zweiunddreißigstes Kapitel:🪦

Gummibär (Nikolija) Pov:

Alle aus dem Süßen oder Sauren waren nun hier in der Kneipe. Das war nun der letzte Tag, an dem wir uns in den Räumen aufhalten durften. Auch Raf und die Jungs der 187 Straßenbande würden heute dabei sein. Klaus hatte wenig, Familie und Freunde. Außer ein paar seiner guten Bekannten von früher war keiner gekommen.

Die Jungs und Mädels hatten mich damit beauftragt die Abschiedsrede zu schreiben. Ich hab mir die Nacht um die Ohren geschlagen, um eine gute Rede aufzusetzen. Wir hatten einige Tagebücher von Klaus gefunden und Jelly Bean, hatte uns dann verraten, dass sie und Klaus eine Beziehung geführt haben, schon seid über 2 Jahren. Sie hatten Angst, dass dies das Arbeitsklima verändert hätte und es deshalb vor uns verheimlicht. Wir fanden es nicht schlimm. Sie hätten es ruhig sagen können. Sandra war fix und fertig. Sie war einerseits sauer auf ihn, weil er ihr nichts von den ganzen schwarzen Geschäften und seinen Schulden gesagt hat. Andererseits war sie am Boden zerstört, weil er gestorben war.

Irgendwann kamen Melek und Mikael zu mir. Ich war gerade dabei die Rede nochmal durchzugehen. Ich las sie, den beiden dann vor und fragte, ob sie gut so ist. Sie hatten beide Tränen in den Augen. Mickael sagte. "Ich hoffen Jelly Bean, werden da sein und es hören?" "Sie bleibt dabei, sie wird nicht kommen." Antwortete Melek. "Ich rede nochmal mit ihr!" Erwiderte ich daraufhin. "OK versuch es Maus, aber ich glaube du wirst auch nichts daran ändern."

Ich ging nach hinten und suchte nach Sandra. Ich fand sie auf der Terrasse. Sie saß an der Reling und weinte. "Hey Jelly Bean, na?" "Hey!" "Noch ist Zeit, falls du deine Meinung ändern willst?" "Nein passt schon." "Ich denke, hier passt gar nichts?" "Wie soll ich es denn noch formulieren? Wie oft willst du es noch hören? Mir geht es gut. Ich komm klar!" "Ja das sehe ich!" "Ach das ähm. Hör zu, ich möchte da nicht hingehen." "Niemand möchte auf eine Beerdigung gehen. Trotzdem solltest du es tun. Das kann dir helfen, damit abzuschließen." "Dazu muss ich da nicht hin, das habe ich schon."

"Du hast nichts der gleichen Sandra. Ich will doch nur...!" "Ähm Nikolija bitte lass mich einfach in Ruhe." "Ich soll dich in Ruhe lassen?" "Ja!" "Soll ich dir vielleicht noch Zeit geben? Sandra wir geben dir seit Tagen deine Zeit. Glaubst du, für uns ist es einfach? Ich habe ihn auch gern gehabt und er fehlt mir."

"Ja aber, das ist anders. Er war dein Chef, für mich war er viel mehr." "Das weiß ich nun auch, aber du verdrängst es, du leugnest es. Du verwandelst deine Trauer in Wut, warum? Weil er dir nichts von seinen schwarzen Machenschaften erzählt hat? Ja es war scheiße von ihm, dass er nicht mit uns geredet hat, wenigstens mit dir. Aber Sandra, das bringt ihn auch nicht wieder zurück. Er ist tot und wir sind es ihm schuldig, abschied zu nehmen, wie es sich gehört, wenn jemand der dir nahe steht, von dir geht. Also vergiss das jetzt alles, er wird schon einen Grund gehabt haben, warum er nichts gesagt hat." "Mhh ich ähm!" Sie fing erneut an zu weinen. Ich umarmte sie und flüsterte ihr ins Ohr. "Es wird alles gut werden, er hat dich geliebt!" Dann ging ich. Wollte ihr nicht zu sehr auf die Pelle rücken.

Als ich wieder nach vorne in die Bar reinkam, da sah ich Raphael er war gekommen, um mich zur Kirche zu fahren. Ich sagte ihm zwar, dass ich schon mit jemanden mitfahren könnte, aber er bestand darauf. "Hey, na wie geht es dir?" Fragte er mich. "Ja es geht!" "Bist du bereit, schaffst du das alles?" "Jaa ich schaff das schon. Ich mach mir nur Sorgen um Jelly Bean." "Mhh verstehe!" Dann kam Melek. "Und kommt sie?" Ich schüttelte den Kopf und hob meine Schultern. "Ich weiß es nicht, ich glaube nicht!" "Scheiße!" "Ja!"

