zehntes Kapitel:

Gummibär (Nikolija) Pov:

Als ich ankam und die Tür der Kneipe öffnete, fielen logischerweise alle Blicke auf mich. Melek sagte mir ja, dass hier eine geschlossene Gesellschaft war. Es saßen ca. 50 Leute hinten in der rechten Ecke. Ich ging direkt durch zum Pausenraum. Melek kam natürlich, gleich hinterhergerannt. "Heyyyy Süße, du siehst geil aus. Als ob du wusstest, was dich erwartet." Sie ging in die Knie und fing an Fotos von mir zu machen.

"Hey, hör auf mich zu fotografieren. Was soll denn das?" "Die geglätteten Haare stehen dir super gut. Mach das öfters. Das Hemd ziehst du aber schon aus, oder?" "Sag mal du tickst nicht mehr ganz richtig." "Da draußen tickt einem auch was nicht mehr ganz richtig, seid du in den Laden gekommen bist." "Der hat mich gar nicht gesehen." "Das glaubst auch nur du. Der ist deinetwegen hier, der hat dich gesehen sofort, als du die Türschwelle überquert hast."

Dann kam Mikael hinein. Ich versuchte ihn nicht direkt anzusehen, irgendwie war mir das bisschen unangenehm. Er kam direkt auf uns zu und blieb vor mir stehen. In dem Moment bekam Melek, einen Anruf und ging aus dem Raum. Nacho setzte sich neben mich, sah mich an und lächelte. Plötzlich nahm er mein Bein und warf es über seinen Oberschenkel. Ich blickte ihn irritiert an.

"Hey Gummibär, alles klar?" "Hey, ja bei dir?" "Auch! Du zu früh Schicht erst in halbe Stunde geht los." "Jaa ich ähm!" Es öffnete sich die Tür. "Sie hat was vor, also kann ich dich bitten jetzt zu verschwinden, jaa Danke!" Sagte Melek und schob ihn aus dem Pausenraum raus.

"Soo jetzt lass uns abmachen wie wir die Sache am besten angehen." "Hee bist du wahnsinnig, warum schmeißt du Mikael raus?" "Der soll jetzt nicht, wieder dazwischenfunken. Du hattest Sex mit ihm und das war's bye bye!" "Psst nicht so laut, spinnst du?" "Ja was, ich hab doch recht. Warum hältst du dein Bein, auf seinem Oberschenkel? Ich dachte, ihr hättet das geklärt." Ich sah sie verwirrt an. "Du musst dich jetzt voll und ganz auf Raf konzentrieren. Da brauchst du jetzt Nacho, nicht noch zusätzlich."

Ich schüttelte den Kopf. Flechtete mir, zwei Zöpfe und zog mein Hemd aus. Nahm meine Strickjacke aus dem Spind und ging in Richtung Bar. Kurz vor der Tür atmete ich nochmal kurz durch, sah an mir herab und sagte in mir. Wird schon schief gehen Nikolija!

Wieder zog ich die Blicke auf mich, als ich die Bar betrat. Ich lächelte und ging hinter die Bar. Dann fiel mein Blick zu Raf. Auch er sah mich an und begrüßte mich mit einem Kopfheben. Dann stellte er sich zwischen Jala und Buba und flüsterte ihnen etwas zu. Die beiden drehten sich in dem Moment zu mir, sahen mich an und lächelten.

Dann rief mich Jelly bean. "Hey Gummibär, kannst du bitte bitte zu diesen Gästen gehen. Die sprechen nur englisch. Peanut sagte, ich soll heute Bar machen und du sollst zu denen gehen. Du weißt doch, ich habs nicht so mit englisch." "Ähhh mhh, ohh man, OK." Ich schnallte mir den Gürtel um, nahm das Tablet und begab mich nach hinten.

Erstmal räumte ich die leeren Gläser von den Tischen, die nicht mehr besetzt waren. Dann berührte mich plötzlich jemand von hinten. "Hallo du, na wie gehts?" "Hey Raphael, danke gut und selbst?" "Ja auch, passt alles!" "Freut mich. Was ist das hier, eine geschlossene Gesellschaft?" "Ähm jaa, ich hab ein Collabo veröffentlicht mit, den zwei Musikern da drüben. Die kommen aus Sarajevo, das ist in Bosnien!" Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Ich musste lachen. "Hahaha jaa, ich weiß, wo Sarajevo ist und ich kenne Jala und Buba." "Ach echt?" Sagte er grinsend. "Ja echt!" "Ahh cool." "Raf hör auf damit?" "Mit was?" "Mit diesem dämlichen lachen und Gelaber. Du weißt es schon längst. Hast, solange herumgestochert, bis du es schließlich erfahren hast." "Haha ähm, jaa du hast recht!" "Sarajevo ist in Bosnien, puhh hahaha!" Ich schüttelte den Kopf.

