Siegerverkündung: Kurzgeschichten
Hier nun, ganz kurz und knapp, die Siegerverkündung:
Die tollen Sticker sind von wushiwush, die Beschriftung der Sieger von mir. Leider habe ich es bei den längeren Titeln / Namen nicht hinbekommen, beide auf den Sticker anzubringen. Wenn ihr lieber den Titel oder eine andere Schrift hättet, schreibt mir eine PN, damit wir den besten Weg dafür finden. Ich kann euch auch gerne den Blanko-Sticker zuschicken.
Platz 3: (Zwei Bewertungen, insgesamt: 71,5 Punkte)
Wo sind wir? - flamesofhope
Hier gleich zu Beginn ein Kritikpunkt: Das Cover. Das Bild ist wirklich gut, eine Kerze und Rauch (auch wenn es sehr dunkel ist) - allerdings fehlt der Autorenname. Eventuell soll das Bild den Namen ersetzen - FlamesofHope? Das wäre zwar ein interessanter Aspekt, funktioniert allerdings für mich zumindest nicht. Außerdem ist der Titel wirklich nur sehr schwer lesbar. Der Klappentext ist gut gemacht, eine Art Zitat die vermutlich auf eine Art Generations-Haltung anspricht. Ich hätte es hier gut gefunden, wenn unter das Zitat noch der (gerne auch erdachte) Sprecher genannt wird, so wie bei einem echten Zitat. Ich habe auch mehrfach über den letzten Satz gelesen, und bin mir nicht sicher, ob hier das "sind" nicht die falsche Zeitform ist. Allerdings bewerte ich diesen Punkt nicht, weil ich mir eben nicht sicher bin. Also, dein Einstieg ist wirklich gut. Eine polarisierende Frage, immer wieder durchbrochen von hm, philosophischen Einschüben. Erinnert mich ein bisschen an Poetry Slam. Kann man bestimmt gut vorlesen, deinen Text. Deine Geschichte läd zum Diskutieren förmlich ein. Du sprichst vieles an, teils pessimistisch (hast du ja vorgewarnt), teils plakativ. Statt Charakter (fehlen ja), habe ich die Stimme des Sprechers gewertet. Hier zeigst du eine nachdenkliche Persönlichkeit, die sich viel mit den Dingen beschäftigt, die um sie herum geschehen; politisch aktiv ist oder sein möchte und ganz deutlich eine Schiene fährt. Ob du es wirklich selbst bist oder ein "erdachter Sprecher" spricht ist dabei gar nicht wesentlich - hier blitzt eine Persönlichkeit zwischen den Zeilen hervor und das ist gut so. Insgesamt ein wirklich interessantes Werk.
Wir haben tatsächlich zwei zweite Plätze. :D
Platz 2: (Zwei Bewertungen, insgesamt: 74 Punkte)
Elvira41 - Mistermorningred:
Das Cover zeigt eine Art Platine mit Kreuz, ist damit perfekt für die Geschichte geeignet. Lediglich der Name des Autors könnte etwas größer sein. Der Klappentext ist kurz aber versteckt trotz der drei Zeilen eine Botschaft, dass ist wirklich gut. Im ersten Absatz lernen wir Lissi kennen, die Protagonistin. Hier finde ich den ersten Satz nicht gut gewählt. "Lissi will nicht wissen, was mit ELVIRA41 heute morgen passiert ist..." Im weiteren Verlauf erfahren wir, dass Lissi es nicht nur weiß, sondern auch verursacht hat. Hier würde ich dem Autor raten, eher mit den "schrecklichen Bildern" anzufangen. Im weiteren stolpere ich über "Dein Termin" - warum ist es Lissis Termin und kein Familientermin? Prinzipiell ist es eine gute Idee, am Fahrstuhl eine Beerdigungszeremonie (im Schnelldurchlauf) durchzuspielen, weil dadurch wirklich sehr gut das fehlende Mitgefühl zur Geltung kommt. ELVIRA41 hat also den Fehler falsch lokalisiert und daher das falsche Ersatzteil gewählt. Ist es daher eine Art Spiel, dass jemand einen Fehler einbaut, den die Einheit suchen muss? Hier hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht. Ich weiß zwar, was passiert, aber nicht, warum. Warum bekommt man eine Reise und nach welchen Kriterien werden die Punkte vergeben. Es kann nicht nur eine Art Testphase sein, da dem Vater ja für das neue Modul Credits abgebucht werden. Eltern werden schnell unzufrieden, wenn der Nachwuchs Dinge kaputt macht, die dann nachgekauft werden müssen. Mein Knackpunkt ist Lissi selbst. Der Hochstuhl am Anfang und die Serien, die sie guckt deuten auf ein Kind, vielleicht vier Jahre. Bei ihrem weiteren Verhalten habe ich allerdings ein weitaus älteres Mädchen vor Augen. Vor dem Hintergrund, dass hier auch technischen (Grund-)Wissen erforderlich sein müsste, würde ich auf mindestens Acht tippen. Ansonsten ist mir die "Botschaft" noch zu vage. Ich habe die Geschichte so interpretiert, dass sie die Kälte und Ignoranz verdeutlichen soll, mit denen der Mensch Anderen begegnet. Hier wird ELVIRA41 die Lebenswürdigkeit abgesprochen, sie wird zum Teil eines Wettbewerbs, in dem es lediglich um Spaß geht. Falls ich Recht habe, ginge das eventuell auch noch etwas deutlicher. Falls ich falsch liege, sollte der Autor vielleicht etwas verändern. Insgesamt aber eine kurzweilige und sehr interessante Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
