Mörderische Nacht

Hätte ich gewusst, was diese Nacht geschehen wird, hätte ich mich niemals überreden lassen, im Wald zu übernachten.
Ich fang lieber einmal ganz von vorne an.

,,Mörder noch auf freiem Fuß. Über 10 Menschen tot im Wald aufgefunden.", kam die Ansage im Radio.
Doch anstatt zuzuhören, telefonierte ich mit meiner besten Freundin, Sarah.
,,Steht das Treffen noch?", fragte ich sie.
Sie, ich und ein paar Freunde von uns wollten eine Nacht Im Wald verbringen.
Ich weiß nicht mehr so ganz, wie es dazu kam, aber ich ließ mich dazu überreden.
,,Klar. Mike und Jeff sind auch noch dabei."
Ich seufzte und einerseits freute ich mich darauf, etwas mit meinen besten Freunden unternehmen zu können, aber andererseits gefiel mir der Gedanke, im gruseligen dunklen Wald zu übernachten, gar nicht. Nicht, dass ich Angst hätte, ich bin ein ziemlicher Gruselfan, nein. Das war es nicht.
Ich hatte so ein komisches Gefühl.
Als würde irgendetwas schlimmes passieren. Es klingt ziemlich dumm, aber so war es wirklich. Es war so, als hätte mir irgendetwas sagen wollen, dass wir unsere Planung absagen sollten.
Dennoch trafen wir uns am nächsten Abend vor dem Wald.
,,Seid ihr alle bereit?", fragte Jeff, ein richtig großer schlanker Junge mit schwarzen Haaren und braunen Augen.
,,Klar. Immer doch.", erwiderte Mike, der mutigste und abenteuerlustigste von uns. Er strich seine schulterlangen braunen Haare nach hinten und grinste.
,,Ja. Natürlich. Stimmts, Jenny?". Sarah schlug leicht gegen meine Schulter.
Ich zögerte kurz und nickte schließlich.
Gemeinsam betraten wir alle den Wald.
Es wurde immer kühler und dunkler, je weiter wir in den Wald gingen.
,,Jetzt schau nicht so. Wovor hast du denn Angst?", fragte Mike und schaute mich verwundert an.
,,Vor gar nichts. Es ist alles gut. Mir ist nur etwas kalt, sonst nichts."
Ich wollte ihm nicht erzählen, dass ich ein ungutes Gefühl hatte.
,,Nimm meine Jacke.". Mit diesen Worten zog er seine Jacke aus und gab sie mir.
,,Danke.", bedankte ich mich.
Wir gingen immer weiter.
,,Wo ist deine wunderbare Hütte?", fragte Jeff nach einer halben Stunde.
,,Sie ist irgendwo da vorne.", erwiderte Mike. Er wusste, dass Jeff immer ungeduldiger wurde. Das wurde ich allerdings auch. Auch, wenn Mike den Weg kannte, hatte ich Angst, wir würden uns verlaufen haben.
Nach ner kurzen Zeit kamen wir jedoch auch schon an der Hütte an, in der wir die Nacht verbringen würden.
,,Uii, sieht irgendwie ganz niedlich hier aus.", rief Sarah begeistert aus und ging als Erste voraus.
Wir folgten ihr bis zur Holztür, die wir langsam öffneten. Sie knarrte ein wenig und ein Raum voller Dunkelheit kam zum Vorschein.
Zum Glück hatten wir Taschenlampen mit.
Schnell holten wir sie heraus und beschienen die Hütte.
Das erste, was ich bemerkte, war der Kamin.
,,Leute! Ein Kamin! Hat wer ein Feuerzeug mit?"
Mike grinste und holte ein goldenes Feuerzeug hervor.
,,Man sollte immer auf alles vorbereitet sein.", lachte er und zündete ein Feuer.
Sofort erhellte sich der Raum, weshalb wir unsere Taschenlampen ausschalteten.
Jetzt konnte ich mich auch noch etwas umschauen.
Es gab einen kleinen Holztisch und zwei alte Doppelbetten.
Es war eigentlich ganz gemütlich.
,,Ich bin schon ziemlich müde.", sagte Sarah gähnend und setzte sich auf eine der beiden Betten.
,,Wer schläft wo?", musste Jeff natürlich erstmal fragen.
,,Ich würde sagen, ich schlafe mit Jenny in einem Bett und du mit Sarah. Ok?", schlug Mike vor. Ich sagte nichts dagegen.
Die anderen nickten nur und legten sich dann schlafen

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein komisches Geräusch wach.
Ich schaute neben mich. Mike war jedoch nicht mehr da.
Wo war er? War er etwa raus gegangen?
Langsam setzte ich mich auf und was ich sah, war schrecklich. Jeff und Sarah lagen tot in ihrem Bett.
Ihnen wurde die Kehle aufgeschlitzt.
Ich wollte so schnell wie möglich abhauen, doch jemand versperrte den Ausgang. Es war zu dunkel, um erkennen zu können, wer es war. Als die Person einen Schritt vor getreten war und somit im mittlerweile noch ganz leichten Schein des Kaminfeuers stand, erkannte ich auch schon wer es war.
,,Mike!"
Keine Antwort.
Er starrte sie mit leerem Blick an. Erst jetzt bemerkte ich das Messer, das er in der Hand hielt.
,,Mike... Wieso...?", brachte ich entsetzt hervor.
,,Hast du sie umgebracht?!"
Jetzt nickte er.
,,Ja. Ich hab sie umgebracht. Ich habe alle umgebracht. Ich bin der Mörder, den man schon so lange sucht. Ich war es, der die ganzen Menschenleben auf den Gewissen hat.", lachte er wie ein kranker Psycho.
,,Aber wieso...?"
,,Und jetzt bist du dran. Oh ja. Jetzt bringe ich dich auch um.", sagte er, ohne auf meine Frage zu antworten.
Noch bevor ich etwas erwidern konnte, stürzte er sich auf mich.
Ich schrie auf, als er versuchte, mir das Messer in die Brust zu stechen.
,,Lass mich! Bitte!"
Wie ein Irrer holte er oftmals mit seinem Messer aus, traf mich aber nie.
Ich rannte auf den Ausgang zu, doch dann geschah es. Ich stolperte.
Noch bevor ich es schaffen konnte, aus der Hütte zu fliehen, stach Mike mir das Messer in den Rücken.
Auf wurde alles schwarz.

Als ich aufwachte, war ich weder zuhause, noch im Wald.
Ich war im Krankenhaus.
,,Jenny! Du bist wach! Endlich!"
Meine Mum trat erleichtert neben mich ans Bett.
Sie erklärte mir alles. Die Polizei hatte uns gefunden und Mike wurde verhaftet.
Ich wünschte nur, meine Freunde hätten es auch geschafft...

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