Als wir uns langsam auf den Weg zu den Autos machten. Schaltete ich nur noch schnell den Schalter der Hauptstromleitung aus, als mich jemand von der Seite ansprach. "Darf ich bei dir mitfahren?" Ähm Sandra, ja natürlich. Bin ich froh, dass du da bist." "Jaa du warst überzeugend." "Na das will ich wohl hoffen." Ich umarmte Jelly Bean und führte sie zu Rafs Auto. "Raphael hey?" "Mhh?" "Du, könnte Sandra bei uns mitfahren?" "Na klar!" "Danke!" "Gern!"

Als wir bei der Kirche angekommen waren. Sahen wir die Urne, sie war schon aufgestellt. Sobald alle Leute drinnen waren, stand ich auf und ging vorne zum Altar. Dann atmete ich tief durch und begann dann mit meiner Abschiedsrede.

"Ich habe viel darüber nachgedacht, was ich heute sagen soll. Für die meisten in diesem Raum war Klaus einfach nur ein Chef. Aber einige haben zu ihm aufgesehen, ihn respektiert. Als Chef einer Bar gab er alles für seine Mitarbeiter. Als Klaus Erdmann gab, er den Menschen, die er liebte noch viel mehr. Für mich war Klaus, mehr als ein üblicher Chef. Er war auch ein echter Freund. Wir haben einander wirklich gemocht und vertraut. Mit all unseren Stärken und Schwächen. Manchmal haben wir so eine Verbindung zu Menschen und die lässt sich nicht immer erklären. Aber sie ist da über Ort und Zeit hinweg. Ich weiß noch genau, als ich das erste Mal im Süßen oder Sauren zum Probearbeiten kam und ich war wirklich aufgeregt. Aber Klaus strahlte so eine ruhige Art aus, dass meine Zweifel, ob ich es gut mache sofort weg waren. Er sagte immer, wenn du von Anfang an erwartest die beste in einer Sache zu sein, dann wirst du nie deine Erwartungen erfüllen. Du musst easy und locker in jede Handlung hineingehen, dann wirst du auch nicht enttäuscht werden, wenn es mal nicht gleich klappt. Er war jemand der dich dazu bringen konnte, dich deinen Ängsten zu stellen und offen zu sein. Ja genau und es ist schwer von so jemanden Abschied zu nehmen. Als ich das letzte Mal mit Klaus sprechen konnte. War er fest davon überzeugt, dass er aus seinen Fehlern, die er vielleicht gemacht hat etwas Gutes heraus ziehen konnte und alles wieder in Lot bringen kann. Ich sagte zu ihm, dass ich mir sicher bin, dass er das auch schaffen wird und er hat es geschafft. Vielleicht nicht materiell aber, das ist auch unwichtig. Er hat auf Gefühlsebene alle Differenzen aus der Welt geschafft und ich sagte, alles ist gut zwischen uns. Das möchte ich jetzt hier gerne vor euch wiederholen. Du fehlst uns Klaus und wir wünschten uns, du wärst noch hier. Aber da du uns verlassen hast. Sage ich jetzt nochmal vor all diesen Leuten die gekommen sind, um dir ihre letzte Ehre zu erweisen, zwischen uns ist alles gut. Danke Klaus, für alles."

Alle standen nun da und waren sehr ergriffen von meiner Rede. Melek stand ganz vorne und nickte mit dem Kopf. Wir sahen uns an und waren den Tränen wieder sehr nah. Auch Raphael stand hinten und sah mich traurig an. Er kannte Klaus zwar nicht so gut, aber er war sehr mitfühlend.

Danach waren wir noch ne Weile vor der Kirche herumgestanden. Das ganze weitere fand nun nicht mehr in Beisein der Öffentlichkeit statt. Die Urne wurde auf dem Zentralfriedhof beigesetzt. Wir fuhren noch einmal kurz in die Bar. Ich nahm noch letzte Dinge mit und machte das Licht aus. Als ich die Türe zu sperrte, kamen mir erneut die Tränen. Ich warf die Schlüssel wie abgemacht in den Briefkasten und Raphael und ich fuhren zu ihm ins Loft. Der Tag war nun vorbei. Die Beerdigung war vergangen. Die Bar war abgegeben. Nun wurde ein Kapitel meines Lebens beendet und ab morgen wird ein neues geöffnet. Ich werde mich immer mit gutem Gefühl an Klaus und die Bar das Süßes oder Saures in Berlin erinnern.

Ende des Kapitels!!!

So meine lieben, mit diesem Kapitel, endet nun eine traurige Stelle in dieser Geschichte. Ab und zu muss man in einer Story auch durch etwas graue Zeiten im Erzählungstrang durch.

Ich bedanke mich und im nächsten Kapitel geht es 14 Tage nach Beerdigung weiter.

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