Platz 2: (Zwei Bewertungen, insgesamt: 74 Punkte)
Sink - dasloewenmaedchen
Ich finde das Cover sehr ansprechend, obwohl ich kritisieren muss, dass kein Autorenname zu erkennen ist. Das Schiff in Verbindung mit dem mittigen Schriftzug vermittelt sofort eine düstere Atmosphäre, die sich im tatsächlich sehr kurze Klappentext wiederfindet. Ich finde es gut, dass du gleich deutlich machst, dass die (kindlichen) Protagonisten sterben werden, da ich hier keine Hoffnung brauche und tote Kinder nunmal triggern. Allerdings wäre es schön, wenn du es etwas weniger allgemein gestaltet hättest, und wenigstens schon die Namen der Zwei nennen würdest. Dein Inhaltsverzeichnis gefällt mir, die Minutenangabe ist eine schöne Idee, die Spannung aufbaut, ohne dass man überhaupt mit dem Lesen angefangen hat. Was mir gleich im ersten Absatz auffällt ist, dass du zu Wortwiederholungen neigst. Es liest sich angenehmer wenn du darauf achtest, dass nacheinander folgende Sätze nicht mit dem gleichen Anfang beginnen (Ich...). Außerdem beschreibst du eher, als dass du den Leser in die Perspektive ziehts. Gerade die Ich - Perspektive läd dazu ein, das Geschehen aus den Augen des Protagonisten zu verfolgen. Hier wäre es schöner, wenn du den Schmerz nicht beschreibst, sondern zeigst. Hier ein Beispiel von mir, indem ich verdeutlichen möchte, was ich meine: Ich presse beide Hände an meine Schläfen und stöhne. Mein Kopf pocht, als ob er jeden Moment platzen würde. Warum kann ich meine Augen nicht öffnen? Irgendetwas hat meine Lider verklebt. Tränen oder Blut? Endlich bekomme ich sie auf und schaue direkt in das Gesicht von James, der mich verwundert anstarrt. .
Formulierungen wie - ich musste realisieren, wo ich bin - würde ich unbedingt vermeiden und lieber zu einem direkten "Wo bin ich?" wechseln. In den ersten beiden Absätzen wiederholst du zudem "stöhnen, Augen, Schmerzen und Kopf". Das geht schöner. Ansonsten würde ich dir raten, bei jedem Sprecherwechsel einen Absatz zu machen, das erleichtert das Lesen. Ab dem zweiten Kapitel nimmt die Geschichte Fahrt auf, ich falle regelrecht hinein. Die beiden Kinder irren durch das Schiff und ich bin hautnah dabei. Wirklich gut. Am besten fand ich Kapitel 13 min, aber auch der Rest geht sehr nahe. Eine wirklich gute Geschichte - ich würde dir nur raten, das erste Kapitel zu überarbeiten.
Platz 1: (Zwei Bewertungen, insgesamt: 83 Punkte)
Der Tag am Strand - jujuliebtihrababe:
***
Diese Kurzgeschichte zieht einem flüssig mit von Anfang bis Ende. Man glaubt beinahe selbst, dass man im rosa Hochbett sitzt und Papa zuhört, wie er über Mama spricht. Es bahnt sich dann auch an und kommt am Schluss so, wie vermutet; Mama ist leider nicht mehr da. Die Anekdote als kleine Gutenachtgeschichte für seine Zwillinge ist wirklich sehr berührend und man liest sie einfach gerne und in einem Fluss. Danke 😄
Anmerkung: Wie einige von euch ja wissen, ist Jujuliebtihrababe Juror beim Award. Ihre Geschichte wurde von zwei anderen Juroren bewertet, mit denen sie meines Wissens wenig Kontakt hat. Ich lehne es aus Neutralitätsgründen ab, die Geschichte von Autoren zu bewerten, die ich als Freunde betrachte. Denoch dürfen alle Juroren mit eigenen Geschichten teilnehmen, manche werden gewinnen, andere nicht. Das liegt nicht am Jurorendasein, sondern an der Qualität der Geschichte. Ich selbst bin der Organisator, ich nehme auch weiterhin nicht teil.
Ich gratuliere euch herzlich. Ihr seid damit gesetzte Teilnehmer des Bunten Awards.
Morgen geht es weiter mit: Thriller/Krimi
LG Margo
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