"Komm ich möchte dich mit, Amar und Jasmin bekannt machen." "Aber warum denn, ich mach doch sowieso hier jetzt weiter." "Komm schon!" "Na gut, Warte bring nur schnell das volle Tablet weg!" "OK!" Ich schob das Tablet über die Bar und atmete kurz durch. Dann drehte ich mich um und ging direkt auf den Tisch zu, wo Buba und Jala saßen. Auch Raphael war mittlerweile wieder an dem Tisch gesessen. Er stand auf als er mich sah und sagte.

"Guys, would like to introduce you to Gummibär. She's the bartender here in the Bar and a friend of mine." (Jungs, möchte euch mit Gummibär bekannt machen. Sie ist Barchefin hier in dem Laden und eine Bekannte von mir.)
"Oh hello, nice to meet you. But gummy bear? What kind of name is that?" (Oh Hallo, freut mich dich kennenzulernen. Aber Gummibär? Was ist das denn für ein Name.) "You can also speak to her in Bosnian." (Du kannst mit ihr auch auf bosnisch sprechen.)

"Stvarno, jel tebi ime gummy bear?" (Echt, ist dein Name wirklich Gummibär?) "Ma ne ehm, zovem se ehm Niki." (Nein natürlich nicht, ähm ich heiße, ähm Nikki). Ich guckte Raf in die Augen, er saß gegenüber, grinste und sah mich mit runzelnder Stirn an.

"Ohh drago mi je Niki, ja se zovem Jasmin Fazlić. Sigurno me bolje poznaješ kao Jala brat." (Ohh freut mich Nikki. Mein Name ist, Jasmin Fazlić. Bestimmt besser bekannt, als Jala brat) "Daa naravno." (Ja klar.) "Dobro veče Niki, ja sam Buba, Amar Hodžić!" (Guten Abend Nikki, ich bin Buba, Amar Hodžić.) "Haha i meni je drago, da vas upoznajem i to ovdje u Berlinu. Šta ćete piti, hajd sledeća tura na račun kuće." (Haha, freut mich auch euch kennenzulernen und das hier in Berlin. Was wollt ihr trinken, die nächste Runde geht aufs Haus.) Dann bestellten alle etwas, gerade als ich das Tablet vom Tisch nahm und gehen wollte, langte Raf nach meiner Hand und fragte.

"Hey, können wir kurz reden?" Ich sah ihn fragend an. "Unter vier Augen?" "Ähm ja klar, warte ich bring nur kurz die Bestellung!" "Alles klar!"

Dann brachte ich die komplette Bestellung auf einem Tablet. "Ujj ti to sa jednom rukom nosiš?" "Haha da, naučila godinama radim, jedan te isti posao." "Reci mi, imali ovdje kupiti negdje pljuge?" "Ehm ima, evo ovdje ispred ima automat." "Eh strava. Hajde buraz kupi jedan crveni Marlboro." "Ma idi sam, nesmiješ i vako i nako ovdje da pališ." Šta nesmijem?" "Mhh, nesmije se ovdje pušiti, samo napolju." "Daj nemoj me zezati. Pa blejimo ovdje čitavo veče, svaki put da izlazim van?"
"Daj brate ne kanali se, već godinama u njemačkoj zabranjeno pušenje u zatvorenom prostoru." "Hajde pošto je ovo, privatna zabava možete nije problem." "Ohh hvala ti sestro." (Oh, du trägst das mit einer Hand?" "Haha ja, ich habe es mittlerweile gelernt. Seit Jahren, mach ich diesen Job jetzt schon. Sag mal, gibt es hier irgendwo Kippen zu kaufen? Ähm, ja hier draußen ist ein Automat. Ey super! Bruder, geh und kauf rote Marlboros. Gehe doch alleine, du kannst hier sowieso nicht rauchen. Was kann ich nicht? Mhh, hier darf nicht geraucht werden, nur draußen. Was echt jetzt? Also hänge hier die ganze Nacht herum. Soll ich jedes Mal rausgehen, wenn ich eine rauchen will? Bruder mach dich nicht lächerlich, dass Rauchen in Innenräumen, ist in Deutschland seit Jahren verboten. Na ja, da dies eine geschlossene Gesellschaft ist, könnt ihr rauchen, kein Problem. Ohh danke Schwester.)

