Bein, ohne es zu berühren.
"Das ist auf jeden Fall nicht gebrochen", bestätigte sie dann ihre Vermutung.
Xaver warf Djen einen kurzen, aber wütenden Blick zu, setzte dann aber ein gefälschtes, erleichtertes Gesicht auf. Djen ignorierte ihn einfach und sah die Heilerin wütend an. "Was erlauben Sie sich eigentlich, diese Schmerzen können nur von einem gebrochenen Bein kommen! Wieso haben sie diesen Beruf erlernt, wenn sie gar keine Ahnung haben!? sie haben eindeutig den Job verfehlt!", schimpfte sie.
"Sie versucht dir zu helfen! Schrei sie nicht an", wies Xaver sie gereizt zurecht. "Ich will aber nicht, dass sie es nur versucht, ich will dass sie es tut!", meinte Djen wütend. Die Heilerin sagte nichts, sondern schluckte schwer.
"Und ich dachte Lu wäre ätzend!", murmelte Xaver und ballte die Hand zu einer Faust. "Ach jetzt bin ich wieder die, die alles falsch macht!", schnauzte Djen. Die Heilerin fasste sich wieder und versuchte die Situation zu schlichten. "Wie heißt ihr zwei denn?", fragte sie und versuchte freundlich zu sprechen.
"Xaver", kam es knapp von ihm. "Ich heiße Djen, aber was geht Sie das an?", erwiderte Djen schnippisch. Die Heilerin ignorierte Djen vorerst und wandte sich stattdessen an Xaver. "Du kannst jetzt gerne gehen, ich werde deine Freundin noch fertig untersuchen, oder tut dir auch etwas weh, wonach ich sehen sollte?", fragte sie ihn.
"Nein, vielen Dank", ohne einen Blick zu Djen verließ er das Zimmer.
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