Die Hütte
Als ich die Hütte verließ, war es schon extrem dunkel draußen.
Die dunklen und großen Bäume ragten vor mir wie gewaltige Schatten. Wirkte ein wenig gruselig, aber ich kam damit klar.
Wer war schon nicht gerne alleine im Wald. In der Nacht. In der Dunkelheit.
Mir gab es so einen gewissen Kick. Ich liebte solche gruseligen Stimmungen. Man könnte mich einen Psycho nennen. So, wie es fast jeder tat.
Immerhin liebte ich Leichen, am besten sehr blutige und entstellte Leichen.
Deshalb schaute ich auch die brutalsten Horrorfilme. Und anstelle mich zu ekeln oder wegzuschauen, lachte ich. Lachte wie ein Psycho.
Ja. Das war ich.
Und meine liebste Beschäftigung waren gruselige Rituale. Und das am besten nachts. Im Wald.
Was ich hier also tat? Ganz einfach.
Ich war in meiner Hütte, die ich vor Jahren hier gefunden hatte. Es war ein kleines Versteck von mir. Dort hin verzog ich mich immer, wenn ich keine Lust auf meine Eltern hatte und jede Nacht, wenn ich aus dem Haus schlich.
Die Tatsache, dass ein Mann darin ermordet wurde, machte das Ganze noch cooler.
Das hatte ich vor kurzem erst herausgefunden. Und was war natürlich das Erste, was ich ausprobieren musste? Genau. Ich wollte ihn heraufbeschwören. Mit einem Ritual, durch das man Tote rufen konnte.
Dafür bin ich heute extra später in den Wald gegangen. Denn es klappte nur ganz tief in der Nacht.
Ich hatte es mehrere Male ausprobiert. Als ich jedoch bemerkt hatte, dass es nicht klappte, gab ich es auf und ging wieder.
Und nun stand ich hier im Wald.
Als ich hinter mir ein Geräusch vernahm, schaute ich kurz nach hinten, um mich zu vergewissern, dass da nichts und niemand war.
Bestimmt nur der Wind.
Ich genoss noch ein wenig die frische Luft und den schönen Geruch von Wald. Und ging schließlich in Richtung zuhause.
Schon wieder ein Geräusch. Das Knacksen von Ästen.
Kam es von mir? Nein. Dafür war dieses Knacksen zu weit weg, als dass es von mir hätte kommen können.
Wieder einmal drehte ich mich um.
Ich sah natürlich mal wieder niemanden.
Hmm, merkwürdig.
Bestimmt nur ein Fuchs oder ein anderes Tier, das durch den Wald irrte.
„Komm schon, Helena. Mach dich nicht verrückt", sagte ich mir selbst.
Ich ging weiter und als ich schließlich ein schweres Atmen und Schritte hinter mir vernahm, wusste ich, ich konnte nicht allein sein. Ohne mich noch einmal umzudrehen, fing ich an zu rennen. Schneller und schneller.
Jetzt war ich mir sicher. Jemand verfolgte mich.
Ich rannte um mein Leben, bis ich schließlich fast keine Luft mehr bekam und stehenbleiben musste, weil ich drohte, in Ohnmacht zu fallen.
Da bemerkte ich auch, dass ich nichts mehr hörte. Kein kleines Geräusch. Außer mein heftiges nach Luft ringen.
Ich glaubte, ich war jetzt in Sicherheit.
Doch nach nicht mal einer halben Minute, als ich meine Augen für einen ganz kurzen Moment schloss, spürte ich zwei starke Hände an meinem Hals, die mich würgend gegen den Baum drückten.
Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich in das Gesicht eines Mannes.
Es musste sich um den Mann handeln, der in der Hütte ermordet wurde.
Ich konnte erkennen, dass ihm ein Auge fehlte und dass eine rote Flüssigkeit aus seinem Mund rann.
Es sah eigentlich nicht sehr schlecht aus. Wenn ich einen Horrorfilm schauen würde, hätte ich ihn vielleicht sogar gefeiert. Doch das war die blanke Realität.
,,Er wird mich umbringen", schoss es mir voller Panik durch den Kopf.
Panisch versuchte ich nach Luft zu holen. Ich zappelte wie eine Irre herum. Doch das half wenig. Das verstärkte eher seinen Griff.
Nach und nach verschwomm alles um mich herum und ich verlor mein Bewusstsein.
Als ich wieder aufwachte, fand ich mich in meiner Hütte wieder.
Ich versuchte mich aufzusetzen, bemerkte jedoch, dass es nicht klappte. Erst da bemerkte ich, dass meine Hände mit Nägeln in den Boden eingenagelt waren. Und meine Beine waren miteinander gefesselt.
Und erst jz bemerkte ich den Schmerz, der durch meine Hände schoss.
Ich versuchte etwas zu sagen, doch mein Hals schmerzte so sehr, dass ich keinen Laut herausbrachte, außer einem Krächzen.
Das Problem an der ganzen Sache war, dass ich mich an nichts mehr erinnerte.
Ohne mich zu bewegen, blieb ich einfach liegen.
War es ein Traum?
War es nicht. Es war grauenvolle Realität.
Plötzlich hörte ich, wie die Tür aufging und Schritte, die sich mir näherten.
Da es zu dunkel war, konnte ich nicht erkennen, um wen es sich handelte.
Die Person hatte anscheinend eine Lampe in der Hand, denn je näher die Schritte kamen, desto heller wurde es.
Ich brauchte eine Weile, bis ich mich an die Helligkeit gewöhnte. Schließlich erkannte ich ihn. Den Mann, der sich über mich beugte. Ich erinnerte mich wieder.
Die Hände, die meinen Hals gepackt haben. Die mich würgten.
Ich wollte schreien, bekam aber mal wieder nur ein Krächzen heraus.
Wie sehr mein Hals schmerzte. Ich konnte den Schmerz einfach nicht beschreiben.
Doch, was mir jetzt bevorstand, hatte alles übertroffen.
Zuerst sah ich das Butterflymesser in seiner Hand. Er holte aus und rammte es in mein Auge.
Am liebsten hätte ich mir jetzt meine Seele aus dem Leib geschrien, aber ich bekam leider nichts heraus.
Der Mann drückte das Messer immer tiefer, sodass ich schon das Gefühl hatte, die Klinge würde gleich hinten aus meinem Kopf wieder heraus kommen.
Der Schmerz war unerträglich.
Ich spürte das warme Blut, das über mein Gesicht lief.
Er drehte das Messer in meinem Auge und riss es gewaltsam heraus.
Ich wollte, dass es aufhörte. Der Schmerz schoss durch meinen ganzen Kopf.
Nachdem er das gleiche auch noch mit meinem anderen Auge machte, ging er über zu meinem Mund. Er öffnete ihn gewaltig und schnitt mir meine Zunge heraus, wodurch sich mein ganzer Mund mit Blut füllte. Ich gurkelte, als ich wieder den Versuch wagte, zu schreien.
Nach meiner Zunge waren schließlich meine Ohren an der Reihe, die er auch entfernte.
Jetzt wusste ich, wie sich die Leute in Horrorfilmen fühlten.
Nachdem er auch meine Augenlider verbrannt und meine Wangen durchbohrt hatte, machte er es sich an meinen Armen und Beinen zu schaffen. Er entstellte mich immer mehr.
Kurz, bevor ich endgültig starb, gingen mir schöne Bilder meines Lebens durch den Kopf.
Schließlich bewegte ich mich nicht mehr und lag einfach nur noch reglos da.
Wie ich bereits gesagt hatte. Ich liebte total blutige und entstellte Leichen. Nun war ich jedoch selbst eine...
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