Dann stellte sich Raphael neben mich und sagte. "Guys what do you talk so much haha? May I kidnap this pretty waitress for a moment?" (Jungs was redet ihr da so viel, haha? Darf ich kurz, diese hübsche Kellnerin entführen?) "With pleasure, please." (Gerne, bitte sehr.) Ich lächelte und ging hinten raus in den Innenhof. Vorher warf ich Melek noch einen, unsicheren Blick zu. Sie grinste und zeigte beide Daumen nach oben. Dann machte sie auch noch eine Kussbewegung in der Luft. Ich schüttelte den Kopf.

Ich öffnete, meine Zöpfe und machte einen, hohen Pferdeschwanz. Dann guckte ich Raf an, er stand an dem Zaun und zündete sich eine Zigarette an. "Ey du kannst drinnen rauchen." "Ich weiß schon." Nun standen wir da, wir sprachen erstmal nicht. Er grinste und dann fragte er mich.

"Bist du sauer?" "Nein ähm, warum sollte ich denn sauer sein?" "Jaa vielleicht, weil ich dir nicht gesagt habe, dass ich jaa die Kneipe heute gemietet habe." "Nee echt nicht. Des ist doch normal. Die kann mieten, wer will!" "OK! Hey und Danke, dass du mit Amar und Jasmin, geredet hast. Die Jungs sprechen kein Deutsch. Das ist gut, wenn sie sich auch, in ihrer Sprache unterhalten können." "Mhh kein Problem!" Wieder sah er mich an, dann grinste er und ich fragte. "Warum grinst du jetzt?"

"Ach nichts, hahaha!" "Hee hab ich was an mir?" Ich sah an mir herab. "Nein gar nicht. Ich lache einfach, weil ich ähm, wusste das du irgendwo aus dem Balkan kommst." "Haha, sehr interessant. Ja wie du siehst, hast du wohl recht gehabt, mit deiner Vermutung." "Jaa meine Intuition, täuscht mich selten!" "Echt na dann. Brauchst du eigentlich, etwas Bestimmtes, oder warum wolltest du mit mir, unter vier Augen reden?" "Ach so, ja eigentlich wollte ich dir nur danken." "Ach OK!"

"Aber mir brennt da schon, eine Frage auf den Lippen." "Und die wäre?" Er sah mich erneut grinsend an. "Warum bist du letztens einfach gegangen? War ich etwa, zu aufdringlich oder so? Ich dachte eigentlich, dass ich nichts irgendwie aufdringliches getan hatte!" "Mhh ähm, nein hast du auch nicht. Aber ich ähm, ich war verwirrt an dem Abend und ja irgendwie, kam ich mir auch etwas fehl am Platz vor." "Warum das denn? Fehl am Platz, versteh nicht?" "Ja weiß auch nicht. Ich frage mich halt, warum jemand wie du, jemanden wie mich im Auto mitnimmt, ja und jaa!"

"So ein Quatsch, warum jemanden wie dich, ich kapier nicht, von was du da redest?" "Tja ich bin eine herkömmliche Kellnerin, ja OK Barchefin auch egal, ja und du bist halt...!" "Was bin ich?" (Geflüstert) "Raf Camora!" Ich hob die Schultern und presste die Lippen aufeinander. Er guckte mich irritiert an, stand vom Zaun auf und kam direkt auf mich zu.

Ich strich mir, eine verflixte Haarsträhne hinters Ohr. Die mir direkt über mein linkes Auge hing. Ich blickte erschrocken zu ihm, während er immer näher an mich ran kam. Als er nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt stand, ging ich einige Schritte nach hinten. Doch er kam wieder näher, bis ich plötzlich hinter mir gegen den Zaun stieß und es nicht mehr weiter ging. Dann guckte er mir tief in die Augen, dabei schloss er seine zu schlitzen und sein Unterkiefer fing an zu zittern. Ich schnappte kaum noch nach Luft, da lagen schon seine Lippen auf den meinen.

Ich versuchte auch jetzt noch weiter nach hinten zu gehen, aber der Zaun ließ es nicht zu. Dann verfing sich auch noch mein Haargummi im Zaun und mein Pferdeschwanz öffnete sich. Meine Haare, die mittlerweile schon wieder gewellt waren, fielen mir über die Schultern. Raphael küsste mich, seine Augen waren geschlossen und ich erwiderte diesen Kuss vorerst.

Ende......

So das war nun Kapitel zehn. Was sagt Ihr? Die einen denken bestimmt, na endlich der Kuss, die anderen vielleicht, ohh nein das ist zu früh. Mal sehen ob Nikolija, nicht doch eventuell wieder die Handbremse zieht. Ihr wollt es wissen? Dann freut Euch auf das nächste Kapitel.

LadyDevilish✌🏾

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